Eine Frau hält eine Karte der Europäischen Union in der Hand und betrachtet sie.

Was ist die Europäische UNION?

Die Europäische Union (EU) ist ein einzigartiger wirtschaftlicher und politischer Staatenbund aus 27 europäischen Ländern, die gemeinsam daran arbeiten, das Leben der Menschen innerhalb und auch außerhalb Europas zu verbessern.

Seit über 60 Jahren setzt sich die EU für den Frieden, den Wohlstand und das Wohlergehen ihrer Bürgerinnen und Bürger ein. Das einstige Bündnis der sechs Gründerstaaten – oder Mitgliedstaaten – ist seit den 1950er-Jahren nach und nach zu einer Union aus inzwischen 27 Mitgliedstaaten mit einer Bevölkerung von fast 450 Millionen Menschen angewachsen.

Was als wirtschaftliches Projekt zur Anhebung des Lebensstandards im Nachkriegseuropa begann, hat zur Entstehung des größten Binnenmarkts der Welt geführt, in dem sich Menschen frei bewegen können und ein freier Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr möglich ist. Im Laufe der Jahrzehnte hat die EU ihren Wirkungsbereich auf alle möglichen Sphären ausgeweitet, in denen es sinnvoll ist, dass Länder zusammenarbeiten. Die Mitgliedstaaten sind überzeugt, dass sie gemeinsam stärker sind und es ihnen daher besser gelingen wird, die großen Herausforderungen unserer heutigen Zeit, wie den Klimawandel und die digitale Umgestaltung unserer Gesellschaft, größere Gesundheits- und Sicherheitsrisiken wie die COVID-19-Pandemie und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, zu bewältigen.

Der vorliegende Leitfaden enthält viele nützliche Informationen über die EU und deren Tätigkeit sowie Tipps für alle, die noch mehr erfahren wollen.

Eine Infografik mit einigen Eckdaten zur Europäischen Union.

Die EU umfasst 27 Länder und hat eine Gesamtbevölkerung von 448,8 Millionen Menschen. Der Euro ist die Währung für 347 Millionen Bürgerinnen und Bürger in 20 EU-Ländern. Die EU-Flagge zeigt einen Kreis aus zwölf goldenen Sternen auf blauem Hintergrund. Das Motto der EU ist „In Vielfalt geeint“. Der Europatag ist der 9. Mai.

Eine Union der Werte

Auch wenn die Europäer verschiedene Sprachen sprechen und unterschiedliche Traditionen haben, teilen sie gemeinsame Werte, die das Fundament der EU bilden: Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte.

Diese Werte sind in den EU-Verträgen und in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union verankert, in der alle persönlichen, bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rechte der Menschen in der EU festgeschrieben sind.

Im Jahr 2022 waren 13,7 Millionen Menschen in der EU Staatsangehörige eines anderen Mitgliedstaats als dem, in dem sie lebten.

Wenn Sie die Staatsangehörigkeit eines der 27 Mitgliedstaaten besitzen, aus denen die EU sich zusammensetzt, sind auch Sie Bürgerin bzw. Bürger der EU. Dies verleiht Ihnen einige wichtige zusätzliche Rechte, etwa die Freiheit, in jeden Mitgliedstaat zu reisen, dort zu wohnen, zu arbeiten und zu studieren, sowie das aktive und passive Wahlrecht bei Kommunal- und Europawahlen, auch wenn Sie in einem anderen Mitgliedstaat leben. Darüber hinaus haben Sie das Recht, beim Europäischen Parlament eine Petition einzureichen, sich an die Europäische Bürgerbeauftragte zu wenden und in einer der 24 Amtssprachen der EU an jedes EU-Organ zu schreiben.

Zwei Frauen schauen in die Kamera und halten gemeinsam die Hände in die Luft als Zeichen der Solidarität.

Die EU schützt nicht nur die Rechte ihrer Bürgerinnen und Bürger und aller in der Europäischen Union lebenden Menschen, sondern engagiert sich auch weltweit für Menschenrechte und faire Wahlen. Jedes Jahr verleiht das Europäische Parlament den Sacharow-Preis an eine Person oder Organisation, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzt.

Wenn Sie in der EU leben, genießen Sie wichtige Rechte und Vorteile, wie zum Beispiel:

Sie sind vor jeglicher Diskriminierung geschützt, einschließlich aus Gründen des Geschlechts, der Rasse, der Religion, der ethnischen oder sozialen Herkunft, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung.

Sie genießen das Recht auf Schutz Ihrer personenbezogenen Daten.

Dank der hohen Standards für den Verbraucherschutz in der EU können Sie bedenkenlos bei Online-Anbietern aus jedem Mitgliedstaat einkaufen.

Ihre Gesundheit wird durch strenge EU-Umweltnormen geschützt, etwa durch Vorschriften über die Luft- und Wasserqualität.

Erfahren Sie mehr über Ihre Rechte.

Die EU im Überblick

Der Binnenmarkt ermöglicht es den Menschen, sich fast ebenso frei zwischen den 27 EU-Mitgliedstaaten zu bewegen wie innerhalb eines Landes; dasselbe gilt für Waren, Dienstleistungen und Kapital.

Insgesamt 23 EU-Mitgliedstaaten sowie vier Nicht-EU-Länder – Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz – gehören zum sogenannten Schengen-Raum. Das bedeutet, dass Sie bei einem Grenzübertritt zwischen diesen Ländern keinen Reisepass benötigen.

Europakarte samt Gebieten in äußerster Randlage.

Die Karte zeigt die Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Kontinentaleuropa sowie die Überseegebiete Frankreichs (Französisch-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Mayotte, Réunion und Saint Martin), der Niederlande (Sint Maarten), Portugals (Madeira und Azoren) und Spaniens (Kanarische Inseln). Dargestellt sind auch die Kandidatenländer (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, Türkei, Ukraine) und potenzielle Kandidatenländer (Georgien, Kosovo).

