Bildunterschrift anzeigenTeilnehmende der Climate-Pride-Parade protestieren für mehr Klimagerechtigkeit. Rom (Italien), 16. November 2024.
Der europäische Grüne Deal ist die Antwort der Europäischen Union auf die Dreifachkrise des Planeten: Klimawandel, Verlust an biologischer Vielfalt und Umweltverschmutzung. Um die Menschen und den Planeten zu schützen, hat sich die EU verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Ziele sind eine unter dem Strich emissionsfreie Wirtschaft und Schadstofffreiheit und sollen vor allem durch Emissionssenkungen, Investitionen in umweltfreundliche Technologien und den Schutz der natürlichen Umwelt erreicht werden. Dies ist Teil eines neuen Wachstumsmodells für Europa, das auf einer sauberen Kreislaufwirtschaft beruht und auf eine wirtschaftlich tragfähige und sozial gerechte Energiewende abzielt. 2024 lag der Schwerpunkt auf der Umsetzung des Rechtsrahmens des europäischen Grünen Deals, um das Klimaziel der EU für 2030 zu erreichen und den Weg für die Festlegung des Klimaziels 2040 im Rahmen des Europäischen Klimagesetzes zu ebnen. In einem Jahr, in dem es erneut zu extremen Wetterereignissen mit verheerenden Folgen kam, wurde mit der Veröffentlichung der Europäischen Bewertung der Klimarisiken und der Ankündigung eines Europäischen Plans zur Anpassung an den Klimawandel darauf aufmerksam gemacht, wie dringend die Klimaresilienz gestärkt werden muss.
Die weltweiten Temperaturen verzeichneten 2024 neue Rekordwerte, und Europa sah sich weiterhin den massiven Auswirkungen eines sich rasch wandelnden Klimas ausgesetzt. Die EU-Mitgliedstaaten und die Regionen in der EU waren mit zahlreichen Klimaextremen konfrontiert – von anhaltenden Dürren in Südeuropa und schweren Waldbränden in Portugal und im Mittelmeerraum bis hin zu tödlichen Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa und in Spanien, die insgesamt mehr als 250 Menschenleben forderten.
Das EU-Katastrophenschutzverfahren - neue Registerkarte öffnen wurde infolge extremer Wetterereignisse wesentlich häufiger aktiviert. Diese Entwicklung zeugt von den zunehmend gravierenden Folgen des Klimawandels in Europa, die eine koordinierte Katastrophenbewältigung immer notwendiger machen. Angesichts der wachsenden Auswirkungen des Klimawandels haben die europäischen Länder ihre Zusammenarbeit intensiviert und sich in Krisenzeiten solidarisch gezeigt. 2024 hat die EU weitere Schritte zum Ausbau ihres Katastrophenschutzverfahrens unternommen, um die Vorbereitung auf Katastrophen innerhalb und außerhalb der EU sowie die Katastrophenprävention und -bewältigung zu verbessern. Dazu gehörte die Verstärkung ihrer rescEU - neue Registerkarte öffnen-Feuerwehrflotte und die strategische Positionierung von Brandbekämpfungseinheiten an einschlägigen Standorten in Europa zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren.
Im jährlichen Europäischen Klimazustandsbericht - PDF-Datei, neue Registerkarte öffnen wurde der alarmierende Trend steigender Temperaturen hervorgehoben und dargelegt, dass sich die Temperaturen in Europa doppelt so schnell erhöhen wie im weltweiten Durchschnitt. Ferner wurde gemahnt, dass die EU klimaneutral und klimaresilient werden muss. Es kommt immer häufiger zu immer extremeren Wetterereignissen, die zu einer Zunahme der Hitzetoten, schweren Meereshitzewellen und Störungen der Landwirtschaft, der Wasserversorgung und der Infrastruktur führen.
Die Verwüstungen und Zerstörungen infolge extremer Wetterereignisse machen deutlich, dass dringend bessere Vorbereitungen erforderlich sind, damit die Auswirkungen des Klimawandels antizipiert und bewältigt werden können. Ebenso wie die EU Maßnahmen zur Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen und zur Begrenzung des Klimawandels ergreift, muss sie auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber dessen unvermeidbaren Auswirkungen erhöhen. Als Reaktion auf die erste Europäische Bewertung der Klimarisiken - neue Registerkarte öffnen, die von der Europäischen Umweltagentur veröffentlicht wurde, legte die Europäische Kommission wichtige Initiativen - neue Registerkarte öffnen zur Bewältigung von Klimarisiken und zum Aufbau eines klimaresilienten Europas vor, mit denen Menschen und Wohlstand geschützt werden sollen.
Der politische Rahmen zur Verbesserung der Klimaresilienz
ZUSTÄNDIGKEITEN
Mehr Klarheit über die Verortung der Zuständigkeiten für Klimarisiken und ihre Bewältigung zwischen der EU-Ebene und der Ebene der Mitgliedstaaten,
Verfahren auf EU-Ebene zur besseren Berücksichtigung von Klimarisiken bei der Planung und Politikgestaltung,
Bereitstellung angemessener Kapazitäten zur Risikobewältigung durch die Mitgliedstaaten.
INSTRUMENTE
Verbesserter Zugang zu Daten, Modellen und Szenarien, die für eine fundierte Entscheidungsfindung benötigt werden, von Frühwarnsystemen bis hin zur langfristigen Planung,
weitere Unterstützung für den Kapazitätsaufbau und die Bereitstellung von Leitlinien sowie bessere Nutzung bestehender Instrumente.
STRUKTURPOLITIK
Berücksichtigung der Klimarisiken bei Raumplanungsentscheidungen und Maßnahmen zum Schutz kritischer Infrastruktur auf der Ebene der Mitgliedstaaten,
stärkere EU-Solidaritätsmechanismen mit besseren Anreizen zur Risikovorsorge.
FINANZIELLE KRISENFESTIGKEIT
Berücksichtigung der Klimaresilienz als zentrales Anliegen bei allen EU-Ausgabenentscheidungen,
Zusammenarbeit öffentlicher und privater Finanzinstitutionen und der Wirtschaft zwecks besserer Mobilisierung privater Investitionen,
Berücksichtigung der Klimaresilienz bei der Vergabe öffentlicher Aufträge durch die Mitgliedstaaten.
Der Europäische Rechnungshof kam in seinem Sonderbericht über die Anpassung an den Klimawandel in der EU - neue Registerkarte öffnen vom Oktober zu dem Schluss, dass die Gefahr besteht, dass die Anpassungspolitik der EU möglicherweise nicht mit dem Klimawandel Schritt hält. In dem Bericht wurden folgende Empfehlungen ausgesprochen: Verbesserung der Berichterstattung der Mitgliedstaaten über die Anpassung an den Klimawandel, bessere Nutzung der anpassungsrelevanten EU-Instrumente sowie zukunftssichere Gestaltung der EU-Förderung für die Anpassung an den Klimawandel. Die Kommission hat diese Empfehlungen ganz oder teilweise angenommen. Eine der Prioritäten der neuen Kommission wird darin bestehen, einen Europäischen Plan zur Anpassung an den Klimawandel vorzuschlagen, der den Mitgliedstaaten und der EU bei der deutlichen Verbesserung der Klimaresilienz helfen soll.
Am 15. Juli wurde zum zweiten Mal der EU-Tag für die Opfer der globalen Klimakrise begangen, an dem jedes Jahr die Betroffenen gewürdigt und Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen künftiger Katastrophen ins Blickfeld gerückt werden. Viele Mitgliedstaaten haben sich von den Folgen katastrophaler Wetterereignisse noch nicht erholt. Im August schlug die Kommission - neue Registerkarte öffnen die Bereitstellung von Hilfsgeldern in Höhe von mehr als 1 Mrd. EUR aus dem EU-Solidaritätsfonds - neue Registerkarte öffnen vor, mit denen Griechenland, Frankreich, Italien, Österreich und Slowenien bei der Bewältigung der Folgen der Überschwemmungen des Jahres 2023 unterstützt werden sollen. Als Reaktion auf die verheerenden Überschwemmungen und Waldbrände in Mittel-, Ost- und Südeuropa im Herbst 2024 schlug die Kommission vor, die Nutzung kohäsionspolitischer Mittel - neue Registerkarte öffnen für die Unterstützung von Mitgliedstaaten nach klimabedingten Katastrophen zu erleichtern. Im November wurde ein Hilfspaket in Höhe von 116 Mio. EUR - neue Registerkarte öffnen aus dem EU-Solidaritätsfonds genehmigt, um Deutschland und Italien nach verheerenden Naturkatastrophen im Frühjahr zu unterstützen.
