KAPITEL 2

Eine wohlhabende und wettbewerbsfähige Europäische Union

Eine Forscherin und ein Forscher mit weißen Kitteln in einem Labor. Der Forscher zeigt auf ein Diagramm auf einem Computer-Monitor, während die Forscherin ihm aufmerksam folgt. Bildunterschrift anzeigen
Forschende, die an einem Projekt zum biologischen Abbau von Mikroplastik am Chem&Tech-Zentrum der KU Leuven arbeiten – Löwen (Belgien), 1. März 2024. Die EU ist bei Innovationen im Bereich saubere Technologien führend. Mehr als ein Fünftel der weltweiten sauberen und nachhaltigen Technologien werden hier entwickelt.

Im Jahr 2024 hat die Europäische Union durch eine Reihe von Initiativen zur Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums und zur Anregung industrieller Innovationen bedeutende Fortschritte bei der Stärkung ihrer globalen Wettbewerbsfähigkeit erzielt. Angesichts dringender Herausforderungen wie wirtschaftlichen Abhängigkeiten, geopolitischen Spannungen und wachsender globaler Konkurrenz hat sich die EU auf strategische Maßnahmen zur Sicherung lebenswichtiger Ressourcen, zum Aufbau einer technologischen Führungsrolle und zum Schutz ihrer Märkte konzentriert. Im Mittelpunkt ihrer Bemühungen standen die Förderung von Handelspartnerschaften und -abkommen, die Reform der Wettbewerbs- und Handelspolitik und die Schaffung einer widerstandsfähigeren Wirtschaft. Durch das Verfolgen eines umfassenden Ansatzes beabsichtigte die EU, ihre globale Führungsrolle im Bereich des nachhaltigen und fairen Handels zu stärken und gleichzeitig wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten und ein wettbewerbsfähiges industrielles Umfeld zu fördern.

Im Jahr 2024 hat die Europäische Union weiter daran gearbeitet, die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Unternehmen sowohl im Binnenmarkt als auch weltweit zu verbessern.

Im Rahmen dieser Bemühungen lag der Fokus darauf, durch folgende Maßnahmen die industrielle Basis der EU zu stärken und die Union für Investitionen attraktiver zu gestalten:

  • Umsetzung des REPowerEU-Plans zur Sicherung der Energieversorgung und zur Verringerung der Abhängigkeit von Russland,
  • Weiterentwicklung des Industrieplans zum Grünen Deal, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Netto-Null-Industrie zu steigern,
  • Aufbau einer Europäischen Gesundheitsunion, um sicherzustellen, dass medizinisches Material zugänglich, erschwinglich und innovativ ist.

Die Zukunft der Wettbewerbsfähigkeit der EU stellte auch in diesem Jahr ein zentrales Thema dar und wurde als eine der Prioritäten der neuen Kommission - PDF-Datei, neue Registerkarte öffnen festgelegt (siehe Kapitel 0). Europa ist zwar eine der wettbewerbsfähigsten und innovativsten Regionen der Welt, steht jedoch weiterhin vor verschiedenen strukturellen Problemen. EU-Unternehmen agieren unter turbulenten Bedingungen und stehen vor erheblichen Herausforderungen wie unlauterem Wettbewerb, hohen Energiepreisen, Mangel an Fach- und Arbeitskräften sowie schwierigem Zugang zu Kapital. Im Jahr 2024 führte die neue Kommission den Kompass für Wettbewerbsfähigkeit - neue Registerkarte öffnen ein, eine wichtige Initiative, die künftig die Grundlage zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der EU bilden wird.

Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, wird sich die EU auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:

  • Verbesserung der Rahmenbedingungen für EU-Unternehmen und Weiterentwicklung des Binnenmarkts in verschiedenen Sektoren wie Dienstleistungen, Energie, Verteidigung, Finanzen, elektronischer Kommunikation und Digitales,
  • Ausarbeitung eines Deals für eine saubere Industrie, um CO2-Emissionen zu verringern und die Energiepreise zu senken,
  • Entwicklung hin zu einer stärker kreislauforientierten und nachhaltigeren Wirtschaft,
  • Positionierung von Forschung und Innovation als zentralen Bestandteil der Wirtschaft,
  • Steigerung der Produktivität durch den verstärkten Einsatz digitaler Technologien,
  • massive Investitionen in die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit,
  • Behebung des Fach- und Arbeitskräftemangels.

In Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit der EU gilt es, zahlreiche und komplexe Herausforderungen zu bewältigen, weshalb eine umfassende und komplexe Antwort erforderlich ist. Die EU hat bereits mehrere Initiativen ergriffen, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen und Wirtschaftszweige zu stärken. Bereichsübergreifende Maßnahmen – von der frühzeitigen Erkennung künftigen Normungsbedarfs - neue Registerkarte öffnen in Bereichen wie Rohstoffen und Quantentechnologien bis hin zu einem Instrument für technische Unterstützung - neue Registerkarte öffnen zur Förderung wichtiger Projekte, die zu einer Steigerung der industriellen Produktionskapazitäten führen – sollen dazu beitragen, dass die EU ihr Ziel einer weltweiten Führungsrolle im Bereich strategischer Technologien erreichen kann.