Tabelle mit Angaben über die Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

Belgien ist der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 11,8 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Bulgarien ist der EU 2007 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 6,4 Millionen; hier wird der Lew verwendet. Das Land zählt nicht zum Schengen-Raum. Dänemark ist der EU 1973 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 5,9 Millionen; hier wird die Dänische Krone verwendet. Deutschland ist der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 84,4 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Estland ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 1,4 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Finnland ist der EU 1995 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 5,6 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Frankreich ist der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 68,1 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Griechenland ist der EU 1981 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 10,4 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Irland ist der EU 1973 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 5,2 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Das Land zählt nicht zum Schengen-Raum. Italien ist der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 58,9 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Kroatien ist der EU 2013 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 3,9 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Lettland ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 1,9 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Litauen ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 2,9 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Luxemburg ist der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 0,7 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Malta ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 0,5 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Die Niederlande sind der EU 1958 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 17,8 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Österreich ist der EU 1995 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 9,1 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Polen ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 36,8 Millionen; hier wird der Złoty verwendet. Portugal ist der EU 1986 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 10,5 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Rumänien ist der EU 2007 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 19,1 Millionen; hier wird der Leu verwendet. Das Land zählt nicht zum Schengen-Raum. Schweden ist der EU 1995 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 10,5 Millionen; hier wird die Schwedische Krone verwendet. Die Slowakei ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 5,4 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Slowenien ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 2,1 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Spanien ist der EU 1986 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 48,1 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Tschechien ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 10,8 Millionen; hier wird die Tschechische Krone verwendet. Ungarn ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 9,6 Millionen; hier wird der Forint verwendet. Zypern ist der EU 2004 beigetreten; die Einwohnerzahl beträgt 0,9 Millionen; hier wird der Euro verwendet. Das Land zählt nicht zum Schengen-Raum.

Vier Mitarbeiter in einer humanitären Koordinierungsstelle schauen gemeinsam auf eine Landkarte der Ukraine. Eine von ihnen trägt eine Jacke mit der EU-Flagge auf dem Rücken und zeigt auf die Karte.
Koordinierung der humanitären Hilfe der EU für die Ukraine, Rzeszów, Polen, 9. März 2022.

Was unternimmt die EU gegen die großen Probleme der heutigen Zeit?

In jüngster Zeit hatte die EU beispiellose Herausforderungen zu bewältigen: eine Finanzkrise und eine globale Pandemie, gefolgt von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und der daraus resultierenden Energiekrise. Diese historischen Ereignisse haben gezeigt, dass es notwendig ist, gemeinsam schnell und entschlossen auf neue Situationen reagieren zu können. Gleichzeitig hat die EU ihre Maßnahmen zur Erreichung ihrer ökologischen und digitalen Ziele fortgeführt und sogar verstärkt.

COVID-19

Durch die Coronavirus-Pandemie, die zum Tod vieler Menschen, monatelangen Lockdowns und einem Rückgang der Wirtschaft geführt hat, wurden die EU und die gesamte übrige Welt auf die Probe gestellt.

Die Europäische Union hat nicht nur Maßnahmen zur Eindämmung des Virus durch Impfprogramme ergriffen, sondern auch die nationalen Gesundheitssysteme unterstützt und geholfen, Europa wieder auf die Beine zu bringen. Die EU trägt maßgeblich zu COVAX bei, der globalen Initiative für einen fairen Zugang zu COVID-19-Impfstoffen, und arbeitet mit ihren internationalen Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass die Welt auf künftige Pandemien vorbereitet ist.

Die EU führte auch ein gemeinsames System von Impfzertifikaten ein, das den Menschen in der EU das Reisen wieder erleichterte. Auf dieser Grundlage hat die Weltgesundheitsorganisation nun ein globales Zertifizierungssystem eingerichtet, um das Reisen zu erleichtern und gleichzeitig die Menschen zu schützen. Die neue Europäische Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen wird dafür sorgen, dass die EU über die notwendigen Arzneimittel und Ausrüstungen verfügt, wenn Bedrohungen für die Gesundheit auftreten.

Um eine rasche wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie zu gewährleisten, hat die EU einen speziellen Aufbaufonds mit mehr als 800 Mrd. EUR mit der Bezeichnung NextGenerationEU eingerichtet. Durch Investitionen in Projekte und Initiativen, die die EU umweltfreundlicher und digitaler machen, wird der Aufbaufonds die EU auch besser auf künftige Herausforderungen vorbereiten. Im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und der weltweiten Energiekrise unterstützt der Fonds beispielsweise die EU-Mitgliedstaaten bereits in ihren Bemühungen, sich schrittweise von fossilen Brennstoffen aus Russland unabhängig zu machen und auf saubere Energie umzustellen.

Überblick über die EU-Ausgaben von 2021 bis 2027.

Der Gesamtbetrag von 2 018 Milliarden EUR umfasst den Siebenjahreshaushalt der EU (1 211 Milliarden EUR) sowie 807 Milliarden EUR aus NextGenerationEU, dem COVID-19-Aufbaupaket.

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine

Nach der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 reagierte die EU rasch und unterstützte die Ukraine und ihre Bevölkerung. Dazu gehörte unter anderem die Bereitstellung von humanitärer Hilfe, Soforthilfe, finanzieller und operativer Unterstützung, militärischer Hilfe und Unterstützung an den EU-Außengrenzen und in Moldau.

Im Rahmen ihrer humanitären Hilfe hat die EU den vom Konflikt betroffenen Menschen Nahrungsmittel, Unterkünfte und medizinische Hilfe zur Verfügung gestellt. Außerdem hat sie im Rahmen einer außerordentlichen Maßnahme Millionen von aus der Ukraine geflohenen Menschen vorübergehenden Schutz gewährt und ihnen Zugang zu Unterkunft, Schulen, Gesundheitsversorgung und zum Arbeitsmarkt in der EU geboten.

Die EU hat durch ihre finanzielle Unterstützung dazu beigetragen, die Wirtschaft der Ukraine zu stabilisieren, die Infrastruktur wiederherzustellen und die Verteidigungs- und Sicherheitsfähigkeiten zu verbessern.

