Kapitel 4 – Erschwingliche, sichere und nachhaltige Energie für Europa

Zwei Jugendliche stehen auf einem grünen Feld, im Hintergrund sind zwei Windkrafträder. Ein Jugendlicher hält ein Miniatur-Windkraftrad, das mit einem Handgerät verbunden ist, das von der anderen Jugendlichen gehalten wird.
© AFP

Einleitung

Nachdem die Europäische Union mit einer der schlimmsten weltweiten Energiekrisen seit Jahrzehnten konfrontiert war, ergriff sie 2023 drastische Maßnahmen, um Energie zu sparen, ihre Energieversorgung zu diversifizieren und die Energiewende zu beschleunigen. Die weltweit auftretenden Klima-, Umwelt- und Biodiversitätskrisen haben deutlich gemacht, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Im Laufe des Jahres setzte die EU ihre Abkehr von fossilen Brennstoffen aus Russland fort, um ihre Wirtschaft zu schützen und sie durch eine gesteigerte Erzeugung von erneuerbarer Energie und mehr Energieeffizienzmaßnahmen nachhaltiger zu gestalten.

Um Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor Energiepreisschocks zu schützen, hat sie eine umfassende Reform ihres Strommarkts eingeleitet. Darüber hinaus hat die EU neue Initiativen auf den Weg gebracht, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und industrielle Kapazitäten für saubere Technologien aufzubauen. Diese Initiativen zielen darauf ab, den Zugang zu kritischen Rohstoffen sicherzustellen und strategische Abhängigkeiten bei kritischen Technologien und Wertschöpfungsketten zu verringern, wodurch die wirtschaftliche Sicherheit und technologische Souveränität der EU verbessert werden sollen.

Energieversorgungssicherheit

Schrittweise Abkehr von fossilen Brennstoffen aus Russland

Um sicherzustellen, dass die Menschen in der Europäischen Union Zugang zu erschwinglicher, sicherer und nachhaltiger Energie haben, hat die EU im Mai 2022 den REPowerEU-Plan - in neuer Registerkarte öffnen. auf den Weg gebracht. Dessen Ziel ist es, die Abhängigkeit der EU von fossilen Brennstoffen aus Russland erheblich zu verringern, indem mehr heimische saubere Energie erzeugt, der Energieverbrauch gesenkt und die Energieversorgung der EU diversifiziert wird. In den ersten zwölf Monaten nach seiner Lancierung hat die EU erhebliche Fortschritte bei der Verwirklichung dieser drei Ziele - in neuer Registerkarte öffnen. gemacht.

Ende 2023 beliefen sich die gesamten Einfuhren von russischem Gas in die EU auf lediglich 42,9 Milliarden Kubikmeter (gegenüber 80 Mrd. m³ im Jahr 2022 und mehr als 150 Mrd. m³ im Jahr 2021). Während des gesamten Jahres waren Norwegen und Nordafrika erneut die Hauptlieferanten von Pipelinegas in die EU, die Vereinigten Staaten hingegen der Hauptlieferant von Flüssigerdgas.

Zusätzlich zu REPowerEU gibt es weitere Instrumente, mit denen die EU-Mitgliedstaaten bei der Diversifizierung ihrer Gasversorgung unterstützt werden. Eines davon ist der gemeinsame Gasbeschaffungsmechanismus „AggregateEU“ - in neuer Registerkarte öffnen., der Gasunternehmen und Unternehmen, die Gas verbrauchen, die Möglichkeit bietet, sich zusammenzuschließen, um ihre Nachfrage zu bündeln, die Nutzung der Infrastruktur zu koordinieren, mit internationalen Partnern zu verhandeln und gemeinsame Gas- und Wasserstoffkäufe vorzubereiten.

Ursula von der Leyen und Jens Stoltenberg lächeln in die Kamera, umgeben von Mitarbeitern auf einer Bohrinsel; alle tragen neongelbe Warnjacken.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission (4. von links), und Jens Stoltenberg, Generalsekretär der NATO (5. von links), bei einem Besuch einer Bohrinsel zur Erdgasgewinnung des norwegischen Unternehmens Equinor vor der Westküste Norwegens, 17. März 2023.

Eine weitere 2022 eingeführte EU-Maßnahme zur Lösung von Fragen der Versorgungssicherheit ist die Verordnung über die Gasspeicherung - in neuer Registerkarte öffnen., nach der die Mitgliedstaaten verpflichtet sind, bis zum 1. November ihre Speicheranlagen zu 90 % zu füllen, um für den Winter ausreichende Gasvorräte zu gewährleisten. Diese Maßnahme trug dazu bei, dass sich die Vorräte vor dem Winter 2022/2023 auf 95 % der Kapazität beliefen. Aufgrund der gegenüber 2022 deutlich niedrigeren – und weniger volatilen – Preise waren die Speicher im Jahr 2023 besonders rasch gefüllt und das 90%-Ziel am 18. August - in neuer Registerkarte öffnen. erreicht; Anfang Dezember lagen die Füllstände noch bei über 95 %.

