Im Jahr 2023 hat die EU ihre Bemühungen weiter intensiviert, die wirtschaftliche Erholung von der Pandemie sowie den ökologischen und den digitalen Wandel sozial gerecht und fair zu gestalten. Von den Hunderten von Veranstaltungen und Aktivitäten, die im Laufe des Europäischen Jahres der Kompetenzen stattfanden, gingen starke Impulse für eine umfassendere Beteiligung am lebenslangen Lernen, die Entwicklung von Kompetenzen und die Anwerbung von Talenten zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der EU aus. Die EU hat auch ihre wegweisenden Bemühungen um die Gleichstellung der Geschlechter verstärkt, unter anderem durch die Annahme von Maßnahmen zur Gewährleistung des gleichen Entgelts für gleiche Arbeit und durch den Beitritt zum Übereinkommen von Istanbul zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt.
Mit ihren zentralen Grundsätzen von Chancengleichheit und Arbeitsmarktzugang, fairen Arbeitsbedingungen sowie Sozialschutz und sozialer Inklusion dient die europäische Säule sozialer Rechte - in neuer Registerkarte öffnen. der EU als Wegweiser, um Europas Gesellschaften gerechter und widerstandsfähiger zu machen. Ziel ist, dass alle Menschen gleiche Chancen im Leben haben und die gleichen sozialen Rechte genießen können. Dies umfasst hochwertige allgemeine und berufliche Bildung während des gesamten Lebens, gerechte Löhne und Leistungen, ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld, Kinderbetreuung, Ruhegehälter sowie bezahlbare und hochwertige Gesundheitsversorgung.
2023 war der Aktionsplan zur Umsetzung der Säule bereits im dritten Jahr in Kraft. Fast alle seiner 75 Maßnahmen sind inzwischen umgesetzt oder vorgestellt worden. 2025 ist eine Überprüfung des Aktionsplans vorgesehen.
Der 2023 vorgelegte gemeinsame Beschäftigungsbericht - PDF-Datei – in neuer Registerkarte öffnen. war der erste mit aktuellen Informationen über die Fortschritte bei der Verwirklichung der für 2030 festgelegten Ziele der EU und der Mitgliedstaaten in den Bereichen Beschäftigung, Kompetenzen und Sozialschutz. Die EU ist bei ihrem Kernziel von einer 78%igen Beschäftigungsquote bis 2030 auf einem guten Weg, jedoch sind noch erhebliche Fortschritte erforderlich, um die Ziele in den Bereichen Erwachsenenbildung und Armutsbekämpfung zu erreichen.
Bis 2030 sollen mindestens 78 % der 20- bis 64-Jährigen erwerbstätig sein
Bis 2030 sollen mindestens 60 % aller Erwachsenen jedes Jahr an einer Fortbildung teilnehmen
Bis 2030 soll die Anzahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen um mindestens 15 Millionen sinken
Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern im Rahmen des sozialen Dialogs tragen zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen bei und spielen auch eine wichtige Rolle bei der Anpassung an sich verändernde wirtschaftliche und soziale Bedingungen. Allerdings sind die Sozialpartner in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten in sehr unterschiedlichem Maße eingebunden, und neuere Beschäftigungsformen sowie bestimmte Gruppen, etwa junge Menschen, können sich seltener auf eine Vertretung stützen.
Um den Mitgliedstaaten beim Ausbau des sozialen Dialogs zu helfen, hat die EU eine Empfehlung - in neuer Registerkarte öffnen. mit konkreten Maßnahmen für eine stärkere Einbeziehung der Sozialpartner angenommen; zu den Maßnahmen zählen beispielsweise die Förderung von Tarifverhandlungen sowie die Anhörung der Sozialpartner bei der Gestaltung und Umsetzung der Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Sozialpolitik. Die Sozialpartner wurden auch zur Stärkung der Rechte der Europäischen Betriebsräte - in neuer Registerkarte öffnen. konsultiert - in neuer Registerkarte öffnen.. Diese sind ein wichtiges Instrument für die Einbeziehung der Arbeitskräfte in Entscheidungen, die von in mehreren Mitgliedstaaten tätigen Unternehmen getroffen werden und sich auf die Beschäftigungs- oder Arbeitsbedingungen auswirken können.
In der Sozialwirtschaft werden der Mensch sowie soziale und ökologische Anliegen über Profite gestellt. Sozialwirtschaftliche Organisationen sind in zahlreichen Sektoren tätig, von Sozial- und Pflegedienstleistungen bis hin zu Wohnraum, Erholung und erschwinglicher Energie. Dazu gehören Genossenschaften, Hilfsvereine auf Gegenseitigkeit, gemeinnützige Vereine, Stiftungen und Sozialunternehmen.
Mehr als
13
Millionen
bezahlte Arbeitsplätze
2,8
Millionen
sozialwirtschaftliche Einrichtungen in der EU
Auf die Sozialwirtschaft entfallen
6,3 %
der Beschäftigung in der EU
Sozialwirtschaftliche Organisationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und fördern faire Arbeitsbedingungen, indem sie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Entscheidungsfindung und Leitung einbeziehen. Sie schaffen zudem Chancen für unterrepräsentierte Gruppen wie Frauen und junge Menschen und tragen dazu bei, den ökologischen und den digitalen Wandel fair und inklusiv zu gestalten. Um die Weiterentwicklung dieses wichtigen Sektors zu unterstützen, hat die EU im November Maßnahmen - in neuer Registerkarte öffnen. zur Schaffung eines Umfelds gebilligt, in dem sozialwirtschaftliche Organisationen gedeihen und wachsen können. Eine neue zentrale Anlaufstelle - in neuer Registerkarte öffnen. für die Sozialwirtschaft bietet Informationen über EU-Finanzierungen, Schulungsmöglichkeiten und aktuelle Entwicklungen in den Mitgliedstaaten.