Die EU hat sich an die Spitze der internationalen Kritik an Russlands Aggression gegen die Ukraine gestellt und scharfe Sanktionen gegen Russland und diejenigen verhängt, die in den Krieg verwickelt sind. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Russland wirtschaftlich zu isolieren und seine Fähigkeit zur militärischen Aggression zu beschränken.

Zusammen mit ihren Mitgliedstaaten und Finanzinstituten hat die EU insgesamt mehr als 50 Mrd. EUR an Unterstützung für die Ukraine mobilisiert.

Erfahren Sie mehr über die Unterstützung der EU für die Ukraine.

Bewältigung der Energiekrise

Russlands Angriffskrieg hat massive Störungen im globalen Energiesystem ausgelöst, da er Preisanstiege und Unsicherheit bei der Gasversorgung verursacht hat, wodurch sich die ohnehin schwierige Lage auf dem Energiemarkt nach der Pandemie weiter verschärft hat.

Durch welche Maßnahmen schafft die EU hier Abhilfe?

Schrittweise Abkehr von fossilen Brennstoffen aus Russland

Ankurbelung der Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen (Wasserstoff, Wind, Solar), was ein wichtiger Bestandteil ihrer Verpflichtung ist, bis 2050 klimaneutral zu werden

Senkung der Kosten für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen

Drosselung des Energiebedarfs

Auffüllen der Gasspeicher für den Winter

Befähigung der EU-Mitgliedstaaten, gemeinsam Energie einzukaufen, um bessere Preise zu erzielen

Stärkung des Regelungsrahmens, um sicherzustellen, dass jeder EU-Mitgliedstaat im Notfall Hilfe erhält

Investitionen in die Infrastruktur, damit alle EU-Mitgliedstaaten Gas aus mindestens zwei Versorgungsquellen beziehen können

Erfahren Sie mehr darüber, was die EU für die Gewährleistung sicherer, sauberer und erschwinglicher Energie tut.

Klimawandel

Der europäische Grüne Deal ist die EU-Strategie für den Übergang zu einer modernen und wettbewerbsfähigen europäischen Wirtschaft. Das Ziel ist, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen; d. h., ab diesem Zeitpunkt werden wir nicht mehr Treibhausgase erzeugen, als unsere Ökosysteme auf natürliche Weise absorbieren können.

Als ersten Meilenstein auf diesem ehrgeizigen Weg hat die EU als neues Ziel festgelegt, ihre Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber 1990 zu verringern. Alle Bereiche der Gesellschaft und der Wirtschaft müssen hierzu ihren Beitrag leisten – von der Industrie und dem Energie- und Verkehrssektor bis zur Lebensmittelproduktion, zur Landwirtschaft und zum Bausektor. Für die Regionen, Branchen und Berufsgruppen, für die die Herausforderungen am größten sind, wird es finanzielle Unterstützung geben. Im Juli 2021 hat die Europäische Kommission ein Maßnahmenpaket vorgelegt, mit dem sichergestellt werden soll, dass die EU ihre Ziele im Rahmen des europäischen Grünen Deals erreicht.

Mindestens 30 % der EU-Ausgaben im Zeitraum von 2021 bis 2027 werden für die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen verwendet.

Was haben Sie davon?

Vorteile, wenn die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % im Vergleich zu 1990 sinken:

  • Mindestens 42,5 % erneuerbare Energien im Energiemix der EU bis 2030
  • Geschützte und wiederhergestellte europäische Wälder, 3 Milliarden zusätzliche gepflanzte Bäume bis 2030
  • Umweltfreundlichere öffentliche Verkehrsmittel und nachhaltigere Kraftstoffe
  • 1 Million zusätzliche grüne Arbeitsplätze in der EU bis 2030
  • Mindestens 55 % weniger Todesfälle durch Luftverschmutzung bis 2030
  • Ein fairer Übergang, basierend auf europäischer Solidarität
  • 1 Million Ladestationen in der EU bis 2025
  • Eine modernisierte und widerstandsfähige EU-Wirtschaft

Wir alle können unseren Teil beitragen – weniger Lebensmittel wegwerfen, Müll trennen, Fahrrad statt Auto fahren oder sogar einen Baum pflanzen. Sie möchten noch mehr tun? Der Europäische Klimapakt bringt Menschen und Organisationen zusammen, um sich über Klimaschutzmaßnahmen auszutauschen. Helfen Sie mit, ein grüneres Europa aufzubauen!

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz von Schutzgebieten, in denen Europas bedeutendste und am stärksten gefährdete Arten und Lebensräume geschützt werden.

Ein Iberischer Luchs mit zwei Luchsjungen im Hintergrund schaut in die Kamera.

© LIFE06 NAT/E/000209/Aixa SOPEÑA.

Dank des Einsatzes zahlreicher Menschen, u. a. in Projekten, die im Rahmen des EU-Programms LIFE gefördert wurden, ist der Iberische Luchs in Portugal und Spanien nicht mehr vom Aussterben bedroht. Die Rückkehr dieser bemerkenswerten Tiere ist eine der größten europäischen Erfolgsgeschichten im Bereich des Artenschutzes.

Die EU hat den Umbau von zwei Personen- und Güterfähren von Diesel- auf umweltfreundlicheren Elektrobatterieantrieb finanziert. Die Schiffe bedienen die stark befahrene Fährstrecke zwischen Helsingør (Dänemark) und Helsingborg (Schweden). Die umgebauten Fähren tragen zur Verbesserung der Luftqualität in diesen dicht besiedelten Gebieten bei.

Den digitalen Wandel optimal gestalten

Wir alle müssen heute versiert mit digitalen Techniken umgehen können, denn diese sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, sei es beim Online-Banking, beim Internet-Einkauf oder am Arbeitsplatz. Um alle in der EU an modernster digitaler Technik teilhaben zu lassen und Europas weltweite Spitzenposition im Technologiebereich zu sichern, investiert die EU in allen Bereichen: in digitale Kompetenzen und Hochleistungsrechnen ebenso wie in schnelles Internet und bessere Cybersicherheit.