Ein großes Militärschiff mit einem Helispot am Heck fährt auf eine Bohrinsel im Meer zu.
© NATO

Darüber hinaus haben mehrere neue Energieinfrastrukturprojekte - in neuer Registerkarte öffnen., die in den letzten zwei Jahren abgeschlossen wurden, der EU geholfen, alternative Gasversorgungsquellen zu sichern. Beispiele hierfür sind die Erdgasfernleitung „Baltic Pipe“ und die Verbindungsleitung zwischen Griechenland und Bulgarien sowie die in mehreren Mitgliedstaaten neu errichteten Terminals für Flüssigerdgas.

Im November unternahm die Kommission einen weiteren Schritt, um das Energiesystem der EU zukunftsfähig zu machen, indem sie die erste Liste der Vorhaben von gemeinsamem Interesse - in neuer Registerkarte öffnen. veröffentlichte, die voll und ganz im Einklang mit dem europäischen Grünen Deal steht. Die Liste soll Anfang 2024 förmlich angenommen werden. Die alle zwei Jahre veröffentlichte Liste - in neuer Registerkarte öffnen. enthält Projekte zur besseren Verbindung der Energiesysteme der Mitgliedstaaten untereinander. Diese Projekte kommen für beschleunigte Genehmigungsverfahren und Fördermittel infrage. Es handelt sich um die erste Liste im Rahmen der überarbeiteten Verordnung über das transeuropäische Energienetz, wonach Projekte für fossile Brennstoffe ausgeschlossen sind, aber Projekte aus dem Bereich Wasserstoff und Elektrolyseure aufgenommen werden können. Sie umfasst auch Projekte, die das Energiesystem der EU mit dem Vereinigten Königreich, dem Westbalkan und nordafrikanischen Ländern verbinden.

Ein großer Tanker liegt vertäut im Hafen. Im Hintergrund sind Grünflächen und weitläufiges Stadtgebiet zu erkennen.
Ein Tankschiff zur Beförderung von flüssigem Naturgas (LNG) an einem Schiffsterminal. Das Schiff wurde kürzlich in Deutschland eingesetzt, um Gas unabhängig von den Nord Stream-Gasleitungen einzuführen, Brunsbüttel (Deutschland), September 2023. LNG ist Erdgas, das gekühlt wird und so von Gas in Flüssigkeit umgewandelt wird, was ein Sechshundertstel des ursprünglichen Volumens ausmacht. Durch diese erhebliche Verringerung kann es sicher und effizient an Bord von LNG-Tankschiffen transportiert werden.

Zugang zu erschwinglicher Energie

Seit dem Sommer 2021 sind die Energiepreise sprunghaft gestiegen, was die Verbraucherinnen und Verbraucher stark trifft und viele von ihnen dem Risiko von Energiearmut aussetzt. Um die Verbraucherinnen und Verbraucher vor künftigen Preisschocks zu schützen, lag das Hauptaugenmerk der EU 2023 auf der Einführung von Vorschriften zur Reform des Energiemarkts. Diese langfristigen Maßnahmen ergänzen die im Jahr 2022 ergriffenen Notfallmaßnahmen wie den Marktmechanismus zur Begrenzung übermäßig hoher Gaspreise - in neuer Registerkarte öffnen. und den zusätzlichen Beitrag - in neuer Registerkarte öffnen., der bestimmten Energieunternehmen auferlegt wird, die übermäßige Gewinne erzielen.

Obwohl die EU über einen gut integrierten Energiebinnenmarkt verfügt, der den Verbraucherinnen und Verbrauchern seit über 20 Jahren zugutekommt, hat die Energiekrise gezeigt, dass weitere Verbesserungen erforderlich sind. Aus diesem Grund schlug die Kommission im März 2023 die Überarbeitung der Vorschriften für die Gestaltung des EU-Strommarkts - in neuer Registerkarte öffnen. vor. Diese Reform wird den Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Rechte und Optionen einräumen und sie gleichzeitig besser schützen, da die Energierechnungen vom kurzfristigen Strommarktpreis abgekoppelt werden und der Energiemarkt der EU widerstandsfähiger wird. Ende des Jahres erzielten das Europäische Parlament und der Rat eine Einigung - in neuer Registerkarte öffnen. über die Reform.

Der neu gestaltete EU-Strommarkt stärkt und schützt die Verbraucher

Die Verbraucher haben nun Anspruch auf

  • Festpreisverträge mit langfristiger Preisbindung;
  • Mehrfachverträge;
  • die Weitergabe der von ihnen erzeugten erneuerbaren Energie an ihre Nachbarn.
  • Er schützt schutzbedürftige Kunden vor dem Ausschluss von der Versorgung.
  • Er schützt vor künftigen Marktmanipulationen und unsicherer Energieversorgung.
  • Er verpflichtet die Energieversorger, Preisspitzen zu vermeiden und sich vor der Gefahr eines Ausfalls zu schützen.