Klimawandel und Gesundheit
Fast 500 Forschende, Entscheidungsträger und Förderorganisationen aus der ganzen Welt kamen im Februar auf einer hochrangigen Konferenz in Brüssel - neue Registerkarte öffnen (Belgien) zusammen, um sich Gedanken zum Forschungsbedarf im Bereich Klimawandel und Gesundheit zu machen. Die Teilnehmenden erörterten die wichtigsten Herausforderungen und Prioritäten in diesem Bereich und begannen mit den Vorbereitungen für eine ehrgeizige, zukunftsorientierte und inklusive europäische Forschungs- und Innovationsagenda mit globaler Ausrichtung.
Podiumsdiskussion während der hochrangig besetzten Eröffnungsveranstaltung zur Klima- und Gesundheitskonferenz der EU. Brüssel (Belgien), 19. Februar 2024.
Infolge des Klimawandels gibt es in Europa immer mehr Stechmücken, die schwere Krankheiten übertragen können. Daher hat die EU den allerersten Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus zugelassen - neue Registerkarte öffnen. In einem Bericht - neue Registerkarte öffnen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten wurde bestätigt, dass die Stechmücke Aedes albopictus, die das Chikungunya-Virus überträgt, in 13 europäischen Ländern vorkommt. Auch die Stechmücke Aedes aegypti, die seit einiger Zeit in Zypern zu finden ist, kann – neben Zika-, Dengue- und Gelbfieber – zur Ausbreitung des Chikungunyafiebers beitragen. Die Mitgliedstaaten haben die Zulassung nach einer strengen Bewertung - neue Registerkarte öffnen durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) einstimmig gebilligt. Die Kommission hat angekündigt, 500 000 EUR an Fördermitteln aus dem Programm EU4Health für ein Pilotprojekt zur Vernichtung der Stechmücke Aedes aegypti in Zypern bereitzustellen; Ziel ist es, das Risiko der Ausbreitung von durch Stechmücken übertragenen Infektionskrankheiten in Europa weiter einzudämmen.
Der europäische Grüne Deal - neue Registerkarte öffnen setzt die Veränderungen in Gang, die erforderlich sind, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Inzwischen sind die Rechtsvorschriften in Kraft, mit denen das mittelfristige Ziel der EU, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken, erreicht oder sogar übertroffen werden soll.
Mit der Annahme des Europäischen Klimagesetzes - neue Registerkarte öffnen und der Rechtsvorschriften zum europäischen Grünen Deal - neue Registerkarte öffnen hat die EU nun rechtsverbindliche Klimaziele für alle Schlüsselbereiche der Wirtschaft festgelegt. Dies bringt sie auf Kurs, um ihre Ziele für 2030 auf faire und kosteneffiziente Weise und unter Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Im Interesse fairer Wettbewerbsbedingungen für europäische Unternehmen wird durch einen neuen Mechanismus - neue Registerkarte öffnen sichergestellt, dass für eingeführte Waren in bestimmten Sektoren ein gleichwertiger CO2-Preis gezahlt wird. In den am stärksten betroffenen Regionen werden zudem Arbeitskräfte beim Erwerb neuer Kompetenzen unterstützt, und es wird soziale Unterstützung für schutzbedürftige Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen angeboten.
In einem nächsten Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität hat die Kommission ihre Bewertung in Bezug auf ein neues Klimaziel der EU für 2040 vorgelegt - neue Registerkarte öffnen. In diesem Zusammenhang empfiehlt sie, die Nettotreibhausgasemissionen bis 2040 um 90 % gegenüber dem Stand von 1990 zu verringern, was mit den jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen und den EU-Verpflichtungen im Rahmen des Übereinkommens von Paris - neue Registerkarte öffnen im Einklang steht. Auf dieser Grundlage wird die neue Kommission den Legislativvorschlag für das Ziel für 2040 im Rahmen des Europäischen Klimagesetzes erarbeiten.
Neben einer umfassenden und nachhaltigen Emissionsreduktion sind Maßnahmen zum Entzug von Kohlendioxid aus der Atmosphäre erforderlich, um die empfohlene Verringerung um 90 % zu erreichen. Die EU benötigt daher Technologien, mit denen Kohlendioxid abgeschieden oder direkt aus der Atmosphäre entnommen und anschließend gespeichert oder verwendet werden kann. In der im März vorgelegten EU-Strategie für das industrielle CO2-Management - neue Registerkarte öffnen sind mehrere Initiativen aufgeführt, die auf EU- und nationaler Ebene eingeleitet werden müssen, um den Einsatz dieser Technologien und die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur zu ermöglichen und in den kommenden Jahrzehnten in Europa einen Binnenmarkt für CO2 zu schaffen. Im November wurde eine Verordnung - neue Registerkarte öffnenerlassen - neue Registerkarte öffnen, mit der der erste EU-weite freiwillige Rahmen für die Zertifizierung der CO2-Entnahme, einer klimaeffizienten Landwirtschaft und der CO2-Speicherung in Produkten in ganz Europa geschaffen wurde. Sie erleichtert Investitionen sowohl in innovative Technologien zur CO2-Entnahme als auch in nachhaltige Lösungen für eine klimaeffiziente Landwirtschaft - neue Registerkarte öffnen.
VIDEO Industrielles CO2-Management – entscheidend für die Dekarbonisierung.
Unterstützung der EU-Industrie bei der Verwirklichung der Klimaneutralität
Die Netto-Null-Industrie-Verordnung - neue Registerkarte öffnen, die im Juni in Kraft trat, bildet einen Rechtsrahmen, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie gefördert und Technologien unterstützt werden, die zur Erreichung der EU-Klimaziele beitragen. Sie gibt der EU den Kurs vor, um die EU-interne Produktion sauberer Schlüsseltechnologien zu stärken. Ein einheitliches und berechenbares Unternehmensumfeld für die Fertigung von sauberen Technologien erhöht die Planungs- und Investitionssicherheit und unterstützt die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze sowie den Ausbau des Angebots an qualifizierten Arbeitskräften (siehe auch Kapitel 2).
Im Herbst hat die EU mit der Annahme von Bewerbungen - neue Registerkarte öffnen für Projekte zur Fertigung sauberer Technologien begonnen, die im Rahmen der Netto-Null-Industrie-Verordnung als „strategische Projekte für Netto-Null-Technologien“ eingestuft werden sollen. Die genehmigten Projekte werden den EU-Sektor für saubere Technologien voranbringen, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutzmaßnahmen stärken, und sie profitieren gleichzeitig von einer schnelleren Genehmigung, einer vorrangigen Behandlung auf nationaler Ebene sowie von Leitlinien für die Finanzierung.
Der Start der Europäischen Solarakademie - neue Registerkarte öffnen im Juni wird entscheidend dazu beitragen, die Arbeitskräfte mit den für den Solarenergiesektor erforderlichen Kompetenzen auszustatten, was für die Verwirklichung der Ziele der EU im Bereich der erneuerbaren Energien von zentraler Bedeutung ist. Dabei handelt es sich um die erste von mehreren EU-Akademien, die im Rahmen des Rechtsakts eingerichtet werden.
Der weltweite Markt für Netto-Null-Technologien dürfte sich bis 2030 – mit einem jährlichen Wert von rund 600 Mrd. EUR – verdreifachen.
Schlüsseltechnologien für die Klimaneutralität
FOTOVOLTAIK UND SOLARTHERMIE
ELEKTROLYSEURE UND BRENNSTOFFZELLEN
ONSHORE-WINDENERGIE UND ERNEUERBARE OFFSHORE-ENERGIE
NACHHALTIGES BIOGAS/BIOMETHAN
BATTERIEN UND SPEICHERUNG
CO2-ABSCHEIDUNG UND -SPEICHERUNG
WÄRMEPUMPEN UND GEOTHERMIE
NETZTECHNOLOGIEN
Beschleunigung der Energiewende
Vor dem Hintergrund der Störung des globalen Energiemarkts und der durch die grundlose und ungerechtfertigte Invasion Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 verursachten Härten hat die EU den REPowerEU-Plan - neue Registerkarte öffnen auf den Weg gebracht, um die Energiewende zu beschleunigen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland rasch zu verringern. In den letzten zwei Jahren hat REPowerEU es der EU ermöglicht, Energie zu sparen, ihre Versorgung zu diversifizieren, saubere Energie zu erzeugen und Investitionen und Reformen intelligent zu kombinieren.