Eine Frau sitzt vor einem Computer und prüft einen Mikrochip auf dem Bildschirm.
Eine Technikerin prüft einen Mikrochip in einem Materialanalyselabor, Dresden, Deutschland, 8. Februar 2022. Solche Labore sind unverzichtbar, damit die EU ihre eigenen Mikrochips herstellen und technologisch unabhängig werden kann.

Die EU setzt sich dafür ein, dass die Online-Welt für Menschen und für Unternehmen sicher und fair ist. Dank der EU-Vorschriften haben wir heute mehr Kontrolle über unsere personenbezogenen Daten und darüber, wie andere sie nutzen.

Erfahren Sie mehr über die EU-Vorschriften für einen sichereren digitalen Raum.

Menschen in Lohn und Brot bringen

Der Europäische Sozialfonds Plus hilft Menschen, einen Arbeitsplatz zu finden oder sich beruflich weiterzuentwickeln – auch solchen, die benachteiligt sind. Jahr für Jahr unterstützt der Europäische Sozialfonds rund zehn Millionen Menschen beim Einstieg ins Erwerbsleben oder der Verbesserung ihrer Qualifikationen.

Die EU hilft jungen Menschen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt. Die Jugendgarantie beispielsweise soll dafür sorgen, dass alle unter 30-Jährigen ein Angebot für eine hochwertige Beschäftigung, eine Weiterbildungsmaßnahme, eine Lehrstelle, einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum erhalten, und zwar innerhalb von vier Monaten, nachdem sie arbeitslos geworden sind oder ihre Ausbildung abgeschlossen haben.

Freiwilligenarbeit ist eine hervorragende Möglichkeit, zu Hause oder im Ausland etwas Sinnvolles für die Gemeinschaft zu leisten und gleichzeitig neue Kompetenzen zu erwerben und Freundschaften zu schließen. Im Europäischen Solidaritätskorps können junge Menschen im Rahmen einer Freiwilligentätigkeit oder einer Arbeitsstelle an Projekten im eigenen Land oder im Ausland mitwirken. Die Initiative EU Aid Volunteers bietet Freiwilligen über 18 Gelegenheit, sich weltweit an humanitären Hilfsprojekten zu beteiligen.

Ein Mann schneidet mit einer Kreissäge Holz.
Ein 27-jähriger Mann arbeitet an einem Bauprojekt, Setúbal, Portugal, 5. August 2021.

Mit noch mehr Tatkraft gegen den Krebs

Die EU ist entschlossen, im Kampf gegen den Krebs eine neue Seite aufzuschlagen. Der mit 4 Milliarden EUR ausgestattete europäische Plan zur Krebsbekämpfung ist ein neues EU-Konzept im Bereich Krebsvorsorge, Krebstherapie und Betreuung von Krebspatienten. Mit EU-Mitteln konnten bereits bahnbrechende Forschungsarbeiten realisiert werden, von der Tumormodellierung in 3-D bis zur Krebsfrüherkennung über Atemtests.

Ein Krankenpfleger bereitet eine MRT-Untersuchung einer Patientin vor.
Ein Krankenpfleger bereitet eine MRT-Untersuchung vor. Universitätsklinik Lüttich, Belgien, 24. Januar 2020.

Eine Union der Gleichstellung

Die EU will ein Europa der Gleichstellung schaffen: ein Europa, in dem Frauen und Männer gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhalten, in dem Menschen mit Behinderungen die gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen ermöglicht wird und es null Toleranz für Rassismus gibt. Gleichstellung bedeutet auch, dass niemand ausgegrenzt oder an den Rand gedrängt wird, und alle Menschen lieben dürfen, wen sie wollen.

Migrantinnen und Migranten sowie EU-Bürgerinnen und -Bürger mit Migrationshintergrund spielen eine Schlüsselrolle in der europäischen Gesellschaft, auch als unverzichtbare Arbeitskräfte. Die EU setzt sich für die uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen ein, insbesondere für eine Verbesserung des Zugangs zu Bildung, Arbeit, medizinischer Versorgung und Wohnraum.

Erfahren Sie mehr über die Prioritäten der Europäischen Kommission.

Die Menschen schützen

Die Sicherheit der Menschen in Europa, sowohl in der physischen als auch in der digitalen Welt, gehört zu den obersten Prioritäten der Union. Tag für Tag befasst sich die EU mit der Bekämpfung von Bedrohungen wie Terrorismus, organisierter Kriminalität, illegalem Drogenhandel und Menschenhandel.

Die COVID-19-Krise und Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine haben auch deutlich gemacht, welche Bedrohungen und Herausforderungen die Desinformation für unsere Gesellschaften darstellt. Die EU arbeitet daher mit sozialen Netzwerken und Online-Plattformen zusammen, um die Verbreitung von Desinformation und Falschmeldungen in Europa einzudämmen. Die Europäische Beobachtungsstelle für digitale Medien unterstützt die Arbeit unabhängiger Faktenprüfer und soll zum europäischen Drehkreuz für die Bekämpfung von Desinformation im Internet werden.

Europa bedeutet Kultur

Was haben die Oscar-gekrönten Filme Slumdog Millionär, Son of Saul, The Father und Der Rausch gemeinsam? Sie alle erhielten Unterstützung aus dem Programm Creative Europe MEDIA der EU.

Ist Ihre Stadt vielleicht die nächste Kulturhauptstadt Europas? Dieser begehrte Titel ist mittlerweile an über 50 Städte in der EU verliehen worden. Er sorgt dafür, dass Kulturschaffende und der kulturelle Reichtum einer Stadt ins Rampenlicht gerückt werden.

Lernen Sie die Kunst und Kultur Europas von Ihrem Wohnzimmer aus kennen! Die digitale Plattform Europeana bietet Zugang zu über 58 Millionen Objekten aus den Sammlungen von über 4 000 Kultureinrichtungen.

