Die Europäische Union ist kein Staat wie etwa Bulgarien, Italien oder Spanien. Sie ist vielmehr ein freiwilliger Zusammenschluss europäischer Länder, die gemeinsam Projekte umsetzen möchten.
Die EU hat starke Institutionen, an die die europäischen Länder einen Teil ihrer Zuständigkeiten abgetreten haben. Jede Institution hat eine bestimmte Aufgabe und wird von einem Präsidenten geleitet.
Im Europäischen Rat kommen die Staats- und Regierungsspitzen der EU-Mitgliedstaaten zusammen. Sie treffen sich in der Regel viermal im Jahr. Diese Treffen heißen europäische Gipfeltreffen. Die Staats- und Regierungschefs besprechen dann alles, was in Europa passiert, und legen die grobe politische Richtung fest, in die sich die Union bewegen soll.
Der Rat hat seinen Sitz in Brüssel (Belgien).
Die Kommission ist die Regierung der Europäischen Union. Sie schlägt neue Gesetze vor und achtet darauf, dass sich alle daran halten.
Ihr gehören 27 Kommissionsmitglieder an (einer pro Land). Jedes Kommissionsmitglied kümmert sich um einen oder mehrere Bereiche (z. B. Umwelt, Verkehr, Bildung).
Die Europäische Kommission hat ihren Sitz in Brüssel.
Das Europäische Parlament ist die Stimme der Bürgerinnen und Bürger Europas. Hier sitzen Abgeordnete, die bei den Europawahlen vom Volk gewählt werden.
Das Parlament stimmt gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union über die europäischen Gesetze und den Haushalt ab.
Das Europäische Parlament hat seinen Sitz in Straßburg (Frankreich), Brüssel und Luxemburg.
Dem Rat gehören die Minister der Mitgliedstaaten der Union an – eine Ministerin oder ein Minister aus jedem Land. Aber es ist nicht immer derselbe Minister, sondern je nach Thema ein anderer.
Wenn sich zum Beispiel der Rat für Landwirtschaft trifft, nehmen die Landwirtschaftsminister teil.
Der Rat der Europäischen Union stimmt gemeinsam mit dem Europäischen Parlament über die europäischen Gesetze und den Haushalt ab.
Der Rat der Europäischen Union hat seinen Sitz in Brüssel.
Was ist eine Demokratie?
Eine Demokratie ist ein politisches System, bei dem die Macht von den Menschen in einem Land ausgeht. Die Menschen, die in einer Demokratie leben, heißen „Bürgerinnen und Bürger“. Volljährige Bürgerinnen und Bürger haben das Recht, wählen zu gehen.
In der Europäischen Union haben alle volljährigen Bürger das Recht, zur Wahl zu gehen und für Politikerinnen und Politiker zu stimmen, die sich zur Wahl stellen. Das bürgerliche Wahlrecht ist ein zentrales Element jeder Demokratie.
Das Recht zu wählen … und geschützt zu werden
Alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union haben Rechte und Freiheiten. Diese Rechte und Freiheiten wurden in einem Dokument zusammengefasst, der „Charta der Grundrechte der Europäischen Union“. Daran müssen sich alle halten.
Kinder sind vollwertige europäische Bürger. Ein Fünftel der Bevölkerung der Europäischen Union sind Kinder.
Die EU-Grundrechtecharta ist deshalb so wichtig, weil sie gleich mehrere besondere Rechte für Kinder festlegt: das Recht, zur Schule zu gehen, das Recht, die eigene Meinung frei zu äußern, das Recht auf Schutz und das Recht auf medizinische Behandlung usw.
Hier kannst du dich über deine Rechte informieren: Plan der Europäischen Union für die Rechte des Kindes (https://europa.eu/!vbRfyD)
Der Gerichtshof
Der Gerichtshof der Europäischen Union sorgt dafür, dass sich alle an die europäischen Gesetze halten und dass alle sie auf dieselbe Weise anwenden. Jeder EU-Mitgliedstaat ist mit einem Richter vertreten. Der Gerichtshof hat seinen Sitz in Luxemburg.