Dank der Bemühungen der EU um eine Diversifizierung ihrer Energieversorgung und ihrer Energielieferanten konnten auch die Energiepreise – und ihre Volatilität – im Vergleich zu den im Jahr 2022 beobachteten Spitzenwerten gesenkt werden. Die EU-Energieplattform - in neuer Registerkarte öffnen. (und insbesondere der in diesem Kapitel bereits erwähnte Mechanismus „AggregateEU“) hat es ermöglicht, die Nachfrage zu bündeln und Energie gemeinsam zu beschaffen. Dies schlägt sich auch in niedrigeren Verbraucherpreisen in der EU nieder.

Zudem hat die Kommission einen Mechanismus zur Korrektur von Preisspitzen auf dem Gasmarkt eingeführt, in dessen Rahmen ein neuer Referenzpreis für Flüssigerdgas (LNG) festgelegt wird. Dies war als Alternative zu dem früheren Ansatz erforderlich, bei dem der von der niederländischen Title Transfer Facility zugrunde gelegte Gaspreis als Näherungswert diente. Dieser Preis erwies sich jedoch nicht mehr als zuverlässig, da er die neuen Marktbedingungen nicht widerspiegelte. Die Agentur der Europäischen Union für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden - in neuer Registerkarte öffnen. veröffentlicht nun regelmäßig einen Richtwert, der deutlich weniger volatil ist als der Preis der Title Transfer Facility.

Darüber hinaus hat die EU es den Mitgliedstaaten ermöglicht, schutzbedürftige Familien sowie kleine und mittlere Unternehmen durch besondere Maßnahmen – sogenannte SAFE-Maßnahmen („Supporting Affordable Energy“) – direkt zu unterstützen. Diese Maßnahmen ermöglichen es den Mitgliedstaaten, im Rahmen der Kohäsionspolitik - in neuer Registerkarte öffnen. nicht ausgegebene EU-Mittel aus ihrer Mittelzuweisung für den Zeitraum 2014-2020 für die unmittelbare Unterstützung von Risikogruppen, die höheren Energiekosten ausgesetzt sind, zu verwenden.

Effiziente Energienutzung

Fast drei Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen entfallen auf den Energiesektor – die Heizung von Wohngebäuden, die industrielle Stromversorgung und den Verkehr. Die Senkung des Energieverbrauchs trägt daher entscheidend zur Bekämpfung des Klimawandels bei. Wie im europäischen Grünen Deal dargelegt (siehe Kapitel 3), möchte die EU ihre Emissionen bis 2030 (gegenüber 1990) um mindestens 55 % senken.

Im Winter 2022/2023 ging der Gasverbrauch in der EU dank der milden Witterung und der gemeinsamen Anstrengungen der EU, ihrer Mitgliedstaaten sowie der Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen um 18 % (oder 53 Mrd. m³) zurück. Um ein Gleichgewicht zwischen Energieangebot und -nachfrage aufrechtzuerhalten, bedarf es jedoch weiterhin freiwilliger Energieeinsparmaßnahmen. Die Geltungsdauer der (ursprünglich im Juli 2022 - in neuer Registerkarte öffnen. vereinbarten) Dringlichkeitsverordnung zur Senkung des Gasverbrauchs - in neuer Registerkarte öffnen. wurde daher verlängert. Ziel ist es, den Verbrauch zwischen April 2023 und März 2024 um weitere 60 Mrd. m³ zu senken. Weitere Notfallvorschriften aus dem Jahr 2022 über den Marktkorrekturmechanismus, Solidaritätsvorschriften und die Genehmigung von Projekten werden ebenfalls länger gelten, um weiteren Problemen vorzubeugen.

Ein silberfarbener Topf wird auf einem Gaskocher erhitzt.
© Adobe Stock

Mit der neuen Energieeffizienzrichtlinie - in neuer Registerkarte öffnen. wurden ehrgeizigere langfristige Ziele für den Energieverbrauch festgelegt

Neu ist das Ziel, den Energieverbrauch bis 2030 gegenüber dem prognostizierten Energieverbrauch um 11,7 % zu senken (das ursprüngliche Ziel, das 2021 vorgeschlagen wurde, lag bei 9 %).

Beim jährlichen Endenergieverbrauch, bei dem sich die Einsparung 2023 auf 0,8 % belief, müssen die Mitgliedstaaten 2024 eine Einsparung von 1,3 % erzielen; bis 2028 wird dieser Wert dann auf 1,9 % steigen.

Auch die Senkung des Energieverbrauchs von Gebäuden bietet beträchtliche Möglichkeiten zu Energieeinsparungen. Die im Dezember erzielte politische Einigung zur überarbeiteten Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden - in neuer Registerkarte öffnen. erleichtert es dem Gebäudesektor, seinen Energieverbrauch zu senken und Gebäude umweltfreundlicher zu gestalten. Die überarbeitete Richtlinie enthält eine Reihe von Maßnahmen, die die EU-Mitgliedstaaten dabei unterstützen, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Im Mittelpunkt stehen dabei die Gebäude mit der geringsten Energieeffizienz.