Junge Frau filmt mit einer altmodischen Kamera in einem Skatepark.

Die EU in der Welt

Die EU arbeitet eng mit ihren Nachbarn und mit Ländern auf der ganzen Welt zusammen, um neue Partnerschaften aufzubauen und ihre Werte und Interessen voranzubringen. Durch gemeinsame Anstrengungen in Bereichen wie Digitalisierung, Klima, Energie, Verkehr, Gesundheit und Bildung möchte die EU globale Herausforderungen angehen und eine stärker vernetzte und wohlhabendere Weltgemeinschaft schaffen.

Die EU geht auch Handelsabkommen mit anderen Ländern ein, zuletzt mit Neuseeland. Diese Abkommen dienen einer Ausweitung des Handels, um die Wirtschaft der EU zu stützen und Arbeitsplätze zu schaffen.

Die EU und ihre Mitgliedstaaten sind zusammengenommen der weltweit größte Entwicklungshilfegeber. Im Jahr 2021 stellten sie 71,6 Mrd. EUR oder 41 % der gesamten Hilfe bereit (letzte verfügbare Daten). Zusammen leisten sie auch mehr als die Hälfte der gesamten weltweiten Bildungshilfe in mehr als 100 Ländern der Welt.

Erfahren Sie mehr über die Strategie der EU zur Vernetzung der Welt.

Was tut die EU für mich? Einige Beispiele

Sie können in einem anderen EU-Mitgliedstaat leben und arbeiten. Das EURES-Portal hält Stellenangebote und Praxistipps für Sie bereit.

Sie können in einem beliebigen EU-Mitgliedstaat sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz Ihren Ruhestand genießen und Ihre Rente dort erhalten.

Sie können in einem anderen EU-Mitgliedstaat studieren oder eine Ausbildung machen. Seit dem Start des Erasmus-Programms im Jahr 1987 haben bereits über zehn Millionen Menschen daran teilgenommen.

Die EU hat 2017 die Roaminggebühren abgeschafft, damit Sie auf Reisen innerhalb der EU kostengünstig mit Freunden und Familienangehörigen in Kontakt bleiben können. Wo Sie auch sind, Sie bezahlen überall das Gleiche wie zu Hause!

Wenn Sie während Ihres Aufenthalts in einem anderen EU-Mitgliedstaat krank werden, können Sie dort dank der Europäischen Krankenversicherungskarte staatlich finanzierte medizinische Versorgung in Anspruch nehmen. Sie werden zu den gleichen Bedingungen und Kosten behandelt wie die in dem jeweiligen Land versicherten Personen.

WiFi4EU-Hotspots an öffentlichen Orten ermöglichen Ihnen kostenloses WLAN in Tausenden Kommunen in der EU. Achten Sie auf dieses Symbol:

In 20 EU-Mitgliedstaaten können Sie mit derselben Währung bezahlen – dem Euro.

Reisen Sie sorglos innerhalb der EU. Ganz gleich, ob Sie mit dem Flugzeug, dem Zug, dem Schiff oder dem Bus unterwegs sind, immer sind Sie durch ein Paket von Passagierrechten abgesichert.

Spielzeug muss strenge Sicherheitsvorschriften erfüllen, bevor es in der EU verkauft werden darf.

Laut EU-Recht können Sie Online-Käufe innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen widerrufen oder die Ware zurücksenden.

Die Menschen in der EU profitieren von Standards für sichere und gesunde Lebensmittel, die zu den strengsten der Welt gehören.

Bankeinlagen sind stets bis zu einem Betrag von 100 000 EUR geschützt.

In einer Stadt fährt eine Frau mit dem Fahrrad neben einem Mann auf einem Lastenrad mit einem Kind vorne in der Ladekiste. Alle drei tragen einen Helm.
Eine Familie radelt am autofreien Sonntag durch Brüssel, Belgien, 20. September 2020.

Was macht die EU konkret dort, wo ich lebe?

Zwischen 2021 und 2027 will die EU über 378 Mrd. EUR in ihren Regionen investieren. Zusammen mit den Investitionen der Mitgliedstaaten ergibt sich ein Gesamtvolumen von 550 Mrd. EUR.

Die EU investiert vor Ort in Städten und Regionen, um Arbeitsplätze zu schaffen, die Wirtschaft zu fördern und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Fünf Schlüsselbereiche stehen hierbei besonders im Fokus:

Modernisierung des Verkehrs- und Energiesektors, um den Klimawandel zu bekämpfen

Unterstützung der Menschen bei der Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz und bei der Eingliederung in die Gesellschaft

Kleine und mittlere Unternehmen

Forschung und Innovation

Schutz und Verbesserung der Umwelt

Investieren für Menschen und Orte

Schauen Sie sich doch einmal in Ihrer Umgebung um; ganz sicher werden Sie rasch eine Schule, eine Brücke oder eine Klinik entdecken, die die EU mitfinanziert hat.

Im Laufe der Jahre sind Tausende von Projekten durch Regionalförderprogramme der EU unterstützt worden. Nachstehend finden Sie einige (wenige) Beispiele für Projekte überall in der EU, die das Leben der Menschen bereichert haben oder dies bald tun werden.

Anhebung der Gesundheits­STANDARDS IN PO­LEN

Dank einer von der EU unterstützten und 52,7 Mio. EUR teuren Renovierung wurde das größte öffentliche Krankenhaus in Toruń zu einer der führenden medizinischen Einrichtungen Polens umgestaltet. Zentralisierte und hochwertige Gesundheitsversorgung bedeutet, dass Patientinnen und Patienten jetzt weniger lange auf ihre Behandlung warten müssen.

Bessere Straßen in Griechenland

Einwohner, Touristen und Unternehmen in Griechenland werden schon bald von einem wichtigen neuen Autobahnabschnitt profitieren. Mit EU-Mitteln in Höhe von 255 Mio. EUR wird der Bau des fehlenden Verbindungsstücks zwischen Lamia und Xyniada unterstützt. Dadurch werden die Regionen Mittelgriechenland und West-Thessalien an das Autobahnnetz angeschlossen.

