Ein weiterer zentraler Faktor für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU ist die Wettbewerbspolitik - neue Registerkarte öffnen, d. h. die Vorschriften und Gesetze, die einen wirksamen Wettbewerb zwischen den Unternehmen gewährleisten sollen. Indem die Kommission die Wettbewerbsregeln durchsetzt, schafft sie ein Umfeld, das die Unternehmen dazu anspornt, effizienter, flexibler und innovativer zu werden, und das den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Form von höherwertigen, kosteneffizienten Produkten zugutekommt. Auch werden die EU-Unternehmen so fit für den Weltmarkt, da sie infolge von Investitionen in Forschung, Produktentwicklung und Prozessoptimierung ihre Konkurrenten überflügeln können. Durchsetzungsmaßnahmen sind ein effektives Instrument, um Unternehmen von wettbewerbswidrigen Praktiken abzuhalten.
Vorschriften gegen Wettbewerbsbeschränkungen
Bei der Durchsetzung der Vorschriften gegen Wettbewerbsbeschränkungen - neue Registerkarte öffnen geht es in der Regel um Unternehmenspraktiken, mit denen Wettbewerber vom Markt verdrängt werden sollen, was letztlich den Verbraucherinnen und Verbrauchern schadet. Ein solches Gebaren ist im Sektor der digitalen Technologien weitverbreitet, vor allem bei großen Technologieunternehmen. So verhängte die Kommission 2024 etwa eine Geldbuße von 797,72 Mio. EUR gegen Meta - neue Registerkarte öffnen, weil das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung durch die Verknüpfung eigener Dienste missbraucht und anderen Anbietern von Online-Kleinanzeigendiensten unfaire Handelsbedingungen zum Vorteil der eigenen Plattform auferlegt hatte. In einem anderen Fall akzeptierte die Kommission ein Zugeständnis von Apple - neue Registerkarte öffnen, mit dem der Zugriff auf die Apple-Technologie für kontaktloses Bezahlen per Mobiltelefon zugesagt wurde.
Wettbewerbsvorschriften können darüber hinaus dazu dienen, direkt gegen hohe Preise und unlautere Handelsbedingungen vorzugehen, die den Wettbewerb zum Nachteil der Verbraucher behindern. Im selben Jahr verhängte die Kommission eine Geldbuße von über 1,8 Mrd. EUR gegen Apple wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung - neue Registerkarte öffnen, weil das Unternehmen den Entwicklern von Musik-Apps unfaire Handelsbedingungen auferlegt hatte, was sich für die Nutzerinnen und Nutzer in Form von deutlich höheren Preisen für Musikstreaming-Abos hätte auswirken können.
Jedoch beschränkt die Kommission ihre wettbewerbsrechtlichen Maßnahmen nicht auf Technologieunternehmen. Im Mai verhängte sie gegen Mondelēz eine Geldbuße von 337,5 Mio. EUR - neue Registerkarte öffnen wegen Beschränkungen des Handels mit Schokolade und Keksen innerhalb der EU (zur Produktpalette von Mondelēz zählen bekannte Marken wie Milka, Côte d’Or, Toblerone, Oreo, LU und Belvita).
In einem weiteren bemerkenswerten Fall von 2024 verhängte die Kommission eine Geldbuße von 462,6 Mio. EUR gegen Teva - neue Registerkarte öffnen – das Pharmaunternehmen hatte den Wettbewerb seines Produkts Copaxone mit anderen Multiple-Sklerose-Arzneimitteln verzögert. Teva hatte den Patentschutz für Copaxone künstlich verlängert und systematisch irreführende Informationen über ein Konkurrenzprodukt verbreitet, um dessen Markteintritt und Marktakzeptanz zu behindern.
Unternehmenszusammenschlüsse
Die EU schützt wettbewerbsorientierte Märkte zudem mithilfe der Fusionskontrolle. Zu diesem Zweck prüft die Kommission Unternehmenszusammenschlüsse, um negative Auswirkungen wie Preiserhöhungen oder die Blockierung von Innovationen auszuschließen. Dabei kann es sich um horizontale Fusionen zwischen direkten Wettbewerbern, vertikale Fusionen entlang der Lieferketten oder konglomerale Zusammenschlüsse, bei denen die Produkte oder Dienstleistungen der Unternehmen in einer Komplementaritäts- oder Substitutionsbeziehung stehen, handeln.
