Entdecke Europa!
Herzlich willkommen in der EU!
Wir kommen zwar aus verschiedenen Ländern und sprechen unterschiedliche Sprachen, aber dieser Kontinent ist unsere gemeinsame Heimat. Seit der Gründung der Europäischen Union (EU) haben viele europäische Länder zusammengearbeitet, um sich gegenseitig zu helfen und dafür zu sorgen, dass die Menschen in den EU-Ländern friedlich zusammenleben können. Bald wird deine Generation an der Reihe sein, sich darum zu kümmern. Du bist die Zukunft der EU!
Lass uns daher gemeinsam die EU entdecken. In den ersten vier Kapiteln erfährst du, was die Europäische Union ist, wie sie entstanden ist und wie sie sich auf dein tägliches Leben auswirkt. Dabei kannst du Kapitel für Kapitel vorgehen oder die Kapitel auswählen, die du am spannendsten findest.
Zu jedem Kapitel gibt es Vorschläge für Gruppendiskussionen und Wissensfragen, mit denen du testen kannst, wie viel du schon gelernt hast. Die Antworten zu den Aktivitäten und Quizfragen findest du in Kapitel 5.
Kapitel 6 enthält Hinweise auf Websites, auf denen du noch mehr über die EU in Erfahrung bringen kannst.
Weitere Informationen, Quizfragen und Spiele findest du in unserer Lernecke.
Bist du bereit? Dann nichts wie los!
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Die EU: In Vielfalt geeint
Europa ist nicht nur geografisch, sondern auch kulturell ein sehr vielfältiger Kontinent. In Europa gibt es 44 Länder, in denen mehr als 700 Millionen Menschen leben.
Wir Bewohnerinnen und Bewohner von 27 dieser europäischen Länder haben etwas sehr Wichtiges gemeinsam: Wir alle gehören zur Europäischen Union. Wir sind also nicht nur Bürgerinnen oder Bürger bzw. Einwohnerinnen oder Einwohner unseres Heimatlandes, sondern auch der EU.
Wir haben zwar unterschiedliche Kulturen und Traditionen, aber auch gemeinsame Ziele und Werte. Sehr zutreffend wird dies zusammengefasst in dem Motto, das die EU sich gegeben hat: „In Vielfalt geeint.“
Was ist die Europäische Union?
Die Europäische Union ist eine Partnerschaft zwischen europäischen Ländern, die als Mitgliedstaaten bezeichnet werden. Diese Länder haben beschlossen, sich zusammenzutun, um gemeinsam eine bessere Zukunft aufzubauen. Die EU-Länder arbeiten eng zusammen, um das Leben für alle, die dort leben, zu verbessern; zugleich sollen aber auch die einzigartigen Kulturen und Traditionen der einzelnen Länder respektiert werden.
Die EU war nicht immer so groß wie heute. Als einige Länder 1952 begannen, wirtschaftlich zusammenzuarbeiten, waren sie nur zu sechst: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande. Wie wir in Kapitel 3 sehen werden, haben sich dann nach und nach immer mehr Länder für einen Beitritt entschieden. Heute hat die EU 27 Mitgliedstaaten.
Auf der Karte sind alle EU-Länder zu sehen. Weißt du, wie ihre Hauptstädte heißen?
| 1 –BELGIEN |  |
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I –BERLIN | 15 –MALTA | |
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XV –NIKOSIA |
| 2 –BULGARIEN | |
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II –LUXEMBURG | 16 –NIEDERLANDE | |
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XVI –WIEN |
| 3 –DÄNEMARK | |
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III –DUBLIN | 17 –ÖSTERREICH | |
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XVII –LISSABON |
| 4 –DEUTSCHLAND | |
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IV –SOFIA | 18 –POLEN | |
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XVIII –VALLETTA |
| 5 –ESTLAND | |
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V –ROM | 19 –PORTUGAL | |
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XIX –MADRID |
| 6 –FINNLAND | |
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VI –BRÜSSEL | 20 –RUMÄNIEN | |
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XX –BUDAPEST |
| 7 –FRANKREICH | |
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VII –VILNIUS | 21 –SCHWEDEN | |
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XXI –AMSTERDAM |
| 8 –GRIECHENLAND | |
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VIII –ZAGREB | 22 –SLOWAKEI | |
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XXII –LJUBLJANA |
| 9 –IRLAND | |
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IX –RIGA | 23 –SLOWENIEN | |
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XXIII –BRATISLAVA |
| 10 –ITALIEN | |
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X –KOPENHAGEN | 24 –SPANIEN | |
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XXIV –PRAG |
| 11 –KROATIEN | |
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XI –TALLINN | 25 –TSCHECHIEN | |
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XXV –STOCKHOLM |
| 12 –LETTLAND | |
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XII –PARIS | 26 –UNGARN | |
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XXVI –BUKAREST |
| 13 –LITAUEN | |
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XIII –ATHEN | 27 –ZYPERN | |
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XXVII –WARSCHAU |
| 14 –LUXEMBURG | |
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XIV –HELSINKI |
Die sechs Gründungsstaaten sind Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande. Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich traten der Europäischen Union am 1. Januar 1973 bei, womit sich die Zahl der Mitgliedstaaten auf neun erhöhte. Griechenland trat 1981 bei, gefolgt von Portugal und Spanien im Jahr 1986. 1995 wurden Finnland, Österreich und Schweden Mitglieder der EU. Zur größten EU-Erweiterung kam es 2004, als zehn Länder der EU beitraten: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern. Nachdem Bulgarien und Rumänien 2007 in die EU aufgenommen wurden, war Kroatien 2013 das bisher letzte Land, das der EU beigetreten ist.
Zur EU gehören auch neun Regionen, die geografisch sehr weit vom europäischen Kontinent entfernt sind. Diese überseeischen Gebiete (auch als „Gebiete in äußerster Randlage“ bezeichnet) sind Französisch-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Mayotte, La Réunion und Saint-Martin (Frankreich), die Azoren und Madeira (Portugal) sowie die Kanarischen Inseln (Spanien).
Unser Kontinent wurde nach einer Prinzessin aus der griechischen Mythologie benannt, die den Namen Europa trug. Der Sage nach verliebte sich Zeus, Gott des Himmels und Herrscher über Blitz und Donner, in Europa und zog mit ihr auf die Insel Kreta, um dort mit ihr zusammenzuleben.
© Renaud Camus
Geeint …
Die EU-Länder sind vielfältig, aber sie sind durch wichtige Werte, Symbole und Ziele miteinander verbunden. Viele EU-Länder verwenden dieselbe Währung: den Euro. Um zu begreifen, wofür die EU steht, muss man wissen, was ihre Mitgliedstaaten eint.
GEMEINSAME WERTE DER EU
Alle Länder, die der EU beitreten, verpflichten sich zu denselben Werten. Diese werden in den sogenannten „EU-Verträgen“ (1) festgelegt. Bei diesen Verträgen handelt es sich um Rechtstexte, in denen die Arbeit der EU geregelt wird.
Wenn ein Land der EU beitritt, verpflichtet es sich, die gemeinsamen Werte zu achten und alle EU-Bürgerinnen und -Bürger zu schützen und zu verteidigen. Als Bürgerin oder Bürger bzw. Einwohnerin oder Einwohner der EU solltest auch du diese Werte teilen und respektieren.
Werte der Europäischen Union
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WÜRDE DES MENSCHEN
Jeder Mensch hat ein Recht auf Achtung seiner Würde und auf Respektierung seiner Persönlichkeit.
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DEMOKRATIE
Wir dürfen wählen und bei Wahlen kandidieren. Die EU-Länder und die EU selbst sind repräsentative Demokratien.
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RECHTSSTAATLICHKEIT
Die EU und ihre Mitgliedstaaten handeln nach demokratisch verfassten Gesetzen. Rechtsstaatlichkeit setzt auch voraus, dass die Gerichte unabhängig sind.
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FREIHEIT
Alle Bürgerinnen und Bürger der EU sind frei. Das bedeutet beispielsweise, dass wir denken können, was wir wollen, unsere Meinung frei äußern dürfen, unsere Religion selbst wählen können und ein Recht auf Bildung, Privatsphäre und Eigentum haben.
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GLEICHSTELLUNG
Alle Bürgerinnen und Bürger der EU sind gleich. Das bedeutet, dass Gesetze in gleicher Weise für alle gelten und niemand aufgrund seines Geschlechts, seiner Religion, seiner Rasse oder anderer persönlicher Merkmale diskriminiert wird.
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MENSCHENRECHTE
Die Menschenrechte sind die Grundrechte und Grundfreiheiten, die allen Menschen auf der Welt von der Geburt bis zum Tod zustehen. Menschenrechte sind zum Beispiel Würde, Gerechtigkeit, Gleichstellung, Respekt und Unabhängigkeit. Diese Rechte sind im Gesetz festgelegt und geschützt.
Diese Werte und unsere Rechte als Bürgerinnen und Bürger der EU sind in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union verankert.
Die Rechte des Kindes werden in Artikel 24 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union festgelegt. Schau dir den Plan der Europäischen Union für die Rechte des Kindes an, der für Kinder und zusammen mit Kindern geschrieben wurde: https://europa.eu/!vbRfyD.
In der EU ist es illegal, jemanden aufgrund seiner sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität zu diskriminieren. So müssen zum Beispiel die Rechte von LGBTI-Personen (lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und intersexuelle Menschen) im Bildungswesen, am Arbeitsplatz und bei der medizinischen Versorgung respektiert werden.
Was bedeuten die Werte der EU für euch persönlich? Wie zeigt ihr, dass ihr die Menschenwürde und die Menschenrechte in der Schule, zu Hause, im Urlaub oder im Umgang mit Freunden achtet?
GEMEINSAME EU-SYMBOLE
Ebenso wie jedes Land hat auch die Europäische Union ihre eigene Flagge, ihre eigene Hymne und ihren eigenen Feiertag.
