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KAPITEL 6

Verwirklichung eines fairen und sozialen Europas

Eine Gruppe junger Menschen steht auf einem Bahnsteig, während ein Zug vorbeifährt.

In den vergangenen Jahren hat sich die Europäische Union angesichts globaler Herausforderungen wie der COVID-19-Pandemie, der Lebenshaltungskosten-Krise, des Klimawandels und des digitalen Wandels noch intensiver für den Schutz und die Stärkung von Menschen und Gemeinschaften eingesetzt. So hat sie 2024 ihre Maßnahmen zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen aller Bürgerinnen und Bürger weiter vorangetrieben. Im Anschluss an das erfolgreiche Europäische Jahr der Kompetenzen legte die Europäische Kommission einen neuen Aktionsplan vor, um dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenzuwirken und zugleich nachhaltiges und inklusives Wachstum zu unterstützen sowie die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu erhalten. Ferner unterstützte die EU neue Maßnahmen, die es den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ermöglichen sollen, ihre sozialen Rechte in vollem Umfang wahrzunehmen. Beispielsweise wurden neue Vorschriften eingeführt, um Arbeitskräfte durch angemessene Mindestlöhne zu schützen, und die Arbeitsbedingungen in der Gig Economy werden durch neue Rechtsansprüche und Schutzmechanismen für Arbeitskräfte verbessert. Darüber hinaus hat die EU eine bahnbrechende Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen verabschiedet und neue europäische Ausweise für Menschen mit Behinderungen eingeführt, um ihnen das Reisen zu erleichtern.

Die EU hat einen ehrgeizigen Kurs für ein gerechtes, inklusives Europa eingeschlagen, das seine Bürgerinnen und Bürger schützt und ihnen Chancen bietet. Die Politik der EU zielt darauf ab, die Lebens- und Arbeitsbedingungen aller Menschen in der EU zu verbessern, indem mehr und bessere Arbeitsplätze, Kompetenzaufbau, Gleichstellung sowie sozialer Schutz und soziale Inklusion gefördert werden.

Der Rahmen für die Politik der EU und der Mitgliedstaaten in diesem Bereich wird durch die 20 Grundsätze der europäischen Säule sozialer Rechte - neue Registerkarte öffnen sowie den Aktionsplan zur europäischen Säule sozialer Rechte - neue Registerkarte öffnen vorgegeben. Dies wurde noch einmal auf einer hochrangigen Konferenz - neue Registerkarte öffnen in La Hulpe (Belgien) im April unterstrichen: Die EU, die Sozialpartner und Organisationen der Zivilgesellschaft unterzeichneten dort eine Erklärung, in der sie ihr Engagement für ein stärkeres soziales Europa sowie die richtungsweisende Funktion der europäischen Säule für die Sozialpolitik der EU bekräftigten. In der Erklärung von La Hulpe zu den Grundsätzen der europäischen Säule sozialer Rechte wird auch die für 2025 geplante Überprüfung des Aktionsplans zur Säule begrüßt. Diese Überprüfung wird zugleich der Ausgangspunkt für weitere Maßnahmen sein, um die Kernziele der EU und der Mitgliedstaaten für 2030 in den Bereichen Beschäftigung, Kompetenzen und Armutsbekämpfung zu erreichen.

Die Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele auf europäischer und nationaler Ebene werden im jährlichen „gemeinsamen Beschäftigungsbericht“ ausführlich dargelegt. Der neueste Bericht - neue Registerkarte öffnen zeigt auf, dass die EU nach einem beschäftigungswirksamen Konjunkturaufschwung auf einem guten Weg ist, ihr Beschäftigungsziel zu erreichen. Zur Verwirklichung des Ziels bei der Armutsbekämpfung sind jedoch noch größere Anstrengungen erforderlich. Die Fortschritte in diesem Bereich haben sich trotz der verschiedenen Krisen und insbesondere der hohen Inflation in den letzten Jahren leicht verbessert. Weitere Fortschritte sind auch bei der Erwachsenenbildung erforderlich, denn hier ist die Wirkung der EU-Politik in den meisten Mitgliedstaaten noch nicht spürbar.

Drei EU-weite Ziele

  • Mindestens 78 % der Menschen zwischen 20 und 64 Jahren sollen bis 2030 erwerbstätig sein.
  • Mindestens 60 % aller Erwachsenen sollen sich bis 2030 jedes Jahr weiterbilden.
  • Die Zahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen soll bis 2030 um mindestens 15 Millionen verringert werden.

Die Obdachlosigkeit, eine der extremsten Formen der sozialen Ausgrenzung, ist in allen Mitgliedstaaten ein Problem. Im Februar kamen Mitglieder der nationalen Regierungen und des Europäischen Parlaments im Rahmen einer informellen Ministerkonferenz - neue Registerkarte öffnen mit Sachverständigen und Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden zusammen, die sich aktiv für die Bekämpfung der Obdachlosigkeit einsetzen. Die Konferenzteilnehmenden bekundeten ihre Unterstützung für die Europäische Plattform zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit - neue Registerkarte öffnen und begrüßten die bisher geleistete Arbeit. Sie betonten, dass die Anstrengungen, das politische Engagement und die Ressourcen zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit weiter gesteigert werden müssen, um das Ziel der Erklärung von Lissabon, die Obdachlosigkeit bis 2030 zu überwinden, zu erreichen. Die Schlussfolgerungen der Konferenz spiegelten sich in der Erklärung von La Hulpe wider.

Im Jahr 2024 wurden zudem mehrere von der EU unterstützte Projekte auf den Weg gebracht, die die Arbeit der Europäischen Plattform zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit ergänzen, beispielsweise die Europäische Obdachlosenzählung - neue Registerkarte öffnen, das Toolkit der OECD zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit - neue Registerkarte öffnen sowie vier Pilotprojekte in diesem Bereich.

Eine Gruppe von Personen posiert für ein Foto auf einer Treppe. Hinter ihnen stehen belgische und europäische Flaggen.
Nicolas Schmit, damals EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte (vorn, 4. von rechts), mit Ministerinnen und Ministern sowie Delegierten auf der Konferenz „Towards Zero Homelessness“ im Egmontpalast. Brüssel (Belgien), 9. Februar 2024. © PPS Social Integration
Dubravka Šuica spricht an einem Rednerpult.
Die damalige Vizepräsidentin der EU-Kommission für Demokratie und Demografie, Dubravka Šuica, hält eine Grundsatzrede auf der hochrangig besetzten Konferenz „Navigating the Future: Challenges and opportunities of longevity in Europe“. Brüssel (Belgien), 27. Juni 2024.

Übergang zu einer Gesellschaft der Langlebigkeit

Die Menschen in Europa leben länger und sind gesünder als je zuvor. Deshalb muss die Politik auf europäischer und nationaler Ebene vorausschauend handeln, um die Selbstbefähigung von Menschen aller Altersgruppen zu stärken und das Wohlergehen künftiger Generationen sicherzustellen. Die Politik sollte ein aktives, gesundes Altern fördern und sich positiv auf die Lebensqualität älterer Menschen in Europa auswirken. Auf Basis der Ergebnisse des Berichts über die Bevölkerungsalterung 2024 - neue Registerkarte öffnen und des Berichts zur Angemessenheit der Renten- und Pensionshöhe 2024 - neue Registerkarte öffnen haben Sachverständige und Interessenträger darüber beraten, wie sich die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Langlebigkeit bewältigen lassen. Die Teilnehmenden des Forums unterstrichen, dass weitere Reformen notwendig sind, um eine angemessene, nachhaltige Absicherung im Alter zu erreichen und sozioökonomische sowie geschlechtsbedingte Ungleichheiten im Alter zu beseitigen. Neben wirksamen und effizienten Renten- und Langzeitpflegesystemen werden Investitionen in aktives und gesundes Altern, die Verlängerung des Erwerbslebens und die Unterstützung angepasster und flexibler Arbeitsregelungen Teile der Lösung sein.