Auch die jungen Europäer sind vollwertige Bürger; sie dürfen sagen, was sie denken. Und das tun sie auch! In vielen Ländern der Union können junge Menschen ihre Ideen öffentlich äußern, zum Beispiel beim „Europäischen Jugendparlament“. Auch beim EU-Jugenddialog (https://europa.eu/!cFkkJ7) könnt ihr oder kann eure Jugendorganisation Themen ansprechen, die für euch wichtig sind.
Gründet doch in eurer Klasse ein Mini-Parlament und diskutiert über Themen, die euch direkt betreffen. Zum Beispiel:
Die EU ist ein großes Gebiet von fast vier Millionen km2, in dem unterschiedliche Kulturen nebeneinander leben. Um den Menschen in Europa das Reisen zu erleichtern, haben die meisten EU-Länder die Passkontrollen an den Grenzen abgeschafft. Jeder, der in einem EU-Land lebt, darf in ein anderes Land der EU einreisen, dort wohnen oder arbeiten.
Auch junge Menschen können sich in Europa frei bewegen. Dafür gibt es ein Programm, das Erasmus+ heißt. Mit diesem Programm können Studierende und junge Menschen in einem anderen Land studieren, sich freiwillig engagieren oder eine Ausbildung machen. Und beim Reisen lernt man auch noch Fremdsprachen dazu. Eine der Stärken der Europäischen Union sind die vielen Sprachen, die hier gesprochen werden. Je mehr wir miteinander sprechen, desto besser können wir einander verstehen und unsere Kräfte wirksam bündeln.
Wusstest du das?
Im Schengen-Raum können sich Menschen frei zwischen den Ländern bewegen, die das Schengener Abkommen unterzeichnet haben (Schengen ist ein Ort in Luxemburg). 27 Länder gehören zum Schengen-Raum: 23 EU-Länder und vier Nicht-EU-Länder. Im Schengen-Raum dürfen alle Menschen, die aus der EU (oder von anderswo) kommen, die Grenzen zu anderen Schengen-Ländern überqueren, ohne einen Pass vorzeigen zu müssen.
Auf der Grundlage des 1992 geschlossenen Vertrags von Maastricht haben seit dem 1. Januar 2002 nach und nach mehrere EU-Länder eine gemeinsame Währung eingeführt: den Euro. In 20 Ländern gibt es derzeit den Euro: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern.
Zusammen bilden diese Länder den „Euro-Raum“. Die übrigen Länder, also Bulgarien, Dänemark, Polen, Rumänien, Schweden, Tschechien und Ungarn, verwenden noch ihre jeweilige nationale Währung.
Wusstest du das?
Das Euro-Symbol (€) kommt vom griechischen Buchstaben Epsilon – dem ersten Buchstaben im griechischen Wort für „Europa“. Die beiden Querstriche erinnern an zwei andere sehr bekannte Währungen: den Dollar und den Yen.
1 Finnland – 2 Malta – 3 Italien – 4 Slowenien – 5 Estland – 6 Deutschland – 7 Griechenland – 8 Spanien
Die Europäische Zentralbank
Die Europäische Zentralbank (EZB) sorgt dafür, dass mit dem Euro alles gut funktioniert, und erlaubt den Ländern des Euro-Raums, Euro-Scheine zu drucken. Ihren Sitz hat die Bank in Frankfurt am Main (Deutschland).
Wolfgang Amadeus Mozart, Österreich.
Die Europäische Union investiert in viele Bereiche: Bildung, Umwelt, die Entwicklung neuer Technologien, Landwirtschaft usw. Aber um investieren zu können, braucht man Geld! Außerdem muss dieses Geld sinnvoll verteilt werden: Dazu braucht man einen „Haushaltsplan“.
Der Haushalt der EU besteht zu großen Teilen aus Beiträgen der EU-Länder.
Mit diesen Geldern werden viele Projekte in ganz Europa finanziert (Straßen und Brücken, Schulen und Universitäten, Forschungszentren, Museen, Krankenhäusern und Fabriken); darüber hinaus werden mit ihnen auch der Jugendaustausch und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa gefördert.
