Bildunterschrift anzeigenDas feierliche Hissen der Europa-Flagge vor dem Europäischen Parlament zum Beginn der 10. Legislaturperiode. Straßburg (Frankreich), 15. Juli 2024.
2024 endete eine fünfjährige institutionelle Periode und eine neue begann. Nach den Europawahlen im Juni läuteten die Organe der Europäischen Union den institutionellen Zyklus für die Jahre 2024 bis 2029 ein und verpflichteten sich zum gemeinsamen Einsatz für eine sichere, wettbewerbsfähige und wohlhabende EU, die für Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit steht. In diesem Kapitel werfen wir einen Blick auf den Übergang von einer Periode zur nächsten und umreißen die wichtigsten Prioritäten für den neuen Zeitabschnitt. In den nachfolgenden Kapiteln 1-9 wird dargestellt, wie die EU im letzten Jahr des Mandats 2019-2024 ihre Prioritäten umgesetzt hat.
Mit dem Jahr 2024 endete der vorherige fünfjährige institutionelle Zyklus. Obwohl die EU aufgrund zahlreicher Krisen unter Druck stand, konnte sie ihre ehrgeizigen Ziele in allen Politikbereichen erreichen (siehe Kapitel 1-9). Während des Mandats gab es Fortschritte hin zu einem neuen Wachstumsmodell, das die Menschen und unsere Erde schützt, wirtschaftlich solide und sozial gerecht ist und sicherstellt, dass die Technologie den Bürgerinnen und Bürgern weiterhin zugutekommt, ohne sie Gefahren auszusetzen. Die EU-Organe haben sich außerdem auf den nächsten Zyklus vorbereitet und sind mit neuen politischen Prioritäten für 2024-2029 auf die wichtigsten Anliegen der Bürgerinnen und Bürger eingegangen.
Die alle fünf Jahre stattfindenden Europawahlen sind der größte transnationale Urnengang weltweit. Die Wahlbeteiligung im Juni war die höchste der letzten 30 Jahre (50,74 %). Für viele Bürgerinnen und Bürger ist die Teilnahme an der Europawahl mittlerweile ein wichtiger demokratischer Vorgang: In einer Umfrage gaben 46 % an, stets zur Wahl zu gehen, und 42 % sagten, sie hielten die Stimmabgabe für ihre staatsbürgerliche Pflicht.
Was die Zukunft der EU angeht, sind die Bürgerinnen und Bürger nach wie vor zuversichtlich, und sie haben auch weiterhin einen positiven Eindruck von der Union und ihren Organen. Das Vertrauen in die EU war seit 2007 nicht mehr so hoch - neue Registerkarte öffnen (siehe Kapitel 9). Die in der EU im Anschluss an die Wahlen durchgeführte Umfrage - neue Registerkarte öffnen zeigt, dass sieben von zehn Menschen in Europa finden, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert hat – eine Zahl, die in den letzten Jahren stabil geblieben ist. Zu den am häufigsten genannten Gründen zählen die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten, die Bewahrung des Friedens und mehr Sicherheit, der Beitrag der EU zum Wirtschaftswachstum und neue Beschäftigungsmöglichkeiten.
Was bestimmte das Votum der Bürgerinnen und Bürger bei der Europawahl 2024?
VIDEO Das Parlament billigt die neue Kommission – Straßburg (Frankreich), 29. November 2024. Standbild: Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission (links), und Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments (rechts), begrüßen die Entscheidung des Parlaments, die Europäische Kommission 2024-2029 zu bestätigen.
Charles Michel (rechts) übergibt das Amt des Präsidenten des Europäischen Rates an den Nachfolger António Costa (links). Brüssel (Belgien), 29. November 2024.Die Mitglieder der Kommission 2024-2029.
Als Richtschnur für die Tätigkeit der EU während des neuen institutionellen Zyklus dient die Strategische Agenda 2024-2029 - neue Registerkarte öffnen, die von den Staats- und Regierungschefs im Juni angenommen wurde. Mit der Strategischen Agenda, die sich auf drei Kernbereiche konzentriert, soll die EU gegenüber unmittelbaren und künftigen Herausforderungen besser gewappnet sein.
Ein neuer Plan für nachhaltigen Wohlstand und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit in Europa.
Eine neue Ära für die europäische Verteidigung und Sicherheit.
Die Menschen unterstützen, unsere Gesellschaften und unser Sozialmodell stärken.
Unsere Lebensqualität erhalten: Ernährungssicherheit, Wasser und Natur.
Unsere Demokratie schützen und unsere Werte wahren.
Europa in der Welt: unseren Einfluss und unsere Partnerschaften nutzen.
Gemeinsam handeln und die Zukunft unserer Union vorbereiten.
Zentrale Initiativen in den ersten 100 Tagen der Kommission
Ein neuer Deal für eine saubere Industrie, der für eine wettbewerbsfähige Industrie und hochwertige Arbeitsplätze sorgt.
Ein Weißbuch zur Zukunft der europäischen Verteidigung, um den Investitionsbedarf zu bestimmen.
Eine Initiative für KI-Fabriken, damit KI-Start-ups und Industrie Zugang zu neuen, maßgeschneiderten Hochleistungsrechenkapazitäten haben.
Ein europäischer Aktionsplan für die Cybersicherheit von Krankenhäusern und Gesundheitsdienstleistern, um die Erkennung von Bedrohungen, die Abwehrbereitschaft und die Krisenreaktion zu verbessern.
Eine Vision für Landwirtschaft und Ernährung, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Agrarsektors sicherzustellen.
Überprüfung von Politikfeldern im Vorfeld der Erweiterung, um besser auf künftige Beitritte vorbereitet zu sein.
Politikdialoge sämtlicher Kommissionsmitglieder mit jungen Menschen, um der Jugend mehr Freiheit und Verantwortung in unseren Gesellschaften und Demokratien zu geben.