Darüber hinaus sollte die Wettbewerbsfähigkeit nicht auf Kosten der Menschen oder des Planeten gehen. Die EU stellt sicher, dass ihr Wachstumskonzept mit ihren Werten im Einklang steht. Dazu gehört die Förderung einer Kreislaufwirtschaft (siehe Kapitel 4), das Anstreben einer Führungsrolle in den Bereichen strategische und grüne Technologien (siehe Kapitel 4 und 5) und dafür zu sorgen, dass die Menschen kontinuierlich mit den Kompetenzen ausgestattet werden, die erforderlich sind, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Industrie gerecht zu werden (Kapitel 6).

Jahresbericht über den Binnenmarkt und die Wettbewerbsfähigkeit

Um die Funktionsweise des Binnenmarkts und die Wettbewerbsfähigkeit der EU besser verstehen und bewerten zu können, hat die Kommission die Ausgabe 2024 ihres Jahresberichts über den Binnenmarkt und die Wettbewerbsfähigkeit - neue Registerkarte öffnen veröffentlicht. Im Vergleich zu den Berichten aus den Vorjahren stand die Wettbewerbsfähigkeit in dieser Ausgabe besonders im Fokus. Der Bericht für das Jahr 2024 baut auf den neun zentralen Pfeilern des Wettbewerbs auf, die in der Mitteilung über die langfristige Wettbewerbsfähigkeit 2023 - neue Registerkarte öffnen genannt wurden. Anhand dieser Pfeiler wird der Fortschritt der EU von Jahr zu Jahr verfolgt. Des Weiteren wurden in dem Bericht die Stärken des Binnenmarkts hervorgehoben, die zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der EU genutzt werden können, und betont, dass die Finanzierung des ökologischen und des digitalen Wandels eine ausgeklügelte Kombination von Instrumenten erfordert. Dazu gehören auch eine innovativere Nutzung von EU-Mitteln zur Ankurblung und zum Schutz privater Investitionen sowie die Vergabe öffentlicher Aufträge als Instrument zur Förderung von Nachhaltigkeit, Resilienz, Innovation und sozial verantwortlichen Verfahren.

Neun Pfeiler für die Wettbewerbsfähigkeit

  1. Ein funktionierender Binnenmarkt
  2. Zugang zu privatem Kapital
  3. Öffentliche Investitionen und Infrastruktur
  4. Forschung und Innovation
  5. Energie
  6. Kreislaufwirtschaft
  7. Digitalisierung
  8. Bildung und Kompetenzen
  9. Handel und offene strategische Autonomie

Letta-Bericht und Draghi-Bericht

Zusätzlich zu den eigenen Analysen der Kommission wurden 2024 zwei unabhängige Berichte mit Empfehlungen zur Stärkung des Binnenmarkts und der Wettbewerbsfähigkeit der EU veröffentlicht. Der Bericht Much More than a Market - neue Registerkarte öffnen, der von dem ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Enrico Letta für den belgischen Vorsitz des Rates der Europäischen Union erstellt wurde, wies auf die Notwendigkeit hin, den Binnenmarkt weiterzuentwickeln und den digitalen und ökologischen Wandel in Angriff zu nehmen, neue Möglichkeiten für die Erweiterung der Union zu erkunden und die Sicherheit der EU zu erhöhen.

Aufbauend auf dem Letta-Bericht hat die Kommission fünf große Handlungsfelder zur weiteren Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in Europa benannt:

  1. Erschließung von mehr Kapital für europäische Unternehmen,
  2. Energieunabhängigkeit gewährleisten und die Energiekosten senken,
  3. Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel,
  4. Förderung der digitalen Innovation,
  5. Ausschöpfung des vollen Potenzials des Handels.

Darüber hinaus wird in der Analyse mit dem Titel Die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit – eine Strategie für die Wettbewerbsfähigkeit Europas - neue Registerkarte öffnen, die von dem ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, auf Ersuchen der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, erstellt wurde, empfohlen, dass die EU den Übergang zu sauberen Energien nutzen sollte, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Energiepreise zu senken. In dem Bericht wird ferner betont, dass Innovationen vorangetrieben und der digitale Wandel beschleunigt werden sollten, und zwar indem öffentliche und private Investitionen mobilisiert, die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessert sowie Bürokratie abgebaut und die Menschen mit Kompetenzen ausgestattet werden, die auf den neuen Arbeitsmärkten gefragt sind. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass die allgemeine Widerstandsfähigkeit sowie die Verteidigung und die Sicherheit der EU angesichts des aktuellen geopolitischen Kontexts verbessert werden müssen.

Die Ergebnisse des Draghi-Berichts sind in die Arbeit der Kommission an einem neuen Plan für nachhaltigen Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit in Europa eingeflossen. Die drei Säulen - neue Registerkarte öffnen des Draghi-Berichts bilden auch die Grundlage für den oben genannten Kompass für Wettbewerbsfähigkeit, nämlich die Schließung der Innovationslücke der EU im Vergleich zu China und den USA, die Ausarbeitung eines gemeinsamen Plans für Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Erhöhung der Sicherheit und der Abbau von Abhängigkeiten. Der Bericht wird zudem bei der Entwicklung des Deals für eine saubere Industrie, der für eine wettbewerbsfähige Industrie und hochwertige Arbeitsplätze sorgen soll, von zentraler Bedeutung sein.