Behebung des Arbeitskräfte- und Fachkräftemangels

Seit fast zehn Jahren haben alle Mitgliedstaaten mit einem zunehmenden Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel zu kämpfen. Dies ist weitgehend auf die demografische Entwicklung und die steigende Nachfrage nach Fachkräften infolge des grünen und des digitalen Wandels sowie auf schlechte Arbeitsbedingungen in bestimmten Branchen und Berufen zurückzuführen. Die Kommission hat mehr als 40 Berufe in verschiedenen Branchen identifiziert, bei denen EU-weit ein Arbeitskräftemangel - neue Registerkarte öffnen besteht – teilweise mit Unterschieden zwischen den Mitgliedstaaten. Die Beseitigung dieses Arbeitskräftemangels ist von entscheidender Bedeutung, um die Innovationskapazität und die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu steigern, ihr Wachstumspotenzial zu erschließen, die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze zu fördern und die wirtschaftliche und soziale Resilienz zu stärken.

  • Bis 2030 werden im Bereich der erneuerbaren Energien voraussichtlich 3,5 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen.
  • Fast zwei Drittel (63 %) der kleinen und mittleren Unternehmen finden nicht die benötigten Fachkräfte.
  • In 42 Berufen besteht EU-weit ein Arbeitskräftemangel.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, legte die Kommission im März einen Aktionsplan - neue Registerkarte öffnen vor. Er wurde in enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern ausgearbeitet, die aufgrund ihrer Arbeitsmarktnähe eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung von Lösungen spielen. Der Plan bietet einen umfassenden, auf fünf zentrale Politikbereiche ausgerichteten Rahmen, um Maßnahmen zur Beseitigung des Arbeitskräftemangels auf Ebene der EU, der Mitgliedstaaten und der Sozialpartner durchzuführen.

Aktionsplan zur Behebung des Arbeitskräfte- und Fachkräftemangels in der EU
  1. Unterstützung der Aktivierung unterrepräsentierter Gruppen auf dem Arbeitsmarkt
  2. Förderung der Kompetenzentwicklung sowie der allgemeinen und beruflichen Bildung
  3. Verbesserung der Arbeitsbedingungen
  4. Verbesserung der fairen Mobilität von Arbeitskräften und Lernenden in der gesamten EU
  5. Anwerbung von Fachkräften aus Drittländern

Die Umsetzung des Aktionsplans wird von entscheidender Bedeutung sein, um die Kernziele der EU in den Bereichen Beschäftigung und Kompetenzen bis 2030 zu erreichen. Der Plan stützt sich auf die zahlreichen bestehenden Strategien und Finanzierungsmaßnahmen auf EU-Ebene, beispielsweise den Kompetenzpakt - neue Registerkarte öffnen. Die Kompetenzpartnerschaften haben sich dazu verpflichtet, bis 2030 EU-weit Umschulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für mehr als 25 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter anzubieten. Ferner haben die Mitglieder des Kompetenzpakts seit dessen Einrichtung im Jahr 2020 zusammen über 150 Mio. EUR in Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen investiert. Außerdem investiert die EU rund 65 Mrd. EUR in Kompetenzprogramme, vor allem im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität - neue Registerkarte öffnen (siehe Kapitel 3) und des Europäischen Sozialfonds Plus - neue Registerkarte öffnen.

Das Europäische Jahr der Kompetenzen vom 9. Mai 2023 bis zum 8. Mai 2024 hat neue Impulse für lebenslanges Lernen gegeben. So wurden Kompetenzen stärker in den Mittelpunkt gerückt und Maßnahmen ergriffen, um die Wünsche und Fähigkeiten der Menschen mit dem Angebot auf dem Arbeitsmarkt in Einklang zu bringen. Durch lokale Kommunikationsbemühungen wurden Millionen von Menschen erreicht und für die Kompetenzpolitik der EU sensibilisiert.

Ein Video über das Europäische Jahr der Kompetenzen und darüber, wie es Menschen dazu anregt, über ihre Kompetenzen und Qualifikationen nachzudenken und sie weiterzuentwickeln.
VIDEO Das Europäische Jahr der Kompetenzen – Wegbereiter für besser qualifizierte Arbeitskräfte.
Das Europäische Jahr der Kompetenzen in Zahlen

Über 2 000 Veranstaltungen in ganz Europa

1,37 Millionen Besucherinnen und Besucher bei 54 Veranstaltungen in 23 Mitgliedstaaten

69 Millionen Menschen über die sozialen Medien erreicht


190 Kompetenzinitiativen unter Federführung der EU

90 Millionen Videoaufrufe auf YouTube und Twitch

41 Millionen Fernsehzuschauer/-innen in fünf Zielländern

Das Europäische Jahr der Kompetenzen – ein Umdenken
STÄRKERES BEWUSSTSEIN FÜR DIE EU-KOMPETENZPOLITIK

26 % Februar 2023

53 % Dezember 2023

GRÖßERE BEREITSCHAFT, AN EINER WEITERBILDUNGS­MAßNAHME TEILZUNEHMEN

19 % haben keine Initiativen zum Jahr der Kompetenzen bemerkt.

64 % haben Initiativen zum Jahr der Kompetenzen bemerkt.

AUSWIRKUNGEN DES EUROPÄISCHEN JAHRES AUF DIE PERSÖNLICHE SITUATION

35 % haben keine Initiativen zum Jahr der Kompetenzen bemerkt.

72 % haben Initiativen zum Jahr der Kompetenzen bemerkt.

Die Akademie für das Neue Europäische Bauhaus - neue Registerkarte öffnen, die Nachhaltigkeitskompetenzen im Baugewerbe fördern soll, wurde im April ins Leben gerufen. Die Akademie stützt sich auf die Grundwerte Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusivität und wird die Umsetzung des europäischen Grünen Deals - neue Registerkarte öffnen fördern. In den kommenden zwei Jahren wird sie eine internationale Gemeinschaft von Bildungsakteuren und Berufsbildungsanbietern aufbauen und fünf über Europa verteilte lokale und regionale Knotenpunkte miteinander vernetzen.

Unterstützung der Mitgliedstaaten

Zwölf Mitgliedstaaten nutzen das EU-Instrument für technische Unterstützung - neue Registerkarte öffnen, um Reformen bei der Kompetenzentwicklung umzusetzen. Das Spektrum der Unterstützungsmaßnahmen reicht von der Ausarbeitung kompetenzbasierter Lehrpläne über die Entwicklung von Microcredentials (die die Ergebnisse kurzer Lernerfahrungen bescheinigen) bis hin zur Integration von Flüchtlingskindern in das Bildungssystem.