Energieeinsparungen und die Verbesserung der Energieeffizienz haben zur Senkung des Verbrauchs beigetragen. Im Bereich der erneuerbaren Energie wurden ebenfalls erhebliche Fortschritte erzielt. So wurden im ersten Halbjahr 2024 50 % des Stroms in der EU aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Norwegen hat Russland als wichtigster Gaslieferant der EU abgelöst. Zudem ist eine deutliche Verlagerung hin zu Einfuhren von Flüssigerdgas zu verzeichnen, wobei die Vereinigten Staaten nun Hauptlieferant der EU sind. Entscheidend ist, dass es der EU gelungen ist, kritischen Risiken für die Energieversorgungssicherheit standzuhalten, die Kontrolle über den Energiemarkt und die Energiepreise wiederzuerlangen und den Übergang zur Klimaneutralität zu beschleunigen.
Im Jahr 2024 überstieg der in Windkraftanlagen erzeugte Strom erstmals den in Gaskraftwerken erzeugten Strom, und die Windenergie war somit in der EU die zweitwichtigste einzelne Stromquelle nach der Kernenergie.
Der Anteil des importierten russischen Gases (Pipelinegas und LNG) an den Gesamteinfuhren der EU ging von 45 % im Jahr 2021 bis auf 19 % im Jahr 2024 zurück.
Die EU hat ihre Gasnachfrage zwischen August 2022 und November 2024 um 18 % gesenkt. So konnten rund 165 Mrd. m3 Gas eingespart werden.
Die Maßnahmen auf EU- und nationaler Ebene haben sich ausgezahlt: Die Strom- und Gaspreise sind inzwischen viel niedriger und stabiler als auf dem Höhepunkt der Energiekrise.
Die Treibhausgasemissionen der EU sind gegenüber 1990 um 37 % zurückgegangen, während die Wirtschaft im selben Zeitraum um
68 % wuchs.
Die damalige EU-Kommissarin für Energie, Kadri Simson, hält eine Pressekonferenz zum Bericht über die Lage der Energieunion 2024 - neue Registerkarte öffnen ab – Brüssel (Belgien), 11. September 2024. Der Bericht gibt einen Überblick über die Fortschritte der EU bei der Gewährleistung sicherer, wettbewerbsfähiger und erschwinglicher Energie für alle.
Reform des Strommarkts
Die Energiemärkte haben sich – mit niedrigeren Preisen als in den Jahren 2022 und 2023 – stabilisiert. Mit der Verabschiedung neuer Rechtsvorschriften wie einer neuen Verordnung und einer neuen Richtlinie zur Reform des Strommarkts - neue Registerkarte öffnen wird die Abhängigkeit der Endkundenpreise von kurzfristigen Marktpreisschwankungen verringert. Bei einer neuen Gaspreiskrise können die Mitgliedstaaten künftig Maßnahmen ergreifen, um die Verbraucher zu schützen und den Zugang zu bezahlbarer Energie und grundlegenden sozialen Dienstleistungen sicherzustellen. Durch die Reform des Strommarkts stehen den Verbrauchern vor der Vertragsunterzeichnung eine größere Auswahl an Verträgen und klarere Informationen zur Verfügung. Zukunftssichere Energiemärkte stimulieren zudem Investitionen in saubere Energie und führen zu niedrigeren und stabileren Preisen, die für die Stärkung der weltweiten Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie von entscheidender Bedeutung sind.
Die Ziele der Reform der Gestaltung des Strommarkts in der EU:
Förderung von Investitionen in erneuerbare Energien,
besserer Schutz der Verbraucher in der EU und Stärkung ihrer Position,
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie.
Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden
Der Gebäudesektor ist für die Verwirklichung der Energie- und Klimaziele der EU von entscheidender Bedeutung. Die überarbeitete Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden - neue Registerkarte öffnen, die im Mai in Kraft trat, zielt darauf ab, die Renovierungsquote in der EU zu erhöhen, insbesondere bei den Gebäuden mit der schlechtesten Energieeffizienz. Die neue Richtlinie bildet einen Rahmen für die Mitgliedstaaten, um die Emissionen und den Energieverbrauch von Gebäuden – von Wohnungen bis hin zu Geschäftsräumen und öffentlichen Gebäuden – zu verringern und so die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen zu verbessern und Kosten zu senken.
Gebäude verbrauchen rund 40 % der Energie in der EU.
Gebäude sind für mehr als ein Drittel der energiebedingten Treibhausgasemissionen der EU verantwortlich.
Rund 80 % der Energie, die in Haushalten in der EU verbraucht wird, entfallen auf Heizung, Kühlung und Warmwasser.
VIDEO Die Europäische Wasserstoffbank – Unterstützung der europäischen und weltweiten Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff.
Vorschriften für staatliche Beihilfen wie die Leitlinien für Klima-, Energie- und Umweltschutzbeihilfen - neue Registerkarte öffnen unterstützen die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der Ziele des europäischen Grünen Deals. Die Leitlinien fördern den Ausbau erneuerbarer Energien, da sie es den Mitgliedstaaten ermöglichen, Unternehmen öffentliche Mittel zu gewähren, um die erforderlichen Investitionen zu den geringstmöglichen Kosten für die Steuerzahler zu tätigen, ohne den Wettbewerb übermäßig zu verfälschen.
Fortschritte beim Null-Schadstoff-Aktionsplan
Die Umweltverschmutzung birgt zahlreiche Risiken für die Gesundheit von Mensch, Tier und Ökosystemen. Um Fortschritte bei der Verwirklichung ihres Null-Schadstoff-Ziels zu erreichen, ergreift die EU Maßnahmen für eine bessere Überwachung, Berichterstattung, Vermeidung und Behebung von Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung sowie der Umweltverschmutzung durch Chemikalien.
WASSER
2024 wurden mehrere neue Maßnahmen zur Gewährleistung der Trinkwasserqualität überall in der EU eingeführt. Mit neuen Standards und Verfahren - neue Registerkarte öffnen für Materialien und Produkte, die mit Trinkwasser in Berührung kommen, sollen die Vermehrung von Mikroorganismen verhindert und das Risiko der Auswaschung schädlicher Stoffe in das Trinkwasser verringert werden. Auch für die Messung von Mikroplastik wurde eine neue Methode - neue Registerkarte öffnen eingeführt, und es wurden technische Leitlinien - neue Registerkarte öffnen für die Überwachung langlebiger Chemikalien herausgegeben.
Kommunales Abwasser, das nicht gemäß den EU-Rechtsvorschriften gesammelt und behandelt wird, ist eine der Hauptquellen von Wasserverschmutzung. Es wurde eine Einigung - neue Registerkarte öffnen über neue Vorschriften erzielt, mit denen die Umweltverschmutzung durch kommunales Abwasser weiter verringert und neu auftretende Schadstoffe wie unter anderem Mikroplastik und Mikroschadstoffe bekämpft werden sollen. Im Einklang mit dem Verursacherprinzip wurde eine erweiterte Herstellerverantwortung eingeführt. Das bedeutet, dass die Verursacher die Kosten für die Entfernung von Mikroschadstoffen tragen müssen. Für die Behörden in den Mitgliedstaaten wurden neue Leitlinien - neue Registerkarte öffnen herausgegeben, um sicherzustellen, dass aufbereitetes Abwasser sicher für die Landwirtschaft weiterverwendet werden kann.
Laut Jahresbericht - neue Registerkarte öffnen der EU über den Zustand der Strände und Badegebiete sind die europäischen Badegewässer nach wie vor sicher, wobei mehr als 85 % eine „ausgezeichnete“ Wasserqualität aufweisen.
Die EU hat vier Rechtsvorschriften verabschiedet - neue Registerkarte öffnen, mit denen neue Instrumente zur Unterstützung einer sauberen und modernen Schifffahrt eingeführt werden. Gleichzeitig sollen damit illegale Einleitungen verhindert und die Meeresökosysteme geschützt werden.
