
Was ist die Europäische Union?
Die Europäische Union (EU) ist ein einzigartiger wirtschaftlicher und politischer Staatenbund aus 27 europäischen Ländern, die gemeinsam daran arbeiten, das Leben der Menschen innerhalb und auch außerhalb Europas zu verbessern.
Seit über 60 Jahren setzt sich die EU für den Frieden, den Wohlstand und das Wohlergehen ihrer Bürgerinnen und Bürger ein. Das einstige Bündnis der sechs Gründerstaaten – oder Mitgliedstaaten – ist seit den 1950er-Jahren nach und nach zu einer Union aus inzwischen 27 Mitgliedstaaten mit einer Bevölkerung von fast 450 Millionen Menschen angewachsen.
Was als wirtschaftliches Projekt zur Anhebung des Lebensstandards im Nachkriegseuropa begann, hat zur Entstehung des größten Binnenmarkts der Welt geführt, in dem sich Menschen frei bewegen können und ein freier Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr möglich ist. Im Laufe der Jahrzehnte hat die EU ihren Wirkungsbereich auf alle möglichen Sphären ausgeweitet, in denen es sinnvoll ist, dass Länder zusammenarbeiten. Die Mitgliedstaaten der EU sind überzeugt, dass sie gemeinsam stärker sind und es ihnen daher besser gelingen wird, die großen Herausforderungen unserer heutigen Zeit, wie die Coronavirus-Pandemie, den Klimawandel und den digitalen Wandel unserer Gesellschaft, zu bewältigen.
Der vorliegende Leitfaden enthält viele nützliche Informationen über die EU und deren Tätigkeit sowie Tipps für alle, die noch mehr erfahren wollen.

Die EU umfasst 27 Länder und hat eine Gesamtbevölkerung von mehr als 447 Millionen Menschen. In der EU gibt es 24 Amtssprachen. Der Euro ist die Währung für 340 Millionen Bürgerinnen und Bürger in 19 EU-Ländern.
Eine Union der Werte
Auch wenn die Europäer verschiedene Sprachen sprechen und unterschiedliche Traditionen haben, teilen sie gemeinsame Werte, die das Fundament der EU bilden: Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte.
Diese Werte sind in den EU-Verträgen und in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union verankert, die alle persönlichen, bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rechte der Menschen in der EU festschreibt.
2020 waren 13,5 Millionen Menschen in der EU Staatsangehörige eines anderen EU-Landes als dem, in dem sie lebten.
Wenn Sie die Staatsangehörigkeit eines der 27 Länder besitzen, aus denen die EU sich zusammensetzt, sind auch Sie Bürgerin bzw. Bürger der EU. Dies verleiht Ihnen einige wichtige zusätzliche Rechte, etwa die Freiheit, in jedes EU-Land zu reisen, dort zu wohnen, zu arbeiten und zu studieren, sowie das aktive und passive Wahlrecht bei Kommunal- und Europawahlen, auch wenn Sie in einem anderen EU-Land leben. Darüber hinaus haben Sie das Recht, beim Europäischen Parlament eine Petition einzureichen, sich an die Europäische Bürgerbeauftragte zu wenden und in einer der 24 Amtssprachen der EU an jedes EU-Organ zu schreiben.

Die EU schützt nicht nur die Rechte ihrer Bürgerinnen und Bürger und aller in der Europäischen Union lebenden Menschen, sondern engagiert sich auch weltweit für Menschenrechte und faire Wahlen. Jedes Jahr verleiht das Europäische Parlament den Sacharow-Preis an eine Person oder Organisation, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzt.
Wenn Sie in der EU leben, genießen Sie wichtige Rechte und Vorteile:

Sie sind vor jeglicher Diskriminierung geschützt, einschließlich aus Gründen des Geschlechts, der Rasse, der Religion, der ethnischen oder sozialen Herkunft, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung.

Sie genießen das Recht auf Schutz Ihrer personenbezogenen Daten.

Dank der hohen Standards für den Verbraucherschutz in der EU können Sie bedenkenlos bei Online-Anbietern aus jedem EU-Mitgliedstaat einkaufen.