Gegenwärtig sehen sich gemeinnützige Vereine, die in mehreren Mitgliedstaaten tätig sind, mit unterschiedlichen Vorschriften konfrontiert, was zu Verwaltungsaufwand und Kosten führt. Um diese Hindernisse zu beseitigen, hat die Europäische Kommission eine neue nationale Rechtsform eines Vereins ohne Erwerbszweck vorgeschlagen - in neuer Registerkarte öffnen., die speziell für grenzüberschreitende Tätigkeiten konzipiert ist und die die Inanspruchnahme der Binnenmarktfreiheiten ermöglicht.
Der Fonds für einen gerechten Übergang - in neuer Registerkarte öffnen. und der Europäische Fonds für die Anpassung an die Globalisierung - in neuer Registerkarte öffnen. sind von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird. Darüber hinaus wird der neu geschaffene Klima-Sozialfonds - in neuer Registerkarte öffnen. finanziell schwächere Haushalte, Kleinstunternehmen sowie Nutzerinnen und Nutzer von Verkehrsmitteln in der EU unterstützen, die möglicherweise von Energie- und Mobilitätsarmut betroffen sind. Von den Fondsmitteln in Höhe von insgesamt 86,7 Mrd. EUR werden rund 65 Mrd. EUR aus Einnahmen aus dem neuen EU-Emissionshandelssystem - in neuer Registerkarte öffnen. stammen, das den Gebäude- und Verkehrssektor abdeckt. Der Fonds wird für den Zeitraum von 2026 bis 2032 aufgelegt. (Siehe auch Kapitel 4.)
Während der ökologische und der digitale Wandel neue Chancen für die Menschen und die europäische Wirtschaft eröffnen, berichten viele EU-Unternehmen über Schwierigkeiten, einschlägig qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Um auf die notwendige Umschulung und Weiterbildung der europäischen Arbeitskräfte hinzuarbeiten und Menschen mit den richtigen Kompetenzen für den Arbeitsmarkt in der EU zu gewinnen, wurde 2023 zum Europäischen Jahr der Kompetenzen - in neuer Registerkarte öffnen. ausgerufen.
Die Dringlichkeit einer solchen Initiative wurde durch die Ergebnisse einer im Frühjahr unter kleinen und mittleren Unternehmen durchgeführten Umfrage - in neuer Registerkarte öffnen. hervorgehoben, die nahelegte, dass die Fähigkeit der EU zur Erreichung ihrer Ziele eingeschränkt sein könnte.
Prozentsatz der KMU mit Fachkräftemangel im Bereich:
Der Mangel an Fachkräften stellt 63% der kleinen und mittleren Unternehmen bei ihrer allgemeinen Geschäftstätigkeit vor Herausforderungen, 45% bei der Einführung oder Nutzung digitaler Technologien und 39% bei der Ökologisierung ihrer Geschäftstätigkeit. 69% der kleinen und mittleren Unternehmen klagen über einen Fachkräftemangel bei Maschinenbedienenden, Handwerkskräften und Facharbeitskräften. 59% der kleinen und mittleren Unternehmen haben nicht genügend Arbeitskräfte für manuelle Tätigkeiten. 58% haben Schwierigkeiten, Stellen für akademische Berufe, Technikerinnen und Techniker und gleichrangige nichttechnische Berufe zu besetzen. Zudem mangelt es 39% der kleinen und mittleren Unternehmen an Führungskräften und 34% an Verwaltungs-, Büro- und Dienstleistungskräften.
Initiativen wie der Kompetenzpakt - in neuer Registerkarte öffnen. befassen sich bereits mit Herausforderungen und Engpässen bei der Kompetenzentwicklung und leisten hier – ganz im Sinne des Jahres der Kompetenzen – einen wichtigen Beitrag. Bislang haben mehr als 2 Millionen Menschen von Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen profitiert, und mehr als 1 500 Organisationen haben sich der Charta des Kompetenzpakts angeschlossen - in neuer Registerkarte öffnen., darunter 20 groß angelegte Partnerschaften - in neuer Registerkarte öffnen.. Die Mitglieder des Pakts haben außerdem mehr als 15 000 Schulungsprogramme entwickelt oder aktualisiert und knapp 160 Mio. EUR in Kompetenzinitiativen investiert.
Nach dem Vorbild der 2022 ins Leben gerufenen Europäischen Batterieakademie - in neuer Registerkarte öffnen. schlägt die Kommission die Einrichtung von Akademien für eine klimaneutrale Industrie vor, um die Arbeitskräfte mit den für den ökologischen Wandel erforderlichen Kompetenzen auszustatten. Die Akademien, die sich jeweils auf eine klimaneutrale Technik konzentrieren, werden Industrie, Sozialpartner und Anbieter von allgemeiner und beruflicher Bildung zusammenbringen.
Das Europäische Jahr der Kompetenzen soll allen die Bedeutung der beruflichen Bildung vergegenwärtigen und zum Handeln auffordern.
Die EU arbeitet mit den Mitgliedstaaten, Sozialpartnern, Arbeitsverwaltungen, Industrie- und Handelskammern, Bildungsanbietern, Arbeitskräften und Unternehmen zusammen, um die Kompetenzentwicklung voranzutreiben.
An der Veranstaltung „Making Skills Count - in neuer Registerkarte öffnen.“ nahmen rund 300 Personen in Brüssel und mehr als 1 000 online teil. Auf der Europäischen Woche der Berufsbildung - in neuer Registerkarte öffnen. vom 23. bis 27. Oktober wurde die Bedeutung der beruflichen Aus- und Weiterbildung als Reaktion auf wirtschaftliche, klimatische und soziale Herausforderungen hervorgehoben. Bis Ende des Jahres waren mehr als 900 Veranstaltungen auf nationaler und lokaler Ebene organisiert worden.
Im Rahmen der Initiative Neues Europäisches Bauhaus wurde die NEB-Akademie - in neuer Registerkarte öffnen. für Kompetenzen für ein nachhaltiges Bauen ins Leben gerufen – eine der Leitinitiativen des Europäischen Jahres der Kompetenzen. Sie wird Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen im Bauwesen beschleunigen und den Übergang zu einer nachhaltigen Bioökonomie - in neuer Registerkarte öffnen. unterstützen. In der Bioökonomie werden erneuerbare biologische Ressourcen, etwa aus der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, für die Erzeugung von Lebensmitteln, Materialien und Energie genutzt. Die Ermittlung von Wissenslücken bei der Nutzung biobasierter Materialien und digitaler Technologien wird – neben der Verstärkung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen – zu den vorrangigen Schwerpunktbereichen der Akademie gehören.