Die Europaflagge symbolisiert die Einheit und die Harmonie zwischen den Ländern der EU. Sie ist blau und trägt zwölf kreisförmig angeordnete goldene Sterne, da sowohl die Zahl Zwölf als auch die Form des Kreises Symbole für Perfektion und Vollendung sind. Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sie 1985 als offizielle Flagge der Europäischen Union angenommen. Sie weht über Parlamenten und vielen anderen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten überall in der EU. Die Europaflagge zeigt, dass die EU-Länder vereint sind und gemeinsam handeln.
Die Europahymne heißt Ode an die Freude. Ihr liegt ein Gedicht von Friedrich von Schiller zugrunde. Der berühmte Komponist und Pianist Ludwig van Beethoven vertonte Schillers Verse in seiner Neunten Symphonie; dieser Teil wurde später zur Hymne der Europäischen Union, als Ausdruck der europäischen Ideale von Freiheit, Frieden und Solidarität. In Beethovens Symphonie wird das Gedicht von einem Chor auf Deutsch gesungen, aber wenn es als Europahymne erklingt, hört man keinen Gesang, sondern nur die Musik.
Der Europatag ist der 9. Mai. An diesem Tag im Jahr 1950 stellte der französische Außenminister Robert Schuman seine Idee einer neuen Form der Zusammenarbeit vor, damit es zwischen den Ländern Europas nie wieder zu einem Krieg kommen würde. Diese Rede, die später als Schuman-Erklärung in die Geschichte einging, war der erste große Schritt auf dem Weg zu der EU, die wir heute kennen. Deshalb feiern wir jedes Jahr an diesem Datum den Frieden und die Einheit Europas. Auch in deinem Land gibt es sicherlich eine ganze Reihe von Veranstaltungen zu diesem besonderen Tag.
Hier kannst du dir die Europahymne anhören.
Was sind die Symbole eurer Länder? Woher kommen diese Symbole? Kennt ihr die Symbole anderer EU-Länder?
Habt ihr in eurem Land schon einmal irgendwo die Europaflagge gesehen? Wo genau?
GEMEINSAME ZIELE DER EU
Die Länder der EU sind nicht nur durch gemeinsame Werte und Symbole miteinander verbunden; sie haben sich auch auf eine Reihe von Zielen geeinigt, an denen die Europäische Union als Ganzes ihre Arbeit ausrichtet. Wenn die Staats- und Regierungschefs der EU gemeinsam Entscheidungen für alle EU-Länder treffen, stehen diese Ziele im Vordergrund, damit die Einigkeit aller EU-Länder gewahrt bleibt. In Kapitel 4 erfährst du mehr darüber, wer was in der EU tut.
Die acht Ziele der Europäischen Union
- Frieden, Förderung der europäischen Werte und Wohlergehen aller
- Freiheit, Sicherheit und Recht
- Starke und nachhaltige europäische Volkswirtschaften
- Soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung
- Wissenschaftlicher und technologischer Fortschritt
- Solidarität zwischen den EU-Ländern
- Achtung der Kulturen und Sprachen Europas
- Wirtschafts- und Währungsunion
DER EURO
Viele EU-Länder haben auch eine gemeinsame Währung: den Euro. Bis jetzt haben 20 EU-Länder ihre nationalen Währungen durch den Euro ersetzt, und mehr als 347 Millionen Menschen verwenden ihn täglich. Zusammen bilden diese Länder das Euro-Währungsgebiet.
Die Euro-Banknoten wurden von dem deutschen Grafiker und Designer Reinhold Gerstetter entworfen. Auf ihnen sind Türen und Fenster in unterschiedlichen Architekturstilen abgebildet. Damit soll Offenheit und Verbundenheit symbolisiert werden. Während sämtliche Euro-Banknoten in allen Ländern identisch aussehen, unterscheiden sich die Euro-Münzen leicht voneinander. Der Entwurf für die Vorderseite stammt von dem belgischen Designer Luc Luycx, der für die Königliche Belgische Münzanstalt arbeitet. Darauf ist eine Europakarte zu sehen. Diese Seite ist in jedem Land gleich. Die Rückseite dagegen ist für jedes Land anders gestaltet.
Zum Euro-Währungsgebiet gehören Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern. Einige Länder sind zwar in der EU, verwenden aber nicht den Euro, nämlich Bulgarien, Dänemark, Polen, Rumänien, Schweden, Tschechien und Ungarn.
Weißt du, aus welchem Land diese Euro-Münzen stammen?
Wenn du Hilfe brauchst, sieh auf dieser Website nach.
… in Vielfalt
Die EU-Länder arbeiten zwar zusammen, um ihre gemeinsamen Ziele zu verwirklichen, doch sie würdigen auch gegenseitig ihre reichen Kulturen und Traditionen, die die EU so einzigartig und vielfältig machen. Dass wir alle verschieden sind, macht das Leben interessanter, und das gilt auch für die Länder der EU! Deshalb sind die EU-Länder stolz auf ihre Unterschiede und auf ihre Ähnlichkeiten.
DIE SPRACHEN DER EU
In Europa werden über 200 Sprachen gesprochen. Die EU hat 24 Amtssprachen: Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Irisch, Italienisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch. Die meisten von ihnen können in drei große Gruppen oder Familien eingeteilt werden, nämlich in die germanischen, die romanischen und die slawischen Sprachen.
So sagt man „Guten Morgen“ oder „Guten Tag“ in allen Amtssprachen der EU:
GERMANISCH
DÄNISCH: God morgen
DEUTSCH: Guten Morgen
ENGLISCH: Good morning
NIEDERLÄNDISCH: Goedemorgen
SCHWEDISCH: God morgon
ROMANISCH
FRANZÖSISCH: Bonjour
ITALIENISCH: Buon giorno
PORTUGIESISCH: Bom dia
RUMÄNISCH: Bună dimineaţa
SPANISCH: Buenos días
SLAWISCH
BULGARISCH: Dobró útro
KROATISCH: Dobro jutro
POLNISCH: Dzień dobry
SLOWAKISCH: Dobré ráno
SLOWENISCH: Dobro jutro
TSCHECHISCH: Dobré ráno
Bei diesen Beispielen sind die Ähnlichkeiten innerhalb der Sprachen leicht erkennbar. Es gibt aber auch EU-Sprachen, die nicht zu diesen Sprachfamilien gehören.
So sagt man „Guten Morgen“ oder „Guten Tag“ in diesen Sprachen:
ESTNISCH: Tere hommikust
FINNISCH: Hyvää huomenta
GRIECHISCH: Kalimera
IRISCH: Dia dhuit
LETTISCH: Labrīt
LITAUISCH: Labas rytas
MALTESISCH: L-Għodwa t-Tajba
UNGARISCH: Jó reggelt
Mehr über die EU-Sprachen und wie sie sich anhören: https://europa.eu/!NqnJhM
Bei dieser Vielfalt an EU-Amtssprachen kannst du dich problemlos in deiner Landessprache an die EU wenden und von ihr eine Antwort bekommen, wenn deine Landessprache eine Amtssprache der EU ist. Auch Politikerinnen und Politiker können jeweils in ihrer eigenen Sprache miteinander kommunizieren (auch hier gilt: wenn es sich dabei um eine Amtssprache der EU handelt), weil Übersetzerinnen und Übersetzer sowie Dolmetscherinnen und Dolmetscher ihnen helfen, zusammenzuarbeiten. Die von der EU gefassten Beschlüsse werden in allen 24 Amtssprachen veröffentlicht, sodass die Bevölkerung sich ohne Schwierigkeiten darüber informieren kann.
Lernt ihr eine EU-Sprache in der Schule? Wie stark unterscheidet sich diese von eurer eigenen Sprache?
Wie viele Sprachen könnt ihr? Gibt es eine bestimmte Sprache, die ihr gern lernen würdet? Warum?
Kennst du diese Sehenswürdigkeiten? Ordne jedes Foto einem EU-Land zu.
© Cris from Lisboa • © Florin Şarpe • © Pixabay - Elstef • © Dennis Jarvis • © Arild Vågen • © Krzysztof Golik • © Ad Meskens • © Hotice Hsu • © Penny Morlock • © C messier • © Diliff • © Fawksik
EUROPÄISCHE LANDSCHAFTEN UND SEHENSWÜRDIGKEITEN
Von Bergwiesen über Moorlandschaften bis zu den Stränden des Mittelmeers hat die Europäische Union eine riesige Vielfalt unterschiedlicher Landschaften zu bieten. Die EU ist auch reich an kulturellen Traditionen und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, die auf der ganzen Welt bekannt sind. Von Renaissance-Palästen und gotischen Kathedralen bis zu herrlichen Parks und reizvollen Plätzen gibt es in allen EU-Ländern jede Menge zu sehen und zu erleben.
Dies ist aber nur ein vorläufiger Eindruck von der reichen kulturellen Vielfalt der EU-Länder. Es gibt noch viel mehr zu entdecken! Mit dem Spiel „Die EU: Worum geht es da eigentlich?“ erfährst du mehr über die einzelnen EU-Länder. Probier’s aus!
Aktivität: Abschlussquiz zu Kapitel 1
Nenne mindestens zwei Dinge, durch die die Länder der EU vereint sind!
In wie vielen EU-Ländern gibt es den Euro nicht?
Wie viele Amtssprachen hat die EU?
Wofür stehen die Sterne auf der EU-Flagge?
Was versteht man unter den Menschenrechten, und welche Verbindung besteht zwischen den Menschenrechten und der EU?
Die EU in deinem Alltag
Auch wenn wir es nicht immer bemerken, spielt die Europäische Union eine wichtige Rolle in unserem täglichen Leben. In diesem Kapitel erfährst du mehr über einige der Vorteile, die es mit sich bringt, in der EU zu leben.
Ohne Grenzen leben
Die Europäische Union ermöglicht es ihren Bürgerinnen und Bürgern, sich zwischen den verschiedenen EU-Ländern frei zu bewegen. Jede und jeder kann in jedem EU-Land leben, studieren oder arbeiten.