Mario Draghi und Ursula von der Leyen stehen lächelnd auf einer Bühne. Sie posieren vor einem Hintergrund, auf dem „The future of European competitiveness“ (Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit) zu lesen ist. Präsidentin von der Leyen hält ein Dokument in ihren Händen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (rechts) und ihr Sonderberater Mario Draghi (links) auf einer Pressekonferenz zu Draghis Bericht über die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. Brüssel (Belgien), 9. September 2024.

Eine weitere Herausforderung für die EU besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen Handelsoffenheit und wirtschaftlicher Sicherheit zu finden. Um zu verhindern, dass die EU zu stark von Alleinanbietern bzw. exklusiven Lieferanten abhängig wird, muss sie ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, ihre Wirtschaft vor Risiken schützen und Partnerschaften mit Akteuren eingehen, die ihre wirtschaftlichen Interessen teilen.

Diese drei Handlungsbereiche (Stärken, Schützen und Zusammenarbeiten) bilden die Grundlage der Strategie für wirtschaftliche Sicherheit - neue Registerkarte öffnen. Seit der Einführung der Strategie im Juni 2023 hat die Kommission mehrere Schritte unternommen, um Risiken zu bewerten und zu mindern. Sie hat eine erste Überprüfung der Risiken im Zusammenhang mit der Ausnutzung wirtschaftlicher Abhängigkeiten oder wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen eingeleitet und eine eingehendere Analyse dieser Sachverhalte angestoßen.

Darüber hinaus wird inzwischen das Instrument zur Bekämpfung von Zwangsmaßnahmen - neue Registerkarte öffnen angewendet. Dieses Instrument hilft der EU, im Einklang mit dem Völkerrecht Maßnahmen zu ergreifen, wenn Nicht-EU-Länder wirtschaftlichen Druck auf die EU oder ihre Mitgliedstaaten ausüben.

Stärken

Im Jahr 2024 legte der Europäische Innovationsrat - neue Registerkarte öffnen ein Arbeitsprogramm mit einem Finanzvolumen von über 1,2 Milliarden EUR auf, um die Verbreitung strategischer Technologien und die Expansion innovativer Unternehmen zu fördern. Bis Juni waren bereits mehr als 200 separate Investitionen genehmigt worden.

Schützen

Im Januar legte die Kommission ein Paket mit fünf Initiativen zur Stärkung der wirtschaftlichen Sicherheit der EU vor, die beispielsweise die Überprüfung ausländischer Investitionen sowie Ausfuhrkontrollen und die Überwachung von EU-Investitionen in Drittstaaten umfassen.

Zusammenarbeiten

Die EU führte innerhalb der G7 sowie im Rahmen bilateraler Dialoge verstärkt Gespräche über die wirtschaftliche Sicherheit. Darüber hinaus hat sie ihr Netz an Handelsabkommen erweitert, um Ressourcen zu sichern, neue Märkte zu erschließen und ihre Widerstandsfähigkeit zu steigern.

Forschung und Innovation sind bereichsübergreifende Prioritäten und nicht nur für die Wettbewerbsfähigkeit der EU - neue Registerkarte öffnen, sondern auch für die grüne und die digitale Wende, die wirtschaftliche Sicherheit und eine offene strategische Autonomie von großer Bedeutung.

Um Innovationen – vor allem im Deep-Tech-Sektor – zu fördern, hat die EU 2022 die neue europäische Innovationsagenda - neue Registerkarte öffnen gestartet. Einem Bericht - neue Registerkarte öffnen von 2024 zufolge sind 17 der 25 darin genannten Maßnahmen abgeschlossen, währen acht noch laufen. Mit „Deep Tech“ werden Technologien bezeichnet, die so innovativ sind, dass sie häufig einzelne Branchen, ganze Volkswirtschaften oder sogar Gesellschaften durcheinanderbringen oder grundlegend verändern.

Beispiele für Maßnahmen aus der jüngsten Zeit

Darüber hinaus trägt das Finanzierungsprogramm der EU für Forschung und Innovation Horizont Europa - neue Registerkarte öffnen weiterhin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit der EU bei, indem es die Zusammenarbeit erleichtert und die Wirkung von Forschung und Innovation verstärkt. Auch unterstützt es die Entwicklung und bessere Verbreitung neuer Technologien. (Zu Horizont Europa siehe auch Kapitel 6.) Zu den von Horizont Europa geförderten Initiativen zählt der zuvor genannte Europäische Innovationsrat, der über ein Budget von 10,1 Mrd. EUR verfügt, um bahnbrechende Technologien und Innovationen zu identifizieren, zu entwickeln und auf den Markt zu bringen - neue Registerkarte öffnen.

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Ein weiterer zentraler Faktor für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU ist die Wettbewerbspolitik - neue Registerkarte öffnen, d. h. die Vorschriften und Gesetze, die einen wirksamen Wettbewerb zwischen den Unternehmen gewährleisten sollen. Indem die Kommission die Wettbewerbsregeln durchsetzt, schafft sie ein Umfeld, das die Unternehmen dazu anspornt, effizienter, flexibler und innovativer zu werden, und das den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Form von höherwertigen, kosteneffizienten Produkten zugutekommt. Auch werden die EU-Unternehmen so fit für den Weltmarkt, da sie infolge von Investitionen in Forschung, Produktentwicklung und Prozessoptimierung ihre Konkurrenten überflügeln können. Durchsetzungsmaßnahmen sind ein effektives Instrument, um Unternehmen von wettbewerbswidrigen Praktiken abzuhalten.