Die EU-Fusionskontrollverordnung, die 2024 20 Jahre alt wurde - neue Registerkarte öffnen, ist die Rechtsgrundlage der Kommission für die Prüfung von Zusammenschlüssen mit EU-weiter Bedeutung und deren Vereinbarkeit mit dem Binnenmarkt. Im Laufe des Jahres gab Amazon den Plan auf, iRobot zu übernehmen - neue Registerkarte öffnen, nachdem die Kommission wettbewerbsrechtliche Bedenken geäußert hatte, weil der Zugang anderer Anbieter zum Marktplatz von Amazon eingeschränkt worden wäre, was für Verbraucherinnen und Verbraucher zu höheren Preisen, schlechterer Qualität und weniger Innovationen hätte führen können. Der Zusammenschluss von Microsoft und Activision - neue Registerkarte öffnen ist hingegen ein Beispiel dafür, dass die Kommission eine Übernahme – wenn auch unter Auflagen – genehmigt hat. Die beiden Unternehmen boten Verpflichtungszusagen an, mit denen alle wettbewerbsrechtlichen Bedenken ausgeräumt wurden, und erklärten, mit Abhilfemaßnahmen für eine erhebliche Verbesserung der Cloud-Gaming-Dienste im Vergleich zur derzeitigen Situation zu sorgen.
Im Februar nahm die Kommission eine überarbeitete Bekanntmachung über die Marktabgrenzung - neue Registerkarte öffnen an, um der Marktdynamik Rechnung zu tragen. Mit der Bekanntmachung werden aktuelle Orientierungshilfen dafür gegeben, wie der Begriff des relevanten Marktes im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen und Kartellverfahren zu verstehen ist. So können die Unternehmen besser verstehen, wie die Kommission das Wettbewerbsrecht durchsetzt, und die Vorschriften leichter einhalten.
2024
- 400 Beschlüsse zu Unternehmenszusammenschlüssen
- 8 Beschlüsse wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung
- 2 Kartellbeschlüsse
- 613 Entscheidungen über staatliche Beihilfen
- 3,5 Mrd. EUR Geldbußen wegen Verstößen gegen das EU-Wettbewerbsrecht
IM LAUFE DER ZEIT
- Von 1999 bis 2024 wurden 28,7 Mrd. EUR rechtswidrige und mit dem Binnenmarkt unvereinbare Beihilfen von den Begünstigten zurückgefordert.
- In den letzten zehn Jahren wurden dank der Durchsetzung der Wettbewerbsvorschriften – Unternehmenszusammenschlüsse, Kartelle und Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung – schätzungsweise 13 Mrd. bis 23 Mrd. EUR pro Jahr eingespart.
Staatliche Beihilfen
Die Politik der EU hinsichtlich staatlicher Beihilfen - neue Registerkarte öffnen sorgt dafür, dass die Beihilfen nicht den fairen und wirksamen Wettbewerb zwischen den Unternehmen in den Mitgliedstaaten verzerren oder der Wirtschaft schaden. Sie stützt auch die wirtschaftlichen Grundsätze der EU-Industriepolitik. Die Kontrolle der staatlichen Beihilfen trägt mitunter zur Stärkung der Industriestrategien der EU bei, indem Fälle von Marktversagen behoben werden und geprüft wird, ob die Beihilfen notwendig und auf das erforderliche Minimum beschränkt sind und im öffentlichen Interesse eingesetzt werden.
Die wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse - neue Registerkarte öffnen sind gute Beispiele für die praktische Anwendung staatlicher Beihilfen und der Industriepolitik. Diese grenzüberschreitenden Projekte werden mit staatlichen Beihilfen finanziert, und ihre positiven Auswirkungen sind jeweils in mehr als einem Mitgliedstaat spürbar. Die Kommission hat bislang staatliche Beihilfen für zehn solcher Projekte zur Förderung von Innovationen in strategischen Sektoren wie Batterien, Wasserstoff, Mikroelektronik und Gesundheitswesen genehmigt, die zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie beitragen.