Auf der Website Your Europe findest du praktische Hilfen und Ratschläge zum Leben, Arbeiten und Reisen in anderen EU-Ländern.
Die EU unterstützt es, wenn Menschen eine gewisse Zeit im Ausland verbringen wollen, um zum Beispiel eine Sprache zu lernen, neue Erfahrungen zu machen oder andere Kulturen zu entdecken. Es gibt vieles, was du tun kannst, um andere Länder kennenzulernen. In diesem Kapitel erfährst du mehr über diese Möglichkeiten.
Studieren, reisen oder anderen helfen
Wenn du in einem von 33 Ländern in Europa und der ganzen Welt studieren, eine Ausbildung machen oder an einem Jugendaustausch teilnehmen möchtest, bietet dir das Programm Erasmus+ zahlreiche Möglichkeiten. Das Programm steht sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen aus EU- und Nicht-EU-Ländern offen, egal, ob es sich um Studierende, Lehrkräfte oder andere Berufstätige handelt.
Hör dir die Erfahrungsberichte junger Leute an, die an einem Erasmus+-Jugendaustausch teilgenommen haben.
Ob im Ausland oder zu Hause: Das Europäische Solidaritätskorps bietet jungen Erwachsenen Gelegenheit, sich mit einer Freiwilligentätigkeit für eine Sache einzusetzen, die ihnen am Herzen liegt. Du kannst dich zum Beispiel beim Bau eines neuen Skateparks engagieren oder dabei helfen, Strände zu säubern.
Mit der Initiative DiscoverEU können 18-Jährige einen kostenlosen Travel-Pass gewinnen, um einen ganzen Monat lang die EU zu bereisen.
Arbeiten in der EU
Weißt du schon, was du nach der Schule oder dem Studium einmal machen möchtest? Sich für einen Beruf zu entscheiden ist oft nicht leicht, aber die gute Nachricht ist: Auch berufstätigen jungen Leuten stehen zahlreiche Möglichkeiten offen, die EU zu erkunden. Als EU-Bürgerin oder EU-Bürger kannst du in einem anderen EU-Land arbeiten, ohne dass du dafür eine besondere Genehmigung brauchst. Du hast den gleichen Zugang zum Arbeitsmarkt, dieselben Arbeitsbedingungen und dieselben Rechte und Pflichten am Arbeitsplatz wie die Kolleginnen und Kollegen, die in dem betreffenden Land leben.
Die zusätzlichen Fähigkeiten und Qualifikationen zu erwerben, die nötig sind, um in einem anderen Land einen Job zu finden, kann schwierig sein. Die EU-Jugendgarantie unterstützt junge Menschen dabei, sich die Kompetenzen anzueignen, die von Arbeitgebern verlangt werden, zum Beispiel in Form einer Ausbildung am Arbeitsplatz oder einer individuellen Berufsberatung.
Über das EURES-Portal kannst du nach einem Arbeits-, Praktikums- oder Ausbildungsplatz in einem anderen EU-Land suchen. Umgekehrt hilft EURES auch Arbeitgebern dabei, in anderen EU-Ländern Bewerberinnen und Bewerber für ihre offenen Stellen zu finden.
Habt ihr Lust, im Ausland zu studieren oder als Freiwillige anderen zu helfen? In welchem Land? Was versprecht ihr euch von einer solchen Erfahrung?
Unterwegs in der EU
Reisen ist in Europa mit der Zeit immer einfacher geworden. Die meisten EU-Länder haben ihre Grenzkontrollen abgeschafft und sind nun Teil des Schengen-Raums. Das bedeutet, dass du bei Reisen in 23 EU-Länder (Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn) und vier Nicht-EU-Länder (Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz) keinen Ausweis vorzuzeigen brauchst.
Doch der Grenzübertritt ist nur der erste Schritt.
Unterwegs in der EU
Als Einwohnerin oder Einwohner der EU kannst du dein Mobiltelefon genauso weiternutzen wie zu Hause! Früher war es sehr teuer, aus anderen Ländern bzw. in andere Länder zu telefonieren oder im Ausland mobile Daten zu nutzen. Heute sind diese Roaminggebühren abgeschafft, sodass du für die Nutzung deines Mobiltelefons nicht mehr zahlst als zu Hause.
Du kannst also deine Lieblingsserien auch auf Reisen sehen, denn die EU stellt sicher, dass du überall auf deine digitalen Abonnements zugreifen kannst.
Wenn deine Reise abgesagt wird – sei es mit dem Bus, dem Zug, dem Schiff oder dem Flugzeug –, kannst du dein Geld zurückverlangen, weil die EU deine Rechte schützt. Die EU ist weltweit die einzige Region, in der Reisende umfangreiche Passagierrechte genießen.
Wenn du auf Reisen innerhalb der EU einen Unfall haben oder krank werden solltest, kannst du mit der Europäischen Krankenversicherungskarte zum Arzt gehen oder einen Krankenwagen rufen, ohne dafür mehr bezahlen zu müssen als einheimische Patientinnen und Patienten:
Bei Gefahr kannst du in jedem Land der EU kostenlos die EU-weite Notrufnummer 112 anrufen.
Mit Geld von der EU wird auch dein Wohnort lebenswerter
Die Europäische Union hilft, das Leben der Menschen zu verbessern, indem sie neue Jobs fördert, neue Infrastrukturen aufbaut und öffentliche Gebäude wie Schulen und Krankenhäuser modernisiert. Sieh dich einmal in deinem Wohnort genauer um – die EU ist vielleicht näher, als du denkst!
Die EU hat im Laufe der Jahre Tausende von Projekten finanziell unterstützt, zum Beispiel
ein Open-Air-Museum an der Grenze zwischen Tschechien und Deutschland,
eine neue Sportanlage in einem Landkreis in Polen,
die Verteilung von Obst, Gemüse und Milch an Schulen in allen EU-Ländern,
ein neues Schwimmbad in Brüssel,
den Ausbau der U-Bahn von Athen.
Hier findest du einige von der EU finanzierte Projekte in verschiedenen Regionen in ganz Europa: https://kohesio.ec.europa.eu/de/ und https://europa.eu/!uGYjxW
Bei zahlreichen von der EU organisierten Initiativen können europäische Städte um einen Titel konkurrieren und sich und ihre Erfolge präsentieren. So werden zum Beispiel Jahr für Jahr die Auszeichnungen „Kulturhauptstadt Europas“, „Europäische Innovationshauptstadt“, „Europäische Jugendhauptstadt“ und „Grüne Hauptstadt Europas“ vergeben.
Rechte und Sicherheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern
Die Europäische Union ist aber auch in anderen Bereichen deines Alltags präsent. Sie schützt nämlich durch besondere Gesetze und Vorschriften deine Sicherheit und deine Rechte als Verbraucherin oder Verbraucher überall in der EU.
Produkte wie Lebensmittel, Spielzeug und Kosmetika müssen strenge Sicherheitsanforderungen erfüllen, bevor sie in der EU verkauft werden dürfen.
Mehr als 100 000 Fachleute in der EU sind ständig damit beschäftigt, die Sicherheit unserer Nahrungsmittel– vom Hof bis auf den Tisch – zu überprüfen.
Außerdem bietet dir das EU-Recht beim Kauf von Verbrauchsgütern eine Mindestgarantie von zwei Jahren. Wenn also deine Waschmaschine nach einem Jahr kaputtgeht, muss sie kostenlos repariert oder ersetzt werden – ganz egal, wo in der EU sie gekauft wurde.
Außerdem hast du bei Online-Käufen das Recht, innerhalb von 14 Tagen deine Bestellung zu stornieren oder deine Ware zurückzugeben, wenn du es dir anders überlegst.
Bei Problemen mit einem Produkt, das du in einem anderen EU-Land gekauft hast, kannst du dich an das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren wenden:
Wo auch immer in der EU du gerade bist: Du hast grundsätzlich das Recht, über die Qualität der Produkte, die du kaufst, genau informiert zu werden. Dank der Kennzeichnungsvorschriften der EU kannst du schnell und einfach erkennen, ob ein Produkt ökologisch oder energiesparend ist oder nach traditionellen Verfahren hergestellt wurde. Auf diese Weise kannst du ganz bewusste Kaufentscheidungen treffen.
Sieh dich zu Hause oder beim Einkaufen einmal genauer um: Wie viele dieser Siegel kannst du entdecken? Weißt du, was sie bedeuten?
Mit der digitalen Entwicklung Schritt halten
Viele von uns können sich ein Leben ohne das Internet oder digitale Technologien nicht mehr vorstellen. Wenn wir Filme sehen, einkaufen oder einen Weg suchen, tun wir das oft online.
Allerdings haben nicht alle in der Europäischen Union die gleichen Möglichkeiten zur Nutzung dieser Techniken, insbesondere dann nicht, wenn sie in abgelegenen Gebieten leben und die nächste größere Stadt weit entfernt ist. Die EU setzt sich fortwährend dafür ein, dass alle Menschen, die in der EU leben, Zugang zum Internet bekommen. Dank der EU-finanzierten Initiative Wifi4EU konnten in rund 8000 Kommunen überall in der EU WLAN-Hotspots eingerichtet werden. In Museen, Bibliotheken, Parks und anderen öffentlichen Bereichen kann man sich überall, wo das Wifi4EU-Symbol zu sehen ist, kostenlos mit dem Internet verbinden.
Das Internet bietet uns zwar viele Vorteile, etwa einen bequemen Zugang zu Informationen und effizienten Dienstleistungen, aber es birgt auch Gefahren. Das Programm „Besseres Internet für Kinder“ (Better Internet for Kids) schützt Kinder und Jugendliche beim Surfen im Internet oder der Nutzung mobiler Technologien.
Was ist künstliche Intelligenz?
Hast du schon mal einen Roboter gesehen? Wusstest du, dass auch dein Smartphone künstliche Intelligenz nutzt? Entdecke alles über Europas digitale Zukunft in der Cartoon-Serie „Digitale Forschende“.