VIDEO #WaterWiseEU – unsere Denkweise über Wasser in Europa ändern.
LUFT
Ein neues Gesetz - neue Registerkarte öffnen für strengere Luftqualitätsnormen in der EU bis 2030, mit denen die Gesundheit der Menschen und die Umwelt besser geschützt werden sollen, ist im Dezember in Kraft getreten - neue Registerkarte öffnen. In den überarbeiteten Vorschriften wird der jährliche Grenzwert für den am häufigsten auftretenden Schadstoff (Feinstaub) um mehr als die Hälfte herabgesetzt. Menschen, die aufgrund der Luftverschmutzung gesundheitliche Schäden erlitten haben, haben nun außerdem Anspruch auf Entschädigung, wenn gegen die EU-Luftqualitätsvorschriften verstoßen wird.
INDUSTRIEEMISSIONEN
Ein großer Teil der Umweltverschmutzung in der EU stammt aus industriellen Produktionsprozessen. Dazu gehören zum Beispiel Schadstoffemissionen, das Einleiten von Abwasser und die Erzeugung von Abfällen. Durch neue Vorschriften - neue Registerkarte öffnen, die zusätzliche Emissionsquellen abdecken und die Bestimmungen für die Erteilung von Betriebsgenehmigungen für die betreffenden Industrieanlagen und landwirtschaftlichen Betriebe vereinheitlichen, werden die Emissionen wichtiger Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden weiter reduziert. Mit diesen Vorschriften werden Verpflichtungen und Maßnahmen eingeführt, um die öffentliche Bereitstellung von Informationen über Emissionen und Ressourcennutzung durch die größten Industrieanlagen in der EU zu verbessern. Das im Juli ins Leben gerufene Innovationszentrum für industrielle Transformation und Emissionen - neue Registerkarte öffnen soll die Entwicklung und Einführung innovativer Lösungen zur Verminderung der Umweltverschmutzung beschleunigen.
BODEN
Im Rahmen ihrer Bemühungen um gesündere Böden in Europa plant die EU, bis 2030 100 Reallabore - neue Registerkarte öffnen und Leuchtturmbetriebe - neue Registerkarte öffnen (an denen beispielhafte Lösungen demonstriert werden) einzurichten. Im Rahmen der EU-Mission - neue Registerkarte öffnen„Ein Bodendeal für Europa“ - neue Registerkarte öffnen wurden die ersten 25 Reallabore ausgewählt und nahmen ihre Arbeit auf. Zahlreiche Partner kommen dort zusammen, um gemeinsam Lösungen und Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen zu entwickeln und zu erproben. Zusätzlich werden bei zehn Projekten der Mission „Ein Bodendeal für Europa“ spezielle Sanierungsstrategien, -modelle und -lösungen entwickelt, mit denen die Umweltverschmutzung und Dekontaminierung von Böden und Wasser in städtischen, ländlichen und Küstengebieten überwacht und angegangen wird.
VIDEO Biologische Vielfalt im Boden.
CHEMIKALIEN
Die EU hat Grundsätze - neue Registerkarte öffnen festgelegt, um zu bestimmen, was unter dem Begriff „wesentliche Verwendungszwecke“ für die Gesellschaft in Bezug auf besonders schädliche Chemikalien zu verstehen ist. Das Ziel ist es dabei, den Ausstieg aus der Verwendung besonders schädlicher Stoffe für nicht wesentliche Verwendungszwecke zu beschleunigen, während gleichzeitig mehr Zeit für den Ausstieg aus der Verwendung solcher Stoffe für gesellschaftlich wesentliche Verwendungszwecke gewährt wird, für die noch keine Alternativen vorhanden sind.
Neue Vorschriften - neue Registerkarte öffnen, mit denen die letzten verbleibenden Formen der absichtlichen Verwendung von Quecksilber verboten werden, sind seit 2024 EU-weit in Kraft. Gemäß den neuen Vorschriften ist die Verwendung und Ausfuhr von Dentalamalgam ab dem 1. Januar 2025 verboten. Mitgliedstaaten, die mehr Zeit für die Anpassung ihrer nationalen Gesundheitssysteme benötigen, können vorübergehend ausnahmsweise bis zum 30. Juni 2026 Zahn-Amalgam verwenden, herstellen und einführen. Letztendlich werden Zahnfüllungen somit quecksilberfrei sein, mit Ausnahme spezifischer medizinischer Zwecke oder von Fällen, in denen ein Arzt dies für unbedingt erforderlich hält.
Die EU hat außerdem neue Maßnahmen zur Beschränkung der Verwendung bestimmter schädlicher langlebiger Chemikalien in Produkten wie Textilien, Kosmetika und Verpackungen eingeführt - neue Registerkarte öffnen, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen.
Überarbeitete Rechtsvorschriften zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Chemikalien traten im Dezember in Kraft - neue Registerkarte öffnen. Durch diese neuen Vorschriften will die EU Beschäftigte, Verbraucherinnen und Verbraucher und die Umwelt vor gefährlichen Chemikalien schützen, indem die Risiken entlang der gesamten Lieferketten besser kommuniziert werden.
2024 machte die EU weitere Fortschritte auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft, in der weniger Rohstoffe verbraucht, das Abfallaufkommen reduziert und nachhaltiges Wachstum und nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Dank neuer Rechtsvorschriften werden die Ressourcenproduktivität und gleichzeitig die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der EU-Wirtschaft steigen.
78 %
der Menschen in der EU sind der Ansicht, dass sich die Umwelt unmittelbar auf ihren Alltag und ihre Gesundheit auswirkt. Am effektivsten können Umweltprobleme ihrer Meinung nach folgendermaßen angegangen werden:
17 %
Förderung der Kreislaufwirtschaft durch Abfallreduzierung und Wiederverwendung oder Recycling von Produkten,
15 %
Wiederherstellung der Natur,
14 %
Durchsetzung der Umweltvorschriften,
14 %
Sicherstellen, dass in der EU verkaufte Produkte der Umwelt nicht schaden.
Produkte und die Art und Weise, wie wir sie verwenden, können erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, aber dank der neuen EU-Vorschriften werden nachhaltige Produkte nach und nach zur Norm werden. Dies ergibt sich aus dem Inkrafttreten neuer Vorschriften - neue Registerkarte öffnen, durch die sichergestellt wird, dass Haushaltswaren und Industrieprodukte für den täglichen Gebrauch eine längere Lebenszeit haben, Energie und Rohstoffe effizienter genutzt werden und die Produkte leichter repariert und recycelt werden können und mehr recyceltes Material enthalten. Dank digitaler Produktpässe - neue Registerkarte öffnen – scannbarer Produktetiketten, über die man Informationen zur Nachhaltigkeit leicht abrufen kann – können Käufer leichter nachhaltige Entscheidungen treffen. Die Vernichtung unverkaufter Kleidung und Schuhe wird mit den neuen Vorschriften verboten.
VIDEO Neue Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte.
Im März sind neue EU-Vorschriften - neue Registerkarte öffnen zur besseren Einbindung der Verbraucherinnen und Verbraucher beim grünen Wandel in Kraft getreten. Vor dem Kauf eines Produkts erhalten sie nun bessere Informationen über Haltbarkeit und Reparierbarkeit sowie über ihre gesetzlichen Garantierechte. Unternehmen können nicht mehr erklären, dass sie „umweltfreundlich“ sind, ohne eine anerkannte hervorragende Umweltleistung nachweisen zu können. Darüber hinaus werden unlautere Geschäftspraktiken wie geplanter Verschleiß oder falsche Behauptungen über die Nachhaltigkeit eines Produkts verboten. Die neuen Vorschriften gelten ab September 2026.