Nachhaltiges Schwimmen in Belgien

Bei der Renovierung eines Schwimmbads an der Vrije Universiteit Brussel (Freie Universität Brüssel) wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. Bei der neuen Einrichtung, die auch Besucherinnen und Besuchern von außerhalb der Universität offensteht, liegen der Energieverbrauch um 60 % und die jährlichen CO2-Emissionen um 500 t niedriger als bei dem früheren Schwimmbad. Für das Projekt wurden EU-Mittel in Höhe von etwas über 2 Mio. EUR bereitgestellt.

Grünere Städte und Regionen

Eine zuverlässigere und effizientere Energieversorgung in Tschechien, 21 neue elektrische Züge zur Verbesserung des kroatischen Eisenbahnnetzes und Hochwasserschutzmaßnahmen in Ungarn gehören zu den 14 grünen Projekten, die Bürgerinnen und Bürgern der EU zugutekommen werden. In sieben Mitgliedstaaten der EU werden in Bereichen wie Umwelt, Gesundheit, Verkehr und Energie mehr als 1,4 Mrd. EUR an EU-Fördergeldern investiert.

Hochgeschwindigkeits-Breitband für ländliche Gebiete Rumäniens

Durch das von der EU geförderte Projekt RO-Net haben 400 000 Menschen, mehr als 8 500 Unternehmen und fast 3 000 öffentliche Einrichtungen in abgelegenen ländlichen Gebieten Rumäniens Anschluss an Breitband bekommen. Rund 665 Dörfer und Städte haben nun Zugang zu Online-Gesundheitsversorgung, Online-Bildung und Online-Einkäufen. Die Menschen können auch Produkte aus Haushalten und landwirtschaftlichen Betrieben über das Internet verkaufen.

Grüne Spielplätze in Paris

Beton-Schulhöfe in ganz Paris werden zu kühlen, grünen Inseln umgestaltet, die Wasser speichern und Wärme reduzieren können. Das mit einem Budget von fast 5 Mio. EUR ausgestattete OASIS-Projekt hilft, die Pariser vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen, und schafft gleichzeitig Räume zum Spielen und Toben für Kinder.

Hier erfahren Sie, welche Projekte in Ihrer Region von der EU gefördert wurden.

Wie kann ich Fördermittel beantragen? Sind Sie Forscher/-in, Landwirt/-in, Unternehmer/-in oder Künstler/-in? Hier erfahren Sie, wer für eine Förderung infrage kommt.

Pioniere der EU

Eine Infografik zeigt EU-Pioniere mit Portraits von Konrad Adenauer, Ursula Hirschmann, Anna Lindh, Melina Mercouri, Jean Monnet, Robert Schuman, Altiero Spinelli, Simone Veil und Louise Weiss.

Von Widerstandskämpfern und Politikerinnen bis hin zu einer weltberühmten Schauspielerin – erfahren Sie mehr über die Frauen und Männer, denen wir das Europa verdanken, in dem wir heute leben.

Meilensteine der EU

1950

9. Mai

Die Schuman-Erklärung. Der französische Außenminister Robert Schuman schlägt vor, die Kohle- und Stahlproduktion zusammenzulegen, damit kein Land mehr seine Waffen gegen ein anderes Land richten kann.

Robert Schuman sitzt an einem Tisch und unterzeichnet den Vertrag.

Robert Schuman unterzeichnet den Vertrag von Paris über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, Paris, Frankreich, 18. April 1951.

1952

23. Juli

Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl wird gegründet.

1957

25. März

Sechs Länder – Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande – unterzeichnen die Römischen Verträge. Mit ihrem Inkrafttreten am 1. Januar 1958 wird ein gemeinsamer Markt geschaffen: die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft.

1962

30. Juli

Die Gemeinsame Agrarpolitik wird auf den Weg gebracht, um die Nahrungsmittelversorgung zu sichern sowie Landwirte und ländliche Gebiete zu unterstützen.

1968

1. Juli

Die Zölle zwischen den sechs Mitgliedstaaten werden abgeschafft.

1979

7. bis 10. Juni

Zum ersten Mal können die Bürgerinnen und Bürger Europas direkt darüber abstimmen, wer sie im Europäischen Parlament vertreten soll.

1987

15. Juni

Das Erasmus-Programm für den Studierendenaustausch wird ins Leben gerufen.

Ostdeutsche Grenzsoldaten schauen durch ein Loch in der Berliner Mauer, während Demonstrierende ein Segment der Mauer abreißen.

Der Fall der Berliner Mauer, Deutschland, 11. November 1989.

1989

Der Zusammenbruch des Kommunismus löst eine Welle des demokratischen Wandels in Mittel- und Osteuropa aus.

Lächelndes Mädchen mit EU-Flagge.

1993

1. Januar

Der Binnenmarkt, in dem der freie Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital möglich ist, wird geschaffen.

1. November

Die Europäische Union wird gegründet.

1995

26. März

Mit dem Schengener Übereinkommen werden zwischen bestimmten Mitgliedstaaten die Grenzkontrollen abgeschafft. Inzwischen genießen 23 Mitgliedstaaten diesen Vorteil.

2002

1. Januar

Euro-Banknoten und -Münzen werden erstmals in Umlauf gebracht; heute werden sie in 20 EU-Mitgliedstaaten verwendet.

2012

1. April

Die Europäische Bürgerinitiative tritt in Kraft.

10. Dezember

Die EU erhält den Friedensnobelpreis.

2015

12. Dezember

Insgesamt 195 Länder, darunter alle EU-Mitgliedstaaten, schließen das Übereinkommen von Paris zum Klimaschutz.

Ein Aufsteller auf der Konferenz mit dem Schriftzug #GoCOP21.

UN-Klimakonferenz (COP21), Paris, Frankreich, 1. Dezember 2015.

2017

15. Juni

Die Roaminggebühren werden abgeschafft.