Ihre Gesundheit wird durch strenge EU-Umweltstandards geschützt, etwa durch Vorschriften über die Luft- und Wasserqualität.
Die EU im Überblick
Der Binnenmarkt ermöglicht es den Menschen, sich fast ebenso frei zwischen den 27 EU-Mitgliedstaaten zu bewegen wie innerhalb eines Landes; das Gleiche gilt für Waren, Dienstleistungen und Kapital.
22 EU-Mitgliedstaaten sowie vier Nicht-EU-Länder – Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz – gehören zum sogenannten Schengen-Raum. Das bedeutet, dass Sie bei einem Grenzübertritt zwischen diesen Ländern keinen Reisepass benötigen. Durch die Coronavirus-Pandemie ist der Reiseverkehr allerdings erheblich erschwert worden. Nähere Informationen hierzu finden Sie unter reopen.europa.eu/de.
Die Karte zeigt die Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Kontinentaleuropa sowie die Überseegebiete Frankreichs (Guyana, Réunion, Martinique, Mayotte, Guadeloupe und St. Martin), Spaniens (Kanarische Inseln), Portugals (Madeira und Azoren) und der Niederlande (Sint Maarten).
Quelle: Eurostat.
Belgien ist der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 11,5 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Bulgarien ist der EU 2007 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 7 Millionen; hier wird der Lew verwendet; Bulgarien ist kein Schengen-Land. Dänemark ist der EU 1973 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 5,8 Millionen; hier wird die Dänische Krone verwendet; Deutschland ist der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 83,2 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Estland ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 1,3 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Finnland ist der EU 1995 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 5,5 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Frankreich ist der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 67,3 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Griechenland ist der EU 1981 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 10,7 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Irland ist der EU 1973 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 5 Millionen; hier wird der Euro verwendet; Irland ist kein Schengen-Land. Italien ist der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 59,6 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Kroatien ist der EU 2013 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 4,1 Millionen; hier wird die Kuna verwendet; Kroatien ist kein Schengen-Land. Lettland ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 1,9 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Litauen ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 2,8 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Luxemburg ist der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 0,6 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Malta ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 0,5 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Die Niederlande sind der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 17,4 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Österreich ist der EU 1995 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 8,9 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Polen ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 38 Millionen; hier wird der Złoty verwendet. Portugal ist der EU 1986 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 10,3 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Rumänien ist der EU 2007 beigetreten, die Einwohnerzahl beträgt 19,3 Millionen; hier wird der Leu verwendet; Rumänien ist kein Schengen-Land. Schweden ist der EU 1995 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 10,3 Millionen; hier wird die Schwedische Krone verwendet. Die Slowakei ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 5,5 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Slowenien ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 2,1 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Spanien ist der EU 1986 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 47,3 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Tschechien ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 10,7 Millionen; hier wird die Tschechische Krone verwendet. Ungarn ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 9,8 Millionen; hier wird der Forint verwendet. Zypern ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 0,9 Millionen; hier wird der Euro verwendet; Zypern ist kein Schengen-Land.

Was unternimmt die EU gegen die großen Probleme der heutigen Zeit?
Hier erfahren Sie, was die EU tut, um elementare aktuelle Herausforderungen zu bewältigen und das Leben der Menschen zu verbessern. Wie die EU diese Prioritäten auf ihrer Agenda konkret angeht, steht im Abschnitt „Wer macht was?“. Weitere Informationen über alle Aktivitäten der EU finden Sie auf der EU-Website unter europa.eu.
COVID-19
Durch die Coronavirus-Pandemie, die zu Verlusten von Menschenleben, monatelangen Lockdowns und einem Rückgang der Wirtschaft geführt hat, wurden die EU und die gesamte übrige Welt auf eine beispiellose Probe gestellt. Die Priorität der EU bestand seit Beginn der Krise darin, Leben zu retten und Arbeitsplätze zu sichern. Die Europäische Union hat nicht nur Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen, sondern auch die nationalen Gesundheitssysteme unterstützt und geholfen, Europa wieder auf die Beine zu bringen.
Bis zum Sommer 2021 wurden vier Impfstoffe gegen COVID-19 für die Verwendung in der EU zugelassen. Während die EU-Mitgliedstaaten für ihre Gesundheitspolitik und die Immunisierung ihrer Bürgerinnen und Bürger selbst zuständig sind, leistet die EU Unterstützung und hilft bei der Koordinierung, indem sie beispielsweise die Versorgung mit Impfstoffen sicherstellt, damit kein Land leer ausgeht.
Im Dezember 2020 wurden überall in der EU Impfprogramme gestartet. Ein gemeinsames System von digitalen Zertifikaten der EU ermöglicht es, dass die Menschen in der EU wieder reisen können.
Die EU setzt sich dafür ein, dass sichere Impfstoffe alle Regionen der Welt erreichen, und hat Hunderte Millionen Dosen in andere Länder exportiert. Sie ist auch einer der führenden Geber der weltweiten COVAX-Initiative für einen fairen Zugang zu Impfstoffen gegen COVID-19. Um auf künftige Epidemien besser vorbereitet zu sein, arbeitet die EU mit ihren internationalen Partnern zusammen, u. a. mittels Initiativen wie dem Weltgesundheitsgipfel der G20, der im Mai 2021 stattfand.
Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben während der Pandemie wahre Solidarität bewiesen. So haben beispielsweise Krankenhäuser in ganz Europa Patienten aus anderen Ländern behandelt, und die EU hat die Lieferung von Schutzausrüstung dorthin koordiniert, wo sie am dringendsten benötigt wurde. Mit der rescEU-Reserve für medizinische Ausrüstung (dem gemeinsamen europäischen Bestand an medizinischer Notfallausrüstung) konnte Mitgliedstaaten geholfen werden, die mit einem Mangel an Ausrüstung zu kämpfen hatten.


Die EU ergreift auch Maßnahmen, damit sich die Wirtschaft möglichst bald von der Pandemie erholt. Von 2021 bis 2027 werden dazu 2018 Mrd. EUR (in jeweiligen Preisen) zur Unterstützung von Menschen, Unternehmen und Regionen überall in der EU bereitgestellt. Dieser Betrag umfasst auch einen speziellen Aufbaufonds in Höhe von 807 Mrd. EUR namens NextGenerationEU. Die EU will dafür sorgen, dass Europa gestärkt aus der Coronavirus-Pandemie hervorgeht, indem sie in Projekte und Initiativen für ein grüneres und digitaleres Europa investiert, das künftigen Herausforderungen besser gewachsen ist.