Die EU hat führende Technologie- und Medienunternehmen von Twitter bis Disney überzeugt, die Allianz zum besseren Schutz von Minderjährigen im Internet (Alliance to Better Protect Minors Online) zu gründen. Die Mitglieder dieser Allianz verpflichten sich, Online-Räume für Kinder und Jugendliche sicherer zu machen, indem sie beispielsweise gegen Cybermobbing und schädliche Inhalte vorgehen.
In sozialen Medien, Online-Shops und Apps müssen wir Anbietern persönliche Informationen anvertrauen, die verloren gehen oder gestohlen werden können. Dank der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU sind deine personenbezogenen Daten – Name, Adresse, Alter usw. – geschützt. Diese Daten können nicht ohne deine Genehmigung verwendet werden oder für Zwecke genutzt werden, denen du nicht zugestimmt hast.
Über das Internet können wir bequem und schnell nach allen möglichen Informationen suchen und auf diese zugreifen. Allerdings können sich auch falsche oder schädliche Informationen schnell online verbreiten, insbesondere auf den Plattformen der sozialen Medien. Die EU zeigt solche Falschinformationen aktiv auf und arbeitet mit Unternehmen der sozialen Medien zusammen, um die Verbreitung solcher Fake News einzudämmen.
Wir alle können mithelfen, die Verbreitung irreführender Informationen im Internet zu stoppen. Welche Fragen solltest du dir stellen, bevor du eine Story in den sozialen Medien weiterverbreitest? Hier findest du nützliche Tipps, wie du Verschwörungstheorien erkennen kannst.
Die Umwelt schützen
Es gibt viele Möglichkeiten, die Natur zu genießen, zum Beispiel leckeres Essen oder herrliche Landschaften. Aber uns muss auch klar sein, dass wir auf die Natur angewiesen sind – weil wir Luft, Wasser, Energie und Rohstoffe brauchen. Da Umweltverschmutzung an Grenzen nicht haltmacht, müssen alle Länder zusammenarbeiten, um die Natur zu schützen. Durch den Klimawandel ist diese Aufgabe dringlicher denn je geworden. Die Europäische Union hat sich vorgenommen, bis 2050 klimaneutral zu werden, und dafür unternimmt sie einiges – damit wir auch morgen noch in einer intakten Umwelt leben können.
Der Plan der EU, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu machen, wird als europäischer Grüner Deal bezeichnet.
Weitere Informationen über den Grünen Deal findest du hier: https://europa.eu/!QY77Td
Durch Natura 2000 werden EU-weit rund 2000 Tier- und Pflanzenarten und 230 Lebensraumtypen geschützt. Dies entspricht 18 % der Landmasse und 6 % der Gewässer der EU. Damit ist Natura 2000 das größte Netz von Schutzgebieten weltweit!
Im Rahmen des LIFE-Programms der EU, mit dem Projekte zum Schutz der Umwelt und zur Bekämpfung des Klimawandels finanziert werden, konnten in den letzten 30 Jahren mehr als 6 000 Projekte unterstützt werden.
Hier findest du Informationen zu Projekten in deinem Land.
Dank der Gesetze der EU können wir fast überall in der EU sauberes Trinkwasser genießen und in sauberen Gewässern baden. Unsere Meere werden jedoch auch auf andere Weise wieder sauberer: Die EU hat Artikel aus Einwegkunststoffen verboten, die 70 % aller Abfälle im Meer ausmachen. Um die Verschmutzung von Boden, Luft und Wasser so gering wie möglich zu halten, fördert die EU nachhaltige landwirtschaftliche Verfahren. Für den Einsatz von chemischen und gefährlichen Insektenvernichtungsmitteln und Düngemitteln hat sie Grenzen gesetzt.
Die Bekämpfung des Klimawandels hat für die EU oberste Priorität. Alle Länder der Europäischen Union haben sich verpflichtet, bis 2030
ihre Treibhausgasemissionen und ihren Energieverbrauch drastisch zu senken,
mehr Energie aus erneuerbaren Quellen (z. B. Wind- oder Sonnenenergie oder Wasserkraft) zu gewinnen.
Für die Bekämpfung des Klimawandels ist es ganz entscheidend, wie wir unsere Energie erzeugen. In diesen Videos erfährst du mehr:
Im Durchschnitt produziert jede Person in der EU täglich mehr als ein Kilo Müll. Schaut euch das folgende Video an:
https://europa.eu/learning-corner/food-waste_de
Kommt euch das bekannt vor?
Was könntet ihr in eurem Alltag verändern, um umweltfreundlicher zu leben?
Hier erfährst du mehr darüber, was die EU tut, um die Umwelt zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen.
Wissenschaft und Innovation fördern
Wissenschaft und Technologie begegnen uns in fast jedem Bereich unseres Alltags – sie sind präsent in dem, was wir essen, welche Medikamente wir einnehmen, welche Gesundheitsversorgung wir erhalten, welche Verkehrsmittel wir benutzen und wie wir arbeiten oder unsere Freizeit verbringen. Die Europäische Union unterstützt Menschen aus ganz Europa, die daran arbeiten, mit Wissenschaft, Forschung und Innovationen unser Leben zu verbessern und einige der weltweit größten Herausforderungen zu bewältigen.
Die EU finanziert die wissenschaftliche Forschung. Dank des Forschungs- und Innovationsprogramms der EU haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
mit dem Event Horizon Telescope die erste Aufnahme eines Schwarzen Lochs gemacht,
drei erdähnliche, bewohnbare Planeten entdeckt,
eine Möglichkeit entwickelt, Krebs anhand eines Atemtests zu erkennen.
Hier erfährst du, welche weiteren wissenschaftlichen Erkenntnisse mit Fördergeldern der EU gewonnen werden konnten:
Die EU möchte, dass sich mehr Frauen und Mädchen in der Wissenschaft einbringen. Jedes Jahr verleiht sie den EU-Preis für Innovationsleistungen von Frauen. Mit diesem Preis werden Unternehmerinnen für eine herausragende Innovation ausgezeichnet, und die nächste Generation soll dazu angeregt werden, in ihre Fußstapfen zu treten.
Während der Corona-Pandemie hat die EU Herstellern von Impfstoffen dabei geholfen, die Kosten für die Erforschung und Entwicklung dieser Substanzen zu decken. So konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weniger als ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie bereits mehrere sichere und wirksame Impfstoffe gegen das Coronavirus produzieren.
Die EU-Länder haben sich zusammengetan, um diese Impfstoffe zu kaufen und in der gesamten EU zu verteilen.
Welches Problem sollte eurer Meinung nach von der Wissenschaft gelöst werden? Warum?
Copernicus, das Satellitenprogramm der EU, ist das modernste System der Welt für die Erdbeobachtung und die Verfolgung von Klima- und Umweltveränderungen.
Hier erfährst du mehr über Copernicus:
Die EU in der Welt
Die Europäische Union wirkt sich nicht nur auf unser tägliches Leben aus, sondern spielt auch im Rest der Welt eine wichtige Rolle.
Die EU hat Handelsabkommen mit zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt geschlossen, zum Beispiel mit Kanada, Japan und den USA, die die wirtschaftliche Zusammenarbeit erleichtern. Alle Handelsabkommen der EU sind transparent und verpflichten die Handelspartner dazu, die Rechte der Arbeitskräfte und die Umwelt zu schützen.
Einer der wichtigsten Werte der Europäischen Union ist die Solidarität der EU-Länder untereinander und mit Ländern außerhalb der EU. Die EU setzt sich dafür ein, Armut zu bekämpfen, den Frieden zu sichern und humanitäre Hilfe zu leisten. Über ein riesiges Netzwerk aus Expertinnen und Experten für humanitäre Hilfe in über 40 Ländern der Welt kann die EU Lebensmittel, Unterkünfte, medizinische Versorgung und Bildung für besonders bedürftige Menschen zur Verfügung stellen.
Die EU-Länder sind zusammengenommen der weltweit größte Geber humanitärer Hilfe.
Wenn es in Europa oder anderswo auf der Welt unerwartet zu Katastrophen kommt, können die EU-Länder über ein koordiniertes System zur Katastrophenabwehr, das sogenannte Katastrophenschutzverfahren, Hilfe und Unterstützung leisten. Seit 2001 ist es mehr als 420-mal bei Notfällen zum Einsatz gekommen.
Hier erfährst du mehr über die Rolle der EU in der Welt:
Zum Thema Handel.
Aktivität: Abschlussquiz zu Kapitel 2
Wahr oder falsch: Die EU wirkt sich nur auf dein tägliches Leben aus, wenn du ins Ausland reist.
Mit welchem Programm hast du die Möglichkeit, dich als Freiwillige oder Freiwilliger im Ausland für eine dir wichtige Sache zu engagieren?
Wahr oder falsch: In der EU kannst du Produkte, die du online gekauft hast, innerhalb eines Monats nach dem Kauf zurückgeben.
Was ist Natura 2000?
Wie schützt die EU deine personenbezogenen Daten (z. B. Name, Alter oder Adresse)?
Die EU: eine Zeitreise
Die Europäische Union sah nicht immer so aus wie heute, und sie hieß auch nicht immer so. Sie wurde Schritt für Schritt geschaffen, und die Zielsetzungen ihrer Gründerinnen und Gründer sind auch heute noch ihre Richtschnur. Im Folgenden erfährst du mehr über einige historische Ereignisse, die zur Entstehung der EU geführt haben, und über die zahlreichen Veränderungen, die sie im Laufe der Jahre durchgemacht hat.
1945
Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa.
Der Krieg hat Millionen von Todesopfern gefordert, und ganze Städte sind durch Bombenanschläge verwüstet worden. Den meisten Menschen ist klar, dass sich solche verheerenden Ereignisse niemals wiederholen dürfen.
Die Schuman-Erklärung.