2020

Januar

COVID-19 erreicht Europa und löst die umfangreichste Reaktion auf eine gesundheitliche Notlage in der Geschichte der EU aus.

2021

9. Mai

Die Konferenz zur Zukunft Europas gibt den Bürgerinnen und Bürgern der EU die Möglichkeit, ihre Zukunft gemeinsam zu gestalten.

2022

Die EU und ihre internationalen Partner verurteilen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und bieten der Ukraine umfassende politische, finanzielle und humanitäre Hilfe.

Weitwinkelaufnahme des sich füllenden Plenarsaals des Europäischen Parlaments von oben.
Plenartagung des Europäischen Parlaments, Brüssel, Belgien, 26. April 2021.

Wie funktioniert die EU?

Alles, was die EU tut, beruht auf Verträgen, die die Regeln für die Arbeitsweise der EU enthalten. Diese Verträge sind von allen EU-Mitgliedstaaten freiwillig und demokratisch vereinbart worden.

In den EU-Verträgen ist festgelegt, wer in welchen Bereichen Gesetze erlassen kann: die EU, die einzelstaatlichen Regierungen oder beide. In bestimmten Bereichen der nationalen Politik, z. B. Industrie, Gesundheit und Bildung, sind allein die Mitgliedstaaten dafür verantwortlich, Entscheidungen und Gesetze zu erlassen; die EU hat hier nur eine unterstützende Zuständigkeit.

Für viele Bereiche sehen die Verträge vor, dass sowohl die EU als auch die nationalen Regierungen tätig werden können. In diesen Fällen werden Entscheidungen immer auf einer möglichst bürgernahen Ebene getroffen. Wenn eine Angelegenheit also auf lokaler, regionaler oder nationaler Ebene gelöst werden kann, wird die EU nicht eingreifen.

Die EU ergreift Maßnahmen in den Bereichen, in denen ihre Mitgliedstaaten sie dazu ermächtigt haben und in denen ein gemeinsames Vorgehen sinnvoll ist, z. B. in Bezug auf den Klimawandel oder den weltweiten Handel. Um ihre Ziele zu erreichen, haben die EU-Mitgliedstaaten verschiedene Organe geschaffen, die auf EU-Ebene Entscheidungen treffen und diese dann umsetzen.

Wer macht was?

Das Europäische Parlament mit Sitz in Straßburg und Brüssel vertritt die Interessen der Bürgerinnen und Bürger der EU. Gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union ist es das wichtigste Beschlussfassungsorgan der EU.

Die 705 Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP) werden alle fünf Jahre von den Europäerinnen und Europäern direkt gewählt. Die nächste Wahl findet im Jahr 2024 statt. Jeder EU-Mitgliedstaat wählt eine bestimmte Anzahl von Abgeordneten, die sich nach der Bevölkerungszahl richtet.

Die MdEP sind im Plenum nicht nach Staatsangehörigkeiten gruppiert, sondern nach Fraktionen, die mehrere Länder umfassen, oder als Fraktionslose. Die derzeit amtierende Präsidentin des Europäischen Parlaments ist Roberta Metsola.

Eine Darstellung der derzeitigen Zusammensetzung des Europäischen Parlaments.

Das Europäische Parlament setzt sich aus 705 Abgeordneten zusammen. Es ist in Fraktionen unterteilt. Diese sind (in absteigender Reihenfolge nach Anzahl der Mitglieder): Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten); Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament; Fraktion Renew Europe; Fraktion Identität und Demokratie; Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz; Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer; Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament – GUE/NGL; Fraktionslose Abgeordnete.

Der Rat der Europäischen Union, auch „der Rat“ genannt, setzt sich aus Ministerinnen und Ministern aller EU-Mitgliedstaaten zusammen. Gemeinsam mit dem Europäischen Parlament ist er das wichtigste Beschlussfassungsorgan der EU. Alle sechs Monate übernimmt ein anderer EU-Mitgliedstaat wechselweise den Ratsvorsitz. Damit Kontinuität gewährleistet ist, arbeiten die betreffenden Mitgliedstaaten in Dreiergruppen über einen Zeitraum von jeweils 18 Monaten an einer gemeinsamen Agenda eng zusammen.

Der Rat der Europäischen Union ist nicht mit dem Europäischen Rat zu verwechseln, der sich aus den Staats- und Regierungschefs aller EU-Mitgliedstaaten zusammensetzt. Der Europäische Rat legt die politische Richtung und die Prioritäten der EU fest. Der derzeit amtierende Präsident des Europäischen Rates ist Charles Michel.

Die Europäische Kommission ist gewissermaßen die Regierung der EU. Sie hat das Recht, neue Maßnahmen und neue Gesetze vorzuschlagen, über die das Parlament und der Rat dann entscheiden. Sie muss auch dafür sorgen, dass die EU-Vorschriften korrekt angewendet werden. Derzeit wird die Kommission von ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen und deren Team aus Kommissionsmitgliedern geleitet, wobei jeder EU-Mitgliedstaat ein Kommissionsmitglied stellt.

Alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union müssen sich an die EU-Vorschriften halten und die Zielvorgaben erfüllen, zu denen sie sich verpflichtet haben, andernfalls kann die Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen sie einleiten.

Der Gerichtshof der Europäischen Union stellt sicher, dass das EU-Recht in allen Mitgliedstaaten der EU auf die gleiche Weise durchgesetzt und angewendet wird.

Die Europäische Zentralbank verwaltet den Euro. Ihr Hauptanliegen ist es, die Preise im Euro-Währungsgebiet stabil zu halten.

Wer bezahlt die EU?

Die von der EU (dem EU-Haushalt) ausgegebenen Mittel stammen aus verschiedenen Quellen: Zölle, Beiträge auf der Grundlage der von den Mitgliedstaaten erhobenen Mehrwertsteuer (MwSt.) sowie direkte nationale Beiträge der EU-Länder. Im Januar 2021 wurde eine neue Einnahmequelle – eine Abgabe auf nicht recycelte Verpackungsabfälle aus Kunststoff – eingeführt.