Der Gesamtbetrag von 2018 Milliarden Euro umfasst den Siebenjahreshaushalt der EU (1211 Milliarden Euro) sowie 807 Milliarden Euro aus NextGenerationEU, dem Covid-19-Aufbaupaket.
Darüber hinaus trägt das SURE-Instrument dazu bei, in 19 Mitgliedstaaten Arbeitsplätze zu erhalten und Familien zu unterstützen.

Erfahren Sie mehr über Maßnahmen der EU gegen COVID-19.
Klimawandel
Klimawandel und Umweltzerstörung sind eine Bedrohung für Europa und die Welt.
Der europäische Grüne Deal ist die EU-Strategie für den Übergang zu einer modernen und wettbewerbsfähigen europäischen Wirtschaft. Das Ziel ist, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen; d. h., ab diesem Zeitpunkt werden wir nicht mehr Treibhausgase erzeugen als unsere Ökosysteme auf natürliche Weise absorbieren können.
Als ersten Meilenstein auf diesem ehrgeizigen Weg hat die EU als neues Ziel festgelegt, ihre Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber 1990 zu verringern. Alle Bereiche der Gesellschaft und der Wirtschaft müssen hierzu ihren Beitrag leisten – von der Industrie und dem Energie- und Verkehrssektor bis zur Nahrungsmittelproduktion, zur Landwirtschaft und zum Bausektor. Für diejenigen Regionen, Branchen und Berufsgruppen, für die die Herausforderungen am größten sind, wird es finanzielle Unterstützung geben. Im Juli 2021 hat die Europäische Kommission ein Maßnahmenpaket vorgelegt, mit dem sichergestellt werden soll, dass die EU ihre Ziele im Rahmen des europäischen Grünen Deals erreicht.
Was haben Sie davon?

Die Senkung der Treibhausgasemissionen bringt unter anderem folgende Vorteile: 40 % erneuerbare Energien im Energiemix der EU bis 2030; mindestens 55 % weniger Todesfälle durch Luftverschmutzung bis 2030; ein fairer Übergang, basierend auf europäischer Solidarität; 1 Million Ladestationen in der EU bis 2025; eine modernisierte und widerstandsfähige EU-Wirtschaft; 1 Million zusätzliche grüne Arbeitsplätze in der EU bis 2030; umweltfreundlichere öffentliche Verkehrsmittel und nachhaltigere Kraftstoffe sowie Schutz und Wiederherstellung der europäischen Wälder, Pflanzung von 3 Milliarden zusätzlichen Bäumen bis 2030.
Wir alle können unseren Teil beitragen – weniger Lebensmittel wegwerfen, Müll trennen, Fahrrad statt Auto fahren oder sogar einen Baum pflanzen. Sie möchten noch mehr tun? Der Europäische Klimapakt bringt Menschen und Organisationen zusammen, um sich über Klimaschutzmaßnahmen auszutauschen. Helfen Sie mit, ein grüneres Europa aufzubauen!
Natura 2000 ist das weltweit größte Netz von Schutzgebieten, in denen Europas bedeutendste und am stärksten gefährdete Arten und Lebensräume geschützt werden.
© LIFE06 NAT/E/000209/Aixa SOPEÑA.
Dank des Einsatzes zahlreicher Menschen, u. a. in Projekten, die im Rahmen des EU-Programms LIFE gefördert wurden, ist der Iberische Luchs in Portugal und Spanien nicht mehr vom Aussterben bedroht. Die Rückkehr dieser bemerkenswerten Tiere ist eine der größten europäischen Erfolgsstorys im Bereich des Artenschutzes.
Die EU hat den Umbau von zwei Personen- und Güterfähren von Diesel- auf umweltfreundlicheren Elektrobatterieantrieb finanziert. Die Schiffe bedienen die stark befahrene Fährstrecke zwischen Helsingør (Dänemark) und Helsingborg (Schweden). Die umgebauten Fähren tragen zur Verbesserung der Luftqualität in diesen dicht besiedelten Gebieten bei.
Mindestens 30 % der EU-Ausgaben im Zeitraum von 2021 bis 2027 werden für die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen verwendet.
Den digitalen Wandel optimal gestalten
Die Coronavirus-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig digitale Technologien sind, damit Menschen und Unternehmen in Krisenzeiten miteinander in Verbindung bleiben können.
Wir alle müssen heute versiert mit digitalen Techniken umgehen können, denn diese sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, sei es beim Online-Banking, beim Internet-Einkauf oder am Arbeitsplatz. Um alle Menschen in der EU an modernster digitaler Technik teilhaben zu lassen und Europas weltweite Spitzenposition im Technologiebereich zu sichern, investiert die EU in allen Bereichen: in digitale Kompetenzen und Hochleistungsrechnen ebenso wie in schnelles Internet und bessere Cybersicherheit.