Vorschriften gegen Wettbewerbsbeschränkungen

Bei der Durchsetzung der Vorschriften gegen Wettbewerbsbeschränkungen - neue Registerkarte öffnen geht es in der Regel um Unternehmenspraktiken, mit denen Wettbewerber vom Markt verdrängt werden sollen, was letztlich den Verbraucherinnen und Verbrauchern schadet. Ein solches Gebaren ist im Sektor der digitalen Technologien weitverbreitet, vor allem bei großen Technologieunternehmen. So verhängte die Kommission 2024 etwa eine Geldbuße von 797,72 Mio. EUR gegen Meta - neue Registerkarte öffnen, weil das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung durch die Verknüpfung eigener Dienste missbraucht und anderen Anbietern von Online-Kleinanzeigendiensten unfaire Handelsbedingungen zum Vorteil der eigenen Plattform auferlegt hatte. In einem anderen Fall akzeptierte die Kommission ein Zugeständnis von Apple - neue Registerkarte öffnen, mit dem der Zugriff auf die Apple-Technologie für kontaktloses Bezahlen per Mobiltelefon zugesagt wurde.

Wettbewerbsvorschriften können darüber hinaus dazu dienen, direkt gegen hohe Preise und unlautere Handelsbedingungen vorzugehen, die den Wettbewerb zum Nachteil der Verbraucher behindern. Im selben Jahr verhängte die Kommission eine Geldbuße von über 1,8 Mrd. EUR gegen Apple wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung - neue Registerkarte öffnen, weil das Unternehmen den Entwicklern von Musik-Apps unfaire Handelsbedingungen auferlegt hatte, was sich für die Nutzerinnen und Nutzer in Form von deutlich höheren Preisen für Musikstreaming-Abos hätte auswirken können.

Jedoch beschränkt die Kommission ihre wettbewerbsrechtlichen Maßnahmen nicht auf Technologieunternehmen. Im Mai verhängte sie gegen Mondelēz eine Geldbuße von 337,5 Mio. EUR - neue Registerkarte öffnen wegen Beschränkungen des Handels mit Schokolade und Keksen innerhalb der EU (zur Produktpalette von Mondelēz zählen bekannte Marken wie Milka, Côte d’Or, Toblerone, Oreo, LU und Belvita).

In einem weiteren bemerkenswerten Fall von 2024 verhängte die Kommission eine Geldbuße von 462,6 Mio. EUR gegen Teva - neue Registerkarte öffnen – das Pharmaunternehmen hatte den Wettbewerb seines Produkts Copaxone mit anderen Multiple-Sklerose-Arzneimitteln verzögert. Teva hatte den Patentschutz für Copaxone künstlich verlängert und systematisch irreführende Informationen über ein Konkurrenzprodukt verbreitet, um dessen Markteintritt und Marktakzeptanz zu behindern.

Unternehmenszusammenschlüsse

Die EU schützt wettbewerbsorientierte Märkte zudem mithilfe der Fusionskontrolle. Zu diesem Zweck prüft die Kommission Unternehmenszusammenschlüsse, um negative Auswirkungen wie Preiserhöhungen oder die Blockierung von Innovationen auszuschließen. Dabei kann es sich um horizontale Fusionen zwischen direkten Wettbewerbern, vertikale Fusionen entlang der Lieferketten oder konglomerale Zusammenschlüsse, bei denen die Produkte oder Dienstleistungen der Unternehmen in einer Komplementaritäts- oder Substitutionsbeziehung stehen, handeln.

Die EU-Fusionskontrollverordnung, die 2024 20 Jahre alt wurde - neue Registerkarte öffnen, ist die Rechtsgrundlage der Kommission für die Prüfung von Zusammenschlüssen mit EU-weiter Bedeutung und deren Vereinbarkeit mit dem Binnenmarkt. Im Laufe des Jahres gab Amazon den Plan auf, iRobot zu übernehmen - neue Registerkarte öffnen, nachdem die Kommission wettbewerbsrechtliche Bedenken geäußert hatte, weil der Zugang anderer Anbieter zum Marktplatz von Amazon eingeschränkt worden wäre, was für Verbraucherinnen und Verbraucher zu höheren Preisen, schlechterer Qualität und weniger Innovationen hätte führen können. Der Zusammenschluss von Microsoft und Activision - neue Registerkarte öffnen ist hingegen ein Beispiel dafür, dass die Kommission eine Übernahme – wenn auch unter Auflagen – genehmigt hat. Die beiden Unternehmen boten Verpflichtungszusagen an, mit denen alle wettbewerbsrechtlichen Bedenken ausgeräumt wurden, und erklärten, mit Abhilfemaßnahmen für eine erhebliche Verbesserung der Cloud-Gaming-Dienste im Vergleich zur derzeitigen Situation zu sorgen.

Im Februar nahm die Kommission eine überarbeitete Bekanntmachung über die Marktabgrenzung - neue Registerkarte öffnen an, um der Marktdynamik Rechnung zu tragen. Mit der Bekanntmachung werden aktuelle Orientierungshilfen dafür gegeben, wie der Begriff des relevanten Marktes im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen und Kartellverfahren zu verstehen ist. So können die Unternehmen besser verstehen, wie die Kommission das Wettbewerbsrecht durchsetzt, und die Vorschriften leichter einhalten.