Die Förderung der Reparatur von Produkten trägt zu nachhaltigem Verbrauch bei. Im Juli traten neue Vorschriften - neue Registerkarte öffnen zur Einführung von Maßnahmen in Kraft, durch die mehr Produkte während und nach der gesetzlichen Garantiezeit repariert werden sollen. Produkthersteller, die den Anforderungen des EU-Rechts im Hinblick auf die Reparierbarkeit (z. B. von Kühlschränken und Smartphones) unterliegen, müssen Produkte innerhalb einer angemessenen Zeit und zu einem angemessenen Preis reparieren. Während der Laufzeit der gesetzlichen Garantie müssen Verkäufer Reparaturen anbieten, es sei denn, diese sind teurer als der Ersatz. Nach Ablauf der gesetzlichen Garantie verfügen Verbraucherinnen und Verbraucher über neue Rechte und Instrumente, damit die Reparatur eine einfache und verfügbare Option darstellt. Wenn sie sich dafür entscheiden, das Produkt reparieren, anstatt es ersetzen zu lassen, erhalten sie außerdem eine zusätzliche einjährige gesetzliche Garantie auf das Produkt. Die neuen Vorschriften gelten ab Juli 2026.
Durch Recycling wird nicht nur Energie und Geld eingespart, es ist auch eine gute Quelle für kritische Rohstoffe. Der verlässliche und ungehinderte Zugang zu bestimmten Rohstoffen stellt ein zunehmendes Problem dar. In der Verordnung zu kritischen Rohstoffen, die im Mai in Kraft getreten ist - neue Registerkarte öffnen, wird als Richtwert festgelegt, dass mindestens 25 % des jährlichen Verbrauchs solcher Rohstoffe in der EU aus dem Recycling stammen sollen. Außerdem enthält die Verordnung Vorschriften zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit kritischer Rohstoffe auf dem EU-Markt.
Die Einwohnerinnen und Einwohner der EU erzeugen täglich durchschnittlich ein halbes Kilogramm Verpackungsabfälle. Neue Vorschriften - neue Registerkarte öffnen, die im Dezember angenommen wurden, werden für mehr Nachhaltigkeit bei Verpackungen sorgen, indem die Verwendung aufwendiger Verpackungen reduziert bzw. eingeschränkt wird und mehr Pfandsysteme für Plastikflaschen und Metalldosen zum Einsatz kommen. Wenn die Unternehmen ihre Einsparungen weitergeben, könnte jeder und jede bis zu 100 EUR pro Jahr sparen.
Die Abfallausfuhren aus der EU in Nicht-EU-Länder sind seit 2004 um 88 % auf 35 Mio. Tonnen im Jahr 2023 gestiegen. Im Mai sind neue Vorschriften in Kraft getreten, mit denen sichergestellt werden soll, dass die EU mehr Verantwortung für ihre Abfälle übernimmt. Mit der neuen Verordnung - neue Registerkarte öffnen soll gewährleistet werden, dass die EU ihre Abfälle nicht in Länder außerhalb der EU ausführt und zu einer umweltgerechten Behandlung von Abfällen beiträgt.
Beim Festival Neues Europäisches Bauhaus im April wurden die Besucher zu einem Tag der nachhaltigen Mode eingeladen, an dem es auch eine kreislauforientierte und inklusive Modenschau mit 16 internationalen Designern aus acht Ländern und ihren umweltfreundlichen Kreationen zu sehen gab. Bei diesem Event wurde nicht nur die ästhetische Anziehungskraft nachhaltiger Mode hervorgehoben, sondern auch ihre Rolle bei der Förderung eines umweltfreundlichen Lifestyles.
Festival des Neuen Europäischen Bauhauses. Brüssel (Belgien), 11. April 2024.
Umwelt und Natur
Eine Halbzeitbewertung des achten Umweltaktionsprogramms - neue Registerkarte öffnen, das als Richtschnur für die europäische Umweltpolitik bis 2030 dienen wird, zeigt erneut, dass die Ziele der EU im Rahmen des europäischen Grünen Deals erreicht werden können, wenn alle geplanten Maßnahmen vollständig umgesetzt werden. In der Bewertung werden auch die positiven wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen einer Erfüllung der Klima- und Umweltziele hervorgehoben, unter anderem in Bezug auf Wohlergehen, Gesundheit, Widerstandsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Gewährleistung der Versorgungssicherheit.
Im August trat die bahnbrechende Verordnung der EU über die Wiederherstellung der Natur - neue Registerkarte öffnen in Kraft, mit der der erhebliche Rückgang der biologischen Vielfalt aufgehalten und der Klimawandel bekämpft werden soll. Sie beruht auf der EU-Biodiversitätsstrategie - neue Registerkarte öffnen und beinhaltet verbindliche Ziele zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme, insbesondere der Ökosysteme mit dem größten Potenzial zur CO2-Abscheidung und -Speicherung, sowie zur Verhütung von Naturkatastrophen und zur Verringerung ihrer Auswirkungen. Mit der neuen Verordnung werden Maßnahmen ergriffen, um bis 2030 mindestens 20 % der Land- und Meeresgebiete der EU wiederherzustellen. Bis 2050 sollen solche Maßnahmen für alle Ökosysteme, die wiederhergestellt werden müssen, eingeführt werden. Die Mitgliedstaaten müssen ihre nationalen Wiederherstellungspläne bis Mitte 2026 vorlegen und darin erläutern, wie sie die Ziele erreichen werden. Die Verordnung über die Wiederherstellung der Natur ist weltweit die Erste ihrer Art und wird der EU und ihren Mitgliedstaaten auch dabei helfen, ihren internationalen Verpflichtungen im Bereich der biologischen Vielfalt im Rahmen des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal - neue Registerkarte öffnen nachzukommen.
Ein deutsches Projekt - neue Registerkarte öffnen zur Renaturierung der Isar und ihrer Überschwemmungsgebiete im Rahmen einer einzigartigen Zusammenarbeit zwischen bayerischen Wasser- und Naturschutzbehörden gewann 2024 den LIFE-Award in der Kategorie Natur. Fast ein Jahrzehnt nach Projektbeginn kann der Fluss wieder frei fließen, und gefährdete Arten sind zurückgekehrt.
VIDEO Überwachung der Wasservogelbewegungen entlang der ostatlantischen Zugroute für Vögel.
Das Natura-2000-Netz von Schutzgebieten bildet seit 30 Jahren das Rückgrat der EU-Naturschutzpolitik. 2024 wurde mit den Natura-2000-Auszeichnungen - neue Registerkarte öffnen ein breites Spektrum neuer Initiativen ins Blickfeld gerückt – von der Erhaltung und Bestandsbewirtschaftung des Schwarzstorches in Polen bis hin zum Meeresschutzprojekt „blaue Wälder“ in Portugal.
Die Natura-2000-Auszeichnungen.
Bestehende Initiativen wurden auch 2024 weiter gefördert, beispielsweise durch die Veröffentlichung eines neuen Leitfadens - neue Registerkarte öffnen für die Gestaltung besserer Landnutzungsstrategien. Dadurch sollten sich alle einschlägigen Interessenträger besser mit den Rechtsvorschriften über Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft sowie mit bewährten Verfahren vertraut machen können. Dieser Sektor ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, die Umwelt zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen, indem CO2 in großem Maßstab abgebaut wird. Im Vorfeld des Internationalen Tags des Waldes im März veranstaltete die Kommission eine Konferenz - neue Registerkarte öffnen, deren Ziel es war, die Anstrengungen zur Pflanzung von 3 Milliarden Bäumen - neue Registerkarte öffnen bis 2030 voranzutreiben, um so die Widerstandsfähigkeit gegen Klima- und Umweltgefahren zu erhöhen.
Umweltkriminalität ist ein zunehmendes Problem, das die Umwelt, die menschliche Gesundheit und die Wirtschaft innerhalb und außerhalb der EU erheblich schädigt. Mithilfe von überarbeiteten Rechtsvorschriften - neue Registerkarte öffnen, die im Mai in Kraft getreten sind, sollen die schwerwiegendsten Verstöße gegen die EU-Umweltverpflichtungen angegangen werden. Es wurden mehrere neue Straftatbestände wie das rechtswidrige Recycling von Schiffen und die rechtswidrige Wasserentnahme eingeführt. Die neuen Vorschriften stärken die Durchsetzungskette und unterstützen Umweltschützer und -fachleute bei der Bekämpfung von Umweltkriminalität. Die Mitgliedstaaten haben zwei Jahre Zeit, um ihre nationalen Rechtsvorschriften anzupassen.