Die EU setzt sich dafür ein, dass die Online-Welt für Menschen und für Unternehmen sicher und fair ist. Dank der EU-Vorschriften haben wir heute mehr Kontrolle über unsere personenbezogenen Daten und darüber, wie andere sie nutzen.
Die EU in der Welt
Die EU arbeitet eng mit ihren Nachbarstaaten und mit Ländern in der ganzen Welt zusammen. Sie baut neue Partnerschaften auf, insbesondere mit Afrika, und arbeitet mit anderen Ländern und internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation zusammen, um gemeinsame Herausforderungen wie den Klimawandel und COVID-19 zu bewältigen. Die EU geht auch Handelsabkommen mit anderen Ländern ein, zuletzt mit Kanada, Japan und Mexiko. Diese Abkommen dienen einer Ausweitung des Handels, um die Wirtschaft der EU zu stützen und Arbeitsplätze zu schaffen.
Die EU und ihre Mitgliedstaaten sind zusammengenommen der weltweit größte Geber internationaler Hilfe. Im Jahr 2020 stellten sie 66,8 Mrd. EUR für die Bekämpfung von COVID-19, die Überwindung der Armut und die Förderung der globalen Entwicklung bereit.
Menschen in Lohn und Brot bringen
Der Europäische Sozialfonds hilft Menschen, einen Arbeitsplatz zu finden oder sich beruflich weiterzuentwickeln – auch solchen, die benachteiligt sind. Jahr für Jahr unterstützt der Europäische Sozialfonds rund 10 Millionen Menschen beim Einstieg ins Erwerbsleben oder der Verbesserung ihrer Qualifikationen.
Die EU hilft jungen Menschen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt. Die Jugendgarantie beispielsweise soll gewährleisten, dass alle unter 30-Jährigen ein Angebot für eine hochwertige Beschäftigung, eine Weiterbildungsmaßnahme, eine Lehrstelle, einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum erhalten, und zwar innerhalb von vier Monaten, nachdem sie arbeitslos geworden sind oder ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Mit dem Programm „Dein erster EURES-Arbeitsplatz“ wird jungen Menschen auch bei der Arbeitssuche in einem anderen EU-Land geholfen.
Freiwilligenarbeit ist eine hervorragende Möglichkeit, zu Hause oder im Ausland etwas Sinnvolles für die Gemeinschaft zu leisten und gleichzeitig neue Kompetenzen zu erwerben und Freundschaften zu schließen. Im Europäischen Solidaritätskorps können junge Menschen im Rahmen einer Freiwilligentätigkeit oder einer Arbeitsstelle an Projekten im eigenen Land oder im Ausland mitwirken. Die Initiative EU Aid Volunteers bietet Freiwilligen über 18 Jahren Gelegenheit, sich weltweit an humanitären Hilfsprojekten zu beteiligen.
Mit noch mehr Tatkraft gegen den Krebs
Die EU ist entschlossen, im Kampf gegen den Krebs eine neue Seite aufzuschlagen. Der mit 4 Mrd. EUR ausgestattete europäische Plan zur Krebsbekämpfung ist ein neues EU-Konzept im Bereich Krebsvorsorge, Krebstherapie und Betreuung von Krebspatienten. Mit EU-Mitteln konnten bereits bahnbrechende Forschungsarbeiten realisiert werden, von der Tumormodellierung in 3-D bis zur Krebsfrüherkennung über Atemtests.

Eine Union der Gleichstellung
Die EU will ein Europa der Gleichstellung schaffen: ein Europa, in dem Frauen und Männer gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhalten, in dem Menschen mit Behinderungen die gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen ermöglicht wird und es null Toleranz für Rassismus gibt. Gleichstellung bedeutet auch, dass niemand ausgegrenzt oder an den Rand gedrängt wird und alle Menschen lieben dürfen, wen sie wollen.
Migrantinnen und Migranten sowie EU-Bürgerinnen und -Bürger mit Migrationshintergrund spielen eine Schlüsselrolle in der europäischen Gesellschaft, auch als unverzichtbare Arbeitskräfte. Die EU setzt sich für die uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen ein, insbesondere für eine Verbesserung des Zugangs zu Bildung, Arbeit, medizinischer Versorgung und Wohnraum.
Die Menschen schützen
Die Sicherheit der Menschen in Europa, sowohl in der physischen als auch in der digitalen Welt, gehört zu den obersten Prioritäten der Union. Tag für Tag befasst sich die EU mit der Bekämpfung von Bedrohungen wie Terrorismus, organisierter Kriminalität, Drogenhandel und Menschenhandel.
Lügen über COVID-19, gefährliche Fake News, Verschwörungstheorien und Verbraucherbetrug bedrohen nicht zuletzt die öffentliche Gesundheit. Die EU arbeitet daher mit sozialen Netzwerken und Online-Plattformen zusammen, um die Verbreitung von Desinformation und Falschmeldungen in Europa einzudämmen. Die Europäische Beobachtungsstelle für digitale Medien unterstützt die Arbeit unabhängiger Faktenprüfer und soll zum europäischen Drehkreuz für die Bekämpfung von Desinformation im Internet werden.