Als wichtigen Beitrag zum Jahr der Kompetenzen konsultierte die Kommission die Sozialpartner zu einer Initiative, die den Europäischen Qualitätsrahmen für Praktika - in neuer Registerkarte öffnen. aktualisieren und stärken soll. Der Rahmen zielt darauf ab, die Qualität von Praktika zu verbessern – insbesondere in Bezug auf Lern-/Ausbildungsinhalte und Arbeitsbedingungen – und so den Übergang von Ausbildung, Arbeitslosigkeit oder Nichterwerbstätigkeit in eine Erwerbstätigkeit zu erleichtern. Außerdem soll den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Kompetenzen zu verbessern und Berufserfahrung zu sammeln.
Die EU-weite Plattform für Innovationstalent - in neuer Registerkarte öffnen., die im März ins Leben gerufen wurde, wird Unternehmen, einschließlich Start-up-Unternehmen, dabei helfen, außerhalb der EU die Talente zu finden, die sie benötigen. Diese Plattform erhöht die Mobilität qualifizierter Arbeitskräfte durch internationale Personalanwerbung und eine bessere Abstimmung zwischen in der EU ansässigen Arbeitgebern und qualifizierten Arbeitskräften aus Nicht-EU-Ländern, die legal in die EU einreisen und dort arbeiten wollen.
In den kommenden Jahren wird die Bevölkerung der EU weiter abnehmen. Wird der demografische Wandel nicht angegangen, wird sich der Arbeitskräftemangel weiter verschärfen und der Druck auf die öffentlichen Haushalte erhöht, wie im Demografiebericht 2023 - PDF-Datei – in neuer Registerkarte öffnen. hervorgehoben wurde. Auf eine Aufforderung des Europäischen Rates vom Juni hin legte die Kommission ein Instrumentarium an Maßnahmen - PDF-Datei – in neuer Registerkarte öffnen. vor, die die Mitgliedstaaten bei der Bewältigung des demografischen Wandels unterstützen sollen. Ziel ist es, alle Generationen in die Lage zu versetzen, ihre persönlichen Ziele und ihr volles Potenzial – auf dem Arbeitsmarkt wie in der Gesellschaft – zu verwirklichen.
Die Förderung von Talenten ist besonders wichtig in Regionen, in denen ein Rückgang der Erwerbsbevölkerung und ein geringer Anteil von Menschen mit postsekundärer Bildung zu verzeichnen ist, sowie in Regionen, die von der Abwanderung junger Menschen betroffen sind. Der Mechanismus zur Talentförderung - in neuer Registerkarte öffnen. wurde im Januar 2023 als Teil der EU-Strategie zur Talententwicklung in den Regionen Europas - in neuer Registerkarte öffnen. ins Leben gerufen. Mit diesem Mechanismus werden EU-Regionen, die von einem rasanten Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter betroffen sind, dabei unterstützt, Arbeitskräfte, Qualifikationen und Kompetenzen zu entwickeln, zu binden und/oder zu gewinnen, damit sie die Auswirkungen des demografischen Übergangs bewältigen können. Im November wurde die Talenterschließungsplattform - in neuer Registerkarte öffnen. ins Leben gerufen, auf der politische Entscheidungsträger aus den Regionen und Mitgliedstaaten mit den entsprechenden Entscheidungsträgern auf EU-Ebene zusammengebracht werden.
Erleichterung der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und der Umsetzung von Familienplanung.
Schaffung von Möglichkeiten für junge Menschen, ihr Potenzial in einem hochwertigen Lernumfeld zu entfalten, und Erleichterung des Übergangs ins Berufsleben.
Förderung eines gesunden und aktiven Alterns und Befähigung der Menschen, die Kontrolle über ihr Leben zu behalten und weiterhin einen Beitrag zu Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten.
Anwerbung und Integration von Fachkräften aus Drittländern.
Förderung des wirtschaftlichen Wohlstands und des Wohlergehens in allen Regionen durch Maßnahmen, die auf die örtlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Die Umsetzung der langfristigen Vision für die ländlichen Gebiete der EU - in neuer Registerkarte öffnen. befindet sich in vollem Gange. Über 2 000 Organisationen und Behörden auf EU-, nationaler, regionaler und lokaler Ebene wirken nun gemeinsam darauf hin, die Zusammenarbeit in verschiedenen Politikbereichen zu intensivieren und die Nachhaltigkeit und Vitalität ländlicher Gebiete zu stärken. 2023 wurde die Koordinierungsgruppe für den Pakt für den ländlichen Raum - in neuer Registerkarte öffnen. eingerichtet und die Gemeinschaftsplattform des Pakts für den ländlichen Raum - in neuer Registerkarte öffnen. ins Leben gerufen, auf der Ressourcen für ländliche Gemeinschaften, die von Abwanderung, Alterung und Bevölkerungsrückgang betroffen sind, bereitgestellt werden. Die EU hat zudem politische Leitlinien - in neuer Registerkarte öffnen. für die weitere Förderung von Wohlstand, Widerstandsfähigkeit und sozialem Zusammenhalt in ländlichen Gebieten und Gemeinschaften vorgelegt.