Im Laufe der Jahre hat die Europäische Union in Hunderttausende von Projekten investiert. Einige Beispiele findest du hier oder unter https://kohesio.ec.europa.eu/de/.
Die vielen Schulen in Europa verbrauchen auch viel Energie. Das Projekt Energy@School hat bereits über 40 Grundschulen und weiterführenden Schulen in sieben EU-Ländern (Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen und Slowenien und Ungarn) geholfen, Energie zu sparen. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte wurden zu Wächterinnen und Wächtern in Energiefragen. Sie sollen den Energieverbrauch ihrer Schule senken.
Das österreichische Biotechnologie-Unternehmen Apeiron Biologics entwickelt Krebsmedikamente und hat sich dabei besonders auf seltene Krebsarten spezialisiert, an denen überwiegend Kinder erkranken. Dank eines Darlehens der Europäischen Union kann es seine Forschungstätigkeit ausweiten und neue Behandlungsmöglichkeiten entwickeln.
Kinder verbringen immer mehr Zeit mit elektronischen Geräten, anstatt sich auf Spielplätzen auszutoben. Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung führen immer häufiger zu Übergewicht. Mit Geldern der Europäischen Union hat das bulgarische Unternehmen „Playground Energy“ Spielplätze entwickelt, auf denen die durch das Spielen erzeugte Bewegungsenergie in Klänge und Lichteffekte umgewandelt wird; so sollen die Kinder angeregt werden, sich mehr zu bewegen und gesünder zu leben.
In der EU gibt es 24 Amtssprachen. Auch wenn häufig Englisch gesprochen wird, möchte die EU die Besonderheiten jeder einzelnen Sprache erhalten. Sie macht sich dafür stark, dass wir alle mehrere Sprachen erlernen, damit wir uns untereinander besser verständigen können. Wenn wir Dinge miteinander regeln wollen, müssen wir uns untereinander besser verstehen!
Hello
I don’t understand - Un helado
Danke - ¡Hola! - Bitte - Entschuldigung
Tschüss - Thank you - Ein Eis
No entiendo - Sorry - Por favor - Hallo
Goodbye - Tengo hambre - Das verstehe ich nicht
Perdón - Please - Ich habe Hunger
How are you? - ¡Hasta pronto! - See you
Adiós - An ice cream - Bis bald
Gracias - Wie geht’s ? - I am hungry
¿Cómo estás?
Bulgarisch: Dobro utro, Blagodarya; Dänisch: Godmorgen, Tak; Deutsch: Guten Tag, Danke; Englisch: Good Morning, Thank you; Estnisch: Tere hommikust, Aitäh; Finnisch: Hyvää huomenta, Kiitos; Französisch: Bonjour, Merci; Griechisch: Kalimera, Efkaristo; Irisch: Dia dhuit, Go raibh maith agat; Italienisch: Buongiorno, Grazie; Kroatisch: Dobro jutro, Hvala; Lettisch: Labrīt, Paldies; Litauisch: Labas rytas, Ačiū; Maltesisch: L-Għodwa t-Tajba, Grazzi; Niederländisch: Goedemorgen, Bedankt; Polnisch: Dzień dobry, Dziękuję; Portugiesisch: Bom dia, Obrigado; Rumänisch: Bună dimineața, Mulțumesc; Schwedisch: God morgon, Tack; Slowakisch: Dobré ráno, Ďakujem; Slowenisch: Dobro jutro, Hvala; Spanisch: Buenos días, Gracias; Tschechisch: Dobré ráno, Děkuji; Ungarisch: Jó reggelt, Köszönöm.
Möchtest du mehr über die Geschichte und die Arbeit der EU erfahren? Dann schau dir auch die beiden anderen Broschüren an:
Diese Online-Publikation ist in 24 Sprachen und in folgenden Formaten verfügbar:
>
Manuskript aktualisiert im März 2023 von der
Europäischen Kommission
Generaldirektion Kommunikation
Redaktionelle Dienste und Gezielte Kommunikation
1049 Bruxelles/Brussel
BELGIQUE/BELGIË
Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2023
op.europa.eu/de/publications
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