Projektbeispiel

In Belgien wurde mithilfe des Instruments ein auf zwei Jahre angelegtes Projekt umgesetzt, um Schulen bei der wirksamen Nutzung von IKT für das Lernen und Lehren zu unterstützen. Ziel war es, Schulen dazu in die Lage zu versetzen, teambasierte Ansätze für ihre IKT-Koordination und für die digitale Bildung zu entwickeln.

VIDEO Digitaler Wandel im flämischen Bildungssystem. © Knowledge Centre Digisprong

Unterstützung der Arbeitskräfte

Die neuen EU-Vorschriften - neue Registerkarte öffnen über Mindestlöhne, die einen angemessenen Lebensstandard gewährleisten sollen, mussten bis zum 15. November in nationales Recht umgesetzt werden. Die meisten Mitgliedstaaten haben der Kommission mitgeteilt, dass dies geschehen ist. Die Umsetzung der Richtlinie über angemessene Mindestlöhne wird zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen beitragen, da sie für fairere gesetzliche Mindestlöhne sorgt und zugleich Kollektivverhandlungen über Löhne fördert. Zudem wird sich der Zugang der Arbeitskräfte zum Mindestlohnschutz durch bessere Durchsetzungs-, Informations- und Rechtsbehelfsmechanismen verbessern. Schon jetzt trägt die Richtlinie Früchte, da sie auf nationaler Ebene Debatten über die Angemessenheit der Mindestlöhne angestoßen hat. In den vergangenen zwei Jahren sind dadurch die gesetzlichen Mindestlöhne in den meisten Mitgliedstaaten erheblich gestiegen, was dazu beigetragen hat, die Auswirkungen der hohen Inflation auf die Kaufkraft von Geringverdienern auszugleichen.

Das Spektrum beim Mindestlohn in den EU-Mitgliedstaaten reichte im Juli 2024 von 477 EUR pro Monat in Bulgarien bis 2 571 EUR pro Monat in Luxemburg.

Die EU hat im Jahr 2024 neue Vorschriften - neue Registerkarte öffnen verabschiedet, um die Arbeitsbedingungen der 28 Millionen Plattformbeschäftigten in Europa zu verbessern. Die Richtlinie über Plattformarbeit wird sicherstellen, dass der Beschäftigungsstatus von Personen, die für digitale Plattformen tätig sind, korrekt bestimmt wird. Plattformbeschäftigte werden nach ihrer Neueinstufung alle ihnen zustehenden Arbeitnehmerrechte und Sozialleistungen in Anspruch nehmen können. Zugleich sorgen die neuen Vorschriften auch für mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht beim Einsatz automatisierter Systeme, die Managementfunktionen bei der Arbeit unterstützen oder ersetzen. Hierzu zählt auch ein Recht auf Anfechtung von Entscheidungen, die durch Algorithmen zustande kommen. Die Mitgliedstaaten haben zwei Jahre Zeit, um die neuen Vorschriften in nationales Recht umzusetzen.

Darüber hinaus gab es im Jahr 2024 Fortschritte bei der Stärkung europäischer Arbeitnehmervertretungen in multinationalen Unternehmen. Ein neuer Vorschlag - neue Registerkarte öffnen zur Überarbeitung der geltenden Vorschriften zielt darauf ab, die Rolle der Europäischen Betriebsräte - neue Registerkarte öffnen zu stärken, die die Beschäftigten konsultieren und sie über Entscheidungen auf dem Laufenden halten, die sich auf ihre Beschäftigungssituation oder ihre Arbeitsbedingungen auswirken könnten. Ziel ist es, die Einrichtung der Betriebsräte zu erleichtern, ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis in diesen Gremien zu erreichen sowie sicherzustellen, dass sie vor Entscheidungen konsultiert werden.

Telearbeit ist inzwischen weitverbreitet, insbesondere seit der COVID-19-Pandemie. Der EU-Arbeitskräfteerhebung - neue Registerkarte öffnen zufolge hat sich der Gesamtanteil der Menschen in der EU, die von zu Hause aus arbeiten, in den letzten Jahren mehr als verdoppelt: von 11,1 % im Jahr 2019 auf 22,4 % im Jahr 2023. Deshalb wurde den Auswirkungen einer Kultur der ständigen Erreichbarkeit auf die psychische Gesundheit der Beschäftigten mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Im März wurde eine zweistufige Konsultation der Sozialpartner zur fairen Telearbeit und zum Recht auf Nichterreichbarkeit eingeleitet - neue Registerkarte öffnen.

Schätzungen zufolge gibt es in der EU rund 3,1 Millionen Praktikantinnen und Praktikanten. Hochwertige Praktika können jungen Menschen dabei helfen, Berufserfahrung zu sammeln und neue Kompetenzen zu erwerben, und sie ermöglichen es Arbeitgebern, neues Personal zu finden, auszubilden und dauerhaft einzustellen. Im März legte die Kommission eine Initiative vor, um die Arbeitsbedingungen von Praktikantinnen und Praktikanten in der EU, unter anderem in Bezug auf Vergütung, Inklusivität und Qualität der Praktika, zu verbessern. Neben der Überarbeitung des bestehenden Qualitätsrahmens für Praktika - neue Registerkarte öffnen, um Fragen wie faire Entlohnung und Zugang zum Sozialschutz zu berücksichtigen, werden auch Legislativmaßnahmen vorgeschlagen, um die Arbeitsbedingungen von Praktikantinnen und Praktikanten zu verbessern und Scheinpraktika zu bekämpfen.

Um den Arbeitsmarkt weiter zu unterstützen, hat die EU über den Europäischen Sozialfonds Plus neue Finanzierungen - neue Registerkarte öffnen im Umfang von 23 Mio. EUR für innovative Projekte auf den Weg gebracht, die auf die Eindämmung der Langzeitarbeitslosigkeit und die Unterstützung von Arbeitsuchenden ausgerichtet sind. Zugleich wurden im Rahmen des Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung zugunsten entlassener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - neue Registerkarte öffnen 1 600 entlassene Arbeitskräfte in Belgien, Dänemark und Deutschland unterstützt.

Stärkung des sozialen Dialogs

Die Sozialpartner – die Organisationen, die die Interessen der Beschäftigten und der Arbeitgeber in der EU vertreten – spielen für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Produktivität, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen und die Steigerung des Wohlstands und der Resilienz der EU eine wichtige Rolle. Angesichts der Veränderungen durch neue Technologien und der Notwendigkeit eines gerechten Übergangs zur Klimaneutralität gilt dies umso mehr. Im Januar erneuerten - neue Registerkarte öffnen die EU und ihre Sozialpartner auf einem Gipfel in Val Duchesse, Brüssel (Belgien) ihr Bekenntnis zur Stärkung des sozialen Dialogs auf EU-Ebene und zur Bündelung ihrer Kräfte, um zentrale Herausforderungen für die Volkswirtschaften und Arbeitsmärkte der EU zu bewältigen. Im März kamen die Sozialpartner zudem zu einem Dreigliedrigen Sozialgipfel - neue Registerkarte öffnen zusammen, um die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt zu erörtern.

88 % der Menschen in der EU sind der Meinung, dass ein soziales Europa für sie persönlich wichtig ist.


60 % kennen mindestens eine in jüngster Zeit ergriffene EU-Initiative zur Stärkung eines sozialen Europas.