Im November legte die Kommission Maßnahmen - in neuer Registerkarte öffnen. vor, die den hiesigen Arbeitsmarkt für Talente von außerhalb der EU attraktiver machen und die Mobilität innerhalb der EU erleichtern sollen. Eine der Kerninitiativen ist der Vorschlag zur Einrichtung eines EU-Talentpools. Dabei handelt es sich um die erste EU-weite Stellenvermittlungsplattform, die darauf abzielt, die internationale Personalanwerbung für Mangelberufe auf allen Qualifikationsebenen zu erleichtern. Eine Reihe von Empfehlungen, die diese Initiative begleiten, wird die Anerkennung von außerhalb der EU erworbenen Kompetenzen und Qualifikationen vereinfachen und beschleunigen. Über den EU-Talentpool erhalten Arbeitgeber und Arbeitsuchende klare und transparente Online-Informationen und Leitlinien zu Einwanderungs- und Anerkennungsverfahren, damit sie die komplexen Einstellungsvorschriften befolgen können. Dadurch wird die internationale Personalanwerbung für alle Beteiligten einfacher, schneller und effektiver. Der EU-Talentpool wird auch zur Umsetzung von Fachkräftepartnerschaften beitragen, indem er teilnehmenden Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürgern ein wirksames Stellenvermittlungsinstrument bietet.
Das Europäische Parlament und der Rat erzielten Fortschritte in ihren Verhandlungen über die vorgeschlagene Richtlinie zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei der Plattformarbeit. Mit dem Vorschlag soll sichergestellt werden, dass den über digitale Arbeitsplattformen tätigen Personen der rechtmäßige Beschäftigungsstatus gewährt wird, der ihrer tatsächlichen Arbeit entspricht, und dass sie die Arbeitnehmerrechte und Sozialleistungen in Anspruch nehmen können, die ihnen zustehen. Mit der Richtlinie werden auch neue Vorschriften für den Einsatz automatisierter Systeme zur Überwachung und Entscheidungsfindung auf digitalen Arbeitsplattformen festgelegt. Dies führt zu mehr Transparenz und Zurechenbarkeit beim algorithmischen Management und gibt den Menschen die Möglichkeit, sich über Entscheidungen, die ihre Arbeitsbedingungen betreffen, zu informieren und diese anzufechten.
Aus der Infografik geht hervor, dass es im Jahr 2022 in der EU 28,3 Millionen Plattformbeschäftigte gab. Das sind fast so viele Beschäftigte wie im verarbeitenden Gewerbe, wo 29 Millionen Menschen arbeiten. Die Zahl der Plattformbeschäftigten dürfte bis 2025 um 52% auf 43 Millionen steigen.
Im Jahr 2023 nahmen etwa 100 Beamtinnen und Beamte aus 17 Mitgliedstaaten an einem neuen Austauschprojekt teil, um die nächste Generation politischer Entscheidungsträger in der EU vorzubereiten. Das Programm Zusammenarbeit und Austausch in der öffentlichen Verwaltung - in neuer Registerkarte öffnen. ermöglicht es den Teilnehmenden, von den Arbeitsmethoden und -kulturen anderer öffentlicher Verwaltungen in der EU zu lernen. Es wird aus dem Instrument für technische Unterstützung - in neuer Registerkarte öffnen. finanziert, dem EU-Programm, das den Mitgliedstaaten maßgeschneidertes technisches Fachwissen zur Verfügung stellt, um sie bei der Gestaltung und Durchführung von Reformen zu unterstützen.
Im Laufe des Jahres erhielten Estland, Spanien, Italien und Rumänien Mittel aus dem Instrument für technische Unterstützung, um Projekte mit dem Ziel durchzuführen, die digitalen Kompetenzen der Gesundheitsfachkräfte zu stärken und künftig eine kontinuierliche Weiterbildung zu gewährleisten. Im Rahmen der Projekte werden Gesundheitsbehörden auf nationaler und regionaler Ebene bei der Entwicklung von Plänen für digitale Kompetenzen und operativen Leitlinien unterstützt, um die Annahme und Verwendung elektronischer Patientenakten zu erleichtern.
Im November einigten sich das Parlament und der Rat vorläufig - in neuer Registerkarte öffnen. darauf, die Expositionsgrenzwerte für Blei auf ein Fünftel des derzeitigen Grenzwerts zu senken. Blei kann die Sexualfunktion und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und die Entwicklung eines Fötus oder der Nachkommen exponierter Frauen beeinträchtigen. Parlament und Rat befürworteten auch die erstmalige Einführung von Expositionsgrenzwerten für Diisocyanate, d. h. Chemikalien, die Atemwegserkrankungen wie Asthma verursachen können. Diese Änderungen, die auf einen Kommissionsvorschlag - in neuer Registerkarte öffnen. auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zurückgehen, werden von entscheidender Bedeutung für den Schutz der Arbeitskräfte beim Übergang zur Klimaneutralität sein. Es ist davon auszugehen, dass sowohl Blei als auch Diisocyanate etwa bei der Herstellung von Batterien, in Verfahren zum Bau leichterer Elektrofahrzeuge, in Windturbinen oder als Isoliermaterial bei Gebäuderenovierungen zum Einsatz kommen.
Im Hinblick auf eine deutliche Herabsenkung des Arbeitsplatzgrenzwerts für Asbest - in neuer Registerkarte öffnen. hat die EU einschlägige Rechtsvorschriften - in neuer Registerkarte öffnen. geändert. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einem besseren Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Asbest, einem hochgefährlichen und krebserregenden Stoff, der in vielen Gebäuden noch vorhanden ist. Die betreffenden Maßnahmen sind Teil eines umfassenden EU-Konzepts zum besseren Schutz von Mensch und Umwelt vor Asbest sowie für eine asbestfreie Zukunft.
Die Kommission hat praktische Schritte zur weiteren Digitalisierung der Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit in Europa vorgeschlagen - in neuer Registerkarte öffnen.. Durch einen umfassenden Einsatz digitaler Instrumente wird der Informationsaustausch zwischen den nationalen Trägern der sozialen Sicherheit verbessert, und die grenzüberschreitende Anerkennung und Gewährung relevanter Leistungen wird beschleunigt. Für in der EU ansässige Personen wird es so einfacher, im Ausland zu leben, zu arbeiten und zu reisen. Unternehmen können leichter in andere Mitgliedstaaten expandieren, und die Behörden können die soziale Sicherheit besser grenzüberschreitend koordinieren (siehe Kapitel 5).