Energieeinsparungen werden nicht nur durch einen geringeren und effizienteren Energieverbrauch erzielt, sondern auch durch die Gestaltung von Alltagsprodukten und -geräten durch die Hersteller. Nach den neuen EU-Ökodesign-Vorschriften - in neuer Registerkarte öffnen. sollen elektrische Geräte im Bereitschaftszustand weniger Energie verbrauchen, wobei die Hersteller zwei Jahre Zeit haben, um die Eigenschaften ihrer Produkte in diesem Bereich zu verbessern. Zu den Produkten, die den neuen oder überarbeiteten und strengeren Vorschriften unterliegen, zählen Wäschetrockner, Einzelraumheizgeräte, Mobiltelefone, Tablets und Industrieventilatoren. Diese Änderungen spiegeln sich auch im EU-Energielabel - in neuer Registerkarte öffnen. wider, das bei den Verbrauchern in der EU nach wie vor weithin anerkannt ist und genutzt wird. 

Die EU will nachhaltige Produkte zur Norm machen. Ende des Jahres haben das Parlament und der Rat eine Einigung über die Initiative für nachhaltige Produkte - in neuer Registerkarte öffnen. erzielt, die im März 2022 vorgeschlagen wurde und die Abkehr vom traditionellen Verbrauchsmodell „take – make – dispose“ („nehmen, herstellen und wegwerfen“) einleiten soll. Die Initiative fördert langlebige Produkte, um Abfall zu verringern und Ressourcen zu erhalten.

Eine Person hält zwei Energielabel in der Hand, und eine andere Person zeigt darauf. Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte sind im Hintergrund zu sehen.

Nach Schätzungen der Kommission ist die Senkung des Stromverbrauchs von Produkten im Bereitschaftszustand mit Einsparungen von 1,36 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr verbunden. Diese Einsparungen werden sich auch in den Geldbörsen der Verbraucherinnen und Verbraucher bemerkbar machen: Die Gesamteinsparungen werden für sie bis 2030 voraussichtlich 530 Mio. EUR jährlich betragen.

Beschleunigung der Erzeugung grüner Energie

Die Umstellung auf saubere erneuerbare Energien ist für die Verwirklichung eines klimaneutralen Europas im Einklang mit dem europäischen Grünen Deal von entscheidender Bedeutung. Der REPowerEU-Plan, der bei diesem Übergang eine zentrale Rolle spielt, konzentriert sich auf die Erzeugung grüner Energie, die schrittweise Abkehr von fossilen Brennstoffen aus Russland und die Förderung von Energieeinsparungen. Die Aufbau- und Resilienzfazilität - in neuer Registerkarte öffnen. und der Industrieplan für den Grünen Deal - in neuer Registerkarte öffnen. sind für die Unterstützung von REPowerEU von entscheidender Bedeutung, da sie den Übergang zu erneuerbaren Energien und das übergeordnete Ziel eines klimaneutralen Europas finanziell und strategisch unterstützen.

Der europäische Grüne Deal

Europa soll bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden.

Der Industrieplan für den Grünen Deal

Aufbau der industriellen Kapazitäten für saubere Technologien, auf die sich der Grüne Deal stützt

REPowerEU

Reaktion auf Störungen auf dem Energiemarkt mithilfe erschwinglicher, sicherer und nachhaltiger Energie für Europa

Die Aufbau- und Resilienzfazilität

Erholung von der Pandemie und Vorbereitung auf den ökologischen und digitalen Wandel

Die Aufbau- und Resilienzfazilität spielt eine wichtige Rolle bei der Finanzierung von Projekten und Infrastrukturen im Bereich der grünen Energie, mit denen der Übergang zu erneuerbaren Energien beschleunigt werden soll, da etwa 42 % ihrer Mittel für den ökologischen Wandel bestimmt sind. (Weitere Informationen über die Fazilität finden sich in Kapitel 2.) Die Mitgliedstaaten nehmen derzeit Änderungen an ihren Aufbau- und Resilienzplänen vor, um ein eigenes REPowerEU-Kapitel aufzunehmen, in dem sie darlegen, wie sie die REPowerEU-Ziele mit ihren Aufbauplänen umsetzen wollen. Bislang haben 23 Mitgliedstaaten ihre REPowerEU-Kapitel vorgelegt, und den geänderten Plänen zufolge werden 61,87 Mrd. EUR für erneuerbare Energien und Energienetze bereitgestellt, 35,51 Mrd. EUR davon speziell für die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Die Aufbau- und Resilienzfazilität bietet den Mitgliedstaaten auch die Möglichkeit, wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse - in neuer Registerkarte öffnen. in Bereichen wie Wasserstoff und Batterien zu finanzieren.