2024
  • 400 Beschlüsse zu Unternehmenszusammenschlüssen
  • 8 Beschlüsse wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung
  • 2 Kartellbeschlüsse
  • 613 Entscheidungen über staatliche Beihilfen
  • 3,5 Mrd. EUR Geldbußen wegen Verstößen gegen das EU-Wettbewerbsrecht
IM LAUFE DER ZEIT
  • Von 1999 bis 2024 wurden 28,7 Mrd. EUR rechtswidrige und mit dem Binnenmarkt unvereinbare Beihilfen von den Begünstigten zurückgefordert.
  • In den letzten zehn Jahren wurden dank der Durchsetzung der Wettbewerbsvorschriften – Unternehmenszusammenschlüsse, Kartelle und Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung – schätzungsweise 13 Mrd. bis 23 Mrd. EUR pro Jahr eingespart.

Staatliche Beihilfen

Die Politik der EU hinsichtlich staatlicher Beihilfen - neue Registerkarte öffnen sorgt dafür, dass die Beihilfen nicht den fairen und wirksamen Wettbewerb zwischen den Unternehmen in den Mitgliedstaaten verzerren oder der Wirtschaft schaden. Sie stützt auch die wirtschaftlichen Grundsätze der EU-Industriepolitik. Die Kontrolle der staatlichen Beihilfen trägt mitunter zur Stärkung der Industriestrategien der EU bei, indem Fälle von Marktversagen behoben werden und geprüft wird, ob die Beihilfen notwendig und auf das erforderliche Minimum beschränkt sind und im öffentlichen Interesse eingesetzt werden.

Die wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse - neue Registerkarte öffnen sind gute Beispiele für die praktische Anwendung staatlicher Beihilfen und der Industriepolitik. Diese grenzüberschreitenden Projekte werden mit staatlichen Beihilfen finanziert, und ihre positiven Auswirkungen sind jeweils in mehr als einem Mitgliedstaat spürbar. Die Kommission hat bislang staatliche Beihilfen für zehn solcher Projekte zur Förderung von Innovationen in strategischen Sektoren wie Batterien, Wasserstoff, Mikroelektronik und Gesundheitswesen genehmigt, die zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie beitragen.

Ein herausragendes Projekt aus dem Jahr 2024 ist Med4Cure - neue Registerkarte öffnen, an dem sich sechs Mitgliedstaaten, 13 Unternehmen (davon neun kleine und mittlere Unternehmen) und etwa 175 Forschungseinrichtungen als indirekte Partner beteiligen. Im Rahmen von Med4Cure sollen neuartige Behandlungen und Technologien wie mRNA-Therapien gegen antimikrobielle Resistenzen, seltene Krankheiten und Krebs eingesetzt werden. Das Projekt soll bis zu 1 Mrd. EUR öffentliche Gelder von den Mitgliedstaaten erhalten und kann voraussichtlich private Investitionen in Höhe von weiteren 5,9 Mrd. EUR einwerben.

Das Gemeinsame Europäische Forum für wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse - neue Registerkarte öffnen wurde eingerichtet, um Bereiche von strategischem EU-Interesse für potenzielle künftige Projekte zu ermitteln und deren Konzeption, Prüfung und Durchführung wirksamer zu gestalten. Im Rahmen dieser Partnerschaft zwischen der Kommission und den Mitgliedstaaten fanden im März und November die ersten beiden hochrangig besetzten Tagungen statt.

Mit den EU-Beihilfevorschriften wird darüber hinaus die seit dem 1. März 2024 bestehende Plattform für strategische Technologien für Europa - neue Registerkarte öffnen unterstützt, die den Mitgliedstaaten die Möglichkeit bietet, Investitionsvorhaben mit höheren Regionalbeihilfen zu fördern. Die Plattform wurde eingerichtet, um die Investitionen in kritische Technologien in drei Hauptbereichen zu stärken: digitale Technologien und Deep Tech, saubere und ressourceneffiziente Technologien sowie Biotechnologien. Darüber hinaus werden Projekte unterstützt, die die für die Entwicklung kritischer Technologien erforderlichen Kompetenzen fördern.

Zu guter Letzt arbeitet die Kommission ständig an der Verbesserung ihrer Politik im Bereich der staatlichen Beihilfen. So werden damit beispielsweise Forschung und Entwicklung in der EU gefördert. 2023 wurden die Schwellenwerte für die Anmeldung von Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsbeihilfen angehoben, und seitdem ist für über 90 % der staatlichen Beihilfen in diesem Bereich keine vorherige Genehmigung der Kommission mehr nötig. Dadurch verringerte sich der Verwaltungsaufwand in den Mitgliedstaaten, was wiederum Innovationen und die Entwicklung kritischer Technologien beschleunigt.

Verordnung über drittstaatliche Subventionen

Die EU trägt nicht nur dafür Sorge, dass der Wettbewerb innerhalb der EU fair ist, sondern wacht auch darüber, dass die Unternehmen in der EU im internationalen Wettbewerb faire Erfolgschancen haben. Mit der Verordnung über drittstaatliche Subventionen - neue Registerkarte öffnen, die seit Juli 2023 gilt, wird gegen mögliche Verzerrungen des Binnenmarkts infolge von drittstaatlichen Subventionen vorgegangen. Durch solche Subventionen können Unternehmen in unfairer Weise bevorteilt werden, wenn es etwa darum geht, Unternehmen mit Sitz in der EU zu erwerben, sich um öffentliche Aufträge zu bewerben oder Investitions- und Geschäftsentscheidungen auf EU-Märkten zu treffen.