Erasmus+ - in neuer Registerkarte öffnen., das Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport, ist mit seinen bis dato fast 14 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines der Aushängeschilder der EU. Die Kommission stockte die Mittelausstattung des Programms für 2023 auf insgesamt 4,43 Mrd. EUR auf – damit war das Jahresbudget des Programms so hoch wie noch nie. Auf diese Weise konnten insbesondere die Erasmus+-Prioritäten Inklusion, aktive Bürgerschaft und demokratische Teilhabe sowie der grüne und digitale Wandel in der EU und weltweit verstärkt gefördert werden. Das überarbeitete Erasmus+-Arbeitsprogramm umfasste außerdem 100 Mio. EUR zur Unterstützung von Lernenden und Bildungspersonal, die vom Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine betroffen waren. Auch das Budget für die internationale Dimension von Erasmus+ wurde um 31 Mio. EUR erhöht, um im Rahmen von internationalen Kooperationsprojekten verstärkt Mobilitätsprojekte umzusetzen und den Kapazitätsaufbau im Hochschulwesen voranzubringen. Außerdem wurde 2023 die Schaffung einer offenen digitalen Bildungsumgebung unterstützt, um Studierende von ukrainischen Hochschulen sowie aus der Ukraine geflohene und innerhalb der Ukraine vertriebene Studierende zu unterstützen.
Die Infografik zeigt das durchschnittliche Profil eines beziehungsweise einer Erasmus+-Studierenden im Jahr 2023. Im Schnitt waren die Studierenden 22,5 Jahre alt, verbrachten 5,18 Monate im Ausland und erhielten ein monatliches Stipendium von 374 Euro. 61% waren Frauen, 39% Männer.
Der europäische Bildungsraum - in neuer Registerkarte öffnen. soll die Mitgliedstaaten beim gemeinsamen Aufbau inklusiverer, widerstandsfähigerer Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung unterstützen. Das Ziel ist, den Zugang zu hochwertiger allgemeiner und beruflicher Bildung zu verbessern, Lernende in die Lage zu versetzen, problemlos zwischen den Bildungssystemen in verschiedenen Ländern zu wechseln, und zur Schaffung einer Kultur des lebenslangen Lernens beizutragen. Der Rat würdigte in seiner Halbzeitbilanz zum Aufbau des europäischen Bildungsraums die erzielten Fortschritte - in neuer Registerkarte öffnen. und unterstrich, dass die Mitgliedstaaten, die Kommission und die breitere Gemeinschaft der Interessenträger weitere Anstrengungen unternehmen müssen, um den Bildungsraum bis 2025 zu verwirklichen.
Im Rahmen eines Bürgerforums zur Lernmobilität - in neuer Registerkarte öffnen. (siehe auch Kapitel 9) wurden 21 konkrete Empfehlungen ausgearbeitet, um allen Menschen in der EU bessere Möglichkeiten zum Lernen im Ausland zu bieten. Die Kommission hat diese Empfehlungen bei der Ausarbeitung ihres Vorschlags für eine Empfehlung des Rates - in neuer Registerkarte öffnen. berücksichtigt; darin werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, die Lernmobilität innerhalb der EU zu einem festen Bestandteil aller Bildungs- und Ausbildungsgänge zu machen.
Digitale Kompetenzen sind für die Teilhabe an der Gesellschaft, die Beschäftigungschancen und die soziale Inklusion von grundlegender Bedeutung. Die EU will die Art und Weise, wie Menschen online lernen, verbessern und sicherstellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger über die digitalen Kompetenzen verfügen, die sie heute und für die Zukunft benötigen.
Mit diesem Ziel vor Augen verabschiedete der Rat der EU im November zwei Empfehlungen - in neuer Registerkarte öffnen., die den Mitgliedstaaten als Leitlinien für die Vermittlung digitaler Kompetenzen und die Überwindung der digitalen Kluft dienen sollen. Die Empfehlungen sind Teil des aus 13 Aktionen bestehenden Aktionsplans für digitale Bildung 2021-2027 - in neuer Registerkarte öffnen., dessen Umsetzung parallel weiterläuft. So wurde beispielsweise im Juni eine praxisorientierte Gemeinschaft ins Leben gerufen, die die Europäische Plattform zum Austausch von Hochschulinhalten und Bildungsdaten unterstützen soll, die wiederum Teil der Plattform für digitale Bildung (Digital Education Hub) - in neuer Registerkarte öffnen. ist. Zudem startete die Kommission ein Pilotprojekt, um die Entwicklung eines europäischen Zertifikats für digitale Kompetenzen - in neuer Registerkarte öffnen. zu prüfen, das die Bescheinigung digitaler Kompetenzen und ihre grenzübergreifende Anerkennung durch Arbeitgeber und Bildungsanbieter erleichtern würde. (Weitere Informationen über digitale Kompetenzen siehe Kapitel 5.)
Das Instrument für technische Unterstützung hilft Spanien, Italien und Portugal dabei, ihre Bildungssysteme für benachteiligte Schülerinnen und Schüler inklusiver zu gestalten, und zwar im Rahmen eines länderübergreifenden Projekts zur Bekämpfung regionaler Unterschiede. In Irland und Finnland werden die Mittel des Instruments dafür eingesetzt, Fahrpläne für die Weiterbildung von Lehrkräften zu entwickeln und hochwertige, inklusive Bildung zu fördern, und in Rumänien wird die Einrichtung eines Systems finanziert, um die Zahl früher Schulabgänger zu verringern.
Im März fand der allererste Tag der europäischen Autorinnen und Autoren statt – eine neue Initiative im Rahmen des Programms Kreatives Europa. Die mehr als 1 000 Veranstaltungen des Tages zielten darauf ab, der jüngeren Generation das Lesen von Büchern wieder näherzubringen und die Menschen für die kulturelle und sprachliche Vielfalt der europäischen Literatur zu begeistern.