Neben der Unterstützung von Investitionen in ausgereifte und innovative Technologien für erneuerbare Energien aus der Fazilität wurde 2023 eine Reihe umfassenderer Initiativen eingeleitet, um die strukturellen Herausforderungen des EU-Sektors für saubere Energie zu bewältigen. Eine dieser Initiativen, der Industrieplan für den Grünen Deal, zielt darauf ab, auf der Grundlage des Binnenmarkts die Wettbewerbsfähigkeit von Netto-Null-Technologien in der EU zu stärken (und damit den Übergang zur Klimaneutralität zu beschleunigen). Die EU hat ihre Vorschriften vereinfacht, um die Beschaffung der für saubere Technologien benötigten Rohstoffe und die Finanzierung von Technologien für umweltfreundliche Energie zu erleichtern. Zudem unterstützt sie die Weiterbildung und Umschulung von Arbeitskräften für den Bereich der sauberen Technologien und setzt sich für eine Verbesserung des offenen Handels ein, um den Zugang zu Rohstoffen zu gewährleisten und so grüne Technologien zu fördern. Städte und Gemeinden profitieren so von den hochwertigen Arbeitsplätzen, die die Industrie im Bereich der sauberen Technologien bietet, und die Bürgerinnen und Bürger haben Vorteile durch eine sauberere Umwelt und eine nachhaltigere Marktwirtschaft.

Der Industrieplan zum Grünen Deal beruht auf vier einander ergänzenden Säulen

Ein berechenbares und vereinfachtes Regelungsumfeld

Schnellerer Zugang zu Finanzmitteln

Bessere Kompetenzen

Offener Handel für resiliente Lieferketten

Im Rahmen des Industrieplans zum Grünen Deal – speziell im Zusammenhang mit der Vereinfachung des Regelungsumfelds für saubere Technologien – legte die Kommission im März 2023 zudem Vorschläge für eine Verordnung zu kritischen Rohstoffen - in neuer Registerkarte öffnen. und eine Netto-Null-Industrie-Verordnung - in neuer Registerkarte öffnen. vor. Diese beiden Rechtsakte ergänzen einander und sollen dafür sorgen, dass Netto-Null-Fertigungskapazitäten in der EU aufgebaut werden und dass die EU über die Rohstoffe verfügt, die für die Herstellung sauberer Technologien erforderlich sind.

Da die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen weltweit hoch ist und sich das geopolitische Umfeld rasch verändert und schwieriger wird, muss die sichere und nachhaltige Versorgung der EU mit diesen Rohstoffen unbedingt sichergestellt werden. Das ist auch für die Wettbewerbsfähigkeit der EU von entscheidender Bedeutung, insbesondere in Bereichen wie den grünen und digitalen Technologien sowie in der Verteidigungs- sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie.

Mit der Verordnung zu kritischen Rohstoffen, der das Parlament und der Rat im November - in neuer Registerkarte öffnen. förmlich zugestimmt haben, werden die Kapazitäten für kritische Rohstoffe entlang der gesamten Lieferkette innerhalb der EU ausgebaut. In der Verordnung werden klare Ziele für den Ausbau der Abbau-, Verarbeitungs- und Recyclingkapazitäten bis 2030 festgelegt. Darüber hinaus wird die EU ihre Einfuhrquellen diversifizieren, um zu vermeiden, dass ihr Verbrauch zu mehr als 65 % von einem einzigen Lieferanten abhängt. Zu dieser Strategie gehört auch der Aufbau internationaler Partnerschaften, der von der Global-Gateway-Initiative - in neuer Registerkarte öffnen. unterstützt wird.

Kritische Rohstoffe

Kritische Rohstoffe stehen am Anfang vieler industrieller Lieferketten, und die Nachfrage nach ihnen steigt weltweit.

Seltene Erden sind ein unverzichtbarer Bestandteil von Dauermagneten, die in Motoren von Windkraftanlagen verbaut werden.

Lithium, Kobalt und Nickel werden in der Batterieherstellung eingesetzt.

Silizium wird für Halbleiter benötigt.

Die Netto-Null-Industrie-Verordnung wird den Bereich der Fertigung von Netto-Null-Technologien in der EU krisenfester und wettbewerbsfähiger und das Energiesystem sicherer und nachhaltiger machen. Sie wird die Bedingungen für Netto-Null-Projekte in der EU verbessern und Anreize für Investitionen setzen. Mit der Verordnung wird das ehrgeizige Ziel verfolgt, dass 2030 die strategischen Kapazitäten der EU für die Fertigung von Netto-Null-Technologien 40 % des Bedarfs in der EU decken oder übersteigen. Dadurch könnten auch erheblich schnellere Fortschritte bei der Verwirklichung der Klima- und Energieziele der Europäischen Union für 2030 und beim Übergang zur Klimaneutralität insgesamt erzielt werden. Darüber hinaus wird die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie gestärkt, es werden hochwertige Arbeitsplätze entstehen, und die EU wird der angestrebten Energieunabhängigkeit näherkommen.