Erfahren Sie mehr über die Prioritäten der Europäischen Kommission.
Europa = Kultur
Was haben die Oscar-gekrönten Filme Slumdog Millionär, Son of Saul, The Father und Der Rausch gemeinsam? Sie alle erhielten Unterstützung aus dem Programm Creative Europe MEDIA der EU.
Ist Ihre Stadt vielleicht die nächste Kulturhauptstadt Europas? Dieser hochgeschätzte Titel ist mittlerweile an über 50 Städte in der EU verliehen worden. Er sorgt dafür, dass Kulturschaffende und der kulturelle Reichtum einer Stadt ins Rampenlicht gerückt werden.
Lernen Sie die Kunst und Kultur Europas von Ihrem Wohnzimmer aus kennen! Die digitale Plattform Europeana bietet Zugang zu über 58 Millionen Objekten aus den Sammlungen von über 3 600 Kultureinrichtungen.

Was tut die EU für mich? Einige Beispiele

Sie können in einem anderen EU-Mitgliedstaat leben und arbeiten. Das EURES-Portal hält Stellenangebote und Praxistipps für Sie bereit.

Sie können in einem beliebigen EU-Land sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz Ihren Ruhestand genießen und Ihre Rente dort erhalten.

Sie können in einem anderen EU-Mitgliedstaat studieren oder eine Ausbildung machen. Seit dem Start des Erasmus-Programms im Jahr 1987 haben bereits über 10 Millionen Menschen daran teilgenommen.

Die EU hat 2017 die Roaminggebühren abgeschafft, damit Sie auf Reisen innerhalb der EU kostengünstig mit Freunden und Familienangehörigen in Kontakt bleiben können. Wo Sie auch sind, Sie bezahlen überall das Gleiche wie zu Hause!

Wenn Sie während Ihres Aufenthalts in einem anderen EU-Land krank werden, können Sie dort dank der Europäischen Krankenversicherungskarte staatlich finanzierte medizinische Versorgung in Anspruch nehmen. Sie werden zu den gleichen Bedingungen und Kosten behandelt wie die in dem jeweiligen Land versicherten Personen.

WiFi4EU-Hotspots an öffentlichen Orten ermöglichen Ihnen kostenloses WLAN in rund 8 000 Kommunen in der EU. Achten Sie auf dieses Symbol:


In 19 EU-Mitgliedstaaten können Sie mit derselben Währung bezahlen – dem Euro.

Reisen Sie sorglos innerhalb der EU. Ganz gleich, ob Sie mit dem Flugzeug, dem Zug, dem Schiff oder dem Bus unterwegs sind, immer sind Sie durch ein Paket von Passagierrechten abgesichert.

Spielzeug muss strenge Sicherheitsvorschriften erfüllen, bevor es in der EU verkauft werden darf.

Laut EU-Recht können Sie Online-Käufe innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen widerrufen oder die Ware zurücksenden.

Die Menschen in der EU profitieren von Standards für sichere und gesunde Lebensmittel, die zu den strengsten der Welt gehören.

Bankeinlagen sind stets bis zu einem Betrag von 100 000 EUR geschützt.

Erfahren Sie, was die EU noch für Sie tut.

Was macht die EU konkret dort, wo ich lebe?
Zwischen 2014 und 2020 investierte die EU über 460 Mrd. EUR in den Regionen.
Die EU investiert vor Ort in Städten und Regionen, um Arbeitsplätze zu schaffen, die Wirtschaft zu fördern und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Fünf Schlüsselbereiche stehen hierbei besonders im Fokus:
- Unterstützung der Menschen bei der Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz und bei der Eingliederung in die Gesellschaft;
- kleine und mittlere Unternehmen;
- Forschung und Innovation;
- Schutz und Verbesserung der Umwelt;
- Modernisierung des Verkehrs- und Energiesektors, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Investieren für Menschen und Orte
Schauen Sie sich doch einmal in Ihrer Umgebung um; ganz sicher werden Sie rasch eine Schule, eine Brücke oder eine Klinik entdecken, die die EU mitfinanziert hat. Im Laufe der Jahre sind Tausende von Projekten durch Regionalförderprogramme der EU unterstützt worden. Nachstehend finden Sie einige (wenige) Beispiele für Projekte überall in der EU, die das Leben der Menschen bereichert haben oder dies bald tun werden.

Menschenleben retten durch ein neues Notfallkrankenhaus in Rumänien
Mit 47 Mio. EUR fördert die EU den Bau eines Krankenhauses in Cluj (Rumänien), das mit fortschrittlicher Technik für die Behandlung schwer kranker Patienten ausgestattet ist. Das Haus wird in ein Netzwerk regionaler Notfallkrankenhäuser eingebunden sein und dazu beitragen, den Zugang zur Gesundheitsversorgung in Rumänien zu verbessern.

Bessere Straßen in Griechenland
Einwohner, Touristen und Unternehmen in Griechenland werden schon bald von einem wichtigen neuen Autobahnabschnitt profitieren. Mit EU-Mitteln in Höhe von 255 Mio. EUR wird der Bau des fehlenden Verbindungsstücks zwischen Lamia und Xyniada unterstützt. Dadurch werden die Regionen Mittelgriechenland und West-Thessalien an das Autobahnnetz angeschlossen.

Nachhaltiges Schwimmen in Belgien
Bei der Renovierung eines Schwimmbads an der Vrije Universiteit Brussel (Freie Universität Brüssel) wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. Bei der neuen Einrichtung, die auch Besucherinnen und Besuchern von außerhalb der Universität offensteht, liegen der Energieverbrauch um 60 % und die jährlichen CO2-Emissionen um 500 t niedriger als bei dem früheren Schwimmbad. Für das Projekt wurden EU-Mittel in Höhe von etwas über 2 Mio. EUR bereitgestellt.