Um die Kommission dabei zu unterstützen, den europäischen Grünen Deal zu verwirklichen, Europa für das digitale Zeitalter zu rüsten und Europas Plan gegen den Krebs umzusetzen, wurden fünf sogenannte EU-Missionen - in neuer Registerkarte öffnen. eingerichtet. Diese auf Forschung und Innovation ausgerichteten Instrumente werden primär durch das Programm Horizont Europa - in neuer Registerkarte öffnen. finanziert. Für jede Mission wurden ehrgeizige, praxisorientierte und messbare Ziele definiert, um greifbare Ergebnisse für alle Menschen in der EU zu erhalten. Eine Fortschrittsbewertung - in neuer Registerkarte öffnen. hat gezeigt, dass die Missionen auf einem guten Weg sind, um die ehrgeizigen Zielvorgaben bis 2030 zu erreichen.
Um eine spürbare, dauerhafte Wirkung zu erzielen, mobilisieren die Missionen ein breites Spektrum an öffentlichen und privaten Akteuren: EU-Mitgliedstaaten, regionale und lokale Behörden, Forschungseinrichtungen, Landwirte sowie Investoren und assoziierte Partner aus Drittländern. Zugleich werden die Bürgerinnen und Bürger direkt angesprochen, um die Akzeptanz für neue Lösungen und Ansätze zu steigern. Im Jahr 2023 begann die Vorbereitungsphase für eine sechste Mission zum Neuen Europäischen Bauhaus. Diese innovationsorientierte Initiative wird darauf ausgerichtet sein, Stadtviertel in ganz Europa zum Besseren zu verändern und sie bis 2035 zu schönen, nachhaltigen und inklusiven Orten umzugestalten.
Der im Rahmen des Programms „Horizont Europa“ eingerichtete Europäische Forschungsrat - in neuer Registerkarte öffnen. trägt durch seine renommierten Förderprogramme dazu bei, die Grenzen des Wissens in allen wissenschaftlichen und akademischen Bereichen neu auszuloten. Im Jahr 2023 gewährte der Forschungsrat Finanzhilfen in Höhe von insgesamt 2 Mrd. EUR für Projekte, die sich durch wissenschaftliche Exzellenz auszeichnen.
Die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen - in neuer Registerkarte öffnen. sind das wichtigste Finanzierungsprogramm der EU für die Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden sowie für Postdoc-Programme. Im Jahr 2023 wurden im Rahmen des Programms fast 3 000 Projekte und 4 400 Organisationen gefördert, die 2021 und 2022 für eine Finanzierung ausgewählt worden waren. Insgesamt stehen mehr als 1,6 Mrd. EUR zur Verfügung, um über 15 000 Doktorandinnen und Doktoranden innerhalb und außerhalb des Wissenschaftsbetriebs zu unterstützen.
Der Nobelpreis für Physik - in neuer Registerkarte öffnen. ging 2023 an zwei aus EU-Mitteln geförderte Forschende. Ferenc Krausz und Anne L’Huillier erhielten für ihre Forschungsvorhaben Finanzhilfen des Europäischen Forschungsrates in Höhe von fast 9,5 Mio. EUR. Zudem wurden sie aus anderen Forschungsprogrammen der EU, etwa den Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen, unterstützt. Sie erhielten den Preis gemeinsam mit dem in den USA forschenden Physiker Pierre Agostini für ihre Forschung zu experimentellen Methoden zur Erzeugung von Attosekunden-Lichtimpulsen für die Untersuchung der Elektronendynamik in Materie.
Im Juli legte die Kommission ein Vorschlagspaket - in neuer Registerkarte öffnen. vor, das den Entwurf einer Empfehlung des Rates zur Schaffung eines neuen europäischen Rahmens für Forschungslaufbahnen, eine neue Charta für Forschende und einen europäischen Kompetenzrahmen für Forschende umfasste. Hauptziel dieser Initiativen ist es, Forscherinnen und Forscher dazu zu ermutigen, in Europa zu bleiben, Europa zu einem begehrten Ziel für Forschende aus Drittländern zu machen und Forschungslaufbahnen als attraktive berufliche Option für Studierende und Hochschulabsolventen zu bewerben.
Am Internationalen Frauentag (8. März) wurden die ersten Gewinner des EU-Preises für Spitzenreiter der Gleichstellung - in neuer Registerkarte öffnen. bekannt gegeben. Mit diesem neuen Preis werden Hochschul- und Forschungseinrichtungen ausgezeichnet, die die Gleichstellung der Geschlechter in Forschung und Innovation voranbringen. Der Preis ging an drei akademische Einrichtungen aus Irland und eine aus Schweden.
Obwohl das Recht auf gleiches Entgelt für gleiche oder gleichwertige Arbeit eines der Grundprinzipien der EU ist, verdienen Frauen in der EU im Durchschnitt 13 % weniger als Männer. Dieses Lohngefälle zwischen Männern und Frauen - in neuer Registerkarte öffnen. ist zwar auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, doch die Lohndiskriminierung spielt hier eine wesentliche Rolle. Um die Anwendung des Rechts auf gleiches Entgelt zu untermauern und zum Abbau des Lohngefälles beizutragen, wurden neue Vorschriften - in neuer Registerkarte öffnen. zur Lohntransparenz erlassen. Durch die Richtlinie zur Lohntransparenz - in neuer Registerkarte öffnen. erhalten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Recht, Auskunft über die durchschnittlichen Entgelthöhen für die Gruppe von Arbeitnehmern zu erhalten, die gleiche oder gleichwertige Arbeit wie sie selbst verrichten, sodass sie geschlechtsspezifische Lohndiskriminierungen leichter erkennen und dagegen vorgehen können.
Die Richtlinie gibt den Arbeitskräften auch die Möglichkeit, ihr Recht auf gleiches Entgelt durchzusetzen, wenn sie der Ansicht sind, dass sie diskriminiert werden. So stellt die Richtlinie beispielsweise sicher, dass sich Opfer von Lohndiskriminierung vor Gericht durch einschlägige Verbände und Einrichtungen wie Gleichstellungsstellen vertreten lassen können. Außerdem verbessern sich durch die Richtlinie die Entschädigungen für die Opfer, und die Strafen im Falle von Verletzungen der Rechte von Arbeitskräften werden verschärft. Die neuen Vorschriften müssen bis zum 7. Juni 2026 in nationales Recht umgesetzt werden.