49 % kennen die Mindestlohnrichtlinie.

38 % kennen die Richtlinie zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

37 % kennen den Europäischen Sozialfonds Plus.

33 % kennen die Garantie für Kinder.

30 % kennen die Richtlinie über Plattformarbeit.

29 % kennen die Kompetenzagenda.

Alexander De Croo und Ursula von der Leyen unterzeichnen Vereinbarungen an einem Tisch. Hinter ihnen stehen vier weitere Personen. Auf einer Leinwand im Hintergrund ist „Val Duchesse Social Partners Summit, Brussels, 31 January 2024“ (Gipfel der Sozialpartner im Val Duchesse, Brüssel, 31. Januar 2024) zu lesen.
Der damalige belgische Ministerpräsident Alexander De Croo (vorn links) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (vorn rechts) unterzeichnen die Dreigliedrige Erklärung für einen dynamischen europäischen sozialen Dialog. Val Duchesse, Brüssel (Belgien), 31. Januar 2024.

Europäischer Bildungsraum

Der europäische Bildungsraum - neue Registerkarte öffnen ist die zentrale EU-Strategie im Bereich der Bildung, um die Mitgliedstaaten beim gemeinsamen Aufbau inklusiverer, widerstandsfähigerer Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung zu unterstützen. Ziel ist es, Lernhindernisse abzubauen und den Zugang zu hochwertiger und inklusiver allgemeiner und beruflicher Bildung sowie zum lebenslangen Lernen für alle zu verbessern. In diesem Rahmen hat die EU eine Initiative ergriffen, um Allianzen zwischen Hochschuleinrichtungen aus ganz Europa aufzubauen.

Ein Video über die Initiative „Europäische Hochschulen“, bei der Einrichtungen aus ganz Europa zusammenarbeiten, um die Hochschulbildung umzugestalten. Durch innovatives Lernen, grenzübergreifende Zusammenarbeit und Möglichkeiten zur Gestaltung des eigenen Lehrplans bereiten diese Universitäten die Studierenden auf die Bewältigung der größten gesellschaftlichen Herausforderungen vor.
VIDEO Die Initiative „Europäische Hochschulen“.

Die im Rahmen von Erasmus+ - neue Registerkarte öffnen finanzierte Initiative „Europäische Hochschulen“ - neue Registerkarte öffnen ist seit fünf Jahren eine Erfolgsgeschichte. Zu den bereits ausgewählten 50 Allianzen sind 14 neue - neue Registerkarte öffnen hinzugekommen, womit die Zielvorgabe - neue Registerkarte öffnen der europäischen Hochschulstrategie von mindestens 60 Hochschulallianzen mit mehr als 500 teilnehmenden Universitäten bis Mitte 2024 erreicht wurde. Durch die Zusammenarbeit und das Bündeln von Ressourcen können Hochschuleinrichtungen innovative Studienprogramme anbieten und Spitzenkompetenzen vermitteln, die für den grünen und den digitalen Wandel in der gesamten EU benötigt werden. Dank der Allianzen können die Hochschulen attraktive und wettbewerbsfähige gemeinsame Studiengänge anbieten, die Talente aus der ganzen Welt anziehen und binden.

Auf ausdrücklichen Wunsch von Akteuren aus dem Hochschulwesen, einschließlich vieler Allianzen der Initiative „Europäische Hochschulen“, hat die Kommission konkrete Schritte für die Zusammenarbeit - neue Registerkarte öffnen zwischen den Mitgliedstaaten und dem Hochschulsektor vorgeschlagen, um die Schaffung eines europäischen Hochschulabschlusses voranzubringen. Das Konzept - neue Registerkarte öffnen für einen neuen Typ von Studiengang, der auf nationaler, regionaler oder institutioneller Ebene angeboten werden kann, baut auf sechs Erasmus+-Pilotprojekten auf, an denen mehr als 140 Hochschuleinrichtungen aus der gesamten EU mitwirken. Die Vision für die Verwirklichung des europäischen Hochschulabschlusses wurde zusammen mit zwei Vorschlägen für Empfehlungen des Rates zur Unterstützung des Hochschulsektors vorgestellt. Die erste Empfehlung - neue Registerkarte öffnen ist auf die Verbesserung der Qualitätssicherungsprozesse und der automatischen Anerkennung von Qualifikationen in der Hochschulbildung ausgerichtet; die zweite - neue Registerkarte öffnen zielt darauf ab, die Attraktivität und Nachhaltigkeit akademischer Laufbahnen zu verbessern.

Iliana Ivanova spricht an einem Rednerpult. Im Hintergrund ist „Towards a European Degree“ (Auf dem Weg zu einem europäischen Studienabschluss) und „building the Hashtag European Education Area“ (Aufbau des Hashtags Europäischer Bildungsraum) zu lesen.
Iliana Ivanova, damals EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, spricht auf einer Pressekonferenz zum Hochschulpaket. Brüssel (Belgien), 27. März 2024.

Lernmobilität

Ein Studien-, Ausbildungs- oder Arbeitsaufenthalt im Ausland bringt viele Vorteile mit sich, wie z. B. die Stärkung der kommunikativen und interkulturellen Kompetenzen. Für bessere Lernmöglichkeiten im Ausland für alle wurden auf EU-Ebene neue Ziele - neue Registerkarte öffnen festgelegt.

Neue Ziele für die Lernmobilität
  • Bis 2030 sollten mindestens 23 % der Hochschulabsolventinnen und -absolventen eine Lernerfahrung im Ausland haben.
  • Bis 2030 sollten mindestens 12 % der Lernenden in der beruflichen Aus- und Weiterbildung in den Genuss einer Lernerfahrung im Ausland kommen.
  • Bis 2027 sollten mindestens 20 % aller Lernenden im Rahmen einer Lernmobilität im Ausland Menschen mit geringeren Chancen sein.

Ein Aufenthalt in einem anderen Mitgliedstaat bietet auch die Möglichkeit, vorhandene Sprachkenntnisse zu verbessern oder eine neue Sprache zu erlernen. Sprachliche Vielfalt wird durch Projekte im Rahmen der Programme Erasmus+ und Kreatives Europa - neue Registerkarte öffnen gefördert. Einer Umfrage aus dem Jahr 2024 zufolge haben die Europäerinnen und Europäer insgesamt eine positive Einstellung zur Mehrsprachigkeit und zum Sprachenerwerb.

Die Menschen in Europa und ihre Sprachen

86 % der EU-Bürgerinnen und -Bürger finden, dass alle in der EU lebenden Menschen mindestens eine weitere Sprache sprechen können sollten.


76 % meinen, dass die Verbesserung der Sprachkenntnisse eine politische Priorität sein sollte.


84 % denken, dass Regional- und Minderheitensprachen geschützt werden sollten.


3 von 5 können in mindestens einer anderen Sprache ein Gespräch führen (bei jungen Menschen sind es sogar 4 von 5).