2024 leitete die Kommission mehrere Untersuchungen im Rahmen der Vergabe öffentlicher Aufträge ein, woraufhin sich die betroffenen chinesischen Unternehmen von den Ausschreibungsverfahren zurückzogen. Darüber hinaus begann die Kommission mit einer Vorprüfung möglicher drittstaatlicher Subventionen im Windkraftsektor der EU. Diese Vorprüfung ist noch nicht abgeschlossen.

Eine andere, eingehende Prüfung betraf die geplante Übernahme des in der EU ansässigen und in Bulgarien, Ungarn und der Slowakei tätigen Telekommunikationsbetreibers PPF Telecom Group BV durch e&, einen Telekommunikationsbetreiber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Kommission hatte zunächst den Verdacht, dass e& möglicherweise drittstaatliche Subventionen erhalten hat, die den Binnenmarkt verzerren könnten. Im September genehmigte die Kommission die Übernahme, jedoch unter der Bedingung, dass die beteiligten Unternehmen ihre Verpflichtungszusagen erfüllen, mit denen die vorgebrachten Bedenken ausgeräumt wurden.

Unter der Industriepolitik - neue Registerkarte öffnen versteht man im Allgemeinen Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaftstätigkeit. Dies umfasst sehr unterschiedliche Maßnahmen – von strukturellen Veränderungen in verschiedenen Wirtschaftszweigen, der Schaffung eines günstigen Umfelds für Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, bis hin zur besseren Nutzung des Industriepotenzials von Forschung, neuen Technologien und Innovationen. Die Industriepolitik der EU - neue Registerkarte öffnen zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie zu stärken und eine nachhaltigere, widerstandsfähigere und stärker digitalisierte Wirtschaft zu fördern.

Im Laufe des Jahres hat die EU ihren industriepolitischen Rahmen überarbeitet. Dabei traten mehrere Rechtsakte und Verordnungen in Kraft. So sichert die Verordnung zu kritischen Rohstoffen - neue Registerkarte öffnen den Zugang zu strategischen Rohstoffen, und die Netto-Null-Industrie-Verordnung - neue Registerkarte öffnen fördert die Herstellung sauberer Technologien. Diese beiden Verordnungen sind Teil des Industrieplans zum Grünen Deal - neue Registerkarte öffnen aus dem Jahr 2023, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit der Netto-Null-Technologien in der EU gesteigert und der Übergang zur Klimaneutralität schneller vorangetrieben werden sollen. Darüber hinaus werden mit der Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte - neue Registerkarte öffnen neue Anforderungen an die Produktgestaltung und das Recycling geschaffen, und mit der überarbeiteten Richtlinie über Industrieemissionen - neue Registerkarte öffnen werden die Maßnahmen zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung verstärkt. Schließlich zielt die Mitteilung „Fortgeschrittene Werkstoffe für eine industrielle Führungsrolle - neue Registerkarte öffnen“ darauf ab, die Forschung und Innovation im Bereich hochmoderner Werkstoffe im Einklang mit dem europäischen Grünen Deal (siehe Kapitel 4) und den industriellen Zielen zu unterstützen.

Ein Publikum, das auf eine Bühne blickt, auf der Maroš Šefčovič auf der rechten Seite an einem Rednerpult einen Vortrag hält und Podiumsteilnehmende auf der linken Seite an einem Tisch sitzen. Im Hintergrund ist „The future of EU industry: value chain resilience or dependence“ (Die Zukunft der EU-Industrie: Resilienz oder Abhängigkeit der Wertschöpfungskette) zu lesen.
Der damalige Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission für den europäischen Grünen Deal, interinstitutionelle Beziehungen und Vorausschau, Maroš Šefčovič (rechts), auf der Veranstaltung des Europäischen Verbands der Eisen- und Stahlindustrie „The future of EU industry: value chain resilience or dependence“. Brüssel (Belgien), 9. April 2024.

Diese Initiativen tragen entscheidend dazu bei, den Wettbewerbsvorteil und die Führungsrolle der EU beim Wandel hin zu einer weltweit nachhaltigen Wirtschaft zu stärken. Die Industriepolitik der EU ist darauf ausgerichtet, dem sich wandelnden Bedarf des EU-Markts gerecht zu werden und sicherzustellen, dass die EU beim grünen Wandel weiterhin eine führende Rolle einnimmt.

Die Industriepolitik spielt auch eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, den europäischen Grünen Deal wirksam umzusetzen und dabei sicherzustellen, dass er auch Vorteile für die Industrie bietet. Im Jahr 2024 zog die EU Bilanz zu den 2023 ins Leben gerufenen Energiewende-Dialogen - neue Registerkarte öffnen, die der EU eine neue Möglichkeit für den Austausch mit der Industrie und den Sozialpartnern bieten, um zum einen ihre aktuellen Herausforderungen besser zu verstehen und zum anderen die Umsetzung des Grünen Deals voranzutreiben und zu unterstützen. In neun Dialogen wurden die folgenden Themen behandelt: Wasserstoff, energieintensive Industriezweige, saubere Technologien, Energieinfrastruktur, kritische Rohstoffe, forstbasierte Bioökonomie, Städte, saubere Mobilität und Stahl. Die Dialoge machten deutlich, dass im weltweiten Wettbewerb vereinfachte Vorschriften, eine ausreichende und erschwingliche Versorgung mit sauberer Energie, eine moderne Infrastruktur, ein leichterer Zugang zu Finanzierung und ein gestärkter Binnenmarkt benötigt werden.