Von der Finanzierung neuer und besserer Straßen, Schienen und Flughäfen über die Entwicklung ländlicher Gebiete bis hin zur Schaffung von Studienmöglichkeiten im Ausland – der EU-Haushalt trägt dazu bei, Dinge zu verwirklichen, die für die Menschen in der EU wichtig sind. Er spielt nicht nur eine entscheidende Rolle beim digitalen Wandel und bei der Bekämpfung des Klimawandels, sondern trägt auch dazu bei, Ungleichheiten innerhalb der EU-Mitgliedstaaten und zwischen diesen abzubauen.

Eine Frau mit ihrem Baby auf dem Arm hält an einem Rednerpult eine Rede.
Eine junge Mutter spricht im Europäischen Parlament über die Zukunft Europas, Straßburg, Frankreich, 30. April 2022.

Wie kann ich mich einbringen?

Sie möchten sich in die Überlegungen zur Zukunft Europas einbringen? Sie möchten sich aktiv am Entscheidungsprozess beteiligen? Sie können die EU in vielerlei Hinsicht mitgestalten und voranbringen.

Tausende von Europäerinnen und Europäern haben ihre Hoffnungen und Erwartungen für die kommenden Jahre bereits im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas – der größten jemals in der EU durchgeführten Konsultation – geteilt. Ein Kernelement der Konferenz waren Debatten unter der Leitung von Bürgerinnen und Bürgern, die nun zu einem festen Bestandteil des demokratischen Lebens in der EU werden.

Europäische Bürgerforen

  • 150 Bürgerinnen und Bürger, zufällig ausgewählt aus allen 27 Mitgliedstaaten
  • mit unterschiedlichem Hintergrund (Geschlecht, Alter, Bildung, Einkommen, aus städtischen/ländlichen Gebieten)
  • 1/3 junge Menschen (16-25 Jahre)

Erfahren Sie mehr über die europäischen Bürgerforen.

Sie können sich auch Gehör verschaffen, indem Sie alle fünf Jahre bei der Europawahl ihre Stimme abgeben.

Erfahren Sie mehr über die nächsten Europawahlen.

Ihr MdEP vertritt Ihre Interessen und die Interessen Ihrer Stadt oder Region in Europa und stimmt in Ihrem Namen über Gesetze ab, die in der ganzen EU gelten.

Finden Sie heraus, welche MdEP Ihr Land vertreten.

Haben Sie schon einmal gedacht, dass ein EU-Gesetz verbessert werden müsste? Sie können dazu beitragen, die EU-Vorschriften zukunftstauglich zu machen, indem Sie Vorschläge zur Vereinfachung und Modernisierung bestehender Gesetze einreichen. Sie können auch Ihre Meinung zu neuen politischen Maßnahmen teilen. Sie können Ihren Beitrag in jeder der 24 EU-Amtssprachen abfassen.

Bestimmen Sie mit bei Fragen, die Ihnen wichtig sind.

Im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative können Sie die Kommission auffordern, ein neues Gesetz vorzuschlagen. Zunächst müssen Sie zur Unterstützung Ihrer Initiative Unterschriften sammeln. Wenn eine Million Unterschriften zusammengekommen sind, entscheidet die Kommission, welche Folgemaßnahmen sie ergreifen wird. Bislang haben neun Bürgerinitiativen die erforderliche Anzahl an Unterschriften erreicht.

Die erste erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative „Right2Water“ hat zu neuen Rechtsvorschriften geführt, um die Sicherheit und Qualität von Trinkwasser zu gewährleisten und den Zugang zu Trinkwasser für benachteiligte Menschen zu erleichtern.
Aus einer neueren Initiative („End the Cage Age“) wird bald ein Vorschlag zur schrittweisen Abschaffung der Käfighaltung für Nutztiere hervorgehen.

Eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern sitzt mit Kopfhörern in einem Auditorium, während ein junger Mann in der vorderen Reihe spricht.
Ein Bürger stellt im Rahmen eines Bürgerdialogs über Lernmobilität eine Frage, Brüssel, Belgien, 3. März 2023.

Wo finde ich weitere Informationen?

In der Europäischen Union gibt es Hunderte von „Europa Direkt“-Zentren. Ein Büro in Ihrer Nähe können Sie online finden (european-union.europa.eu/contact-eu/meet-us_de).

Sie erreichen Europa Direkt

— über die gebührenfreie Rufnummer: 00 800 6 7 8 9 10 11 (manche Telefondienstanbieter berechnen allerdings Gebühren),

— über die Standardrufnummer: +32 22999696,

— über das folgende Kontaktformular: european-union.europa.eu/contact-eu/write-us_de.

Auf dem Europa-Portal finden Sie Informationen über die Europäische Union in allen Amtssprachen

(european-union.europa.eu). Sie können EU-Veröffentlichungen einsehen oder bestellen unter

op.europa.eu/de/publications. Wünschen Sie mehrere Exemplare einer kostenlosen Veröffentlichung, wenden Sie sich an Europa Direkt oder das Dokumentationszentrum in Ihrer Nähe (european-union.europa.eu/contact-eu/meet-us_de).

Hilfe und Informationen für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen in der EU finden Sie auf der Website „Your Europe“ unter https://europa.eu/youreurope/index.htm.

Unterrichtsmaterial, Spiele und Quizfragen finden Sie in der Lernecke unter https://europa.eu/learning-corner/home_de.

Das Europäische Jugendportal finden Sie unter https://europa.eu/youth/EU_de.

Die Europäische Kommission in Ihrem Land: https://ec.europa.eu/info/about-european-commission/contact/representations-member-states_de

Das Europäische Parlament in Ihrem Land: https://www.europarl.europa.eu/at-your-service/de/stay-informed/liaison-offices-in-your-country

Das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren: https://ec.europa.eu/info/live-work-travel-eu/consumer-rights-and-complaints/resolve-your-consumer-complaint/european-consumer-centres-network-ecc-net_de

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Ein kurzer Leitfaden zur EU

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