Die EU arbeitet zudem mit Regierungen zusammen, um die Hochschulbildung in Europa inklusiver und zugänglicher zu machen. Dies geschieht im Rahmen des Bologna-Prozesses - neue Registerkarte öffnen, an dem die Länder des Europäischen Hochschulraums und die Kommission beteiligt sind. Im Mai bekräftigten 47 Vertreter der für die Hochschulbildung zuständigen Ministerien und der EU ihr Engagement für die Förderung der Mobilität von Studierenden und Personal. Im Kommuniqué von Tirana - neue Registerkarte öffnen zogen sie Bilanz über die Zusammenarbeit im Bereich der Hochschulbildung und legten die Richtung für den Zeitraum 2025-2027 fest. Ferner vereinbarten sie aktualisierte Zusagen zur Beseitigung von Hindernissen für die Lernmobilität, für die Internationalisierung der Hochschulbildung und für eine hochwertige Bildung. Dadurch wurde eine enge Verknüpfung mit EU-Leitinitiativen wie der Initiative „Europäische Hochschulen“ und dem Konzept für einen europäischen Hochschulabschluss sichergestellt.

Erasmus+

Das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport:

  • 37 Jahre Erasmus+ - neue Registerkarte öffnen,
  • mehr als 16 Millionen Teilnehmende an Projekten der Lernmobilität,
  • mehr als 900 000 teilnehmende Organisationen seit 2014,
  • Budget 2024: 4,65 Mrd. EUR.
Eine mehrstöckige Geburtstagstorte, auf der die Zahl „20“ steckt und die mit dem Logo „Erasmus Mundus – twenty years“ (Erasmus Mundus – 20 Jahre) sowie Tortenfontänen und Sternen dekoriert ist. Im Hintergrund ist ein Mann zu sehen.

Im Jahr 2024 wurde das 20-jährige Bestehen von Erasmus Mundus - neue Registerkarte öffnen gefeiert. Erasmus Mundus ist eine aus dem EU-Programm Erasmus+ finanzierte Initiative für die Hochschulzusammenarbeit, die die Einrichtung gemeinsamer internationaler Masterstudiengänge unterstützt. Seit Einführung des Programms haben fast 50 000 Studierende aus 179 Ländern einen Erasmus-Mundus-Masterstudiengang absolviert. Mehr als 34 000 Studierende haben von der EU ein Stipendium erhalten. Die Erfolge und der Beitrag des Programms zur Entwicklung der internationalen Dimension von Erasmus+ wurden auf einer Konferenz - neue Registerkarte öffnen im Mai gewürdigt.

Unterstützung von Forschung und Innovation

Im Jahr 2024 jährte sich die Einrichtung des ersten EU-Förderprogramms für Forschung und Innovation zum 40. Mal - neue Registerkarte öffnen. Seit 1984 investierte die EU über 280 Mrd. EUR in Wissenschaft, Forschung und Innovation und gewährte mehr als 120 000 Finanzhilfen für rund 75 000 Begünstigte. Mit diesen Mitteln wurden hochwertige Arbeitsplätze geschaffen, innovative Unternehmen unterstützt sowie die Wettbewerbsfähigkeit und die technologische Führungsrolle der EU gestärkt. In den letzten vier Jahrzehnten investierte die EU verstärkt in Forschung und Innovation und legte ihren Fokus auf die Bewältigung globaler Herausforderungen, die Ausschöpfung des Potenzials von Technologie und die Erfüllung der sich verändernden Bedürfnisse der Gesellschaft. Die Erfolge dieser Arbeit wurden auch durch die Verleihung von mehr als 30 Nobelpreisen an von der EU geförderte Forschende gewürdigt.

Ein Video zur Würdigung von 40 Jahren europäischer Forschung und Innovation. Es hebt Erfolge wie Graphen, mRNA-Impfstoffe, Supercomputer und Wasserstofftechnologie, die alle zur Bewältigung globaler Herausforderungen und Klimaziele beitragen, hervor.
VIDEO 40 Jahre Forschung und Innovation.

„Die Unterstützung durch die EU-Forschungsrahmenprogramme war für mich während meiner gesamten Laufbahn, von den Anfängen in Schweden an, sehr wichtig, denn sie ermöglichte es mir, eine Forschungsgruppe aufzubauen, die notwendige Laborausstattung anzuschaffen und innovative Ideen zu entwickeln.“

Prof. Anne L’Huillier, Nobelpreisträgerin für Physik des Jahres 2023.

Ein Porträtfoto von David Baker, der lächelnd vor einem Whiteboard mit verschiedenen Diagrammen posiert.
David Baker, einer der Nobelpreisträger 2024. © Ian C. Haydon, Universität Washington

David Baker, der im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen - neue Registerkarte öffnen der EU gefördert wurde, erhielt 2024 „für computergestütztes Proteindesign“ gemeinsam mit Demis Hassabis und John M. Jumper „für die Vorhersage von Proteinstrukturen“ den Nobelpreis für Chemie. Er reiht sich ein in die beeindruckende Liste von 18 Stipendiat/-innen, Wissenschaftler/-innen und Betreuer/-innen des Programms, die seit 2010 einen Nobelpreis erhalten haben.

Horizont 2020

Der Bericht über die Abschlussbewertung - neue Registerkarte öffnen von „Horizont 2020“, dem von 2014 bis 2020 - neue Registerkarte öffnen laufenden EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, zeigt, dass sich Investitionen in Forschung und Innovation auszahlen. In dem Bericht wurde festgestellt, dass „Horizont 2020“ einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer auf Wissen und Innovation basierenden Gesellschaft und Wirtschaft in der EU leistete und Europa davon in weitaus stärkerem Ausmaß profitierte, als dies auf nationaler oder regionaler Ebene möglich gewesen wäre. Mit dem Programm wurden konkrete Lösungen – von neuartigen Verkehrsträgern mit Wasserstoffantrieb und mRNA-Impfstoffen bis hin zur Mikro- und Nanoelektronik – finanziert und entscheidende Beiträge zur Klimaforschung geleistet. Jeder Euro an Kosten im Zusammenhang mit dem Programm wird den Bürgerinnen und Bürgern der EU bis 2040 letztlich mit fünf Euro zugutekommen, was das hervorragende Kosten-Nutzen-Verhältnis von Investitionen in Forschung und Innovation für die europäische Gesellschaft unter Beweis stellt.

Horizont 2020 in Zahlen
  • BUDGET80 Mrd. EUR
  • FINANZIERTE PROJEKTE35 000

Beitrag zu einem EU-weiten Anstieg des Beschäftigungswachstums um 20 %.

Horizont Europa

Ein neuer Aspekt des aktuellen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation 2021-2027, „Horizont Europa - neue Registerkarte öffnen“, sind Strategiepläne, die gemeinsam mit den Mitgliedstaaten, assoziierten Ländern und dem Parlament mit Input von Interessenträgern und Bürgerinnen und Bürgern von der Kommission entwickelt werden. Der zweite Strategieplan für „Horizont Europa“ - neue Registerkarte öffnen wurde im März veröffentlicht und legt die Schwerpunkte für die letzten drei Jahre (2025-2027) des Programms fest. Dies wird die Finanzierung von Forschung und Innovation innerhalb und außerhalb Europas lenken, um die zentralen globalen Herausforderungen wie den Klimawandel, Umweltverschmutzung, den Verlust an biologischer Vielfalt, den digitalen Wandel und die Alterung der Bevölkerung anzugehen. Mit dem Strategieplan verfolgt die EU ehrgeizigere Ziele im Bereich der biologischen Vielfalt: 10 % des Gesamtbudgets von „Horizont Europa“ im Zeitraum 2025-2027 sollen für Vorhaben mit Bezug zur Biodiversität eingesetzt werden. Dies ergänzt die bestehenden Ziele für Klimaschutzausgaben (35 % während der Laufzeit von „Horizont Europa“) und die wichtigsten Tätigkeiten im Bereich Digitales (13 Mrd. EUR im selben Zeitraum).