Grünere Städte und Regionen
Eine zuverlässigere und effizientere Energieversorgung in Tschechien, 21 neue elektrische Züge zur Verbesserung des kroatischen Eisenbahnnetzes und Hochwasserschutzmaßnahmen in Ungarn gehören zu den 14 grünen Projekten, die Bürgerinnen und Bürgern der EU zugutekommen werden. In sieben Mitgliedstaaten der EU werden in Bereichen wie Umwelt, Gesundheit, Verkehr und Energie mehr als 1,4 Mrd. EUR an EU-Fördergeldern investiert.

Schnelles Internet auf Sizilien
Mehr als 2,3 Millionen Menschen auf Sizilien (Italien) profitieren dank eines Projekts, das mit 55 Mio. EUR aus EU-Mitteln unterstützt wird, von einem Hochgeschwindigkeits-Internetzugang. Mehr als 1,2 Mio. Haushalte in den neun Provinzen Siziliens konnten bislang mit ultraschnellen Breitbandanschlüssen versorgt werden.

Grüne Spielplätze in Paris
Beton-Schulhöfe in ganz Paris werden zu kühlen, grünen Inseln umgestaltet, die Wasser speichern und Wärme reduzieren können. Das mit einem Budget von fast 5 Mio. EUR ausgestattete OASIS-Projekt hilft, die Pariser vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen, und schafft gleichzeitig Räume zum Spielen und Toben für Kinder.

Hier erfahren Sie, welche Projekte in Ihrem Land von der EU gefördert wurden:
Wie kann ich Fördermittel beantragen?
Sind Sie Forscher/Forscherin, Landwirt/Landwirtin, Unternehmer/Unternehmerin oder Künstler/Künstlerin? Hier erfahren Sie, wer für eine Förderung infrage kommt:
https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/how-apply/eligibility-who-can-get-funding_de
Hier erfahren Sie, wie Sie regionale Fördermittel beantragen können:
https://ec.europa.eu/regional_policy/en/funding/accessing-funds/
Pionierinnen und Pioniere der EU
Von Widerstandskämpfern und Politikerinnen bis hin zu einer weltberühmten Schauspielerin – erfahren Sie mehr über die Frauen und Männer, denen wir das Europa verdanken, in dem wir heute leben. Hierzu gehören:

Meilensteine der EU
1950
9. Mai
Die Schuman-Erklärung. Der französische Außenminister Robert Schuman schlägt vor, die Kohle- und Stahlproduktion zusammenzulegen, damit kein Land mehr seine Waffen gegen ein anderes Land richten kann.
1952
23. Juli
Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl wird gegründet.
1957
25. März
Sechs Länder – Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande – unterzeichnen die Römischen Verträge. Mit ihrem Inkrafttreten am 1. Januar 1958 wird ein gemeinsamer Markt geschaffen: die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft.
1962
30. Juli
Die Gemeinsame Agrarpolitik wird auf den Weg gebracht, um die Nahrungsmittelversorgung zu sichern sowie Landwirte und ländliche Gebiete zu unterstützen.
1968
1. Juli
Die Zölle zwischen den sechs Mitgliedstaaten werden abgeschafft.
1979
7. bis 10. Juni
Zum ersten Mal können die Bürgerinnen und Bürger Europas direkt darüber abstimmen, wer sie im Europäischen Parlament vertreten soll.
1987
15. Juni
Das Erasmus-Programm für den Studierendenaustausch wird ins Leben gerufen.
1989
Der Zusammenbruch des Kommunismus löst eine Welle des demokratischen Wandels in Mittel- und Osteuropa aus.
1993
1. Januar
Schaffung des Binnenmarkts, in dem der freie Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital möglich ist.
1993
1. November

Die Europäische Union wird gegründet.
1995
26. März
Mit dem Schengener Übereinkommen werden zwischen bestimmten Mitgliedstaaten die Grenzkontrollen abgeschafft. Inzwischen genießen 22 Mitgliedstaaten diesen Vorteil.
2002
1. Januar
Euro-Banknoten und -Münzen werden erstmals in Umlauf gebracht; heute werden sie in 19 EU-Ländern verwendet.
2012
1. April
Die Europäische Bürgerinitiative tritt in Kraft.

2012
10. Dezember

Die EU erhält den Friedensnobelpreis.
2015
12. Dezember
Insgesamt 195 Länder, darunter alle EU-Mitgliedstaaten, schließen das Übereinkommen von Paris zum Klimaschutz.
2017
15. Juni

Die Roaminggebühren werden abgeschafft.
2020
Januar
COVID-19 erreicht Europa und löst die umfangreichste Reaktion auf eine gesundheitliche Notlage in der Geschichte der EU aus.

2021
9. Mai

Die Konferenz zur Zukunft Europas wird gestartet.