Am 9. Mai hält Robert Schuman eine Rede, in der er einen Plan für eine neue Form der politischen Zusammenarbeit in Europa vorstellt. Die Idee ist, dass die Länder Europas ihre Kohle- und Stahlproduktion gemeinsam verwalten, da sich auf diese Weise kein Land heimlich gegen die anderen bewaffnen kann.
Hier findest du die Schuman-Erklärung in voller Länge.
1950
1951
Der Vertrag von Paris über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl wird von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden unterzeichnet, die beschließen, zusammenzuarbeiten und Europa wieder aufzubauen.
Die Unterzeichnung der Römischen Verträge.
Die sechs Länder arbeiten so gut zusammen, dass sie beschließen, ihre Kräfte auch in anderen Bereichen zu bündeln. Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)(2) und die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) werden gegründet. Zusammen mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl werden sie fortan als Europäische Gemeinschaften bezeichnet.
1957
1962
Die Gemeinsame Agrarpolitik wird geschaffen. Eine der ersten politischen Strategien der EU ist es, die Landwirtschaft zu unterstützen und so sicherzustellen, dass Europa über eine stabile Versorgung mit nachhaltigen, sicheren und hochwertigen Nahrungsmitteln verfügt.
Aus sechs werden neun. Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich treten den Europäischen Gemeinschaften bei.
1973
1979
Die ersten Direktwahlen zum Europäischen Parlament finden statt. Zum ersten Mal können die Bürgerinnen und Bürger Europas direkt darüber abstimmen, wer sie im Europäischen Parlament vertreten soll. Die Europawahlen finden alle fünf Jahre statt.
Griechenland tritt den Europäischen Gemeinschaften bei und wird damit deren zehnter Mitgliedstaat.
1981
1986
Spanien und Portugal treten den Europäischen Gemeinschaften bei, womit sich die Gesamtzahl der Mitglieder auf zwölf erhöht.
Das Erasmus-Programm wird aufgelegt. Es soll junge Europäerinnen und Europäer dabei unterstützen, im Ausland zu studieren, eine Ausbildung zu machen oder eine Freiwilligentätigkeit auszuüben.
1987
1992
Der Vertrag von Maastricht wird unterzeichnet. Die Europäische Union wird geschaffen. Mit diesem Vertrag wird die Unionsbürgerschaft eingeführt, und die Weichen für den künftigen Euro werden gestellt. Der Vertrag stärkt auch die Außen- und Sicherheitspolitik und intensiviert die Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres.
Das Schengener Übereinkommen wird geschlossen: Zwischen den sieben Unterzeichnerstaaten werden sämtliche Grenzkontrollen abgeschafft (bis heute haben 27 Länder dieses Übereinkommen unterzeichnet – Einzelheiten findest du in Kapitel 2).
1995
1995
Finnland, Österreich und Schweden treten der EU bei. Nun gibt es 15 Mitgliedstaaten.
Der Vertrag von Nizza wird unterzeichnet. Das Hauptziel besteht darin, die EU-Organe zu reformieren, um sie auf die größte Erweiterung (3) in der Geschichte der EU vorzubereiten.
2001
2002
Euro-Banknoten und -Münzen werden in zwölf EU-Ländern zur Landeswährung (siehe Kapitel 1).
Zehn weitere Länder treten der EU bei: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern. Nie zuvor sind so viele Länder auf einmal der EU beigetreten.
2004
2007
Bulgarien und Rumänien treten der EU bei, die nunmehr 27 Mitgliedstaaten hat.
Der Vertrag von Lissabon wird unterzeichnet. Mit diesem Vertrag wird eine neue Struktur eingeführt, die der EU eine stärkere Rolle in der Welt und den Stimmen der Bürgerinnen und Bürger sowie den nationalen Regierungen mehr Gewicht verleiht.
2007
2012
Der Friedensnobelpreis wird der EU für ihre Rolle bei der Umwandlung des größten Teils Europas von einem Kontinent der Kriege zu einem Kontinent des Friedens verliehen. Die EU verwendet das Preisgeld, um Kindern zu helfen, die nicht in Frieden aufwachsen können.
Kroatien tritt der EU bei und wird ihr 28. Mitgliedstaat.
2013
2017
Abschaffung der Roaminggebühren. EU-Bürgerinnen und -Bürger können von nun an von jedem Ort der EU aus mit ihrem Mobiltelefon telefonieren, Nachrichten schreiben und auf das Internet zugreifen, ohne dass dadurch zusätzliche Kosten entstehen.
Der Brexit. Nach dem Referendum von 2016 tritt das Vereinigte Königreich offiziell aus der EU aus.
2020
2020
NextGenerationEU. Während der Corona-Pandemie brechen zahlreichen Unternehmen Einnahmen weg, und viele Menschen werden arbeitslos. NextGenerationEU stellt den EU-Ländern Finanzhilfen in Höhe von 750 Milliarden Euro zur Verfügung, um ihnen den nachhaltigen Wiederaufbau ihrer Wirtschaft zu erleichtern. Siehe: https://europa.eu/!BG83Yv
Start des neuen Programms Erasmus+. Mit Fördergeldern, die fast doppelt so hoch sind wie zuvor, sollen 10 Millionen Menschen in Europa und der ganzen Welt die Möglichkeit erhalten, Auslandserfahrungen zu sammeln – das Alter und der persönliche Hintergrund spielen dabei keine Rolle (mehr dazu in Kapitel 2).
2021
Jede Maßnahme der EU beruht auf Verträgen, die von allen EU-Ländern nach entsprechenden Verhandlungen und Abstimmungen unterzeichnet werden. Es dauert jedoch seine Zeit, manchmal mehrere Jahre, bis ein Vertrag in Kraft tritt. Das ist der Grund dafür, dass du für manche Verträge zwei unterschiedliche Jahresangaben findest: zum einen für das Jahr, in dem der betreffende Vertrag unterzeichnet wurde, und zum anderen für das Jahr, in dem er in Kraft getreten ist.
Weitere Informationen über die EU-Verträge findest du hier.
WILLST DU MEHR ÜBER DIE GESCHICHTE DER EU WISSEN?
Mit dem EU-Zeitstrahl kannst du in die Vergangenheit reisen, um zu erfahren, welche wichtigen historischen Ereignisse die EU zu dem gemacht haben, was sie heute ist:
Viele Politikerinnen und Politiker von einst haben mit ihrer Vision von einer besseren Zukunft dazu beigetragen, dass die EU, in der wir leben, Wirklichkeit werden konnte. Ohne ihren Einsatz und ihren Eifer wären der Frieden und die Sicherheit, die uns heute so normal erscheinen, nicht möglich. Hier erfährst du mehr über die Pionierinnen und Pioniere der EU:
Aktivität: Abschlussquiz zu Kapitel 3
Nenne die sechs Gründerstaaten der EU. Wie heißt die Gemeinschaft, die sie 1951 gegründet haben?
In welchem Jahr ist dein Land der EU beigetreten? Gehört es zum Euro-Währungsgebiet? Gehört es zum Schengen-Raum?
Welches Land ist der EU zuletzt beigetreten?
Welchen Preis erhielt die EU 2012 und aus welchem Grund?
Wer sind die Pionierinnen und Pioniere der EU?
Wie funktioniert die EU?
Vielleicht hast du schon einmal die Formulierung gehört, „Brüssel“ habe dieses oder jenes beschlossen. Oft ist mit „Brüssel“ die Europäische Union gemeint, weil die meisten EU-Organe in Brüssel ihren Sitz haben. Was genau sind die Aufgaben dieser Organe, und worüber können sie entscheiden? Welche Rolle spielen die nationalen Regierungen, also die Regierungen der einzelnen Länder, in der EU? In diesem Kapitel wird erklärt, wie die EU funktioniert. Außerdem erfährst du, wie du selbst dich auf europäischer Ebene äußern kannst.
Welches sind die wichtigsten Institutionen in der EU?
Die EU-Länder haben sich eindeutig darauf geeinigt, was die Europäische Union tun sollte und was nicht: Die EU soll nur dann tätig werden, wenn ein Ziel besser auf der EU-Ebene als auf der nationalen, regionalen oder lokalen Ebene erreicht werden kann. Die Regeln dafür sind in den EU-Verträgen festgelegt, die du bereits in Kapitel 3 kennengelernt hast.
Betrachten wir nun die EU-Institutionen, in denen Politikerinnen und Politiker aus allen EU-Ländern zusammenkommen, diskutieren und gemeinsam Gesetze beschließen.
DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT
Das Parlament ist die Stimme der EU-Bürgerinnen und -Bürger.
Wo hat es seinen Sitz?
Straßburg (Frankreich), Brüssel (Belgien) und Luxemburg (Luxemburg).
Wer arbeitet dort?
- 705 Mitglieder des Europäischen Parlaments(MdEP). Die MdEP oder Abgeordneten sind nicht nach ihrer Staatsangehörigkeit gruppiert. Vielmehr bilden jeweils die Abgeordneten, die eine ähnliche politische Meinung vertreten, eine Gruppe – unabhängig von dem Land, aus dem sie kommen.
- Sie vertreten die Bürgerinnen und Bürger der EU-Länder.
- Alle fünf Jahre werden sie in direkten Wahlen von der Bevölkerung gewählt. Wie viele MdEP aus einem Land im Europäischen Parlament sitzen, richtet sich nach der Bevölkerungszahl dieses Landes.
Wer ist die Präsidentin?
Roberta Metsola– gewählt von den MdEP.
Was macht das Europäische Parlament?
- Das Europäische Parlament diskutiert und beschließt gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union die Gesetze der EU.
- Es entscheidet gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union über den EU-Haushalt.
- Es überwacht die ordnungsgemäße Verwendung der EU-Gelder und kontrolliert andere EU-Institutionen, insbesondere die Europäische Kommission. Es wählt die Präsidentin oder den Präsidenten der Europäischen Kommission und hat das Recht, die gesamte Europäische Kommission anzunehmen oder abzulehnen.
Hier erfährst du mehr über das Europäische Parlament.
DER EUROPÄISCHE RAT
Er ist die höchste Ebene der politischen Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern.