Mit dem Strategieplan wird auch die Fazilität „Neues Europäisches Bauhaus - neue Registerkarte öffnen“ eingeführt, ein neues Finanzierungsinstrument zur Belebung der Nachbarschaft der EU und darüber hinaus. Von 2025 bis 2027 werden im Rahmen von „Horizont Europa“ jährlich 120 Mio. EUR für das „Neue Europäische Bauhaus“ im Bereich Forschung und Innovation bereitgestellt, wobei eine ähnliche Mittelausstattung aus anderen EU-Programmen zur Unterstützung der Einführung erwartet wird. Die zukunftsweisende Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ bringt Bürgerinnen und Bürger, Behörden, Sachverständige, Unternehmen, Hochschulen und Institutionen zusammen, damit sie gemeinsam nachhaltige und inklusive Lebensumfelder neu denken und gestalten.

Der im Rahmen von „Horizont Europa“ eingerichtete Europäische Forschungsrat - neue Registerkarte öffnen trägt durch seine renommierten Förderprogramme dazu bei, die Grenzen des Wissens in allen wissenschaftlichen und akademischen Bereichen neu auszuloten. Im Jahr 2024 wurden Finanzhilfen in Höhe von insgesamt 2,3 Mrd. EUR für Projekte, die sich durch wissenschaftliche Exzellenz auszeichnen, gewährt.

Im Laufe des Jahres wurden Mittel in Höhe von 1,25 Mrd. EUR zur Unterstützung der Forschung im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen, des EU-Leitprogramms für Doktorandinnen und Doktoranden sowie für Postdocs, angekündigt. Die bereitgestellten Mittel ermöglichen es, rund 10 000 talentierte Forschende aus der ganzen Welt und in allen Laufbahnphasen zu unterstützen.

Zur Verbesserung der Laufbahnentwicklung und zur Anwerbung und Bindung von Forschenden in Europa wurde im Juni die Talentplattform für den Europäischen Forschungsraum - neue Registerkarte öffnen ins Leben gerufen. Sie wird als zentrale Anlaufstelle dienen, die Forschenden einen einfachen Zugang zu Instrumenten für die berufliche Entwicklung, die Finanzierung und die internationale Zusammenarbeit bietet, und so deren Mobilität und Karriereentwicklung in ganz Europa fördern.

Gleichheit und Nichtdiskriminierung sind Grundwerte und Grundrechte in der EU. Zur Gewährleistung einer offenen und inklusiven Gesellschaft hat die EU eine Reihe von gezielten Strategien mit konkreten Maßnahmen und Förderangeboten eingeführt, die das Leben der Menschen in der gesamten EU verbessern sollen.

EU-weiter Behindertenausweis und Parkausweis

Im Oktober wurden neue Vorschriften zur Einführung des Europäischen Behindertenausweises und des Europäischen Parkausweises für Menschen mit Behinderungen angenommen - neue Registerkarte öffnen. Die Ausweise gelten für EU-Bürgerinnen und -Bürger mit anerkannten Behinderungen sowie für Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger mit anerkannten Behinderungen, die in der EU leben, sowie für Familienangehörige.

Bei Reisen in andere Mitgliedstaaten wird der Europäische Behindertenausweis gleichberechtigten Zugang zu Sonderbedingungen oder Vorzugsbehandlungen bei einer Vielzahl von Dienstleistungen bieten. Dazu gehören beispielsweise vorrangiger oder kostenloser Eintritt, persönliche Assistenz an Veranstaltungsorten, Braille-Schrift oder Audioguides sowie kostenlose oder ermäßigte Tarife. Die Inhaber eines Europäischen Parkausweises können in anderen Mitgliedstaaten von den gleichen Parkbedingungen und -einrichtungen für Menschen mit Behinderungen Gebrauch machen. Die neuen Vorschriften gelten für Kurzaufenthalte von bis zu drei Monaten sowie in einigen Fällen auch für längere Zeiträume, z. B. für Ausweisinhaber, die an EU-Mobilitätsprogrammen (wie Erasmus+ und Projekten des Europäischen Solidaritätskorps - neue Registerkarte öffnen) teilnehmen. Die Mitgliedstaaten können bei der Umsetzung der Richtlinie auch längere Zeiträume für andere Ausweisinhaber vorsehen.

Der Europäische Behindertenausweis wird die nationalen Behindertenausweise oder -bescheinigungen ergänzen, und der neue Parkausweis wird den derzeitigen EU-Parkausweis für Menschen mit Behinderungen ersetzen. Beide Ausweise sollen ab dem Jahr 2028 in der gesamten EU ausgestellt werden und gelten.

Helena Dalli und drei Vertreter des Europäischen Behindertenforums halten einen überdimensional großen EU-Behindertenausweis fest.
Die damalige EU-Gleichstellungskommissarin Helena Dalli (2. von rechts) präsentiert gemeinsam mit Vertreterinnen und einem Vertreter des Europäischen Behindertenforums den neuen EU-Behindertenausweis. Brüssel (Belgien), 6. September 2023. © Cédric Puisney, Europäisches Behindertenforum

Unsere Städte barrierefreier gestalten

Barrierefreie Räume sind ein wichtiger erster Schritt zur Verwirklichung der Gleichstellung. Der Access City Award - neue Registerkarte öffnen feierte 2024 sein 15-jähriges Bestehen. Mit diesem renommierten Preis werden die herausragenden Bemühungen von Städten in der EU gewürdigt, die der Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen Priorität einräumen.

Im November 2024 erhielt Wien (Österreich) den Access City Award 2025 - neue Registerkarte öffnen als Vorbild dafür, wie Großstädte die Barrierefreiheit erfolgreich in alle Aspekte des städtischen Lebens integrieren können. Zur Feier der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 erhielt Nürnberg (Deutschland) zusätzlich einen Sonderpreis für barrierefreie Sportinfrastrukturen, wobei in inklusive Sportzentren mit adaptierter Ausrüstung und Schulungen für Trainerinnen und Trainer für adaptiven Sport und inklusives Schwimmen investiert wurde.

Anlässlich des Access City Award 2024 zeigt dieses Video das Leben von drei Bürgerinnen und Bürgern von San Cristóbal de La Laguna in Spanien und wie sich die Umgestaltung der Stadt auf ihr tägliches Leben ausgewirkt hat.
VIDEO San Cristóbal de La Laguna (Spanien) – Preisträger des Access City Award 2024. © Adobe Stock

Anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Access City Award trafen sich Vertreter früherer Preisträgerstädte, Behindertenverbände und Interessenvertretungen zum Austausch bewährter Verfahren. Sie holten auch Rückmeldungen zur zweiten Phase der Europäischen Strategie für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2021-2030 - neue Registerkarte öffnen ein.

Personen an einem runden Tisch in einem großen Sitzungssaal mit moderner Architektur, ringförmigen Deckenleuchten und großen Fenstern.
Teilnehmende der Gesprächsrunde, die anlässlich 15 Jahren Access City Award organisiert wurde. Brüssel (Belgien), 29. Mai 2024.