Wie funktioniert die EU?
Alles, was die EU tut, beruht auf Verträgen, die die Regeln für die Arbeitsweise der EU enthalten. Diese Verträge sind von allen EU-Mitgliedstaaten freiwillig und demokratisch vereinbart worden.
Die EU ergreift Maßnahmen in den Bereichen, in denen ihre Mitgliedstaaten sie dazu ermächtigt haben und in denen ein gemeinsames Vorgehen sinnvoll ist, z. B. in Bezug auf den Klimawandel oder den weltweiten Handel.
In den EU-Verträgen ist festgelegt, wer in welchen Bereichen Gesetze erlassen kann: die EU, die einzelstaatlichen Regierungen oder beide. In bestimmten Bereichen der nationalen Politik, z. B. Industrie, Gesundheit und Bildung, sind allein die Mitgliedstaaten dafür verantwortlich, Entscheidungen und Gesetze zu erlassen; die EU hat hier nur eine unterstützende Zuständigkeit. In Bereichen, in denen sowohl die EU als auch die Mitgliedstaaten Rechtsvorschriften erlassen können, kann die EU nur dann tätig werden, wenn ihr Handeln wirksamer ist.
Um ihre Ziele zu erreichen, haben die EU-Mitgliedstaaten verschiedene Organe geschaffen, die auf EU-Ebene Entscheidungen treffen und diese dann umsetzen.
Wer macht was?

Das Europäische Parlament mit Sitz in Straßburg und Brüssel vertritt die Interessen der Bürgerinnen und Bürger der EU. Gemeinsam mit dem Rat ist das Europäische Parlament das wichtigste Beschlussfassungsorgan der EU.
Die 705 Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP) werden alle fünf Jahre von den Europäerinnen und Europäern direkt gewählt. Die letzte Europawahl fand 2019 statt. In jedem EU-Mitgliedstaat wird eine bestimmte Anzahl von Abgeordneten gewählt, die sich nach der Bevölkerungszahl richtet. Die MdEP sind im Plenum nicht nach Staatsangehörigkeiten gruppiert, sondern nach Fraktionen, die mehrere Länder umfassen, oder als Fraktionslose. Die derzeit amtierende Präsidentin des Europäischen Parlaments ist Roberta Metsola. Sie tritt die Nachfolge von David Sassoli an, der vom 3. Juli 2019 bis zu seinem Tod am 11. Januar 2022 den Vorsitz im Parlament führte.
Das Europäische Parlament setzt sich aus 705 Abgeordneten zusammen. Es ist in Fraktionen unterteilt. Diese sind (in absteigender Reihenfolge nach Anzahl der Mitglieder): Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten); Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament; Fraktion Renew Europe; Fraktion Identität und Demokratie; Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz; Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer; Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament – GUE/NGL; Fraktionslose Mitglieder.

Der Rat der Europäischen Union, auch „der Rat“ genannt, setzt sich aus Ministerinnen und Ministern aller EU-Mitgliedstaaten zusammen. Gemeinsam mit dem Europäischen Parlament ist er das wichtigste Beschlussfassungsorgan der EU. Alle sechs Monate übernimmt ein anderes EU-Land wechselweise den Ratsvorsitz. Damit Kontinuität gewährleistet ist, arbeiten die betreffenden Mitgliedstaaten in Dreiergruppen über einen Zeitraum von jeweils 18 Monaten an einer gemeinsamen Agenda eng zusammen.
Der Rat der Europäischen Union ist nicht mit dem Europäischen Rat zu verwechseln, der sich aus den Staats- und Regierungschefs aller EU-Mitgliedstaaten zusammensetzt. Der Europäische Rat legt die politische Richtung und die Prioritäten der EU fest. Der derzeit amtierende Präsident des Europäischen Rates ist Charles Michel.

Die Europäische Kommission ist gewissermaßen die Regierung der EU. Sie hat das Recht, neue Maßnahmen und neue Gesetze vorzuschlagen, über die das Parlament und der Rat dann entscheiden. Sie muss auch dafür sorgen, dass die EU-Vorschriften korrekt angewendet werden. Derzeit wird die Kommission von ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen und deren Team aus Kommissionsmitgliedern geleitet, wobei jeder EU-Mitgliedstaat ein Kommissionsmitglied stellt.
Alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union müssen sich an die EU-Vorschriften halten und die Zielvorgaben erfüllen, zu denen sie sich verpflichtet haben, andernfalls kann die Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen sie einleiten.

Der Gerichtshof der Europäischen Union stellt sicher, dass das EU-Recht in allen Ländern der EU auf die gleiche Weise durchgesetzt und angewendet wird.

Die Europäische Zentralbank verwaltet den Euro. Ihr Hauptanliegen ist es, die Preise im Euro-Währungsgebiet stabil zu halten.
Wer bezahlt die EU?
Die von der EU (dem EU-Haushalt) ausgegebenen Mittel stammen aus verschiedenen Quellen: Zölle, Beiträge auf der Grundlage der von den Mitgliedstaaten erhobenen Mehrwertsteuer (MwSt.) sowie direkte nationale Beiträge der EU-Länder. Im Januar 2021 wurde eine neue Einnahmequelle – eine Abgabe auf nicht recycelte Verpackungsabfälle aus Kunststoff – eingeführt.
Von der Finanzierung neuer und besserer Straßen, Schienen und Flughäfen über die Entwicklung ländlicher Gebiete bis hin zur Schaffung von Studienmöglichkeiten im Ausland – der EU-Haushalt trägt dazu bei, Dinge zu verwirklichen, die für die Menschen in der EU wichtig sind. Er spielt nicht nur eine entscheidende Rolle beim digitalen Wandel und bei der Bekämpfung des Klimawandels, sondern trägt auch dazu bei, Ungleichheiten innerhalb der EU-Länder und zwischen diesen abzubauen.