Wo hat er seinen Sitz? Brüssel (Belgien).
Wer arbeitet dort?
Die Staats- und Regierungschefs aller EU-Länder unter dem Vorsitz eines Präsidenten.
Who’s the President?
Charles Michel– gewählt durch die Staats- und Regierungschefs der Länder der EU.
Was macht der Europäische Rat?
Der Europäische Rat legt die wichtigsten Prioritäten und die allgemeine politische Richtung der EU fest, erlässt jedoch keine Gesetze. Das ist die Aufgabe des Europäischen Parlaments und des Rates der Europäischen Union. Die Treffen des Europäischen Rates werden als EU-Gipfel bezeichnet und finden mindestens viermal pro Jahr in Brüssel statt.
Hier erfährst du mehr über den Europäischen Rat.
Weitere Informationen über den Europäischen Rat findest du auch in diesem kurzen Dokumentarfilm:
DER RAT DER EUROPÄISCHEN UNION
Der Rat der Europäischen Union, auch bekannt als „der Rat“ oder „Ministerrat“, vertritt die Regierungen der EU-Länder.
Wo hat er seinen Sitz? Brüssel (Belgien).
Wer arbeitet dort?
- Ministerinnen und Minister aus allen EU-Ländern. Sie vertreten die Interessen ihres jeweiligen Landes innerhalb der EU.
- Welche Ministerin bzw. welcher Minister an einer Ratstagung teilnimmt, richtet sich nach dem Themenbereich, der auf der Tagesordnung steht: Wenn es beispielsweise um Umweltverschmutzung geht, treten die Umweltministerinnen und -minister aller EU-Länder zusammen, geht es um Fragen der Landwirtschaft, nehmen die für Landwirtschaft zuständigen Ministerinnen und Minister an der Tagung teil usw.
Wer nimmt den Vorsitz wahr?
Die EU-Länder übernehmen der Reihe nach jeweils für sechs Monate den Ratsvorsitz. Bei den Tagungen führt dann ebenfalls eine Ministerin oder ein Minister aus diesem Land den Vorsitz.
https://www.consilium.europa.eu/de/council-eu/presidency-council-eu/
Was macht der Rat der Europäischen Union
- Der Rat der Europäischen Union diskutiert und erlässt gemeinsam mit dem Europäischen Parlament die EU-Gesetze.
- Er entscheidet gemeinsam mit dem Europäischen Parlament über den EU-Haushalt.
- Er legt die Außen- und Sicherheitspolitik der EU fest und setzt sie in die Praxis um. So entscheidet er beispielsweise über internationale Abkommen und über EU-Erweiterungen.
Hier erfährst du mehr über den Rat der Europäischen Union.
Bestimmte Dinge kann der Rat mit der Mehrheit seiner Stimmen beschließen, während für andere Beschlüsse Einstimmigkeit erforderlich ist. Bei wichtigen Entscheidungen, beispielsweise über die Aufnahme eines neuen Landes in die EU, müssen die Ministerinnen und Minister aller EU-Länder zustimmen.
Mehr erfahren über die Abstimmungsregeln im Rat:
https://www.consilium.europa.eu/de/council-eu/voting-system/
DIE EUROPÄISCHE KOMMISSION
Sie fördert die allgemeinen Interessen der EU.
Wo hat sie ihren Sitz? Brüssel (Belgien).
Wer arbeitet dort?
- Eine Präsidentin und 26 Kommissionsmitglieder.
Hier erfährst du mehr über die derzeitigen Kommissionsmitglieder.
- Jedes EU-Land benennt ein Kommissionsmitglied, das vom Europäischen Parlament akzeptiert werden muss. Die Aufgabe der Kommissionsmitglieder besteht nicht darin, die Interessen ihres jeweiligen Landes zu vertreten, sondern im gemeinsamen Interesse der EU zu handeln; jedes Kommissionsmitglied ist dabei für einen bestimmten Tätigkeitsbereich der EU zuständig.
Wer ist die Präsidentin?
Ursula von der Leyen– ernannt von den Staats- und Regierungschefs der EU-Länder mit Zustimmung des Europäischen Parlaments.
Was macht die Europäische Kommission?
- Die Europäische Kommission ist dafür zuständig, neue EU-Gesetze zu planen, auszuarbeiten und zur Abstimmung vorzulegen. Auch der EU-Haushalt gehört dazu.
- Sie managt die EU-Politik, setzt sie in die Praxis um und verwaltet den EU-Haushalt.
- Sie stellt sicher, dass die EU-Länder die Gesetze der Europäischen Union einhalten.
- Sie vertritt die EU weltweit zusammen mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD (4)).
Zwar befindet sich der Hauptsitz der Kommission in Brüssel, aber sie verfügt darüber hinaus über Vertretungen in allen EU-Ländern. Die EU hat außerdem überall auf der Welt sogenannte Delegationen, die wie Botschaften funktionieren. Weitere Informationen über die Büros der EU auf der ganzen Welt findest du in Kapitel 6.
Hier erfährst du mehr über die Europäische Kommission.
Das Europäische Parlament, der Rat der Europäischen Union und die Europäische Kommission werden häufig zusammengenommen als das „institutionelle Dreieck“ der EU bezeichnet, da sie zwar unterschiedliche Aufgaben haben, diese aber miteinander verbunden sind.
Schau dir die unten stehende Grafik an, um zu verstehen, wie das Dreieck funktioniert.
Der Europäische Rat– die Staats- und Regierungschefs – legt die Prioritäten der EU fest.
Auf dieser Grundlage macht die Europäische Kommission Vorschläge für neue Gesetze.
Die Vorschläge werden vom Europäischen Parlament gemeinsam mit dem Ministerrat geprüft und geändert, angenommen oder abgelehnt. Sobald eine Einigung erzielt ist, wird das Gesetz erlassen.
Die Europäische Kommission stellt sicher, dass alle EU-Länder die neuen EU-Gesetze einhalten. Wenn Länder gegen Vorschriften verstoßen, kann die Kommission gegen sie vorgehen.
DER EUROPÄISCHE RAT => LEGT DIE PRIORITÄTEN DER EU FEST. DIE EUROPÄISCHE KOMMISSION => SCHLÄGT NEUE GESETZE VOR => VERWALTET DEN HAUSHALT = > STELLT SICHER, DASS DIE EU-LÄNDER DIE EU-GESETZE EINHALTEN UND BEFOLGEN. DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT => BESCHLIESST DIE GESETZE UND DEN HAUSHALT. DER MINISTERRAT => BESCHLIESST DIE GESETZE UND DEN HAUSHALT. ÜBERPRÜFEN DIE VORGESCHLAGENEN GESETZE UND ÄNDERN SIE, NEHMEN SIE AN ODER LEHNEN SIE AB. BEI EINER EINIGUNG => NEUES GESETZ!
DER GERICHTSHOF DER EUROPÄISCHEN UNION
Der Gerichtshof der Europäischen Union stellt sicher, dass die EU-Gesetze in jedem EU-Land eingehalten und richtig angewendet werden. Wenn ein Land das Gesetz nicht ordnungsgemäß anwendet, kann die Europäische Kommission eine förmliche Verwarnung aussprechen. Hält sich das Land weiterhin nicht an die Vorschriften, kann die Kommission die Angelegenheit vor den Gerichtshof bringen. Der Gerichtshof hat seinen Sitz in Luxemburg und setzt sich aus je einem Richter pro Mitgliedstaat zusammen.
Hier findest du Informationen zu weiteren EU-Institutionen und -Einrichtungen, von denen du vielleicht schon gehört hast.
Bei der EU arbeiten nicht nur Politikerinnen und Politiker. Es gibt dort auch Juristinnen und Juristen, Übersetzerinnen und Übersetzer, Dolmetscherinnen und Dolmetscher und viele andere Berufe. Wenn auch du gern in der EU mitarbeiten würdest, kannst du dich zunächst für ein Praktikum bei einer der Institutionen bewerben.
Hier erfährst du mehr über Praktika.
Die meisten EU-Institutionen kann man besuchen! Viele organisieren auch spezielle Führungen für Schulen und Jugendliche. Auch virtuelle Besuche sind natürlich möglich.
Hier erfährst du mehr.
Welche Vorteile hat es für Bürgerinnen und Bürger, für Regierungen und für das gemeinsame europäische Interesse, in der EU zu sein? Welches sind die Nachteile? Nachdem ihr dieses Kapitel gelesen habt, haltet ihr es für richtig zu sagen, dass „Brüssel“ etwas beschlossen hat?
Deine Stimme zählt!
Um sicherzustellen, dass deine Stimme wirklich gehört wird, hat die EU die Plattform für die Teilhabe von Kindern eingerichtet. Die Plattform ist ein sicherer Ort, an dem du den Menschen, die in der EU Entscheidungen treffen, mitteilen kannst, was du über wichtige Fragen denkst. Du kannst dich mit anderen Jugendlichen in Verbindung setzen, interagieren, diskutieren und mehr über deine Rechte erfahren. Du kannst dich auch in verständlicher Sprache über Gesetze und politische Maßnahmen informieren und dich mit Organisationen in deiner Nähe in Verbindung setzen.
Weitere Informationen findest du hier: https://europa.eu/!Vc7Hrq
Nun weißt du, wie die EU-Länder in den EU-Institutionen über gemeinsame Gesetze entscheiden. Aber ohne deine Stimme wäre dieser Prozess nicht vollständig! Als Bürgerin oder Bürger der EU hast du verschiedene Möglichkeiten, dich an der EU-Politik zu beteiligen, sobald du das Wahlalter erreicht hast (18 Jahre in den meisten EU-Ländern, 17 in Griechenland und 16 in Österreich und Malta). Für die nächsten Europawahlen haben Belgien und Deutschland das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt.
Zunächst einmal kannst du bei den Parlamentswahlen in deinem eigenen Land deine Stimme abgeben. Wie bereits in diesem Kapitel erwähnt, vertritt die gewählte Regierung dein Land im Rat der Europäischen Union, der bei der Entscheidung über EU-Gesetze eine wichtige Rolle spielt.
Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments (MdEP) werden alle fünf Jahre gewählt; vielleicht bist du schon bei den nächsten Europawahlen 2024 alt genug, um ebenfalls abzustimmen. Daher lohnt es sich, über die aktuellen Entwicklungen im Europäischen Parlament auf dem Laufenden zu bleiben:
Find out more: https://www.europarl.europa.eu/portal/de
Die gewählten MdEP sind die Stimme der Bevölkerung und entscheiden gemeinsam mit dem Rat über EU-Gesetze, die viele Bereiche unseres Lebens betreffen, z. B.:
- welche Pestizide gefahrlos auf den in der EU angebauten Lebensmitteln verwendet werden können;
- wie viel du für Gespräche von deinem Handy bezahlen musst, wenn du in ein anderes EU-Land fährst;
- wie Kinderspielzeug sicher gemacht wird;
- wie man die Luft, die wir atmen, und das Wasser, das wir trinken und in dem wir schwimmen, sauber hält;
- wie man einfacher an einer Universität in einem anderen EU-Land studieren kann.
Wie vertreten uns die EU-Abgeordneten im Parlament? In diesem Video erfährst du, wie die MdEP, die wir wählen, sich für unsere Interessen einsetzen:
https://www.europarl.europa.eu/at-your-service/de/be-heard/elections
Du kannst auch Einfluss nehmen, indem du an öffentlichen Online-Konsultationen teilnimmst. Das sind Umfragen, über die die Kommission die Meinung von Bürgerinnen und Bürgern und anderen Interessierten einholt, bevor sie Vorschläge für neue EU-Gesetze macht.
Hier findest du die aktuellen öffentlichen Konsultationen:
https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say_de
Du kannst eine Europäische Bürgerinitiative einleiten oder daran teilnehmen. Du kannst die Europäische Kommission auffordern, ein Gesetz zu einem Thema vorzuschlagen, das dir am Herzen liegt. Damit die Initiative der Kommission vorgelegt werden kann, brauchst du allerdings die Unterschriften von 1 Million Menschen aus verschiedenen Ländern der EU, die deine Initiative unterstützen.
Hier erfährst du mehr über die aktuellen Bürgerinitiativen:
In diesem Video erfährst du, wie eine Europäische Bürgerinitiative abläuft:
https://audiovisual.ec.europa.eu/de/video/I-158444
Für die allererste Europäische Bürgerinitiative „Right2Water“ wurden 1,6 Millionen Unterschriften gesammelt. Diese Bürgerinitiative hat die Kommission dazu veranlasst, einen Vorschlag zur Verbesserung der Wasserqualität für die Menschen in ganz Europa vorzulegen. 2021 wurde aus diesem Vorschlag ein neues EU-Gesetz.
Zu Themen, die dir wichtig sind, kannst du dich auch über den EU-Jugenddialog oder das Europäische Jugendforum austauschen. Dabei handelt es sich um öffentliche Debatten mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern der EU, etwa mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments (MdEP) oder nationalen, regionalen und lokalen Politikerinnen und Politikern. Mehr Informationen dazu findest du auf dem Europäischen Jugendportal.
Hier erfährst du mehr: https://europa.eu/youth/home_de
Um welche Dinge müssten sich die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in der EU eurer Meinung nach dringend kümmern? Wenn ihr die Gelegenheit hättet, mit ihnen zu diskutieren: Welche Themen würdet ihr ansprechen?
Aktivität: Abschlussquiz zu Kapitel 4
Wofür steht „MdEP“ und wen vertreten die MdEP? Wie viele MdEP gibt es?
Was ist der Unterschied zwischen dem Europäischen Rat und dem Rat der Europäischen Union?
Wenn die Bildungsministerin oder der Bildungsminister deines Landes an einem EU-Treffen teilnehmen würde: Welche Institution würde dieses Treffen abhalten?
Wahr oder falsch: Die EU-Gesetze werden von der Europäischen Kommission erlassen.
Wie viele Unterschriften von EU-Bürgerinnen und -Bürgern werden mindestens gebraucht, um eine Europäische Bürgerinitiative mit zu unterstützen?
Vielen Dank, dass du die EU und die Geschichte unseres Kontinents mit uns erkundet hast – von den Trümmern eines verheerenden Krieges bis zu der Zusammenarbeit und den großartigen Chancen unserer heutigen Zeit.
Aber die Geschichte der EU ist nicht vorbei. Wir stehen heute vor neuen Herausforderungen wie dem Klimawandel, den Folgen der Corona-Pandemie, Spannungen zwischen Regionen und der Digitalisierung aller Lebensbereiche, um nur einige zu nennen. Wenn Europa seiner Bevölkerung auch weiterhin Frieden und Wohlstand bieten soll, gibt es noch viel zu tun.
Du weißt jetzt gut über die EU Bescheid – mach ihre Geschichte zu deiner eigenen!
Mit welchen großen Herausforderungen werden euer Land und die EU in Zukunft konfrontiert sein? Anregungen dazu findet ihr in Kapitel 2, aber auch in den Nachrichten. Auf welche Probleme sollte sich die EU eurer Meinung nach konzentrieren und warum?
Wenn ihr euch entschieden habt, welches Problem der Zukunft am dringendsten gelöst werden muss, überlegt, was die EU dafür tun könnte. Wenn ihr euch in der Schule mit diesem Thema beschäftigt, vergleicht eure Ideen innerhalb der Klasse miteinander.
Welche Probleme werden am häufigsten genannt? Könnt ihr euch auf die wichtigsten drei Maßnahmen einigen, mit denen die EU auf diese Probleme reagieren sollte?
Lösungen zu den Aktivitäten
Kapitel 1
Welche EU-Hauptstadt gehört zu welchem EU-Land?
1 - Belgien: Brüssel; 2 - Bulgarien: Sofia; 3 - Dänemark: Kopenhagen; 4 - Deutschland: Berlin; 5 - Estland: Tallinn; 6 - Finnland: Helsinki; 7 - Frankreich: Paris; 8 - Griechenland: Athen; 9 - Irland: Dublin; 10 - Irland: Dublin; 11 - Kroatien: Zagreb; 12 - Lettland: Riga; 13 - Litauen: Vilnius; 14 - Luxemburg: Luxemburg; 15 - Malta: Valletta; 16 - Niederlande: Amsterdam; 17 - Österreich: Wien; 18 - Polen: Warschau; 19 - Portugal: Lissabon; 20 - Rumänien: Bukarest; 21 - Schweden: Stockholm; 22 - Slowakei: Bratislava; 23 - Slowenien: Ljubljana; 24 - Spanien: Madrid; 25 - Tschechien: Prag; 26 - Ungarn: Budapest; 27 - Zypern: Nikosia
Aus welchem Land stammt welche Münze?
1 - Italien; 2 - Spanien; 3 - Luxemburg; 4 - Estland; 5 - Malta; 6 - Österreich; 7 - Finnland; 8 - Griechenland; 9 - Slowenien; 10 - Deutschland
1. © Ministero dell'Economia e delle Finanze, Italia – 2. © Ministerio de Asuntos Económicos y Transformación Digital, España – 3. © Banque Centrale du Luxembourg – 4. © Eesti Pank – 5. © Bank Centrali ta' Malta – 6. © Münze Österreich AG – 7. © Valtiovarainministeriö – Finansministeriet, Suomi – 8. © Hellenic Republic Ministry of Finance - Υπουργείο Οικονομικών της Ελληνικής Δημοκρατίας – 9. © Ministrstvo za Finance, Slovenija – 10. © Bundesverwaltungsamt, Deutschland
Welche Sehenswürdigkeit gehört zu welchem EU-Land?
1 - Atomium • Belgien; 2 - Rila-Kloster • Bulgarien; 3 - Karlsbrücke • Tschechien; 4 - Nyhavn • Dänemark; 5 - Brandenburger Tor • Deutschland; 6 - Tallinner Schloss und Langer Hermann • Estland; 7 - St. Patrick’s Cathedral • Irland; 8 - Akropolis • Griechenland; 9 - Kirche Sagrada Família • Spanien; 10 - Eiffelturm • Frankreich; 11 - Banuspalais, Sitz der kroatischen Regierung • Kroatien; 12 - Schiefer Turm von Pisa • Italien; 13 - Festung Kyrenia • Zypern; 14 - Burg von Turaida • Lettland; 15 - Gediminas-Turm • Litauen; 16 - Großherzoglicher Palast • Luxemburg; 17 - Ungarisches Parlamentsgebäude • Ungarn; 18 - St. John’s Co-Cathedral • Malta; 19 - Windmühle • Niederlande; 20 - Schloss Schönbrunn • Österreich; 21 - Schloss Wawel • Polen; 22 - Torre de Belém • Portugal; 23 - Schloss Bran • Rumänien; 24 - Bleder See • Slowenien; 25 - Burg Bratislava • Slowakei; 26 - Dom von Helsinki • Finnland; 27 - Avicii Arena • Schweden
Abschlussquiz zu Kapitel 1
Die EU-Länder sind durch dieselben Werte, Symbole und Ziele vereint – einige von ihnen sogar durch dieselbe Währung, den Euro.
Von den 27 Ländern der EU verwenden 20 den Euro, also gibt es ihn in sieben Ländern nicht.
Die EU hat 24 Amtssprachen.
Die Sterne auf der EU-Flagge symbolisieren Einheit und Harmonie.
Die Menschenrechte sind eine Reihe von Grundrechten, die jedem Menschen von Geburt an zustehen. Sie sind auf zweierlei Art mit der EU verbunden: Erstens gehören die Menschenrechte zu den gemeinsamen Werten der EU, und zweitens werden sie in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union geschützt.
Kapitel 2
Kennst du diese Siegel? Was bedeuten sie?