Umweltkriminalität
… liegt bei der organisierten Kriminalität weltweit auf Platz vier
… nimmt jedes Jahr um 5 % bis 7 % zu
… verursacht jährlich Verluste in Höhe von 80 Mrd. bis 230 Mrd. EUR
In den letzten Jahren waren die europäischen Landwirte mit einer außergewöhnlichen Bandbreite an Herausforderungen und Unsicherheiten konfrontiert – von einer Pandemie über einen starken Anstieg der Energiepreise, der durch den ungerechtfertigten russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine noch verschärft wurde, bis hin zu immer häufigeren extremen Wetterereignissen. 2024 hat die EU weitere Maßnahmen ergriffen, um die Landwirte zu unterstützen und um ihnen bei der Bewältigung der Herausforderungen zu helfen, die sich seit der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik - neue Registerkarte öffnen aufgetan haben.
Im März schlug die Kommission Änderungen bestimmter Vorschriften im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik vor, ohne dabei deren Rolle bei der Stärkung der Nachhaltigkeit in der europäischen Landwirtschaft zu schwächen. Flankiert wurde dies durch weitere Maßnahmen zur Verringerung des Verwaltungsaufwands für Landwirte als Teil eines umfassenderen, 2023 geschnürten Pakets zur Reduzierung von Berichterstattungspflichten. In einer Online-Konsultation, bei der 27 000 Antworten eingingen, wurde auch danach gefragt, wie die EU-Landwirte den Verwaltungsaufwand im Zusammenhang mit der Gemeinsamen Agrarpolitik, einschließlich Berichterstattungspflichten, sehen.
Unterstützung für die Landwirte in der EU
Reduzierung der Vor-Ort-Besuche durch nationale Verwaltungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik um mindestens die Hälfte.
Bereitstellung von 98 Mrd. EUR für freiwillige Maßnahmen zur Förderung von Umwelt, Klima und Tierwohl.
Darüber hinaus schlug die Kommission Maßnahmen vor, um die Entlohnung der Landwirte zu verbessern. Im Juli wurde die EU-Beobachtungsstelle für die Agrar- und Lebensmittelkette - neue Registerkarte öffnen eingerichtet, die Erzeugungskosten, Gewinnspannen und Handelspraktiken erfassen soll. Ziel ist es, für mehr Transparenz und mehr Vertrauen zwischen den Interessenträgern zu sorgen, indem Daten veröffentlicht und Informationen ausgetauscht werden. Ferner wurden Optionen für neue Vorschriften zur Korrektur von Ungleichgewichten in der Lebensmittelversorgungskette vorgestellt. Darüber hinaus legte die Kommission im April einen Bericht - neue Registerkarte öffnen über die Umsetzung der Richtlinie über unlautere Handelspraktiken - neue Registerkarte öffnen in der Lebensmittelversorgungskette vor, der in eine laufende Bewertung der gesetzlichen Vorschriften einfließen wird. Im Dezember schlug die Kommission neue Maßnahmen - neue Registerkarte öffnen zur Stärkung der Position der Landwirte in der Lebensmittelversorgungskette und zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Durchsetzung der Vorschriften über unlautere Handelspraktiken vor.
2024 erhielten Landwirte, die von Naturkatastrophen und extremen Wetterereignissen in Bulgarien, Tschechien, Deutschland, Estland, Griechenland, Italien, Österreich, Polen, Rumänien und Slowenien betroffen waren, Unterstützung in Höhe von 233 Mio. EUR. Außerdem wurden Stützungsmaßnahmen eingeführt, um die Marktstörungen im Weinsektor in Portugal sowie die negativen Auswirkungen der Aviären Influenza auf die Märkte für Geflügel und Eier in Italien abzufedern.
Der damalige EU-Landwirtschafskommissar Janusz Wojciechowski (Mitte rechts) mit Delegierten, die Junglandwirtinnen und -landwirte vertreten, auf der G7-Ministertagung zum Thema Landwirtschaft. Syrakus (Italien), 27. September 2024.
Im September wurde der Abschlussbericht über den Dialog vorgelegt. Der Bericht mit dem Titel Eine gemeinsame Perspektive für Landwirtschaft und Ernährung in Europa - neue Registerkarte öffnen enthält eine Bewertung der Herausforderungen und Chancen und spricht 14 Empfehlungen aus. Diese Vorschläge werden als Richtschnur für die Arbeit der Kommission bei der Ausgestaltung der Vision für Landwirtschaft und Ernährung dienen, die in den ersten 100 Tagen der neuen Amtszeit vorgelegt werden soll (siehe Kapitel 0).
2024 verhandelte die EU über die Beseitigung von Handelshemmnissen für irische und französische Rindfleischausfuhren nach Südkorea, wodurch die Erzeuger aus diesen Mitgliedstaaten Zugang zu einem der weltweit größten Einfuhrmärkte für Rindfleisch erhielten.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (rechts) und der Vorsitzende des Strategischen Dialogs zur Zukunft der EU-Landwirtschaft, Peter Strohschneider (links), auf einer Pressekonferenz zum Abschlussbericht über den Strategischen Dialog. Brüssel (Belgien), 4. September 2024.
Nachhaltige Fischerei und Aquakultur
Der Klimawandel, der Verlust an biologischer Vielfalt und die Verschmutzung von Meeres- und Binnengewässern gefährden die Nachhaltigkeit der Fischerei- und Aquakulturressourcen. Mit dem Paket „Fischerei und Ozeane“ - neue Registerkarte öffnen aus dem Jahr 2023 hat die Kommission ein Bündel von Maßnahmen vorgelegt, um diesen Herausforderungen im Zuge der Umsetzung der Gemeinsamen Fischereipolitik - neue Registerkarte öffnen zu begegnen. Es wurde eine Konsultation - neue Registerkarte öffnen eingeleitet, um die Verordnung über die Gemeinsame Fischereipolitik zu bewerten. Der entsprechende Bericht wird Ende 2025 erwartet.
Kontrollvorschriften sind entscheidend für die Umsetzung der Gemeinsamen Fischereipolitik, insbesondere um die Ausschöpfung der Fangquoten zu überwachen und sicherzustellen, dass unerwünschte Fänge nicht illegal ins Meer zurückgeworfen werden. Im Januar traten neue Vorschriften - neue Registerkarte öffnen zur Modernisierung der Art und Weise in Kraft, wie Fischereitätigkeiten sowohl von EU- als auch von Nicht-EU-Schiffen in EU-Gewässern kontrolliert werden. Sie werden dazu beitragen, Überfischung zu verhindern, ein wirksameres und harmonisiertes Fischereikontrollsystem zu schaffen und gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen den verschiedenen Meeresbecken und Flotten zu gewährleisten. Die neuen Vorschriften werden durch verstärkte Digitalisierung auch den Verwaltungsaufwand verringern und den Einsatz von Technologien fördern.
Die Kommission reagierte zudem auf Forderungen, den Verwaltungsaufwand im Zusammenhang mit der Einrichtung und dem Betrieb von Aquakulturanlagen in der EU zu verringern. Zu diesem Zweck wurden die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der strategischen Leitlinien für eine nachhaltigere und wettbewerbsfähigere Aquakultur unterstützt.
Eine nachhaltigere Bewirtschaftung der Meere
Auf der Konferenz „Unser Ozean“ - neue Registerkarte öffnen in Griechenland bekräftigte die EU ihre Entschlossenheit zur Umsetzung der internationalen Meerespolitik, indem sie 40 Verpflichtungen zum Handeln für 2024 - neue Registerkarte öffnen ankündigte, für die 3,5 Mrd. EUR an EU-Mitteln bereitgestellt wurden. Die Verpflichtungen betreffen vorrangig Bereiche wie nachhaltige Fischerei, geschützte Meeresgebiete, Ozeane und Klimawandel, nachhaltige blaue Wirtschaft und Meeresverschmutzung.
Virginijus Sinkevičius, damals EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei, hält eine Grundsatzrede auf der Konferenz „Unser Ozean“. Athen (Griechenland), 16. April 2024.
Illegale, ungemeldete und unregulierte Fischerei ist eine der größten Bedrohungen für die nachhaltige Nutzung der lebenden aquatischen Ressourcen. Sie untergräbt sowohl die weltweiten Bemühungen um eine bessere Meerespolitik als auch die Gemeinsame Fischereipolitik der EU. Im Mai zeigte die EU Senegal die „Gelbe Karte“ - neue Registerkarte öffnen – eine Mahnung, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Fischerei verstärkt werden müssen. Der Wert der illegalen, ungemeldeten und unregulierten Fischerei wird weltweit auf 10 Mrd. bis 20 Mrd. EUR pro Jahr geschätzt. Jährlich werden zwischen 11 Mio. und 26 Mio. Tonnen Fisch illegal gefangen; das entspricht mindestens 15 % der weltweiten Fangmengen.