Auch im Rahmen ihres Programms „Bürgerinnen und Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte“ - in neuer Registerkarte öffnen. unterstützte die Kommission weiter Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt und Gewalt gegen Kinder - in neuer Registerkarte öffnen.. Es wurden 13 Projekte ausgewählt, die insgesamt fast 30 Mio. EUR Fördermittel erhielten. Bei sieben der ausgewählten Vorschläge stehen geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt im Zentrum, bei fünf geht es um Gewalt gegen Kinder, und bei einem stehen sowohl Erwachsene als auch Kinder im Fokus.
Der Beitritt der EU zum Übereinkommen von Istanbul - in neuer Registerkarte öffnen. zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt im Juni 2023 war ein wichtiger Meilenstein. Damit demonstriert die EU ihre Entschlossenheit, die Maßnahmen zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt in allen 27 Mitgliedstaaten zu verstärken und alle Opfer von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt zu unterstützen. Das Übereinkommen trat in der Europäischen Union am 1. Oktober 2023 in Kraft.
Geschlechterklischees sind eine der Hauptursachen für geschlechtsspezifische Ungleichheiten. Die im März gestartete Kampagne „#EndGenderStereotypes - in neuer Registerkarte öffnen.“ soll den Menschen vor Augen führen, dass Geschlechterklischees sowohl Männer als auch Frauen betreffen und dass sie sich auf alle Lebensbereiche auswirken, beispielsweise auf die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, die Berufswahl und die Aufstiegschancen im Arbeitsleben. Ziel ist es, das Bewusstsein für solche Klischees im Alltag zu schärfen und die Menschen dazu zu ermutigen, diskriminierende Praktiken zu hinterfragen und dagegen vorzugehen.
Im Fortschrittsbericht 2023 über die Umsetzung der Strategie für die Gleichstellung von LGBTIQ-Personen 2020-2025 - PDF-Datei – in neuer Registerkarte öffnen. werden zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Lesben, Schwulen, bi-, trans- und intersexuellen sowie queeren Personen vorgestellt. Der Bericht zeigt, dass die meisten der im Rahmen der Strategie vorgesehenen Maßnahmen mittlerweile laufen oder bereits abgeschlossen sind. Das Papier soll als Diskussionsgrundlage dienen, um festzustellen, was für die erfolgreiche Umsetzung der Strategie für die Gleichstellung von LGBTIQ-Personen bis 2025 noch zu tun ist.
Die Kommission hat die Mittel aufgestockt, die im Programm „Bürgerinnen und Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte“ für die Bekämpfung der Diskriminierung von LGBTIQ-Personen und die Förderung ihrer Gleichstellung vorgesehen sind. So stehen im Zeitraum 2023-2024 3 Mio. EUR speziell für Projekte zugunsten der LGBTIQ-Gemeinschaft zur Verfügung.
Im Rahmen der EU-Strategie für die Rechte von Opfern 2020-2025 - in neuer Registerkarte öffnen. startete die Kommission 2023 die Kampagne „Keep Your Eyes Open - in neuer Registerkarte öffnen.“, um das Bewusstsein für die Rechte von Opfern von Straftaten, einschließlich Hassverbrechen gegen LGBTIQ-Personen, zu schärfen. Freunde und Familien sollen auf diese Weise ermutigt werden, den Opfern beizustehen und sie zu unterstützen. Letztlich geht es darum, sicherzustellen, dass sich die Opfer über ihre Rechte im Klaren sind und sich in der Lage sehen, diese Rechte in Anspruch zu nehmen, um Gerechtigkeit zu erlangen.
Im Kontext ihrer Maßnahmen - in neuer Registerkarte öffnen. zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierungen vergibt die Kommission jedes Jahr den Preis „Europäische Hauptstädte für Integration und Vielfalt - in neuer Registerkarte öffnen.“. Im Jahr 2023 wurden Städte - in neuer Registerkarte öffnen. aus sieben verschiedenen Mitgliedstaaten für ihre Bemühungen um gerechtere Gesellschaften ausgezeichnet, in denen Vielfalt und Inklusion in Bezug auf Geschlecht, sexuelle Ausrichtung, ethnische Herkunft, Religion und Weltanschauung, Fähigkeiten und Alter gefördert werden.
Mithilfe des Selbstbewertungsinstruments zur Vielfalt der EU - in neuer Registerkarte öffnen., das im Mai im Zuge des Europäischen Monats der Vielfalt - in neuer Registerkarte öffnen. bereitgestellt wurde, können Arbeitgeber im öffentlichen und privaten Sektor und große wie auch kleine Organisationen in sechs Kategorien ermitteln, wie gut sie bezüglich der Vielfalt abschneiden.
Infrastruktur für organisatorische Vielfalt
Personaleinstellungen
Laufbahnentwicklung
Vertragsbedingungen
Anerkennung besonderer Bedürfnisse
Organisationsprofil
Die Roma sind die größte ethnische Minderheit in Europa. Viele Roma werden nach wie vor diskriminiert und sozial ausgegrenzt. Im Januar legte die Kommission eine Bestandsaufnahme - in neuer Registerkarte öffnen. der nationalen Roma-Strategien vor, in der sie diese Strategien anhand der Zusagen der Mitgliedstaaten bewertet und aufzeigt, in welchen Bereichen Verbesserungsbedarf besteht oder größere Anstrengungen notwendig sind. Die Kommission forderte die Mitgliedstaaten auf, die Finanzierungsinstrumente der EU bestmöglich zu nutzen und ihre nationalen Rahmen zu überarbeiten, um sie besser mit der Empfehlung des Rates - in neuer Registerkarte öffnen. zur Gleichstellung, Inklusion und Teilhabe der Roma in Einklang zu bringen.