Rohstoffdiplomatie

Der Zugang zu Rohstoffen - neue Registerkarte öffnen auf den Weltmärkten ist eine der Prioritäten der EU. Im Jahr 2024 hat die EU erhebliche Schritte unternommen, um die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern bei kritischen Rohstoffen, die für den weltweiten grünen und digitalen Wandel unerlässlich sind, auszuweiten.

Im April kündigten die EU, die Vereinigten Staaten und die Länder der Partnerschaft für die Sicherheit der Versorgung mit Mineralien sowie Kasachstan, Namibia, die Ukraine und Usbekistan die Einrichtung des Forums der Partnerschaft für die Sicherheit der Versorgung mit Mineralien - neue Registerkarte öffnen an, mit dem eine neue Plattform für die Zusammenarbeit bei kritischen Rohstoffen geschaffen wurde. Im Laufe des Jahres 2024 traten elf weitere Länder und Gebiete bei: Argentinien, die Demokratische Republik Kongo, die Dominikanische Republik, Ecuador, Grönland, Mexiko, Peru, die Philippinen, Sambia, Serbien und die Türkei.

Der 2023 angekündigte Klub für kritische Rohstoffe wurde in das Forum der Partnerschaft für die Sicherheit der Versorgung mit Mineralien eingegliedert. Das Forum bringt rohstoffreiche Länder und Länder mit hoher Nachfrage nach diesen Ressourcen zusammen.

Die EU hat ferner bilaterale Vereinbarungen mit Australien, Norwegen, Ruanda, Serbien und Usbekistan unterzeichnet. Damit hat sie ihr Partnernetzwerk für kritische Rohstoffe weiter ausgebaut und eine diversifizierte und nachhaltige Versorgung der EU und ihrer Partnerländer mit diesen Rohstoffen gesichert.

Valdis Dombrovskis, Margrethe Vestager und Thierry Breton sitzen während einer Sitzung nebeneinander an einem Konferenztisch in der vordersten Reihe. Margrethe Vestager lächelt in die Kamera, während Valdis Dombrovskis seine Unterlagen prüft und Thierry Breton seine Brille wechselt. Im Hintergrund sind Leute zu sehen, die Fotos machen und der Veranstaltung beiwohnen.
Die EU setzte ihre Arbeit im EU-US-Handels- und Technologierat fort. So machten die EU und die USA Fortschritte bei ihren gemeinsamen Bemühungen in puncto umweltfreundlicherer Handel und Zusammenarbeit im Bereich kritische Rohstoffe. Im Bild zu sehen sind Margrethe Vestager, damals Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für ein Europa für das digitale Zeitalter und EU-Kommissarin für Wettbewerb (vorn Mitte), Valdis Dombrovskis, damals Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission für eine Wirtschaft im Dienste der Menschen und EU-Kommissar für Handel (vorn links), sowie Thierry Breton, damals EU-Kommissar für den Binnenmarkt (vorn rechts), wie sie an einer Sitzung des EU-US-Handels- und Technologierates teilnehmen. Löwen (Belgien), 5. April 2024.

Stärkere Abkommen zur Erleichterung des Handels

Angesichts eines zunehmend unsicheren geopolitischen Klimas kann die Wirtschaft der EU durch Handelsabkommen, die einen breiteren Zugang für EU-Unternehmen zu verschiedenen Handelspartnern schaffen, gestärkt werden. Zudem werden mehr als 30 Millionen Arbeitsplätze in der EU durch Exporte gesichert. Davon sind fast zehn Millionen das Ergebnis ausländischer Investitionen im Binnenmarkt.

Die EU schloss 2024 ein Abkommen über den digitalen Handel mit Singapur - neue Registerkarte öffnen, das den grenzüberschreitenden Datenfluss verbessern und den am digitalen Handel beteiligten Unternehmen und Verbraucherinnen und Verbrauchern zugutekommen wird. Dies ist das erste derartige Abkommen, das die EU abgeschlossen hat.

Die Kommission hat ferner die Verhandlungen - neue Registerkarte öffnen über ein bahnbrechendes Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur - neue Registerkarte öffnen abgeschlossen. Dieses Abkommen, das für beide Parteien zu einem entscheidenden Zeitpunkt kommt, bietet beträchtliche Möglichkeiten für wechselseitige Vorteile durch eine intensivere Zusammenarbeit in den Bereichen Geopolitik, Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Sicherheit.

Die EU hat auch ihre Beziehungen zu gleich gesinnten Partnern, darunter Kanada - neue Registerkarte öffnen und Länder im indopazifischen Raum, gestärkt, um einen fairen digitalen Wandel zu fördern, bei dem die Grundrechte geachtet werden.

Am 26. März veranstalteten die EU und Südkorea in Brüssel (Belgien) die zweite Tagung des Digitalpartnerschaftsrats - neue Registerkarte öffnen und bekräftigten ihre Entschlossenheit, im Bereich der digitalen Schlüsseltechnologien im Interesse der Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft beider Seiten zusammenzuarbeiten.