Das Ziel der EU, die Nutzung – vor allem in Europa erzeugter – erneuerbarer Energien zu beschleunigen, spiegelt sich auch in ihrer Energiepolitik wider. Einer der größten Meilensteine im Jahr 2023 war die Überarbeitung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie - in neuer Registerkarte öffnen., mit der die Nutzung erneuerbarer Energien beschleunigt werden soll. Nunmehr soll der Anteil der erneuerbaren Energien in der EU bis 2030 mindestens 42,5 % – idealerweise 45 % – betragen, während der Zielwert 2018 noch bei 32 % lag. Mit der überarbeiteten Richtlinie sollen bestehende Engpässe und Effizienzmängel behoben werden, indem neue Maßnahmen für erneuerbaren Wasserstoff und für erneuerbare Energien im Verkehrssektor und in der Industrie eingeführt werden. Außerdem werden technische Fragen wie Nachhaltigkeitskriterien für Bioenergie geklärt und vorläufige Vorschriften zur Verkürzung und Vereinfachung der Genehmigungsverfahren - in neuer Registerkarte öffnen. für Vorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien dauerhaft festgelegt.

Erneuerbare Energien

Nach der Annahme der EU-Strategie für Solarenergie - in neuer Registerkarte öffnen. und dem Start der Biomethan-Industriepartnerschaft - in neuer Registerkarte öffnen. im Jahr 2022 widmete sich die EU 2023 verstärkt dem erneuerbaren Wasserstoff und der Windkraft.

Beim Thema Wasserstoff und in Bezug auf die Einführung dieser neuen Technologie galt es zunächst, zu bestimmen, was als erneuerbarer Wasserstoff gilt. Die Definition wurde in delegierten Rechtsakten zu Wasserstoff - in neuer Registerkarte öffnen. festgelegt; dort wird auch ausgeführt, dass für die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff mehr Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden muss. Solche EU-weiten Standards sind entscheidend für das Wachstum in diesem Sektor.

Im Dezember wurde mit der politischen Einigung über das Paket zu CO2-armem Gas und Wasserstoff - in neuer Registerkarte öffnen. ein weiteres wichtiges Zwischenziel erreicht. Mit dieser Initiative soll die Nutzung erneuerbarer und CO2-armer Gase gefördert werden, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Aufbau eines Marktes für erneuerbaren Wasserstoff liegt.

Kadri Simson und Pascal De Buck stehen mit Bauhelm und neongelben Warnjacken um eine Skulptur mit dem Buchstaben H und der Ziffer 2 vor einer Gasleitung.
Kadri Simson, EU-Kommissarin für Energie (links), und Pascal De Buck, geschäftsführender Direktor und Geschäftsführer von Fluxys (rechts), bei einer Ortsbesichtigung während des Baus einer Wasserstoff-Gasleitung, Lokeren (Belgien), 7. Juli 2023.

Im März veröffentlichte die Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff - in neuer Registerkarte öffnen., die 2020 gegründet wurde, um die groß angelegte Einführung von Technologien für sauberen Wasserstoff bis 2030 zu unterstützen, eine Roadmap - in neuer Registerkarte öffnen. für die Normung von Wasserstofftechnologien. Diese Roadmap enthält einen umfassenden Überblick über die von den Mitgliedern der Allianz ermittelten Normungslücken, Herausforderungen und Erfordernisse. Die Allianz hat außerdem ein Lernbuch über Wasserstoffkorridore - in neuer Registerkarte öffnen. veröffentlicht, das einen aktuellen Überblick über die Entwicklung der wichtigsten Infrastrukturprojekte in der gesamten EU gibt, die für den Aufbau einer europäischen Grundstruktur für CO2-armen Wasserstoff - in neuer Registerkarte öffnen. erforderlich sind. Bei dieser Initiative geht es darum, mit bestehenden und neuen Gasleitungen ein Wasserstoffnetz für den gesamten Kontinent aufzubauen.

In Bezug auf die Erzeugung erneuerbaren Wasserstoffs bekräftigte die Europäische Partnerschaft für Elektrolyseure 2022 ihr Bekenntnis - in neuer Registerkarte öffnen. zu der gemeinsamen Erklärung - in neuer Registerkarte öffnen., der zufolge die Produktionskapazitäten für Elektrolyseure in der EU bis 2025 um das Zehnfache erhöht werden sollen.

Die Kommission hat auch vorgeschlagen, eine gesamteuropäische Wasserstofffazilität, die Europäische Wasserstoffbank - in neuer Registerkarte öffnen., aufzubauen. Die Wasserstoffbank wird für Investitionssicherheit und Geschäftschancen im Bereich der europäischen und weltweiten Erzeugung erneuerbaren Wasserstoffs sorgen. Dafür sollen zwei Finanzierungsmechanismen (einer zur Förderung der Wasserstofferzeugung in der EU, der andere für internationale Einfuhren in die EU) eingeführt, die Nachfrage und der Infrastrukturbedarf bewertet und verschiedene Finanzierungsquellen koordiniert werden, um Investitionen in dem Bereich zu erleichtern.

Frans Timmermans steht auf der Bühne am Rednerpult. Auf einer Tafel hinter ihm stehen die Worte „World Hydrogen Summit 2023“.
Frans Timmermans, damaliger Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission, zuständig für den europäischen Grünen Deal, bei seiner Rede auf dem Welt-Wasserstoffgipfel 2023, Rotterdam (Niederlande), 11. Mai 2023.