Wichtige Entscheidungen - neue Registerkarte öffnen, auch zum Einsatz schwimmender Geräte für den Fang von Thunfisch und anderen Fischen, werden zu einer nachhaltigeren Fischerei im Indischen Ozean beitragen. Auf der Grundlage eines Vorschlags der EU wurde auf der 28. Jahrestagung der Thunfischkommission für den Indischen Ozean im Mai eine Entschließung angenommen, der zufolge treibende Fischsammelgeräte schrittweise bis 2030 vollständig biologisch abbaubar sein müssen. Auch der Rechtsrahmen für solche Geräte wurde überarbeitet, um die Nachverfolgbarkeit und die Einhaltung der Vorschriften zu verbessern.
Die EU ist bereit, den Vertrag über die hohe See - neue Registerkarte öffnen, auch bekannt als Übereinkommen über die biologische Vielfalt außerhalb nationaler Hoheitsbefugnisse, zu ratifizieren. Sie wird dies gemeinsam mit mehreren Mitgliedstaaten vor der dritten Meereskonferenz der Vereinten Nationen im Juni 2025 tun. Ziel des Übereinkommens ist es, die Ozeane zu schützen, Gerechtigkeit und Fairness zu fördern, Umweltzerstörung und Klimawandel zu bekämpfen und den Verlust der biologischen Vielfalt auf hoher See zu verhindern. Es tritt in Kraft, sobald es von 60 Parteien ratifiziert worden ist. Die EU bereitet sich aktiv auf die Umsetzung des Übereinkommens vor und unterstützt andere Länder bei ihren Bemühungen um die Ratifizierung und Umsetzung.
Fast ein Viertel der Treibhausgasemissionen in der EU entfällt auf den Verkehrssektor. Im Rahmen des europäischen Grünen Deals will die EU die verkehrsbedingten Emissionen bis 2050 um 90 % senken. Die Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität - neue Registerkarte öffnen enthält einen Fahrplan für die Verwirklichung dieser ehrgeizigen Emissionsreduktionen. In den letzten fünf Jahren wurden erhebliche Fortschritte dabei erzielt, den Verkehrssektor in der EU nachhaltiger zu machen.
Mehr als 90 % der 82 Initiativen im Rahmen der Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität wurden bereits oder werden noch umgesetzt.
Im Rahmen der Fazilität „Connecting Europe“ 2021-2027 wurden über 21,2 Mrd. EUR für 630 Verkehrsinfrastrukturprojekte in der gesamten EU bereitgestellt.
Die Mitgliedstaaten haben im Rahmen ihrer nationalen Aufbaupläne fast 100 Mrd. EUR für den Verkehrssektor bereitgestellt.
4 Mrd. EUR wurden in Forschung und Innovation mit Verkehrsbezug investiert.
Im Rahmen der Verordnung „ReFuelEU Aviation - neue Registerkarte öffnen“ wird die Verwendung nachhaltiger Flugkraftstoffe gefördert und eine erhebliche Verringerung der CO2-Emissionen um mehr als 60 % bis 2050 gegenüber 1990 erreicht. Sie ist im Januar 2024 in Kraft getreten.
Mit dem im Rahmen der Verordnung eingeführten freiwilligen Kennzeichnungssystem - neue Registerkarte öffnen zur Berechnung von Flugemissionen wird es den Fluggästen ermöglicht, eine fundierte Entscheidung zu treffen, wenn sie zwischen verschiedenen Flugoptionen auswählen.
Die Verordnung „FuelEU Maritime“ - neue Registerkarte öffnen trägt dazu bei, die Emissionen aus der Schifffahrt zu verringern, indem die Nutzung erneuerbarer und kohlenstoffarmer Kraftstoffe im Seeverkehr sowie saubere Energietechnologien für Schiffe gefördert werden. Sie gilt seit Januar 2025.
Im Laufe des Jahres wurden 42 neue Projekte ausgewählt, die EU-Mittel in Höhe von über 424 Mio. EUR - neue Registerkarte öffnen für den Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (elektrische Ladestationen und Wasserstofftankstellen; Elektrifizierung des Bodenbetriebs an Flughäfen) erhalten.
VERRINGERUNG DER VERKEHRSBEDINGTEN EMISSIONEN
Die überarbeiteten CO2-Emissionsreduktionsziele für schwere Nutzfahrzeuge (Lastkraftwagen, Busse und Reisebusse), die im Juli in Kraft getreten sind, sehen vor, dass deren Emissionen bis 2030 um 45 %, bis 2035 um 65 % und bis 2040 um 90 % gesenkt werden.
Im Rahmen der neuen Vorschriften - neue Registerkarte öffnen über Emissionsgrenzwerte für Straßenfahrzeuge und Grenzwerte für die Haltbarkeit von Batterien werden für alle Fahrzeuge Reifenabrieb und Bremspartikelemissionen geregelt, womit Emissionen und Mikroplastik verringert werden.
Die Binnenschifffahrt ist energieeffizient und es kommt hier fast nie zu Stauungen. Mit einem neuen Vorschlag - neue Registerkarte öffnen zur Verbesserung des Verkehrsmanagements für Flüsse und Kanäle in der EU wird die Effizienz und Zuverlässigkeit der Binnenschifffahrt gesteigert und zu dem EU-Ziel beigetragen, mehr Fracht auf die europäischen Flüsse und Kanäle zu verlagern.
Die EU macht zudem große Schritte hin zur Verringerung der verkehrsbedingten Emissionen; so hat sie etwa die Europäische Erklärung zum Radverkehr - neue Registerkarte öffnen angenommen, mit der das Fahrrad ganz offiziell als nachhaltiges, zugängliches und günstiges Verkehrsmittel anerkannt wird.
Die Mitglieder der Allianz für emissionsfreie Luftfahrt - neue Registerkarte öffnen haben sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 zwischen 36 % und 68 % der Flüge innerhalb der EU mit Flugzeugen abzuwickeln, deren Antrieb auf Wasserstoff oder Strom beruht. Dadurch könnten die CO2-Emissionen auf den betreffenden Strecken um 12 % bis 31 % gesenkt werden. Die EU hat die Allianz als freiwillige Initiative ins Leben gerufen, in deren Rahmen private und öffentliche Partner zusammenarbeiten können, um den Reisenden in Europa neue Formen des nachhaltigen Verkehrs zu bieten.
Ein nachhaltiges und resilientes Verkehrsnetz
Um die Verkehrsverbindungen in ganz Europa zu verbessern, investiert die EU die Rekordsumme von 7 Mrd. EUR - neue Registerkarte öffnen in nachhaltige, sichere und intelligente Verkehrsinfrastrukturen. Mit mehr als 80 % der Mittel werden Projekte unterstützt, die zur Verwirklichung der Klimaziele der EU beitragen, indem das EU-Netz von Eisenbahnen, Binnenwasserstraßen und Seeverkehrsrouten gestärkt und modernisiert wird. Gefördert werden Großprojekte zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Eisenbahnverbindungen. Dazu gehören das Projekt Rail Baltica, das die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen - neue Registerkarte öffnen verbindet, und das Fehmarnbelt-Tunnelprojekt - neue Registerkarte öffnen, das Deutschland mit Dänemark verbindet.
Zudem wird – aufgrund neuer Vorschriften - neue Registerkarte öffnen mit ehrgeizigen Zielen für die europäische Verkehrsinfrastruktur – an höheren Bahngeschwindigkeiten gearbeitet. Bis 2040 müssen die Personenverkehrstrassen in den wichtigsten Personenschienenverkehrskorridoren der EU von Zügen befahrbar sein, die eine Geschwindigkeit von 160 km/h oder schneller erreichen.
Sicherere Straßen
Die Straßenverkehrssicherheit in der EU hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert, wobei die Zahl der Verkehrstoten von rund 50 000 vor zwanzig Jahren auf heute etwa 20 400 gesunken ist. Um das Ziel der EU zu erreichen, die Zahl der Todesopfer bis 2050 auf null zu senken, sind jedoch weitere Maßnahmen - neue Registerkarte öffnen auf EU-, nationaler und lokaler Ebene erforderlich.