Im Laufe des Jahres traten mehrere weitere Abkommen in Kraft, darunter das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der EU und Kenia - neue Registerkarte öffnen, das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland - neue Registerkarte öffnen, das Abkommen zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen zwischen der EU und Angola - neue Registerkarte öffnen und das Abkommen zwischen der EU und Japan über den grenzüberschreitenden Datenverkehr - neue Registerkarte öffnen.

Diese Abkommen werden eine wichtige Rolle bei der Förderung eines fairen und offenen Handels mit internationalen Partnern spielen. Durch neue Exportmöglichkeiten für EU-Unternehmen und den sicheren Zugang zu kritischen Ressourcen werden sie sich auch entscheidend auf die Wettbewerbsfähigkeit der EU auswirken. Dies gilt insbesondere für den europäischen Agrarsektor, wie ein Bericht - neue Registerkarte öffnen der Gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission aus dem Jahr 2024 bestätigt.

Darüber hinaus enthalten diese Abkommen weitreichende Nachhaltigkeitsbestimmungen, mit denen die hohen Standards der EU in den Bereichen Umweltschutz und Arbeitnehmerrechte weltweit gefördert werden.

Die EU betreibt derzeit einen vielfältigen Agrar- und Lebensmittelhandel mit verschiedenen Handelspartnern. Auch wenn die EU nach wie vor auf bestimmte Rohstoffe angewiesen ist, kann sie dank ihrer Position als weltweit führender Exporteur und Importeur von Agrar- und Lebensmittelerzeugnissen ausgewogene und vorteilhafte Handelsbeziehungen zu anderen Ländern aufrechterhalten.

Im Laufe des Jahres stellte die EU mehr als 83 Mio. EUR bereit, um neue Marktchancen für die Landwirte und die Lebensmittelindustrie in der EU zu erschließen und ihre bestehenden Geschäftstätigkeiten abzusichern.

Hände, die Körner halten. Im Hintergrund sind auf dem Boden noch mehr Körner zu sehen.

Für die Mitglieder der Welthandelsorganisation ist die Überarbeitung der globalen Handelsregeln für Lebensmittel und Landwirtschaft ein wichtiges Anliegen. Auf der 13. Ministerkonferenz, die 2024 in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) stattfand, bekräftigte die EU ihr Engagement für ein offenes, faires, inklusives und transparentes multilaterales Handelssystem, das die Landwirtinnen und Landwirte unterstützt und die weltweite Ernährungssicherheit verbessert. © Adobe Stock

Schutz der EU-Unternehmen vor unlauterem Handel

Die EU hat 2024 weitreichende Maßnahmen ergriffen, um EU-Unternehmen vor unlauteren Handelspraktiken zu schützen. Im Laufe des Jahres leitete die Kommission insgesamt 33 neue Verfahren auf der Grundlage von Handelsschutzinstrumenten - neue Registerkarte öffnen ein, wodurch die Gesamtzahl der Verfahren (einschließlich Überprüfungen) auf 63 stieg. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr 2023, in dem nur zwölf neue Verfahren eingeleitet wurden. Die Kommission hat zudem zehn vorläufige Maßnahmen (darunter eine Antisubventionsmaßnahme) und sieben endgültige Maßnahmen (darunter eine Antisubventionsmaßnahme) eingeführt. Diese Verfahren und Maßnahmen spielen eine zentrale Rolle für die Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit und die Sicherung von Arbeitsplätzen in der EU. Allein im Jahr 2024 konnten 629 655 Arbeitsplätze gesichert werden.

Die Kommission hat überdies endgültige Ausgleichszölle auf die Einfuhren von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen - neue Registerkarte öffnen aus China eingeführt. Die Entscheidung wurde auf der Grundlage einer Untersuchung getroffen, die ergab, dass chinesischen Herstellern batteriebetriebener Elektrofahrzeuge unfaire Subventionen gewährt werden, die einen wirtschaftlichen Schaden für Hersteller in der EU zur Folge haben können. Die Gespräche auf Expertenebene zwischen der EU und China werden fortgeführt, um durch Preisverpflichtungen einen möglichen Kompromiss auszuhandeln. Die Kommission ist nach wie vor fest entschlossen, eine für beide Seiten annehmbare Lösung zu finden, und setzt sich dabei unermüdlich für den Schutz von EU-Unternehmen vor ungerechtfertigten Vergeltungsmaßnahmen ein. Darüber hinaus wurden die Schutzmaßnahmen für Stahlimporte - neue Registerkarte öffnen um zwei weitere Jahre verlängert, um die Stahlerzeuger in der EU vor den weltweit hohen Überkapazitäten bei der Stahlherstellung zu schützen.

Auch bei der Beseitigung von Handelshemmnissen für EU-Exporte in Nicht-EU-Länder wurden Fortschritte erzielt: 41 Barrieren für Waren in verschiedenen Sektoren wie der Landwirtschaft, der Arzneimittelindustrie und der Automobilindustrie konnten beseitigt werden. Insbesondere gelang es der Kommission, erfolgreich gegen türkische Rechtsvorschriften vorzugehen, die den Export von Traktoren aus der EU benachteiligt hatten, und so einen Markt mit einem Volumen von 2,5 Mrd. EUR zu erschließen.