Die Kommission hat im März mit den europäischen Interessenträgern eine gemeinsame Erklärung - in neuer Registerkarte öffnen. über die Förderung von Forschungsvorhaben und Innovationen im Bereich des erneuerbaren Wasserstoffs unterzeichnet; damit soll der Einsatz von erneuerbarem Wasserstoff beschleunigt und die Energiewende vorangebracht werden.

Darüber hinaus hat die EU Maßnahmen ergriffen, um den Ausbau der Windkraft und Innovationen zu beschleunigen. Während die Wasserstofferzeugung noch in den Kinderschuhen steckt, hat der Windkraftsektor der EU bereits Erfolge zu vermelden. Hier bewegen sich die Energiegestehungskosten auf demselben Niveau oder sogar unter - PDF-Datei – in neuer Registerkarte öffnen. dem der fossilen Brennstoffe, und von Januar bis August 2023 entfielen durchschnittlich 17,2 % - in neuer Registerkarte öffnen. des in der EU verbrauchten Stroms auf die Windenergie. Allerdings gibt es noch einige Probleme. Dazu zählen Verzögerungen bei den Genehmigungsverfahren, der Fachkräftemangel und die Tatsache, dass in einzelstaatlichen Ausschreibungen niedrige Kosten den Vorzug vor Nachhaltigkeitsaspekten erhalten. Darüber hinaus fehlt es in den Mitgliedstaaten an klaren Plänen für den Ausbau der Windkraft, wodurch den Herstellern angesichts des globalen Wettbewerbs und rasch steigender Rohstoffkosten die Projektplanung erschwert wird.

Einige Probleme in diesem Sektor möchte die Kommission mit dem im Oktober vorgelegten Europäischen Windkraft-Aktionsplan - in neuer Registerkarte öffnen. lösen.

Der europäische Aktionsplan für Windkraft umfasst sechs themenspezifische Hauptteile und wird dazu beitragen, dass die Windkraftkapazität, die im Jahr 2022 bei 204 Gigawatt lag, weiter wächst und im Jahr 2030 das angestrebte Ziel von 500 Gigawatt erreicht

1. Beschleunigter Ausbau und schnellere Genehmigung 2. Verbessertes Auktionsdesign 3. Zugang zu Finanzmitteln 4. Faires und wettbewerbsorientiertes internationales Umfeld 5. Kompetenzen 6. Beteiligung der Industrie und Verpflichtungen der Mitgliedstaaten

Der Aktionsplan umfasst den Start der Initiative „Accele-RES“, die zur Digitalisierung der Genehmigungsverfahren beitragen soll und ein spezielles Online-Tool zur Unterstützung der Genehmigungsverfahren bereitstellen wird. Zudem soll der Plan die Windkraftindustrie in der EU wettbewerbsfähiger machen, indem die Hersteller aus der EU leichter Zugang zu ausländischen Märkten erhalten und vor Handelsverzerrungen (z. B. unfairer Subventionierung von Windkraftprodukten, die in die EU eingeführt werden) geschützt werden; auch soll die Normung im Bereich der Windkraftanlagen vorangebracht werden, um mehr Interoperabilität, Qualität und Nachhaltigkeit sicherzustellen.

Und schließlich legten 21 Mitgliedstaaten Ende 2023 Windkrafterklärungen - in neuer Registerkarte öffnen. vor, in denen sie ihre Windkraftprojekte und das Volumen ihres Windenergieausbaus für die nahe Zukunft (2024-2026) angeben. Das bedeutet mehr Sicherheit sowohl für Hersteller als auch für Investoren und wird dazu führen, dass mehr Windkraftprojekte angestoßen werden.

Vier Personen mit Bauhelm und neongelben Warnwesten stehen vor Reihen großer weißer elektrischer Anlagen.
Eine batteriebetriebene Anlage zur Energiespeicherung (gebaut vom Unternehmen Energy Cells) mit insgesamt 200 Megawatt und einer Kapazität von 200 Megawattstunden, Vilnius (Litauen), 25. Juli 2023. Dieses Projekt wurde mit 87,6 Mio. EUR aus der Aufbau- und Resilienzfazilität finanziert. Damit kann Litauen sich aus dem von Russland kontrollierten Stromnetz abschalten und gleichzeitig die Synchronisierung mit dem kontinentaleuropäischen Stromnetz unterstützen.

Unterstützung der Energiewende

Der Umstieg auf erneuerbare Energien bedeutet auch, Wege zu finden, die Energie zu gewinnen und für Zeiten zu speichern, in denen beispielsweise kein Wind weht und die Sonne nicht scheint.

Eine solche Speichermöglichkeit bieten Batterien. Seit 2017 sorgt die Europäische Batterie-Allianz - in neuer Registerkarte öffnen., die von der EU zur Unterstützung des europäischen Batterie-Ökosystems ins Leben gerufen wurde, maßgeblich für Fortschritte in diesem Bereich. Auf der siebten Tagung auf hoher Ebene - PDF-Datei – in neuer Registerkarte öffnen. im März 2023 wurde betont, dass unbedingt genügend Fachkräfte für die Batterieindustrie ausgebildet werden müssen.