Gleichstellung der Geschlechter

Die EU hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Förderung der Geschlechtergleichstellung gemacht. Zu den Meilensteinen gehören neue Regeln für Lohntransparenz - neue Registerkarte öffnen, um den Grundsatz „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ zu stärken, neue Vorschriften zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - neue Registerkarte öffnen sowie Zielvorgaben zur Unterstützung eines ausgewogenen Geschlechterverhältnisses in den Leitungsorganen von Unternehmen - neue Registerkarte öffnen.

Trotz erheblicher Fortschritte ist die Gleichstellung der Geschlechter jedoch noch lange nicht erreicht. Dem Bericht über die Gleichstellung der Geschlechter in der EU von 2024 - PDF-Datei, neue Registerkarte öffnen zufolge besteht nach wie vor ein erhebliches Geschlechtergefälle auf dem Arbeitsmarkt und in Führungspositionen, einschließlich bei der politischen Vertretung. Gleichzeitig stellen geschlechtsspezifische Stereotype in Bezug auf die gesellschaftliche Rolle der Frau weiterhin eine Herausforderung dar. Darüber hinaus gehören Frauen und Mädchen nach wie vor zu den Menschen, die am stärksten durch die Folgen von Kriegen und Konflikten gefährdet sind. Der Bericht stellt ferner fest, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung, insbesondere im Internet, zunehmend behindert wird und dass in verschiedenen Teilen der Welt zunehmend Rückschritte bei den Rechten der Frauen zu beobachten sind.

2024 wurde ein bahnbrechender EU-Rechtsakt - neue Registerkarte öffnen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt angenommen. Die neue Richtlinie stellt bestimmte Formen der Gewalt gegen Frauen unter Strafe, insbesondere Verstümmelung der weiblichen Genitalien, Zwangsheirat und die am weitesten verbreiteten Formen der Cybergewalt (z. B. die nicht einvernehmliche Weitergabe von intimen oder manipulierten Inhalten, Cyberstalking und Cybermobbing) sowie die Aufstachelung zu Gewalt oder Hass im Internet.

Jede dritte Frau in der EU wurde bereits Opfer von körperlicher bzw. sexueller Gewalt oder Drohungen.

Nur jede achte Frau, die Opfer von Gewalt geworden ist, hat den Vorfall bei der Polizei gemeldet.

Nur jede fünfte Frau, die Opfer von Gewalt geworden ist, hat sich an eine Gesundheitseinrichtung oder einen Sozialdienstleister gewandt, um Hilfe zu erhalten.

© Adobe Stock

Mit der Richtlinie erhalten die Opfer einen besseren Zugang zu Justiz, Schutz und Unterstützung, und die Mitgliedstaaten werden verpflichtet, umfassende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und das Bewusstsein für die zentrale Rolle des Einverständnisses in Beziehungen zu schärfen. Die Mitgliedstaaten haben bis zum 14. Juni 2027 Zeit, um die neuen Vorschriften in nationales Recht umzusetzen.

Auch die Gewalt gegen Kinder bleibt sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU eine große Herausforderung. Im April gab die Kommission Empfehlungen - neue Registerkarte öffnen zur Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Stärkung ihrer Kinderschutzsysteme ab. In den Empfehlungen werden die Beiträge von mehr als 1 000 Kindern aufgegriffen, die über die neue EU-Plattform für die Beteiligung von Kindern - neue Registerkarte öffnen eingingen.

Förderung der Geschlechtergleichstellung in der öffentlichen Verwaltung und bei den Haushaltsverfahren

Im Rahmen ihrer Verpflichtung zur Förderung der Geschlechtergleichstellung stellte die EU im Jahr 2024 zwölf Verwaltungen in neun Mitgliedstaaten (Deutschland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Portugal und Rumänien) maßgeschneidertes technisches Fachwissen - neue Registerkarte öffnen zur Verfügung. Ziel der Unterstützung ist es, dass die Mitgliedstaaten Strategien und Haushaltspläne aufstellen, die den Bedürfnissen der Geschlechter Rechnung tragen und sie fördern.

Dank einer Änderung der EU-Haushaltsordnung wird das Thema Geschlecht nun in den EU-Finanzierungsprogrammen berücksichtigt. Dazu gehört unter anderem ein verbessertes Monitoring, bei dem Daten nun aufgeschlüsselt nach Geschlecht betrachtet werden. Darüber hinaus müssen die aus EU-Mitteln geförderten Maßnahmen – ab dem nächsten Haushaltszeitraum (nach 2027) – nach Möglichkeit die besonderen Bedürfnisse und Prioritäten von Frauen und Mädchen berücksichtigen.

Neue Standards für Gleichstellungsstellen

Die nationalen Gleichstellungsstellen - neue Registerkarte öffnen spielen eine wichtige Rolle dabei, die Umsetzung der EU-Rechtsvorschriften zur Nichtdiskriminierung vor Ort zu gewährleisten. Sie fördern die Gleichbehandlung, indem sie unabhängige Unterstützung für Opfer von Diskriminierungen leisten, unabhängige Erhebungen durchführen, unabhängige Berichte veröffentlichen und Empfehlungen zu Diskriminierungsfragen abgeben. Ungeachtet ihrer wertvollen Arbeit stehen die Gleichstellungsstellen derzeit jedoch vor einer Reihe von Herausforderungen und können ihr Potenzial zur Verhinderung und Bekämpfung von Diskriminierung noch nicht voll ausschöpfen.

Die im Jahr 2024 angenommenen neuen EU-Rechtsvorschriften - neue Registerkarte öffnen gewähren den Gleichstellungsstellen mehr Unabhängigkeit, Ressourcen und Befugnisse und tragen dazu bei, die Durchsetzung des EU-Rechts zur Nichtdiskriminierung zu stärken. Die Mitgliedstaaten haben bis zum 19. Juni 2026 Zeit, um ihre nationalen Rechtsvorschriften anzupassen.

Nach den neuen Vorschriften müssen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass alle Gleichstellungsstellen ...
  • allen Opfern freien, gleichberechtigten und kostenlosen Zugang zu ihren Diensten gewähren können;
  • sich für Prävention, Förderung und Sensibilisierung einsetzen können;
  • in Diskriminierungsfällen vor Gericht auftreten können, um den Opfern zuverlässige Unterstützung zu bieten.
Die Europäerinnen und Europäer glauben, dass Diskriminierung in ihren Ländern weitverbreitet ist.

Diskriminierung wegen:

65 % Roma-Herkunft

61 % der Hautfarbe

60 % der ethnischen Herkunft

57 % der Transidentität

54 % der sexuellen Ausrichtung

Stärkung der Gleichstellung von LGBTIQ-Personen in Europa

Die im Mai veröffentlichten Ergebnisse der dritten LGBTIQ-Erhebung - neue Registerkarte öffnen der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte - neue Registerkarte öffnen zeigen, dass lesbische, schwule, bi-, trans- und intersexuelle sowie queere (LGBTIQ-)Personen in ihrem sozialen Umfeld offener mit ihrer sexuellen Ausrichtung, Geschlechtsidentität oder ihren Geschlechtsmerkmalen umgehen als in der Vergangenheit. Sie sind jedoch mehr Belästigungen und Gewalt ausgesetzt. Gleichzeitig ist die Dunkelziffer von Diskriminierung, Gewalt und Belästigung nach wie vor hoch.