Wie kann ich mich einbringen?
In was für einer EU möchten Sie leben? Sie haben jetzt das Wort. Egal, wer Sie sind und wo Sie leben: Der EU sind Ihre Vorschläge wichtig.
Das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission haben eine umfassende europaweite Debatte, die Konferenz zur Zukunft Europas, eingeleitet, um es allen Menschen in der gesamten EU zu ermöglichen, ihre Meinungen und Vorstellungen zur künftigen Entwicklung der Europäischen Union zu teilen. Dazu finden in allen EU-Mitgliedstaaten Diskussionsveranstaltungen statt – online und, sofern die COVID-19-Vorschriften dies zulassen, auch in Präsenz. Genaueres erfahren Sie auf der mehrsprachigen Website der Konferenz. Sie können auch Ihre eigenen Veranstaltungen ausrichten und hochladen. Machen Sie mit – die Zukunft Europas liegt in Ihrer Hand!
Als EU-Bürgerin oder -Bürger haben Sie bereits verschiedene Möglichkeiten, sich an Entscheidungen zu beteiligen. Zunächst einmal können Sie mitbestimmen, indem Sie alle fünf Jahre bei der Europawahl Ihre Stimme abgeben. Erfahren Sie, welche MdEP Ihr Land vertreten.
Haben Sie schon einmal gedacht, dass ein EU-Gesetz verbessert werden müsste? Sie können dazu beitragen, die EU-Vorschriften zukunftstauglich zu machen, indem Sie Vorschläge zur Vereinfachung und Modernisierung bestehender Gesetze einreichen. Sie können auch Ihre Meinung zu neuen politischen Maßnahmen teilen. Bestimmen Sie mit bei Fragen, die Ihnen wichtig sind. Sie können Ihren Beitrag in jeder der 24 EU-Amtssprachen abfassen.
Wenn Sie gerne bei öffentlichen Debatten mitdiskutieren, nehmen Sie an einem der zahlreichen Bürgerdialoge teil, die jedes Jahr in der gesamten EU stattfinden. Dies ist Ihre Gelegenheit, EU-Politikern Fragen zu stellen und ihnen mitzuteilen, wie sich die EU-Politik auf Ihren Alltag auswirkt. Auch Ihre Ideen zur Zukunft Europas sind willkommen. Informieren Sie sich über die Termine und Orte der geplanten Bürgerdialoge.
Im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative können Sie die Kommission auffordern, ein neues Gesetz vorzuschlagen. Zunächst müssen Sie zur Unterstützung Ihrer Initiative Unterschriften sammeln. Wenn 1 Mio. Unterschriften zusammengekommen sind, entscheidet die Kommission, welche Folgemaßnahmen sie ergreifen wird. Bislang haben sechs Bürgerinitiativen die erforderliche Anzahl an Unterschriften erreicht.
Die erste erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative Right2Water hat zu neuen Rechtsvorschriften geführt, um die Sicherheit und Qualität von Trinkwasser zu gewährleisten und den Zugang zu Trinkwasser für benachteiligte Menschen zu erleichtern.

Wo finde ich weitere Informationen?
Überall in der Europäischen Union gibt es Hunderte von Europe-Direct-Informationszentren. Die Adresse des nächstgelegenen Informationszentrums finden Sie unter https://europa.eu/european-union/contact/meet-us_de
Sie erreichen Europe Direct
— über die gebührenfreie Rufnummer 00 800 6 7 8 9 10 11 (manche Mobilfunkanbieter berechnen allerdings Gebühren)
— über die Standardrufnummer +32 22999696
— per E-Mail über https://europa.eu/european-union/contact_de
Informationen über die Europäische Union in allen Amtssprachen der EU finden Sie auf der Europa-Website unter https://europa.eu. Im Gesamtbericht erfahren Sie alles Wissenswerte über die Tätigkeit der EU im Jahr 2020.
Kostenlose und kostenpflichtige EU-Veröffentlichungen können heruntergeladen oder bestellt werden über: https://op.europa.eu/de/publications.
Hilfe und Informationen für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen in der EU finden Sie auf der Website „Your Europe“ unter https://europa.eu/youreurope/index.htm.
Unterrichtsmaterial, Spiele und Quizfragen finden Sie in der Lernecke unter https://europa.eu/learning-corner/home_de.
Das Europäische Jugendportal finden Sie unter https://europa.eu/youth/EU_de.
Die Europäische Kommission in Ihrem Land: https://ec.europa.eu/info/about-european-commission/contact/representations-member-states_de
Das Europäische Parlament in Ihrem Land: https://www.europarl.europa.eu/at-your-service/de/stay-informed/liaison-offices-in-your-country
Das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren: https://ec.europa.eu/info/live-work-travel-eu/consumer-rights-and-complaints/resolve-your-consumer-complaint/european-consumer-centres-network-ecc-net_de



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