Bei der Energiewende gilt es auch zu bedenken, dass der Übergang gerecht gestaltet und den Arbeitskräften in den betroffenen Wirtschaftszweigen ermöglicht werden muss, sich weiterzubilden. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Union 2023 zum Jahr der Kompetenzen ausgerufen (siehe Kapitel 6).

2023 hat die Kommission nicht nur durch Initiativen wie den Windkraft-Aktionsplan etwas gegen bestimmte Qualifikationsdefizite unternommen, sondern sich auch für eine groß angelegte Kompetenzpartnerschaft für energieintensive Industrien - in neuer Registerkarte öffnen. und eine groß angelegte Kompetenzpartnerschaft für erneuerbare Energie - in neuer Registerkarte öffnen. eingesetzt. Mithilfe dieser Partnerschaften sollen den Arbeitskräften in diesen Branchen die passenden Kompetenzen vermittelt werden, damit sie mit der Energiewende in der EU Schritt halten können und mit den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt zurechtkommen. Ziel der Partnerschaften ist es, Qualifikationslücken zu ermitteln und geeignete Lehrpläne und Ausbildungsprogramme zu entwickeln, um diese Lücken zu schließen.

Die Energiewende im Fischerei- und Aquakultursektor

Im Februar 2023 legte die Kommission eine Mitteilung über die Energiewende im Fischerei- und Aquakultursektor der EU - in neuer Registerkarte öffnen. vor. Mit dieser Initiative soll der Übergang zu saubereren Energiequellen in dem Sektor unterstützt werden; dadurch würde sich die derzeitige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern, die nicht nur ökologisch untragbar ist, sondern auch ein hohes Risiko durch Energiepreissteigerungen mit sich bringt. (Näheres dazu siehe Kapitel 3.) 

Ein digital erzeugtes Bild eines Schiffes auf dem Meer.
Ein umweltfreundliches Design eines dänischen Fischereifahrzeugs mit Kraftstoffeinsparungen von mindestens 25 % pro Kilogramm Fischerzeugnis. Innovationen wie diese werden gemeinsam mit den von der EU geschaffenen Strukturen die Energiewende in diesem Sektor beschleunigen. © ULSTEIN

Die Partnerschaften ergänzen auch bestehende Initiativen wie die Akademie der Europäischen Batterie-Allianz - in neuer Registerkarte öffnen., die mit der Aus- und Weiterbildung sowie der Umschulung von Arbeitskräften dazu beitragen soll, dass die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften entlang der rasant wachsenden europäischen Batterie-Wertschöpfungskette gedeckt werden kann. Derzeit konzipiert und startet die Akademie in Zusammenarbeit mit Bildungsanbietern in den Mitgliedstaaten modernste Schulungen.

Auch mit der Netto-Null-Industrie-Verordnung und der Verordnung zu kritischen Rohstoffen wurden wichtige Initiativen zur Qualifizierungsförderung in der EU gestartet. Gemäß der Netto-Null-Industrie-Verordnung werden „Net-Zero-Industry“-Akademien eingerichtet, um die Herstellung von Netto-Null-Technologien zu unterstützen. Parallel dazu wird gemäß der Verordnung zu kritischen Rohstoffen eine Rohstoffakademie gegründet, die sich schwerpunktmäßig dem Aufbau von Qualifikationen widmet, die für die Arbeitskräfte entlang der Lieferkette für kritische Rohstoffe wichtig sind.

Darüber hinaus wurden 2023 die Energiewende-Dialoge gestartet. Beim ersten Dialog - in neuer Registerkarte öffnen. mit dem Schwerpunkt auf Wasserstoff kamen Vertreter der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette zusammen, um Ideen und Erfahrungen dazu auszutauschen, wie die industrielle Dimension des europäischen Grünen Deals gestärkt werden kann. Am zweiten Dialog - in neuer Registerkarte öffnen. nahmen Vertreter der energieintensiven Industriezweige teil.

Und nicht zuletzt stellt die EU den Mitgliedstaaten über das Instrument für technische Unterstützung praktische Ratschläge und maßgeschneiderte Leitlinien zur Verfügung, um ihnen den Umstieg auf erneuerbare Energien zu erleichtern. 2023 wurden 17 Mitgliedstaaten über dieses Instrument dabei unterstützt, die für die schrittweise Abkehr von fossilen Brennstoffen aus Russland erforderlichen Reformen und Investitionen zu ermitteln - in neuer Registerkarte öffnen.. Zu den Bereichen der technischen Unterstützung gehörten schnellere Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Gebäuderenovierung, die Erzeugung von Wasserstoff und Biomethan, die Diversifizierung der Gasversorgung und die Reduzierung der CO2-Emissionen der Industrie. Diese Unterstützung wird den ökologischen Wandel begünstigen und zur Senkung der Energiepreise beitragen – und damit Menschen und Unternehmen gleichermaßen zugutekommen.