Ein herausragendes Projekt aus dem Jahr 2024 ist Med4Cure - neue Registerkarte öffnen, an dem sich sechs Mitgliedstaaten, 13 Unternehmen (davon neun kleine und mittlere Unternehmen) und etwa 175 Forschungseinrichtungen als indirekte Partner beteiligen. Im Rahmen von Med4Cure sollen neuartige Behandlungen und Technologien wie mRNA-Therapien gegen antimikrobielle Resistenzen, seltene Krankheiten und Krebs eingesetzt werden. Das Projekt soll bis zu 1 Mrd. EUR öffentliche Gelder von den Mitgliedstaaten erhalten und kann voraussichtlich private Investitionen in Höhe von weiteren 5,9 Mrd. EUR einwerben.
Das Gemeinsame Europäische Forum für wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse - neue Registerkarte öffnen wurde eingerichtet, um Bereiche von strategischem EU-Interesse für potenzielle künftige Projekte zu ermitteln und deren Konzeption, Prüfung und Durchführung wirksamer zu gestalten. Im Rahmen dieser Partnerschaft zwischen der Kommission und den Mitgliedstaaten fanden im März und November die ersten beiden hochrangig besetzten Tagungen statt.
Mit den EU-Beihilfevorschriften wird darüber hinaus die seit dem 1. März 2024 bestehende Plattform für strategische Technologien für Europa - neue Registerkarte öffnen unterstützt, die den Mitgliedstaaten die Möglichkeit bietet, Investitionsvorhaben mit höheren Regionalbeihilfen zu fördern. Die Plattform wurde eingerichtet, um die Investitionen in kritische Technologien in drei Hauptbereichen zu stärken: digitale Technologien und Deep Tech, saubere und ressourceneffiziente Technologien sowie Biotechnologien. Darüber hinaus werden Projekte unterstützt, die die für die Entwicklung kritischer Technologien erforderlichen Kompetenzen fördern.
Zu guter Letzt arbeitet die Kommission ständig an der Verbesserung ihrer Politik im Bereich der staatlichen Beihilfen. So werden damit beispielsweise Forschung und Entwicklung in der EU gefördert. 2023 wurden die Schwellenwerte für die Anmeldung von Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsbeihilfen angehoben, und seitdem ist für über 90 % der staatlichen Beihilfen in diesem Bereich keine vorherige Genehmigung der Kommission mehr nötig. Dadurch verringerte sich der Verwaltungsaufwand in den Mitgliedstaaten, was wiederum Innovationen und die Entwicklung kritischer Technologien beschleunigt.
Verordnung über drittstaatliche Subventionen
Die EU trägt nicht nur dafür Sorge, dass der Wettbewerb innerhalb der EU fair ist, sondern wacht auch darüber, dass die Unternehmen in der EU im internationalen Wettbewerb faire Erfolgschancen haben. Mit der Verordnung über drittstaatliche Subventionen - neue Registerkarte öffnen, die seit Juli 2023 gilt, wird gegen mögliche Verzerrungen des Binnenmarkts infolge von drittstaatlichen Subventionen vorgegangen. Durch solche Subventionen können Unternehmen in unfairer Weise bevorteilt werden, wenn es etwa darum geht, Unternehmen mit Sitz in der EU zu erwerben, sich um öffentliche Aufträge zu bewerben oder Investitions- und Geschäftsentscheidungen auf EU-Märkten zu treffen.
2024 leitete die Kommission mehrere Untersuchungen im Rahmen der Vergabe öffentlicher Aufträge ein, woraufhin sich die betroffenen chinesischen Unternehmen von den Ausschreibungsverfahren zurückzogen. Darüber hinaus begann die Kommission mit einer Vorprüfung möglicher drittstaatlicher Subventionen im Windkraftsektor der EU. Diese Vorprüfung ist noch nicht abgeschlossen.
Eine andere, eingehende Prüfung betraf die geplante Übernahme des in der EU ansässigen und in Bulgarien, Ungarn und der Slowakei tätigen Telekommunikationsbetreibers PPF Telecom Group BV durch e&, einen Telekommunikationsbetreiber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Kommission hatte zunächst den Verdacht, dass e& möglicherweise drittstaatliche Subventionen erhalten hat, die den Binnenmarkt verzerren könnten. Im September genehmigte die Kommission die Übernahme, jedoch unter der Bedingung, dass die beteiligten Unternehmen ihre Verpflichtungszusagen erfüllen, mit denen die vorgebrachten Bedenken ausgeräumt wurden.