Für alle in der EU verkauften Kraftfahrzeuge sind neue Vorschriften - neue Registerkarte öffnen zur Erhöhung der Betriebssicherheit von Fahrzeugen in Kraft getreten. Mit den Vorschriften wird der Einsatz einer Reihe neuer Technologien und fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme in allen Neufahrzeugen vorgesehen. Die Maßnahmen haben seit Beginn ihrer Anwendung auf neue Fahrzeugmodelle im Jahr 2022 entscheidend zu einem besseren Schutz von Fahrzeuginsassen, Fußgängerinnen und Fußgängern und Radfahrerinnen und Radfahrern in der gesamten EU beigetragen. Bis 2038 dürften dank der Vorschriften mehr als 25 000 Menschenleben gerettet und mindestens 140 000 schwere Verletzungen verhindert werden.
Eine kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität - neue Registerkarte öffnen ist von entscheidender Bedeutung, um dafür zu sorgen, dass der Verkehr in Europa umweltfreundlicher, sicherer und wettbewerbsfähiger wird. Die EU investiert in Zusammenarbeit mit privaten Partnern über Horizont Europa 500 Mio. EUR, um die Forschung im Bereich dieser Technologien voranzubringen.
Die EU setzte ihre Zusammenarbeit mit wichtigen internationalen Partnern zur Bewältigung der Dreifachkrise von Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung auch im Jahr 2024 fort. Es fanden drei wichtige multilaterale Konferenzen statt: die Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Aserbaidschan, die Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen in Kolumbien und die Konferenz der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung in Saudi-Arabien.
Klimakonferenz der Vereinten Nationen
Die 29. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29) fand vom 11. bis zum 24. November 2024 in Baku (Aserbaidschan) statt. Die Vertragsparteien kamen auf dem Gipfel zusammen, um die Maßnahmen zu beschleunigen, mit denen das Ziel des Pariser Übereinkommens – Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau – erreicht werden soll.
Zentrales Thema war die Sicherung der erheblichen Investitionen, die erforderlich sind, um die Emissionen zu verringern und gefährdete Bevölkerungsgruppen zu schützen. Die EU spielte eine entscheidende Rolle - neue Registerkarte öffnen bei der Einigung auf ein neues Ziel der Klimaschutzfinanzierung zur Unterstützung der Klimaschutzmaßnahmen von Entwicklungsländern.
Die Vertragsparteien haben sich gemeinsam ein neues ehrgeiziges quantifiziertes Ziel gesetzt – es besagt, dass alle für die Klimaschutzfinanzierung zur Verfügung stehenden Mittel zusammen bis 2035 auf jährlich 1,3 Billionen USD aufgestockt werden sollen. Im Rahmen dieses Gesamtziels haben sich die entwickelten Länder verpflichtet, bis 2035 eine führende Rolle bei der Mobilisierung von mindestens 300 Mrd. USD jährlich zu übernehmen. Zugleich konnte auch die globale Beitragszahlerbasis verbreitert werden – mehr Länder wurden ermutigt, einen Beitrag zu leisten, der ihren wachsenden Emissionen und ihrem wirtschaftlichen Gewicht entspricht. Auch die transformative Rolle multilateraler Banken beim Ausbau des Klimaschutzes wurde hervorgehoben.
Darüber hinaus spielte die EU eine wichtige Rolle bei der Fertigstellung des Regelwerks des Pariser Übereinkommens für CO2-Märkte. Mit dem Übereinkommen, das neun Jahre lang in Arbeit war, werden die internationalen CO2-Märkte - neue Registerkarte öffnen operationalisiert, um einen soliden Rahmen für Transparenz, Rechenschaftspflicht und erhöhte Umweltintegrität zu gewährleisten. Ein weiterer wichtiger Erfolg war der Ausbau des erweiterten Lima-Arbeitsprogramms für Gleichstellungsfragen, in dem hervorgehoben wird, wie wichtig für die Vertragsparteien geschlechtergerechte Klimaschutzmaßnahmen sind.
Während der COP29 veröffentlichte die EU vor Ablauf der Frist zum Jahresende ihren ersten Zwei-Jahres-Transparenzbericht. Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Umsetzung des Pariser Übereinkommens. Er markiert den Beginn einer neuen Ära der Rechenschaftspflicht und der Zusammenarbeit im globalen Vorgehen gegen den Klimawandel.
Der damals für Klimapolitik und Verkehr zuständige EU-Kommissar Wopke Hoekstra (links) mit dem zwölfjährigen Ferre Van Steenbergen, dem jüngsten Mitglied der belgischen Delegation auf der COP29-Konferenz. Baku (Aserbaidschan), 19. November 2024.
Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen
Von der 16. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens der Vereinten Nationen über Biodiversität, die im Oktober in Cali (Kolumbien) stattfand, gingen ermutigende Impulse für die Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens - neue Registerkarte öffnen aus, mit dem der Verlust an Biodiversität bis 2030 aufgehalten und umgekehrt werden soll. Auf der als „COP des Volkes“ bezeichneten Konferenz wurden mehrere wichtige Entscheidungen getroffen - neue Registerkarte öffnen, darunter eine Einigung über die Ausweitung der Rolle indigener Völker und lokaler Gemeinschaften bei der Erhaltung der Biodiversität sowie eine wegweisende Einigung darüber, wie die Vorteile digitaler genetischer Informationen gemeinsam genutzt werden können. Die EU hat ein Paket neuer Initiativen im Wert von fast 160 Mio. EUR vorgestellt, mit dem die Partnerländer unterstützt und die Biodiversität weltweit geschützt werden soll. Darin spiegelt sich ihr festes Bekenntnis zur Umsetzung der globalen Finanzierungsziele zugunsten des Naturschutzes.
Konferenz der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung
Auf der 16. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung arbeitete die EU im Hinblick auf die Umsetzung der globalen Verpflichtungen zur Bekämpfung von Wüstenbildung, Bodendegradation und Dürre eng mit den internationalen Partnerländern zusammen. Der erste Welt-Dürre-Atlas - neue Registerkarte öffnen, der von der Gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission und im Rahmen des Übereinkommens erarbeitet wurde, wurde auf der Konferenz vorgestellt. Mit dem Atlas sollen alle Dimensionen von Dürre und ihre zunehmenden weltweiten Risiken veranschaulicht werden. Über die Darstellung der Herausforderungen hinaus bietet der Atlas auch Antworten, damit die politischen Entscheidungsträger Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz gegenüber Dürren ergreifen können.
Große Dürreereignisse mit Beispielen betroffener Systeme (2022-2024)
Im Jahr 2022 waren im Westen der Vereinigten Staaten die Ökosysteme, die Landwirtschaft, die Wasserkraft und die Wasserversorgung betroffen. In Zentralasien waren die Landwirtschaft und die Wasserversorgung, in Ostasien die Landwirtschaft, die Binnenschifffahrt sowie Industrie und Fertigung beeinträchtigt. Im gleichen Jahr war auch die Landwirtschaft in Südostasien betroffen.
Zwischen 2022 und 2023 wirkten sich Dürreereignisse in Europa insbesondere auf Binnenschifffahrt, Wasserkraft, Landwirtschaft, Wasserversorgung, Ökosysteme und die Gesundheit aus. In West- und Ostafrika waren die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit beeinträchtigt, während in Ostafrika noch Flüchtlingsbewegungen hinzukamen. In den außertropischen Anden und im Becken des Rio de la Plata kam es zu Wasserknappheit, und die Binnenschifffahrt sowie die Landwirtschaft waren beeinträchtigt.
Zwischen 2023 und 2024 waren in Zentralamerika und im nördlichen Südamerika die Landwirtschaft und die Wasserversorgung betroffen. Im brasilianischen Amazonasbecken wirkten sich Dürreereignisse auf die Ökosysteme, die Binnenschifffahrt und die Wasserkraft aus.
2024 war der Mittelmeerraum mit Wasserknappheit und Problemen in der Landwirtschaft konfrontiert, während im südlichen Afrika und im Sambesi-Becken Landwirtschaft, Ernährungssicherheit, Wasserkraft und Ökosysteme betroffen waren. In Afghanistan waren die Landwirtschaft und die Wasserversorgung beeinträchtigt.