Ende 2023 kam es in Europa zu einer alarmierenden Zunahme von Hetze und Hasskriminalität, insbesondere gegen jüdische und muslimische Gemeinschaften. Im Dezember veröffentlichte die Kommission eine Mitteilung mit dem Titel „Kein Platz für Hass: ein Europa, das geeint gegen Hass steht“ - in neuer Registerkarte öffnen., in der die Maßnahmen der EU zu dieser Problematik zusammengefasst werden. Die Mitteilung greift laufende Initiativen wie die EU-Strategie zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens - in neuer Registerkarte öffnen. auf und dient als Aufruf an alle Europäerinnen und Europäer, gegen Hass und für Toleranz und Respekt einzutreten (siehe auch Kapitel 7).
Eine Union der Gleichheit kann nur erreicht werden, wenn Menschen mit Behinderungen ihre Rechte wahrnehmen und wie alle anderen uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben und der Volkswirtschaft teilhaben können.
Um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen überall in der EU Zugang zu Ermäßigungen und anderen Vergünstigungen erhalten und sich ungehindert in verschiedenen Mitgliedstaaten bewegen können, hat die Kommission Folgendes vorgeschlagen - in neuer Registerkarte öffnen.:
Der vorgeschlagene Europäische Behindertenausweis soll in allen Mitgliedstaaten als anerkannter Nachweis einer Behinderung gelten. Auf diese Weise erhalten Personen aus anderen Mitgliedstaaten, die über einen solchen Ausweis verfügen, Zugang zu den gleichen Sonderkonditionen und Vorzugsbehandlungen (z. B. freier Eintritt, Ermäßigungen, vorrangiger Zugang) wie diejenigen, die in dem besuchten Mitgliedstaat ansässig sind. Dies gilt beispielsweise für öffentliche Verkehrsmittel, kulturelle Veranstaltungen, Museen, Sportzentren usw. Der Ausweis soll die bestehenden nationalen Behindertenausweise ergänzen. Um die öffentliche Konsultation zum neuen Ausweis barrierefrei zu machen, wurde die Umfrage in verschiedenen alternativen Formaten bereitgestellt. Auf diese Weise konnten über 2 500 Menschen mit Behinderung Beiträge - in neuer Registerkarte öffnen. zu dieser Initiative vorlegen.
Der vorgeschlagene neue Parkausweis soll dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderungen aus anderen Mitgliedstaaten die gleichen Parkrechte in Anspruch nehmen können wie diejenigen, die in dem betreffenden Mitgliedstaat ansässig sind. Er soll die bisherigen nationalen Parkausweise ersetzen.
Derzeit verhandeln das Parlament und der Rat über die Initiative.
Im Jahr 2023 hat die Kommission in Zusammenarbeit mit den für die Durchsetzung des EU-Verbraucherschutzrechts zuständigen Behörden (im Rahmen des Netzwerks für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz - in neuer Registerkarte öffnen.) weitere bedeutende Fortschritte beim Schutz vor unlauteren Praktiken erzielt. Im Reisesektor befasste sich das Netz mit Annullierungen von Flügen und trug maßgeblich dazu bei, dass Reisende bei solchen Annullierungen fairer behandelt werden. Eine weitere bedeutende Entwicklung bestand darin, dass sich Google im Dialog mit dem Netzwerk dazu verpflichtete - in neuer Registerkarte öffnen., den Verbraucherinnen und Verbrauchern klarere und genauere Informationen zur Verfügung zu stellen, um die EU-Vorschriften einzuhalten.
Im Bereich Produktsicherheit sollen modernisierte Regeln sicherstellen, dass in der EU nur sichere Produkte angeboten werden – unabhängig von der Herkunft der Produkte sowie davon, ob sie im klassischen Einzelhandel oder von Online-Anbietern verkauft werden. In den neuen Vorschriften - in neuer Registerkarte öffnen. wurden wichtige gesellschaftliche Veränderungen berücksichtigt, etwa die zunehmende Digitalisierung, neue technologische Entwicklungen und die globalisierten Lieferketten. Die Vorschriften sind im Juni in Kraft getreten und werden ab dem 13. Dezember 2024 in allen Mitgliedstaaten gelten.
Im November traten neue Vorschriften zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern - in neuer Registerkarte öffnen. in Kraft, die einen Kredit beantragen (z. B. zur Anschaffung eines Autos). Die neuen Bestimmungen sollen sicherstellen, dass alle wesentlichen Informationen klar und verständlich dargestellt werden und auf digitalen Geräten gut zu erfassen sind.
Darüber hinaus traten im Dezember modernisierte Vorschriften für Finanzdienstleistungsverträge in Kraft, die im Fernabsatz (z. B. online oder per Post) geschlossen werden - in neuer Registerkarte öffnen.. Darin ist klar geregelt, welche Informationen den Verbraucherinnen und Verbrauchern vor Abschluss eines Vertrags zur Verfügung gestellt werden müssen. Außerdem muss auf der Website des Verkäufers künftig eine leicht auffindbare Widerruf-Schaltfläche vorhanden sein, über die ein Vertrag unkompliziert widerrufen werden kann. Die neuen Vorschriften, die ab Mitte 2026 gelten werden, sehen außerdem vor, dass den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Möglichkeit angeboten werden muss, sich an eine echte Person zu wenden, wenn ein Chatbot keine zufriedenstellende Lösung bietet.
Mehrere große Reisebüros verpflichteten sich dazu,
die Verbraucherinnen und Verbraucher im Falle annullierter Flüge besser über ihre Rechte aufzuklären,
die Erstattung des Ticketpreises zu beschleunigen, sodass die Wartezeit maximal 14 Tage beträgt (höchstens sieben Tage für die Erstattung durch die Fluggesellschaft an den Reisenden oder an den Vermittler, über den das Ticket gebucht wurde, und gegebenenfalls weitere sieben Tage für die Weitergabe der Erstattung vom Vermittler an den Reisenden),
transparente Kontaktinformationen bereitzustellen,
über die spezifischen Vorteile zu informieren, die mit den verschiedenen Dienstleistungspaketen der Reisebüros verbunden sind,
die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Auswirkungen aufzuklären, die bestimmte Dienstleistungen im Falle einer Flugunterbrechung auf die Verbraucherrechte haben.