Die CE-Kennzeichnung zeigt an, dass ein Produkt die Anforderungen der EU an Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz erfüllt. Produkte, die in der EU vermarktet werden, benötigen dieses Kennzeichen – unabhängig davon, in welchem Land der Welt sie hergestellt wurden.
Das Europäische Umweltzeichen (EU Ecolabel) wird für Produkte vergeben, die während ihres gesamten Lebenszyklus hohe Anforderungen an die Umweltfreundlichkeit erfüllen: vom Abbau der benötigten Rohstoffe über die Herstellung und den Vertrieb bis hin zur Entsorgung des Produkts. Bisher haben mehr als 75 000 in der EU verkaufte Produkte das Europäische Umweltzeichen bekommen.
Das EU-Bio-Logo zeigt an, dass ein Produkt ökologisch/biologisch ist und in der EU erzeugt wurde. Das Logo darf nur für Erzeugnisse verwendet werden, die zu mindestens 95 % aus Bio-Zutaten bestehen und zusätzlich strenge Vorgaben für die restlichen 5 % erfüllen.
Das EU-Energieverbrauchskennzeichen (EU-Energielabel) gibt auf einer Skala von A bis G (oder A+++ bis D, je nach Gerät) an, wie hoch der Energieverbrauch eines Elektrogeräts ist. Jeder Buchstabe entspricht dabei einem Farbcode: „Grüne“ Geräte haben den geringsten Stromverbrauch, „rote“ dagegen den höchsten.
Das EU-System der geografischen Angaben schützt die Namen von Erzeugnissen, die aus bestimmten Regionen der EU stammen und besondere Eigenschaften aufweisen oder einen besonders guten Ruf genießen.
Weitere Informationen findest du hier:
Welche Fragen solltest du dir stellen, bevor du Inhalte in den sozialen Medien weitergibst?
Ist die Quelle zuverlässig? Stammen die Nachrichten von einer bekannten und angesehenen Nachrichtenorganisation?
Kannst du nachvollziehen, wer den Inhalt verfasst hat und welche Beiträge die Verfasserin oder der Verfasser bereits zuvor veröffentlicht hat?
Ist die Geschichte glaubwürdig und wird sie durch andere vertrauenswürdige Quellen bestätigt?
Wird durch den Titel oder den Inhalt der Geschichte versucht, Angst und/oder Empörung bei dir hervorzurufen?
Abschlussquiz zu Kapitel 2
Falsch – die EU ist in deinem Alltag in vielerlei Hinsicht präsent, von den vielen Projekten, die sie finanziert (z. B. um die Verkehrsverbindungen oder die Luftqualität an deinem Wohnort zu verbessern), bis hin zu den Gesetzen, die sie erlässt, um deine Verbraucherrechte bei Käufen im Laden und im Internet zu schützen!
Das Programm, das es dir ermöglicht, dich im Ausland als Freiwillige oder Freiwilliger für eine dir wichtige Sache zu engagieren, ist das Europäische Solidaritätskorps.
Falsch – du hast zwei Wochen Zeit, ein online gekauftes Produkt zurückzugeben, wenn du es dir anders überlegst.
Natura 2000 ist ein Netz von Naturschutzgebieten in der EU.
Dank der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU sind deine personenbezogenen Daten – Name, Adresse, Alter usw. – geschützt. Diese Daten können nicht ohne deine Genehmigung verwendet werden oder für Zwecke genutzt werden, denen du nicht zugestimmt hast.
Kapitel 3
Abschlussquiz zu Kapitel 3
Die sechs Gründerstaaten der EU sind Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande. Die Gemeinschaft, die sie 1951 gegründet haben, nannte sich die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl.
Schau dir die Karten und Informationen in Kapitel 1 - 3 an; dort findest du die richtigen Antworten.
Kroatien war 2013 das bisher letzte Land, das der EU beigetreten ist.
Die EU erhielt 2012 den Friedensnobelpreis für ihre Rolle bei der Umwandlung des größten Teils Europas von einem Kontinent der Kriege zu einem Kontinent des Friedens.
Die Pionierinnen und Pioniere der EU sind jene Politikerinnen und Politiker, die mit ihrer Vision von einer besseren Zukunft dazu beigetragen haben, dass die EU zu dem wurde, was sie heute ist.
Kapitel 4
Abschlussquiz zu Kapitel 4
„MdEP“ ist die Abkürzung für „Mitglied des Europäischen Parlaments“. Die MdEP – insgesamt 705 – vertreten die Bürgerinnen und Bürger der EU.
Im Europäischen Rat kommen die Staats- und Regierungschefs der EU zusammen, um über die politischen Prioritäten und die wichtigsten Ziele für die Zukunft der EU zu entscheiden. Im Rat der Europäischen Union dagegen diskutieren und erlassen Ministerinnen und Minister der nationalen Regierungen EU-Gesetze zu einem konkreten Thema.
Wenn also die Bildungsministerin oder der Bildungsminister deines Landes an einem EU-Treffen teilnimmt, dann an einem Treffen des Rates der Europäischen Union.
Falsch – die Europäische Kommission schlägt Gesetze vor; diese beruhen auf den allgemeinen Zielen, die der Europäische Rat festlegt. Erlassen werden die Gesetze dann vom Europäischen Parlament und vom Rat der Europäischen Union.
Eine Europäische Bürgerinitiative muss durch die Unterschriften von mindestens 1 Million EU-Bürgerinnen und -Bürgern aus mindestens sieben EU-Ländern unterstützt werden, damit sie der Kommission vorgelegt werden kann.
Weitere Informationen über die EU
Wir hoffen, dass diese Broschüre dir helfen konnte, ein bisschen besser über die EU Bescheid zu wissen – z. B. wie sie funktioniert und was sie für dein tägliches Leben bedeutet. Wenn du noch mehr erfahren möchtest, hier einige Tipps:
Die EU online
LERNECKE
Die Website der EU-Institutionen für 5- bis 18-Jährige und deren Lehrkräfte und Eltern bietet Spiele, Videos und viele weitere Lernmaterialien in allen EU-Amtssprachen.
https://europa.eu/learning-corner/home_de
EUROPÄISCHE UNION
Die offizielle Website der EU. Hier findest du Informationen über die politischen Strategien der EU, Links zu den Websites der verschiedenen EU-Institutionen usw.
https://europa.eu/european-union/index_de
EUROPÄISCHES JUGENDPORTAL
Informationen für junge Leute über Chancen in Europa und der ganzen Welt: Jobs, Ausbildung, Reisen usw.
YOUR EUROPE
Eine Website, die Menschen in der EU Rat und Hilfe in vielen Lebensbereichen bietet.
https://europa.eu/youreurope/citizens/index_de.htm
EU-VERÖFFENTLICHUNGEN
Eine Website mit einer riesigen Auswahl an PDFs, E-Books und Printmedien über die EU.
https://op.europa.eu/de/publications
Die EU persönlich
Über die gesamte EU verteilt gibt es Hunderte von EU-Informationszentren vor Ort. Das nächstgelegene Informationszentrum findest du hier:
https://europa.eu/european-union/contact_de
Die EU per Telefon oder E-Mail
EUROPE DIRECT
Ein Dienst, der deine Fragen zur EU beantwortet:
per Telefon, kostenlos, aus jedem EU-Land und in jeder EU-Amtssprache (5):
00 800 6 7 8 9 10 11(manche Mobilfunkanbieter berechnen allerdings Gebühren),
über die Standardrufnummer: +32 22999696 oder
per E-Mail: https://europa.eu/european-union/contact_de
Informationen über die EU kannst du in jedem EU-Land auch bekommen über die
Vertretungen der Europäischen Kommission
https://commission.europa.eu/about-european-commission/contact/representations-member-states_en
Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments
https://www.europarl.europa.eu/at-your-service/de/stay-informed/liaison-offices-in-your-country
In anderen Teilen der Welt erhältst du Informationen über die EU bei den
Delegationen der Europäischen Union
https://eeas.europa.eu/headquarters/headquarters-homepage/area/geo_de
Folge der Europäischen Kommission in den sozialen Medien
@europeancommission
Europäische Kommission
@EU_Commission
EU Spotify-----------------------------
1Vertrag: Eine wichtige Vereinbarung, an die sich zwei oder mehr Länder halten müssen.
Durch die verschiedenen EU-Verträge ist die EU im Lauf der Jahre zu dem geworden, was sie heute ist. Nach wie vor richtet sich die Arbeit der EU nach diesen Verträgen.
2Eines der Hauptmotive bei der Gründung der EWG war, einen gemeinsamen Markt zu schaffen und damit die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu erleichtern.
3Erweiterung: Wenn ein Land oder eine Gruppe von Ländern der EU beitritt, wird dies als EU-Erweiterung bezeichnet.
4Der Europäische Auswärtige Dienst ist verantwortlich für die Außen- und Sicherheitspolitik, während die Europäische Kommission für Handel, humanitäre Hilfe und internationale Abkommen mit anderen Ländern oder Organisationen, wie zum Beispiel das Übereinkommen von Paris über den Klimaschutz, zuständig ist.
5Die gebührenfreie Rufnummer von Europe Direct ist nur verfügbar, wenn du aus einem EU-Land anrufst.
Die Broschüre Entdecke Europa! ist hier zu finden:
https://europa.eu/learning-corner/home_de
https://op.europa.eu/de/publications
Europäische Kommission
Generaldirektion Kommunikation
Redaktionelle Dienste und Gezielte Kommunikation
1049 Brüssel
BELGIEN
Manuskript aktualisiert im April 2023
Illustrationen: © Thomas d’Addario
Alle Abbildungen: © Europäische Union, sofern nicht anders angegeben.
Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2023
| ISBN 978-92-76-60360-3 | doi:10.2775/571646 | NA-03-22-253-DE-C | ||||
| ISBN 978-92-76-60375-7 | doi:10.2775/68342 | NA-03-22-253-DE-N | ||||
| HTML | ISBN 978-92-76-99434-3 | doi:10.2775/886457 | NA-03-22-253-DE-Q |
© Europäische Union, 2023
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