Aus dem Bericht - PDF-Datei, neue Registerkarte öffnen über die Umsetzung der Strategie für die Gleichstellung von LGBTIQ-Personen geht hervor, dass sie sich positiv auf die Situation von LGBTIQ-Personen in der EU ausgewirkt hat. Zwölf Mitgliedstaaten verfügen bereits über nationale Strategien oder Aktionspläne für die Gleichstellung von LGBTIQ-Personen, die die EU-Strategie ergänzen, während andere derzeit ihre ersten spezifischen nationalen Strategien oder Aktionspläne ausarbeiten. Die Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten wird durch den Austausch bewährter Verfahren bei der Entwicklung und Umsetzung nationaler Aktionspläne gestärkt.

Jede zweite LGBTIQ-Person geht heute offen mit ihrer Identität um.

Jede dritte LGBTIQ-Person wird diskriminiert.

Jede zweite LGBTIQ-Person ist Opfer von Belästigung.

Zwei von drei LGBTIQ-Personen litten während ihrer Schulzeit unter Mobbing.

Jede siebte LGBTIQ-Person erfährt Gewalt.

Bekämpfung von Rassismus in all seinen Formen

Aus dem Bericht über die Umsetzung des EU-Aktionsplans gegen Rassismus 2020-2025 - PDF-Datei, neue Registerkarte öffnen geht hervor, dass trotz der erfolgreichen Umsetzung der meisten Maßnahmen ein wirksamerer Schutz vor Rassendiskriminierung sowie eine systematische Prävention von Rassismus erforderlich sind. Ferner wird gezeigt, dass in allen EU-Politikbereichen – von Bildung und Beschäftigung bis hin zum auswärtigen Handeln – Antirassismus-Maßnahmen und -Initiativen entwickelt werden. Der Bericht verdeutlicht allerdings auch, dass Rassismus in den gesellschaftlichen Strukturen weitverbreitet ist, etwa in den Bereichen Beschäftigung, Bildung und Wohnungssuche, und dass die Mitgliedstaaten eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung dieses Phänomens spielen. Über 2025 hinaus wird die EU weiterhin gegen alle Formen von Rassismus vorgehen und eine umfassende Antirassismus-Strategie entwickeln.



  • 96 % der jüdischen Menschen in Europa waren entweder online oder offline mit Antisemitismus konfrontiert.
  • 80 % geben an, dass Antisemitismus in den vergangenen Jahren zugenommen hat.
  • 76 % vermeiden es, in der Öffentlichkeit Gegenstände mitzuführen oder zu tragen, die sie als Juden erkennbar machen würden.

Der erste Fortschrittsbericht - neue Registerkarte öffnen über die Strategie der EU zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens 2021-2030 wurde 2024 veröffentlicht. Er verdeutlicht, dass Europa seit den Angriffen der Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023 und dem darauf folgenden Krieg im Gazastreifen den höchsten Stand an Hassverbrechen und Gewalttaten gegen jüdische Menschen seit Gründung der EU zu verzeichnen hat. Einer Erhebung - neue Registerkarte öffnen der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte aus dem Jahr 2023 zufolge war der Antisemitismus schon vor den Hamas-Anschlägen ausgeprägt und wurde durch die COVID-19-Pandemie und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine noch verstärkt. In dem Bericht wird dargelegt, wie die EU und ihre Mitgliedstaaten gegen Antisemitismus vorgehen und welche Maßnahmen sie ergriffen haben, um die Sicherheit jüdischer Gemeinschaften zu stärken. Es werden Fortschritte beim Aufbau nachhaltiger Strukturen auf EU- und nationaler Ebene zur Prävention und Bekämpfung von Antisemitismus vorgestellt. Im Zuge der EU-Strategie haben 23 Mitgliedstaaten eine nationale Strategie gegen Antisemitismus angenommen und 20 einen nationalen Koordinator für Antisemitismus ernannt.

Dem von der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte im Oktober veröffentlichten Bericht Being Muslim in the EU – Experiences of Muslims - PDF-Datei, neue Registerkarte öffnen zufolge ist fast die Hälfte der Musliminnen und Muslime in der EU in ihrem Alltag mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2016. Muslimische Frauen, Männer und Kinder werden sowohl online als auch offline nicht nur wegen ihrer Religion, sondern auch wegen ihrer Hautfarbe, ihrer ethnischen Herkunft oder wegen ihres Migrationshintergrunds angegriffen. Die in dem Bericht verwendeten Zahlen wurden vor dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und dem darauf folgenden Krieg im Gazastreifen erhoben, der zu einem Anstieg des antimuslimischen Hasses führte.

In dem Bericht über die Umsetzung der nationalen strategischen Rahmen für Roma - neue Registerkarte öffnen werden die Fortschritte hervorgehoben, die die Mitgliedstaaten und Bewerberländer bei der Einrichtung der erforderlichen Strukturen, Verfahren und Programme für die wirksame Umsetzung ihrer nationalen Rahmen für die Roma erzielt haben. Sie sind zwar ein wichtiger Schritt nach vorn, aber es gibt noch Spielraum für ehrgeizigere Maßnahmen, um die EU-Ziele für 2030 - neue Registerkarte öffnen vollständig zu erreichen. Anhand dieser Ziele wird überprüft, inwieweit der Strategische Rahmen der EU für die Roma in den Bereichen Gleichstellung, sozioökonomische Integration und sinnvolle Teilhabe erfolgreich umgesetzt wurde. Die EU ist nach wie vor entschlossen, die Mitgliedstaaten mit Leitlinien zu unterstützen und die Umsetzung ihrer nationalen Rahmen für die Roma zu überwachen.

Inklusive Gesellschaften feiern

Der Europäische Monat der Vielfalt im Mai verkörpert das langfristige Engagement der EU für vielfältige und inklusive Arbeitsplätze und Gesellschaften. Mehr als 50 Veranstaltungen fanden 2024 in der gesamten EU statt. Einer der Höhepunkte war die dritte Verleihung des Preises für Europäische Hauptstädte für Integration und Vielfalt - neue Registerkarte öffnen, mit dem die Arbeit der Städte und Regionen der EU zur Förderung der Inklusion und zur Schaffung diskriminierungsfreier Gesellschaften gewürdigt wird. In diesem Jahr wurde eine besondere Auszeichnungskategorie für Behörden eingeführt, die sich für mehr Sicherheit in Städten und Regionen einsetzen, indem sie gegen Gewalt gegen Frauen vorgehen.

LOKALE BEHÖRDEN VON STÄDTEN/REGIONEN MIT MEHR ALS 50 000 EINWOHNERINNEN UND EINWOHNERN

Zagreb (Kroatien)
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Växjö Kommun (Schweden)
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La Laguna (Spanien)
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LOKALE BEHÖRDEN VON STÄDTEN/REGIONEN MIT WENIGER ALS 50 000 EINWOHNERINNEN UND EINWOHNERN

Corbetta (Italien)
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Miranda de Ebro (Spanien)
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Casares (Spanien)
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BESONDERE AUSZEICHNUNG

Ljubljana (Slowenien)
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Miranda de Ebro (Spanien)
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Växjö Kommun (Schweden)
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